glückskind

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Dienstag, 29. September 2009 - 09:10
Ich habe nun den 6. Zyklus mit Oxaliplatin hinter mir, 2 stehen noch an. Da ich das Zeug über die Armvenen bekomme, leide ich seit dem 2. Zyklus, wie schon mal erwähnt, an Venenreizung. Man kann sagen, das hat sich mit jeder Verabreichung verschlimmert. Die Schmerzen sind ziemlich heftig, die ersten Nächte kann ich deswegen nicht schlafen. Auch die Tage überstehe ich quälend. Mittlerweile habe ich mindestens 10 Tage Spaß damit, wobei es aber dabei täglich besser wird.
Jetzt bin ich drauf und dran, meinen Venen und mir das nicht mehr zuzumuten.
Die zusätzliche Einahme von Xeloda bleibt davon unberührt, die werde ich die letzten 2 Zyklen definitiv einnehmen.
Wie gesagt, mein "Gewissenskonflikt" Oxaliplatin vorzeitig abzubrechen, ist groß, aber der Gedanke, noch zweimal diese Qualen zu durchleiden ist nicht weniger erschreckend.
Werde natürlich ein Gespräch über die evtl. Nachteile bei vorzeitigem Abruch mit meiner Onkologin besprechen, aber es wäre hilfreich, auch Eure Meinungen zu lesen.
Danke
glückskind

Arwed

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Dienstag, 29. September 2009 - 11:12
Hallo liebes Glückskind,
wann wird denn bei dir eine PET-CT und MRT gemacht (Staging)? Dann kann man sehen, ob die Metas geschrumpft sind und eine OP gemacht werden kann. Wenn eine gemacht werden kann, müssen die Antikörper, bei mir Avastin, sogar 6 Wochen vorher abgesetzt werden. Die Metas werden deshalb nicht unbedingt wachsen.
Ich glaube nicht, daß die 2 Zyklen ohne Oxaliplatin deshalb "kriegsentscheidend" sind. Ich bekomme Avastin in Verbindung mit Xeloda; ist das vielleicht nicht eine verträglichere Alternative?!
Liebe Grüße Arwed

glückskind

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Dienstag, 29. September 2009 - 18:12
danke für die Antwort...
ich stecke in einer adjuvanten Chemo wegen T4 und M0, bzw. Mx, d.h. es konnten nach! der OP "noch" keine Metas beurteilt/gefunden werden. Sonst war alles, auch L und V auf Null, Grading 2. Aber bei T4 ist das Risiko gegeben, das noch nicht sichtbare Metas unterwegs sind...
Somit kann ich nicht sagen, ob irgendwelche vorhandenen oder eben nicht vorhandenen Metas, aufgrund der Chemo geschrumpft sind bzw. erst garnicht auftreten.
Meine Nachsorge beginnt ein halbes Jahr nach der OP, also im Anschluß an die 6 monatige Chemo. Kann aber sein, das ich es falsch interpretiere und es ein halbes Jahr nach der Chemo stattfindet, das wäre aber dann 1 Jahr nach der OP???
ist schon irgendwie blöd, weil ich garnicht sagen kann, ob und was das ganze dann gebracht hat. Wenn, hoffentlich!, alles o.k. ist kann es an der Chemo liegen oder weil eben eh nix da war. Wenn Metas da sind, na dann muß die Chemo wohl eben nix genutzt haben, oder wie???
Also keine Ahnung, ist schon etwas unbefriedigend. Natürlich will ich den evtl. Metas den Garaus machen aber ich hoffe, dass das auch ohne Oxaliplatin und nur mit Xeloda geht.
Wünsche Dir von Herzen alles Liebe
gückskind

