glückskind

294 posts
Montag, 27. Juli 2009 - 11:13
ich überlege gerade mal wieder dieses und jenes und dabei kam mir folgende Frage in den Sinn:
Wie erkennt man eigentlich, ob eine adjuvante Chemo nach Abschluß erfolgreich war? Ich meine, wenn doch vor der Chemo keine evtl. vorhandene Metas, weil zu klein, zu sehen waren, wie will man dann wissen, wie die Chemo gewirkt hat? Heißt das, wenn man dann immer noch nix sieht, dann war es o.K. und falls was gewachsen ist, hat sie nicht angeschlagen oder wie? Oder verstehe ich da jetzt was falsch?
LG
glückskind

ritschi

72 posts
Montag, 27. Juli 2009 - 11:39
Hallo Glückskind,
bei mir wurden auch keine sichtbaren Metas in Leber und Lunge gefunden. Auch war nur ein Lymphknoten mit einer Minimetastase befallen.
Ich habe den Onkolgen gefragt, wie der Erfolg der adjuvanten Chemo geprüft werden kann.
Lt.seiner Aussage ist es nur möglich, im CT zu prüfen, dass keine sichtbaren Metas entstanden sind.
Nach 3Chemozyklen wurde bei mir der CEA-Wert geprüft. Auch hat der Onkologe eine Ultraschalluntersuchung gemacht.
Ich glaube aber, dass wir beide uns nicht so sehr an dem schlecht prüfbaren Erfolg messen sollten. Wir sollten viel lieber glücklich sein, dass bis jetzt nichts sichtbares gefunden wurde.
In diesem Sinne: Kopf hoch und durch
LG Ritschi, der heute mit dem 4.Chemozyklus begonnen hat.

glückskind

294 posts
Montag, 27. Juli 2009 - 12:39
hallo ritschi,
vielen Dank für Deine promte Antwort.
Hab gerade meinen 3. Zyklus, am 12.08. beginnt dann auch mein 4.(von 8)
Dann wünsche ich uns mal, dass die Metas weiter unsichtbar bleiben.
Wie groß war Dein Freund? Meiner war riesig [smiley:mad](T4), aber ich hatte keine Lymphknoten befallen (zumindest keine der entnommenen...)
verträgst Du deine Chemo einigermaßen? Wieviel Zyklen machst Du?
Mit der Ultraschalluntersuchung, da frag ich mal nach. Hatte das bei Dir einen bestimmten Grund oder ist das Standart?
Lass mal wieder was von Dir hören.

landtechniker

578 posts
Montag, 27. Juli 2009 - 16:31
Hallo Glückskind,
wie überprüft man die Dichtheit eines Regenschirms, wenn dauernd die Sonne scheint? Es gibt keine Möglichkeit, das zu überprüfen. Man kann nicht sagen, in wie viel Prozent der Fälle sie gar nicht nötig gewesen wäre, weil man nie etwas gesehen hat. Wenn nachher nichts ist, was vorher evtl. gar nicht da gewesen ist, hat im besten Fall die Pharmaindustrie gut verdient. Die Neben- und Nachwirkungen gibt es kostenlos dazu.
Wenn man ein wenig recherchiert, findet man irgendwo die Angabe, dass bei Darmkrebs eine Chemo nur in 30 % der Fälle überhaupt anschlägt (Nebenwirkungen gibt es weit häufiger).
Also mach es wie ich und denk am besten nicht länger darüber nach. Die adjuvante Chemotherapie schützt nur davor, sich später Vorwürfe zu machen, wenn doch Metastasen auftauchen. Genauso wie meine Homöopathie, die ich derzeit anwende. Aber die hat wenigstens keine Nebenwirkungen.
Viel Glück bei deiner Chemo Landtechniker

glückskind

294 posts
Montag, 27. Juli 2009 - 18:15
hallo Landtechniker,
es ist immer wieder nett von Dir zu lesen... laugh laugh laugh
bleib wie Du bist und alles Liebe
glückskind

ritschi

72 posts
Montag, 27. Juli 2009 - 21:40
Hallo Glückskind,
mein "Freund" [smiley:crazy]war 2,7 cm groß und ein T3.
Die Chemo vertrage ich eigentlich ganz gut. Ich habe nur sehr geringe Nebenwirkungen (Müdigkeit,leichte Magenschmerzen).Lt. Absprache mit dem Onkologen werde ich 6Zyklen haben. Dann wird es aber auch Zeit, dass mein Stoma wieder zurück verlegt wird.
Die Ultraschalluntersuchung macht der Onkologe bei mir, weil beim CT vor der OP in der Leber Zysten entdeckt wurden. Diese will der Onkologe beobachten.
Ich wünsch Dir alles Gute und keine Nebenwirkungen der Chemo
LG
Ritschi
Gast
Dienstag, 4. August 2009 - 08:11
Hallo Landtechniker,
Wie ist deine Aussage zu verstehen ?
machst du statt Chemo Homöpathie oder Beides ?
Mit Gruß
Manfred

