Nancy

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Freitag, 10. Juli 2009 - 21:39
Hallo zusammen,
heute habe ich erfahren, dass mein Vater Darmkrebs hat.
Er war zwar erst gestern zur Darmspiegelung, aber dort wurde bereits ein Polyp entfernt und zwei weitere Karzinome (rektaler derber Tumor 6cm und ein zirkumferenz leicht blutender 6-10cm grosser Tumor) festgestellt.
Wir müssen nun noch den Befund abwarten, aber nach der Koloskopie stand auf dem Befundzettel "Beurteilung: absolut malignomes Karzinom". Malignom bedeutet gem. Wikipedia "bösartig".
Bin jetzt so verzweifelt.
Wie geht es jetzt weiter?
Kann mir irgendjemand weiterhelfen oder mitteilen, wie er/sie mit der Diagnose umgegangen ist? Es ist momentan alles so schlimm. Ich weiss nicht mehr Ein und Aus.
Heul...

landtechniker

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Freitag, 10. Juli 2009 - 22:27
Hallo Nancy,
die Diagnose zieht einem erst mal die Füße weg. Das geht wohl jedem so. Dann heißt es, die Tatsachen zu realisieren, und zu versuchen, den Krebs zu besiegen. Die Medizin ist recht weit, es gibt alternative Heilmethoden und wie Arwed vor kurzem gesagt hat: "Darmkrebs ist nicht mehr tödlich sondern eher chronisch". Das gilt zwar nicht immer, aber immer öfter.
Ich hoffe, dein Vater hat gute Ärzte. Die Chancen auf Heilung sind eigentlich nicht schlecht. Morgen werden es zwei Jahre, dass ich die Diagnose gekriegt habe (kurz vor meinem 44. Geburtstag). Inzwischen sehe ich sehr zuversichtlich in die Zukunft.
Viel Glück und alles Gute Ludwig

claudi

6 posts
Samstag, 11. Juli 2009 - 11:09
Hallo,
kurz vor Ostern wurde mein Bruder mit der Diagnose "hoch-
malignes Karzinom , 9 cm großer Tumor" konfrontiert.
Ich habe 3 Wochen gebraucht, das zu verarbeiten, das war
nicht einfach, aber es geht immer weiter.
Inzwischen hat einige Chemos hinter sich. Ihm geht es viel
besser als zu Ostern (kann mit Möbel schleppen, spazierengehen
..) und ich denke das spricht für sich.
Der Tumor hat sich verkleinert.
Ich lasse mich nicht schocken von der Diagnose, sondern
denke positiv.
Ich wünsch Euch alles Gute!
Claudia

Stiffchen47

152 posts
Sonntag, 12. Juli 2009 - 19:08
Hallo Nancy,
nicht den Kopf hängen lassen. Erst mal die genauen Ergebnisse abwarten. Mir geht es jetzt auch besser als vor der OP und obwohl mein Tumor auch schon im 3.Stadium war und hochmalignes (oder wie das heißt) fühl ich mich gut und bin eigentlich zuversichtlich. Da jedes Jahr fast 70000 Menschen an Darmkrebs erkranken hat die Forschung Fortschritte gemacht und das macht doch Hoffnung. Bin auch erst 47 und hoffe noch fest auf die Totale Heilung.Jedenfalls hatte ich trotz der hochgradigen Bösartigkeit keine Metastasen.
Also Kopf hoch
Kopf hoch
Gast
Sonntag, 12. Juli 2009 - 20:24
Hi mein Vater hat auch Damkrebs und jetzt einen STOMA (Künstlichen Damausgang) zuerst haben sie einen vorläufigen Ausgang gelegt und nach der OP bekamm er dann einen auf dauer. Das hat Ihn erstmal richtig runtergerissen und nun hat er Chemo.
Ich kann dir nur sagen so wie ich das erlebe:
Mein Dad geht es bei der Chemo erst immer ganz gut und dann 1,2 Tage später bricht er ein Schmerzen,Kraftlosigkeit große Angst die sich in Untollerranz wiederspiegelt.
Am Anfang hab ich viel geweint und jetzt denke ich ganz oft er wird es schaffen weil es sich so lange hinzieht. Aber wenn ich da rüber vernünftig nachdenke weiß ich das er daran sterben wird nur nicht morgen und das macht es hart. Er hat vielleicht noch über 10 Jahre? Wer weiß das schon aber immer angst und wir auch.