Arwed

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Mittwoch, 30. September 2009 - 12:13
Hallo liebes Glückskind,
die Frage, ob irgendetwas vorhanden ist oder aufgrund der Chemo geschrumpft ist, kann dir niemand beantworten (Sichtbarkeitsgrenze 4..5mm). Du hast jetzt (fast) eine vorsorgliche 6- monatige Nachchemo bekommen (überstanden) und jetzt am Ende wäre ein Staging (MRT, PET-CT) fällig. Ich bekomme genauso wie du eine adjuvante Nachchemo (allerdings mit Avastin). Anhand der Bilder wird man dann feststellen, ob noch etwas sichtbar ist oder nicht. Ist etwas sichbar, was wir selbstverständlich nicht hoffen, hat die Chemo nicht gewirkt. Wenn nichts sichtbar ist, wird der Nachsorgeplan aktiviert, also Blutwertebestimmung, körperliche Fitness, bildgebende Verfahren, alles in vorgegeben Abständen, die sich im Laufe der Jahre vergrößern. Falls doch etwas auftauchen sollte, ist es mit Sicherheit sehr klein und kann z.B. mit Cyberknife "abgeschossen" werden.
Ich hoffe, daß ich dich ein wenig aufgeklärt habe, du kannst mir natürlich auch eine PN schicken. smiley
Alles Liebe Arwed

glückskind

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Mittwoch, 30. September 2009 - 14:20
lieber Arwed,
Du bist ja richtig fit auf dem Gebiet... wink
ich war heute in der Onko, erstmal ist es gut, dass durch die Xelodareduzierung die Thrombos wiederkehren...
Was die vorzeitige Beendigung der Venenverabreichung mit Oxaliplatin betrifft, da hat mir meine Ärztin ganz klar abgeraten. Wörtlich "das kann ich Ihnen nicht mit gutem Gewissen empfehlen"
Sie meint, durch den großen Tumor bedingt, sollte ich auf jeden Fall die 2 Sitzungen noch durchhalten. Allerdings wollen wir die Verabreichung über die Halsvenen probieren, diese wären größer und die Gefahr einer Reizung geringer. Ich hätte nun mal an den Armen Pech weil dort meine Venen extrem fein wären.
Brr, Hals hört sich erstmal grr an, aber ich bin guten Mutes. Hoffe, das Kanülenlegen dort ist nicht furchtbar. Aber schlimmer als meine qualvollen Reizungen im Arm kann es eigentlich nicht sein.
Ach Arwed, ich wünsche uns auch, dass wir alles gut überstehen und weiterhin fröhlich und zuversichtlich leben können.
Vielen Dank nochmal für Deine Antworten.
LG
glückskind

Arwed

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Mittwoch, 30. September 2009 - 17:07
liebes Glückskind,
das mit dem Staging habe ich im Laufe der Jahre mehrfach erlebt, da es etwa alle 3 Monate durchgeführt wurde und noch wird, weil jede Chemo sobald wie möglich in einer OP münden soll. Solch eins steht Ende Oktober an, der Termin für das MRT ist heute im KH beantragt worden. Per Post oder nächste Woche im KH zur Blutbildkontrolle werde ich den Termin erfahren und mit den Onkos austauschen. Nach dem MRT hoffe ich tumorfrei zu sein, um die Nachsorge antreten zu können.
Wenn etwas am Blutbild nicht stimmt (Trombos zu wenig usw.), wird bei uns die nächste Chemo normalerweise um ein paar Tage verschoben, bis das Blutbild wieder akzeptabel ist. Im Falle von Xeloda geschied dies über die Dosisreduzierung.
Also mußt du dich weiter mit Oxaliplatin weiterplagen. [smiley:shocked]
Unsere Onkos dürfen nicht die Halsvenen verwenden. Ich weiß nicht, warum dies nur die Chirurgen dürfen. So quälen sich unsere Onkos oft bei älteren Patienten mit schlechten Venen an Händen, Beinen, Füßen usw., um noch irgendwo Blut abzuzapfen.
Auf alle Fälle wünsche ich dir, daß du die letzten 2 Zyklen noch möglichst gut überstehst.
Ich wurde heute vom Oberonko zur Fortsetzung meiner Xelodatherapie verurteilt, allerdings mit "nur" 4 Tabletten pro Tag. Mal sehen wie es abläuft. Da bei mir auch 2 Zyklen anstehen, sind wir beide gleichzeitig fertig! smiley
Liebe Grüße Arwed