leviathan

7 posts
Donnerstag, 13. August 2009 - 07:59
Hallo zusammen,
nachdem ich von diesem Forum 10 Monate lang als stiller Mitleser profitiert habe, komme ich nun selber mit einem Problem:
Meiner Frau wurden mit 32 Ende 11/2008 nach langjähriger Colitis ulcerosa 2 Dickdarmkarzinome diagnostiziert und zusammen mit dem gesamten Dickdarm entfernt. Histologisch ergaben sich ein T2N2G3 (muzinös) im Zökum/Colon ascendens mit 4/55 positiven Lymphknoten sowie ein T3N0G1 im Colon descendens. Es folgte von 01/2009-06/2009 eine Chemotherapie nach Folfox4.
Im Rahmen von Nachuntersuchungen zeigte sich in 06/2009 im CT der eher harmlose Verdacht auf Eierstock-Zysten beidseits (aber keine freie Flüssigkeit). Bei einem MRT aus anderem Grund in 08/2009 nun die kritische Diagnose von "Weichgewebsvermehrungen mit zystischen Anteilen" beidseits hinter den Eierstöcken ("dem visceralen Peritoneum anliegend"). Die linke davon "randständig Kontrastmittel-affin" - daher Verdacht auf eine Bauchfell-Metastase! Passend dazu wurde eine mäßige Flüssigkeitsansammlung im kleinen Becken festgestellt.
Empfehlung ist nun ein weiteres MRT in 3 Monaten. In dem Punkt sind wir etwas hilflos: Bauchfell-Metastasen sollen ja in manchen Fällen durchaus operabel sein. Sind 3 Monate Warten da nicht verschenkte Zeit/ein Risiko? Wie lassen sich Bauchfell-Metastasen diagnostisch weiter absichern? Die Tumormarker CEA und CA19-9 (hat vor der Operation mit einem Wert von 144 angeschlagen) sind mit 1 und 23 in Ordnung. Sollten wir uns eine Zweitmeinung holen, und wenn ja, wo?
Für jeden Hinweis wären wir sehr dankbar!
Gast
Donnerstag, 13. August 2009 - 10:29
Wird auch an der Universitätsklinik Tübingen von Prof. Königsrainer angeboten.
lg
Vinnie
Guck hier:
http://www.bio-pro.de/magazin/thema/00188/index.html?lang=de&artikelid=/artikel/01543/index.html
Gast
Donnerstag, 13. August 2009 - 14:23
Hi Birgit,
will Dir mal sagen, dass ich Deine Beiträge immer sehr gut und wirklich sehr informativ finde. Hier mal totales Lob ganz für Dich. :o)
Birgit, es könnte sein, dass es noch mehr Häuser gibt, die das anbieten. Ich meine aber, dass an das Bauchfell nur die besten Chirurgen ran sollten. Ich bin mal so bescheiden und sage, Tübingen mit Königsrainer ist eine gute Adresse, wobei Deine Vorschläge ganz sicher auch gut sind. ;o)
lg
Vinnie
834 posts
Dienstag, 15. September 2009 - 17:47
Hallo Leviathan,
ich fühle mich als Angehörige eines "Bauchfell-Rundum-Betroffenen" angesprochen und kann dir an dieser Stelle folgendes mitteilen.
Zunächst mach dir bitte nicht allzu große Sorgen, wenn es sich um 1-2 Metas im Bauchfell handelt.
Bei meinem Schatz sah!!!! ich sage extra sah...es aus wie ein Steusselkuchen ( Aussage des operierenden Arzts)Abgeschrieben bereits 1 Tag nach Not-OP., inoperabel, unheilbar, uns wurde nicht mal eine Chemo angeboten, ...es war ja hoffnungslos.
Mein Schatz ist aber ein Kämpfer und läßt sich so schnell nicht unterkriegen und so haben wir mit gezielt, dann doch März 09 beginnend, eingesetzter systemischer Chemo schon 8 Monate an die ursprüngliche Überlebenszeit anhängen können.Nach erstem großen Check Ende August erhalten wir eine für uns zunächst nicht erwartete suuuuuper gute Nachricht.Die Metas im Bauchfell haben sich zurückgebildet, der CEA 19-9 Wert ist von 146 auf 39 ( 37 ist normal)abgestürtzt und man sei so zuversichtlich, dass man die Chemo (bisdato 13 erhalten, alle 14 Tage ohne Aussetzung)nun nochmals um 3 Monate verlängern wolle....na Mahlzeit, aber wenn`s dann hilft.
Alles, was ich dir hier sagen möchte ist, dass es mit eisernem Willen und viel Disziplin ( Nebenwirkungen mal nicht angesprochen)möglich sein kann, was für unmöglich angesehen worden ist.
Ich sage mir jetzt....auch wenn es dann irgendwann nicht mehr möglich sein sollte, nur über die Chemo Heilungserfolge zu erzielen, dann ist es für so eine große OP nach der HIPEC-Methode immer noch früh genug, diese dann in Betracht zu ziehen. Diese Therapie ist wohl kein Zuckerschlecken und kommt auch nur bei einigen wenigen Patienten in Betracht. >>>>das Kuriose ist, dass wir mit unserer Diagnose genau in dieses Behandlungschema passen würden, da oh Wunder, die Leber, Lunge und andere Organe (noch) nicht befallen sind.<<<<<
Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal meinen ganz persönlichen Dank an Birgit schicken, die ich schon in einem anderen Forum kennengelernt habe.Dieses selbstbetroffene "Powerweibchen", wie heißt sie hier noch gleich.....irgendwas mit ....busy...ist ein Kraftpaket, welches seines gleichen sucht. Immer für andere da, immer aufopfernd, immer ein kleines bischen informierter, eben immer da, wenn man sie braucht. DANKE Birgit(4?), dass es dich gibt.