Depression?

Liebe Steffi,
Antwort Nummer 2. Du erinnerst mich sehr an meine Schwiegermutter (wir haben uns sehr gut verstanden). Ich habe gemerkt, wie schlimm es ihr ging, nur weil sie nach außen die Harte, alles Verkraftende gespielt hat. Keiner durfte merken, wie schlecht es ihr wirklich ging - also hat sie Trost im Alkohol gesucht - das durfte natürlich auch niemand merken. Versuch mal über deinen Schatten zu springen und deine Umwelt teilhaben zu lassen. Du wirst merken, wo die wahren Freunde sind und wie gut sie dir helfen. Und du wirst an manchen Stellen Unterstützung finden, wo du sie am wenigsten vermutet hast. Behalte im Hinterkopf, dass auch was schief gehen kann, aber gehe davon aus, dass alles gut geht. Der Weg, der jetzt vor dir liegt, könnte der schwierigste sein, den du je gegangen bist. Und da brauchst du Freunde, mit denen du über alles (!) reden kannst und die im Notfall einfach nur da sind.
Melde dich einfach mal, gerne auch direkt, wenn du erste Erfahrungen hast.
Viel Glück Ludwig

Hallo Landmechaniker grinz,
Du hast recht, ich bin der Meister der Verdrängung. Ich glaube auch das der Weg der schwierigste für mich ist. Ich war bis jetzt nämlich voll das Glückskind und hatte immer nur Spaß am Leben. So mittendrin. Im Moment gehe ich irgendwie Rückwärts. Weiß natürlich theoretisch auch wie alles richtig ist, aber nö.. Ich war gestern auf Party und nach 2 Wein schon bedröselt. Und weißt Du was, mir gehts garnicht schlimm. HAbe weder Schmerzen noch Probleme, das kommt ja alles erst mit der chemo und Bestrahlung, wahrscheinlich wehre ich mich deshalb so dagegen. Aber ihr sagtet ja das ihr auch keine großen Nebenwirkungen gehat habt, darum packe ich es sicher an. Wenn auch lustlos.
Gruß
Steffi

Auch hier möchte ich dir gerne Antworten.
Also jeder Mensch ist Anders. Warte erst einmal ab was auf dich da zu kommmt. Mir hat man gesagt, ich würde bei der Radio/Chemo 20 kg abnehmen und dann wenn noch ein OP folgt nochmal 20 Kg. Ich dachte, gut das war es dann wohl. Aus Anagst habe ich gegessen wie verrückt.
Was ist passiert, ich habe nicht abgenommen, dafür aber über 20 Kg zugenommen. Ich lebe, sehe jetzt aber aus wie ein Faß. Die Chemo habe ich gut vertragen, nicht einmal gespuckt und sogar mit dem vorrübergehenden Stoma ging es mir recht gut. Dachte auch da, damit kann ich nie leben.
Fand es aber zum Schluß auch nicht mehr schlimm.
Das ich sogar überlegt habe keine Rückverlegung mehr zu machen. Da mir auch hier von den Ärzten so Schauergeschichten von einem Jahr starken Durchfall mit starken Schmerzen und so erzählt wurde.
Eigendlich kam immer Alles anders als ich dachte. Laß doch erst einmal Alles auf dich zu kommen und mache dich nicht vorher schon verrückt.
Viele liebe Grüße Silke

Hallo Steffi,
ich habe die Chemo einfach ignorierend auf mich zukommen lassen. Was man nicht ändern kann, muß man über sich ergehen lassen. Ich habe jetzt fast 30 Chemositzungen hinter mir und mit den entsprechenden Begleitmedikamenten geht es recht gut. Die schlimmste subjetive Nebenwirkung ist das mangelnde Konzentrationsvermögen nach Absetzen der 5FU- Pumpe (vermutlich höchste angesammelte Dosis im Körper). Es gibt auch Patienten, die völlig ohne Nebenwirkungen davon kommen. Ggf. Notizen während der Chemozeit über die Nebenwirkungen machen. Darüber muß man dann vor jeder Chemositzung mit dem Arzt sprechen.
Viel Glück!
Liebe Grüße!
Arwed

Hallo Silke,
ja Du hast recht. Ich versuch das ja auch so. Mir sagte man auch was von mindestens 10kg. Ach Du schreck dachte ich, ich wiege sowieso nur 53 kg. aktuell. Aber ich esse trotzdem wie verrückt. Wenigstens auf 58 kg muß ich wieder. War ich vor der op auch. Danach nur auf 50 - da sah ich so schrecklich aus. Jetzt gehts schon wieder.Ich bin auch nur phasenweise traurig. Gott sei Dank.
Gruß Steffi

Hallo Arwed,
Ja ich laß es eben auch nur über mich ergehen.Dabei hab ich ja nur Alle 3 Wochen 5 Tage die Pumpe und das 6x. Denke ja auch das es vielleicht nicht so schlimm wird und meine Gleichgültigkeit dem gegenüber wieder in kämpfertum umschlägt. Man hat mit mir einen DPD Test gemacht und der hat ergeben, das ich es ganz gut verkraften werde.
Liebe Grüße
Steffi - übrigens gefällt mir dein Name.