Gast
Sonntag, 4. Oktober 2009 - 18:34
Hallo alle Miteinander. Mein Großvater ist an Darmkrebs erkrankt. Wir haben keinerlei Erfahrungen und Vorgeschichten zum Thema Krebs in der Familie. Bisher habe ich herausgelesen, dass normalerweise zunächst immer erst eine OP stattfindet. Bei meinem Opa machen sie erst die Chemo. Nun habe ich gehört, dass das alles andere als ein gutes Zeichen ist und die Chemo eher als Lebensverlängerung zu betrachten ist, als als Heilung. Der Krebs hat halt bereits gestreut. Würde gern einfach wissen, ob das stimmt. Vielen Dank, Franzi
Arwed
650 postsdas ist so nicht richtig! Ein Chemo vor der OP (neo-adjuvant) ist sehr sinnvoll, um einerseits die Tumore zu verkleinern, um Gewebe bei der OP zu schonen, andererseits, weil eine OP derzeit noch nicht möglich oder zu gefährlich ist.
Ich selber hatte vor 2 Jahren einen Darmtumor im aufsteigenden Ast, bekam auch eine neo-adjuvate Chemo (war äußerst wirkungsvoll), dann eine Darm-OP und anschließend, als das durch Chemo möglich war, in diesem Jahr die Entfernung von etwas mehr als der halben Leber (wo die meisten Metas waren). Jetzt nach der Nachchemo steht die Heilung an, also nicht verzweifeln und nicht falsche Schlußfolgerungen ziehen, die menschlichen Körper sind höchst unterschiedlich und reagieren genauso unterschiedlich auf Therapien und Erfolge. Natürlich sieht die Situation schlechter aus, wenn der Krebs wie bei mir gestreut hat, aber neue OP- Techniken, Diagnoseverfahren wie z.B. PET- CT und Chemos (da stehen in letzter Zeit aber meines Erachtens noch Fortschritte aus) können das Leben erheblich verlängern und ggf. auch heilen. Hauptsache er wird in einem Uni- KH oder Krebszentrum behandelt, um erfahrene Onkologen und aktuellste Geräte um sich zu haben.
Alles Liebe Arwed