landtechniker

578 posts
Dienstag, 4. August 2009 - 10:49
Hallo Manfred,
ich habe eine Chemo (Folfox 6, 12 Zyklen) von August 2007 bis Januar 2008 gemacht. Diese Chemo wurde homöopathisch begleitet, um die Nebenwirkungen der Chemo zu dämpfen. Ich war von der Wirkung der Homöopathie aufgrund verschiedener Ereignisse überzeugt (schmerzloser Abgang eines Nierensteins, Nebenwirkungen einzelner homöopathischer Präparate). Seit Ende der Chemo nehme ich (abgesehen von gelegentlich Aspirin und Narkotika bei der Koloskopie) nur noch homöopathische Präparate, um mein Immunsystem zu stärken. Mir geht es dabei blendend.
Da die Chemo adjuvant war, d.h. ein vorbeugender Schuss ins Blaue, weiß ich nicht, ob sie notwendig und sinnvoll war, genauso wenig, ob sie etwas gebracht hat. Das weiß ich auch bei der jetzigen Homöopathie nicht. Allerdings spüre ich von der Chemo immer noch Nachwirkungen (taube Fußsohlen), bei der Homöopathie waren die Nebenwirkungen mit Präparatwechsel weg.
Viele Grüße Landtechniker
Gast
Dienstag, 4. August 2009 - 12:12
Danke für deine schnelle und kompetenten Antworten !!!
wenn die OP rum ist, werde ich mir erlauben dich nochmals anzusprechen, was du nimmst.
Und mal sehen was da für ein Staging statt findet.
Vielleich hats du auch eine Antwort zu folgender Frage:
Gelegentlich war auch hier zu lesen, dass nach einiger Zeit Metastasen gefunden wurden, auf Leber, Lunge usw.
Wer findet die ?
und Wie ?
Werden da Ganz-Körber-Scanns gemacht ?
In bestimmten Zeit-Abschnitte?
Hintergrund: aktuell wurde bei mir nach der Darm-Diagnose
ein CT duchgeführt. Dabei bei der Leber Auffäligkeiten festgestellt, die sich dann mit MRT als harmlos raus stellten. Ob die Lunge überprüft wurde kann ich aktuell nicht sagen.
Mit Gruß aus Freiburg
Manfred

landtechniker

578 posts
Dienstag, 4. August 2009 - 12:31
Hallo Manfred,
zum Thema "Sichtbarkeit" ist Arwed eigentlich der kompetente Ansprechpartner. Nur soviel: Bei den bildgebenden Verfahren (CT, MRT, Röntgen, Ultraschall) liegt die Sichtbarkeitsgrenze von Anomalien (Zysten, Metastasen, Verwachsungen, etc.) bei rund 4-5 mm. Alles was kleiner ist, bleibt unsichtbar. Seit einiger Zeit ist wohl ein Ultraschallgerät im Einsatz, bei dem während der OP bei direktem Aufsetzen auf die Leber auch Herde bis 1 mm Größe gefunden werden können.
Normalerweise werden die stark durchbluteten Organe (Leber, Lunge, Nieren) vorrangig untersucht, da dort die Gefahr von Metastasenbildung am größten ist und natürlich der Operationsort. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich anderswo ein neuer Herd bildet (vgl. die Beiträge von birwi) Den Zeitraum legen eigentlich die Onkologen fest. Am Anfang sind die Abstände kürzer (3-6 Monate) danach werden sie immer länger. Grundsätzlich braucht so ein Tumorherd Zeit, bis er die Sichtbarkeitsgrenze erreicht. Aber auch hier gilt: manche wachsen schneller, andere langsamer.
Zum Thema Homöopathie: Ich kann dir nur empfehlen, dir hierzu einen erfahrenen Heilpraktiker zu suchen. Jeder Mensch reagiert anders auf die verschiedenen Präparate. Daher können meine Mittel bei dir ganz andere Wirkungen haben - insbesondere in den höheren Potenzen.
Du kannst dich aber trotzdem gerne nochmal melden.
Viel Glück bei der OP Landtechniker