Gast
Freitag, 3. Juli 2009 - 13:22
Hallo, bei meinem Vater wurde Darmkrebs festgestellt, und die Leber ist auch schon angeriffen worden. Mein vater war vor 2 Jahren bei einer Darmspiegelung zur Vorsorge. Der jetzige Arzt sagte das sowie im Umfang der Krebs jetzt vorhanden ist, sei es Ihm unerklärlich das vor 2 Jahren nichts zu sehen gewesen sein soll! Kann das sein? Mein Vater bzw. wir Angehörigen ärgern uns scho massiv! Gibt es sowas das dort evtl. nicht ordentlich untersucht worden ist? Werde dies mal parallel bei der Krebshilfe anfragen, was kann man da machen wenn die wirklich der Fall sein sollte?
Arwed
650 postsder Verdacht ist schon massiv gegeben, daß nicht sorgfältig untersucht wurde.
Zu meinem Fall:
Bei mir ist nach 5 Jahren nach der Kontrollkoloskopie 2002 bis zur nächsten 2007 ein primärer Darmtumor ascendens mit 9 Lebermetastasen entstanden. Damit gelte ich laut Genetikzentrum in München als medizinische Rarität. Dort wird bereits der regelmäßige Koloskopieabstand für normale Menschen auf 10 Jahre aus Kostengründen diskutiert.
Vor der ersten Kontrollkoloskopie war bei mir eine Darm-OP, bei der Krebs-Vorläuferzellen entdeckt und Darmabschnitte entfernt wurden.
Ist bei deinem Vater HNPCC entdeckt worden? Hängt vom Alter und von den Krebserkrankungen der Vorfahren und deren Alter ab.
Das als keine Orientierungshilfe!
Viele Grüße!
Arwed
ritschi
72 postsbei mir wurden 4 Jahre vor der Diagnose Darmkrebs 2Darmspiegelungen durchgeführt. Die erste bei einem niedergelassenen Arzt. Der hatte kleine Polypen festgestellt, die er nicht entfernen konnte. 6Wochen später wurde in der Klinik eine zweite Darmspiegelung mit der Entfernung von 3kleinen Polypen durchgeführt. Der größte hatte ca.2mm. Mir wurde in der Klinik gesagt, dass ich nach 5Jahren eine erneuete Darmspiegelung zur Kontrolle durchführen lassen soll. Leider hat es mich schon vorher erwischt.Ich will aber den Ärzten keine Vorwürfe machen, da dieser Abstand zur nächsten Darmspiegelung bei so kleinen Polypen,die ja auch pathologisch untersucht wurden, meines Wissens nach völlig ausreichend ist.
Es wurde zuerst eine neoadjuvante Kurzzeitbestrahlung(5Tage) durchgeführt. Dann erfolgte im Februar die OP. Dabei wurde auch ein Ileostoma vorübergehend angelegt. In dieser Woche hatte ich den 3.Zyklus der adjuvanten Chemo. Bei mir wurde nämlich eine MInimetastase in einem Lymphknoten gefunden.
Ich bin übrigens 58Jahre alt und hoffe, dass ich wieder richtig gesund werde.
Wünsche Deinem Vater alles Gute und drücke ihm fest die Daumen, dass alles gut wird.
LG
Ritschi
Arwed
650 postsHNPCC ist eine erblich bedingter Darmkrebs, der im Genetikzentrum diagnostiziert werden kann. Falls dies auf dich zutrifft, ist eine Chemo ggf. nicht sinnvoll. Bitte suche hier im Forum unter diesen Beiträgen alle von der "Busymouse" geschriebenen und du bekommst genaueste Informationen.
So etwa 2/3 der Leber kann man, wie bei mir, herausschneiden. Es bilden sich zwar keine neue Zellen, aber die vorhandenen vergrößern sich und können den normalen Betrieb gewährleisten. Es ist das einzige Organ im menschlichen Körper mit diesen Eigenschaften.
Liebe Grüße!
Arwed