landtechniker

578 posts
Sonntag, 12. Juli 2009 - 22:45
Hallo Anonym und ihr anderen,
als ich vor zwei Jahren die Diagnose bekam, dachte ich auch: vielleicht noch zehn Jahre. So war es bei meiner Schwiegermutter und dem Vater eines Freundes. Ein anderer Bekannter hat mir vor kurzem erzählt, dass es bei ihm schon vor 12 Jahren war, inzwischen alles ok. Letzte Woche standen meine Nachbarn vor der Tür und teilten mir mit, dass ihr Schwiegersohn (genau so alt wie ich, zwei kleine Kinder) mit dem Auto tödlich verunglückt ist.
Noch weiß ich nicht, ob ich wirklich geheilt bin. Aber ich bin froh, dass ich noch Zeit mit meinen Kindern habe und für sie da bin. Wir leben nun mal nicht ewig. Wenn wir das realisieren leben wir aber besser. Ich halte es nach der Devise "Nicht dem Leben mehr Stunden, den Stunden mehr Leben geben!". Ich kenne viele Leute, die wegen Alter oder Krankheit nicht mehr so können wie früher. Glücklich sind eigentlich nur die, die das so akzeptiert haben. Und wenn ich manche Beiträge in diesem Forum lese, merke ich, dass es mir vergleichsweise gut geht.
Ich kann euch nur Mut machen: Akzeptiert die Situation wie sie ist, macht das Beste daraus. Ich bin überzeugt, dass dies der beste Weg für die Zukunft ist.
Alles Gute Ludwig
P.S.: Natürlich habe ich auch manchmal Durchhänger, aber die gehen vorbei!

Nancy

15 posts
Freitag, 31. Juli 2009 - 07:14
Guten Morgen zusammen,
erstmal vielen lieben Dank für eure Antworten, die mir ein wenig geholfen haben. Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber ich musste den Schock erstmal verdauen. Ausserdem, da ich im Ausland lebe, musste ich auch erstmal nach Hause zu meinen Eltern und mir die Sache vor Ort ansehen. Nachdem jetzt der erste Schock vorbei ist, wollte ich euch über die neuesten News informieren.
Mein Papa war in der vergangenen Woche im Krankenhaus, wo die ersten Voruntersuchungen, wie CT etc. gemacht wurden. Zum Glück kam hierbei erstmal heraus, dass keine Fernmetastasen vorliegen. Soweit wie ich informiert bin, können aber trotzdem die Lymphknoten befallen sein, richtig?
Aber wenigstens erstmal keine Metastasen.
Am Mittwoch dieser Woche bekam er dann den Port gelegt, da bei ihm eine Radio-Chemotherapie vor der OP gemacht werden soll. Einen künstlichen Darmausgang hat er nicht bekommen, da die Ärzte sich entschieden haben, ihm einen lebenslangen Darmausgang zu geben. Hat einer damit Erfahrungen, auch wenn meine gesamte Familie dies nur als kleines Übel ansieht.
Nun meine Frage? Nach wie vielen Wochen dieser Radio-Chemotherapie kommt dann die OP? Und kann mir irgendjemand sagen, wie diese Radio-Chemotherapie abläuft? Findet diese jeden Tag statt?
Nochmals vielen Dank für eure Antworten und alles Gute und viel Glück für uns alle.
Viele Grüsse und euch einen schönen Freitag
Nancy
Gast
Sonntag, 9. August 2009 - 14:42
Hallo Nancy,
bei meiner Mutter wurde letzte Woche Darmkrebs festgesellt und der Arzt meinte, dass sie auch eine Radio-Chemotherapie vor der OP bekommen soll. Diese soll, laut dem Arzt, fünf Wochen dauern. Sie muss jeden Tag ins Krankenhaus fahren und wird dann eine Stunde bestrahlt. Nach dieser Therapie wird 6 Wochen pause gemacht und dann kommt die O.P.
Ich hoffe ich konnte helfen.
Alles gute für deinen Vater.
LG
Gast
Mittwoch, 12. August 2009 - 12:40
Hey Du,ich hatte 1991 das Pech das mein bester Freund und Vater an Darmkebs gestorben ist. Ich habe bis heute damit ein Problem fertig zu werden,da ich jetzt eine kleine Tochter habe und ihr Opa bestimmt stolz auf sie wäre.Auch zu Weihnachten und anderen Feiertagen fehlt mir mein Vater sehr,da darf mich auch kein anderer Mann in den Arm nehmen,weil ich sonst in tiefe Trauer verfallen würde.Er fehlt mir so sehr,daß ich sogar mit seinem Grabstein rede,wenn es mir schlecht geht.Mir wurde das wichtigste im Leben genommen,doch auch ein wichtiger Schatz im Leben gegeben(meine Tochter). Ich wünsche Dir ganz viel Glück und hoffe das es Dir nicht so regeht wie mir,mit 10 jahren. Du mußt versuchen aus den schlechten Erfahrungen anderer,für Dich das Beste herraus zu suchen und das Leben mit Deinem Vater immer und immer wieder neu zuerleben und zu genießen. DRÜCKE DIR UND DEINEM VATER DIE DAUMEN UND WÜNSCHE GANZ VIELE SCHÖNE JAHRE UND GLÜCK::::::::liebe Grüße Diana