glückskind

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Sonntag, 21. Juni 2009 - 10:06
ich lese in den Klassifikationen (TNM) die Begriffe TX/NX/MX, das heißt, z. B. bei NX, dass regionäre Lymphknoten nicht beurteilt werden können. Was bedeutet das denn nun genau?
Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte, mein Wissen zu erweitern :):):)
Danke.

Arwed

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Sonntag, 21. Juni 2009 - 10:45
Hallo Glückskind,
das "X" bedeutet, daß die Klassifizierung noch nicht erfolgt ist, siehe hier unter:
http://www.darmkrebs.de/de/frueherkennung-diagnose/stadieneinteilung/staging-grading/
Liebe Grüße!
Arwed

glückskind

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Sonntag, 21. Juni 2009 - 15:03
hallo Arwed,
das hilft mir aber nun nicht wirklich...
Frage: wieso ist denn die Klassifizierung noch nicht erfolgt? Ich meine, was ist, bzw. könnte der Grund für "X" sein?
es heißt:
X: Anstelle einer Zahl bedeutet das "x", dass hier die Verhältnisse noch ungeklärt sind, z.B. T2, Nx, Mx.
Was ist denn der Grund für die ungeklärten Verhältnisse. Und wenn ungeklärt, werden sie dann noch geklärt und wann?
Ich verstehe es irgendwie nicht :(:(:(
LG
glückskind

landtechniker

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Sonntag, 21. Juni 2009 - 19:08
Hallo Glückskind,
also zunächst mal: "Tx" halte ich für unwahrscheinlich, weil der Tumor anhand seiner Größe und Ausdehnung immer beurteilt werden kann (Natürlich nur, wenn er operiert wurde). "Nx" sollte nach einer pathologischen Begutachtung der entnommenen Lymphknoten auch nicht auftreten, denn entweder ist da etwas oder es ist da nichts! "Mx" bedeutet, es sind keine Fernmetastasen zu sehen, das heißt aber nicht, dass da keine sind. Wie Arwed mehrfach dargelegt hat, liegt die Sichtbarkeitsgrenze der einschlägigen bildgebenden Vefahren bei > 4mm.
Das ist dann auch eine Indikation für eine adjuvante Chemotherapie, denn bei M0 wäre sie ja definitiv überflüssig. Damit könnte man den Ärzten vorwerfen, nicht alles Notwendige veranlasst zu haben...
Ich hoffe, ich habe das richtig interpretiert.
Gruß Ludwig

glückskind

294 posts
Samstag, 4. Juli 2009 - 12:41
vielen dank, ludwig,
jetzt kann ich es verstehen und logisch nachvollziehen. wieso es auch nx gibt, ist schon seltsam und hatte mich auch am meisten beschäftigt. mx ist klar, ist ja bei mir so und deswegen die chemo..., brrr...
allerdings, woher wissen die ärzte, ob mx oder m0, denn bei beiden ist ja nix zu sehen?
ist es so, dass bei z.b. einem t4 immer ein mx beurteilt wird, weil die metas wahrscheinlich da sind...?
wie lange kann es dauern bis sie eine sichtbare größe erreichen?
macht sich dann auch der tumormarker bemerkbar?
ich meine, wie wird wann kontrolliert, was nun mit den metas ist?
danke

landtechniker

578 posts
Samstag, 4. Juli 2009 - 15:01
Hallo Glückskind,
das sind alles Fragen, die so glaube ich niemand wirklich beantworten kann. Weil eben M0 nicht sicher diagnostiziert werden kann (Sichtbarkeitsgrenze > 4-5mm), spricht man lieber von Mx und ist damit auf der sicheren Seite (auch bei meinem T2). Wenn dann innerhalb von fünf Jahren nichts aufgetreten ist, gilt man als geheilt (so lange dauert es in der Regel doch nicht, bis die Sichtbarkeitsgrenze erreicht ist). Als Beispiel: Ich bin nach Interpretation aller Hinweise ziemlicher sicher, dass mein Tumor mindestens sieben Jahre bis zu seiner Größe von 3 cm gewachsen ist. Mein Nachbar hat ein Bronchialkarzinom, das vor einem halben Jahr noch nicht zu sehen war, inzwischen jedoch so groß ist, dass es vor einer OP erst mit Chemo verkleinert werden muss.
Es gibt also derzeit noch keine abschließende Antwort auf deine Fragen.
Bei mir wird jährlich kontrolliert, seit zwei Jahren bin ich jetzt sauber.
Gruß Ludwig