irnstetter

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Mittwoch, 14. Oktober 2009 - 19:23
Wir sind eine kleine Familie, ich, w. 42 Jahre und voll berufstätig, meine Tochter mit knappen vier Jahren und mein Lebensgefährte und Vater meiner Tochter. Nun ist mein Lebensgefährte Ralf an Darmkrebs mit Metastasierung erkrankt. Während der ersten Phase hatte er mehrere Komplikationen, Nierenstauung, Gallenstauung. Am Anfang war er ganz froh, dass er seine Ruhe hatte, und hatte auch nichts dagegen, wenn ich mit unserer Tochter auf den Spielplatz verschwand. Nun hat sich aber die Situation verändert, er wird "fitter". Da ich aber den ganzen Tag in der Arbeit bin fällt ihm buchstäblich die Decke auf den Kopf, er ist derzeit nicht in der Lage alleine Unternehmungen durchzuführen.
Gibt es in München so etwas wie einen Besuchsservice ??? Bin langsam verzweifelt denn bei uns herrscht nur noch Frust !
Gast
Mittwoch, 14. Oktober 2009 - 22:50
Hallo,
was denn für Besucherservice?? Ich denke Du solltest ihm ein paar aufgaben geben und ihn verdonnern dich von der Arbeit abzuholen oder die Kleine vom Kindergarten.Wenn er das nicht kann muß er da einfach durch eben mit lesen und rätseln oder playstation oder so..Und dann muß er warten das
es eben wieder so gut geht das er raus kann..
Sicherlich wird es im November noch schlimmer, das ist sowieso so ein Depressivmonat...
Und dann aktivier doch mal eure Freunde und den "Rest" der Familie, das hat mir sehr geholfen...
Liebe Grüße und gute Besserung
Steffi

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Donnerstag, 15. Oktober 2009 - 10:20
Hallo
ich verstehe nicht ganz Besuchsservice für einen Mann der eigentlich selbst den hintern nicht hoch bekommt obwohl es ihm trotz Krankheit im moment ganz gut geht?
Er soll sich vorstellen mit dem Hund Gassi zu gehen und das 4 mal am Tag.
LG Peti

Riesterer

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Donnerstag, 15. Oktober 2009 - 10:39
Darf ich dir sagen, daß das Problem bei dir vor dem Computer sitzt und schreibt ?
Mach ihm ein Plan, was er wann im Haushalt und sonstwo zu erfüllen hat.
Gib ihm Aufgaben, was du die letzten 10 Jahre machen wolltest, und nicht dazu kammst, wie Keller aufräumen, alte Klamotten entsorgen usw. und zwar mit Druck und Verbindlichkeit.
Ich glaube da gar nicht was ich lese ... crying
DU bist die die abends die Füsse hoch legen solltest, und verwöhnt werden solltest smiley
Mach was !!!!!
Manfred

irnstetter

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Sonntag, 18. Oktober 2009 - 20:03
Hallo Leute,
sorry komm so selten ins Internet, ihr wißt ja, Arbeit, Kind und jetzt noch einen "Pflegefall" zu Hause. Ihr habt ja recht !!! eigentlich pfeif ich gerade aus dem letzten Loch ! Seit mein Mann Krebs hat lastet wirklich ALLES !!! auf mir !!! und dann noch seine Depris !!!! Arbeite ja selbst in der Pflege, aber wenn ich nach Hause komm geht meine zweite Schicht los !!! Das Problem ist, er bekommt auch noch Unterstützung von seinen Ärzten !!! Da er vor der OP schon aus lauter Angst vor einem Darmverschluß nichts mehr gegessen hat hat er im Krankenhaus einen sogenannten Hungerstreik hingelegt. Er war schon immer sehr sehr schlank, aber jetzt hat er sich von ca. 68 kg auf 52 kg runtergehungert und das bei einer Größe von ca. 1,70. Mit der Chemo und der Immuntherapie geht auch nicht mehr viel "drauf" auch wenn ich echt fett für ihn koch. Da fehlt ihm die Kraft für längere Strecken oder ausdauernde Arbeiten z.B. zu Hause. Er war ja vorher schon im Behindertenstatus, hatte ein HWS- und LWS.Syndrom und war halbseitig gelähmt. Er hat sich ziemlich mühsam damals zurück ins Leben gekämpft, aber durch seine Kachexie ... Okay und dann erzählen ihm auch noch die Ärzte er soll sich doch bitte schonen !!!! Super !!! Naja, es ist ein Teufelskreis !!! Gut seine Leidenschaft ist autofahren. D.h. mit Rollstuhl zum Auto, reinhelfen und dann kanns los gehen. Aber in Geschäfte usw. bin natürlich ich unterwegs, beim aussteigen kann ich ihm dann raushelfen und dann wieder ab mit Rolli in die Wohnung oder zum Ziel. Der Rolli ist verdammt schwer wenn man ihn alleine in den Kofferraum heben darf !!! Meine Bandscheibe läßt grüßen !!!!Nervlich und körperlich lauf ich inzwischen auf dem Zahnfleisch. Wir haben ein Kindermädl die die Kleine wegen meines Schichtdienstet vor dem Kindergarten betreut, aber die wird natürlich nur für "Zwerg" bezahlt. Naja, und durch die Erkrankung ist er auch noch inkontinent. Ich denk mir mal das ist eher ein psychisches Problem bei ihm, aber ehrlich gesagt das kostet ganz schön Nerven immer nur Geduld und Nerven zu haben !!! Da käme mir natürlich ein "Besuchsdienst" ganz gelegen, so müsste ich neben meinen normalen Pflichten nicht auch noch "Alleinunterhalter" spielen, denn Freunde ... Ihr kennt das ja wohl, in der Not gehen 1000 auf ein Lot und ich hab wahrscheinlich manchmal zu viel Geduld ..., obwohl die langsam aber sicher immer mehr abnimmt !!!
Aber Danke ein bisschen Unterstützung von Euch hat mir echt gut getan. Versuch wenigstens ein bisschen was für mich zu tun !