Kerstin27

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Montag, 2. November 2009 - 07:32
Hallo, wir haben letzte Woche Erfahren, dass mein Mann Darmkrebs hat. Wir sind total verwirrt und geschockt und haben, glaube ich, die Nachricht noch nicht wirklich realisiert. Er machte seit Jahren alle 1-2 Jahre eine Darmspiegelung, da er die chronische Darmentzündung Colitis Ulcerosa seit 12 Jahren hat. Bei der Spiegelung vor 2 Jahren war alles in Ordnung und nun ist der Tumor 5 cm groß (geschätzt T2). Laut Ultraschall konnten keine Metastasen in der Leber gefunden werden. Alles weitere können die Ärzte wohl erst sagen, wenn er die OP hinter sich hat und der Tumor untersucht werden konnte. Wir waren der Meinung, dass ein Darmtumor sich über Jahre entwickelt, und nicht in 2 Jahren schon sooo groß werden kann, dass eine OP notwendig wird und der Tumor bösartig ist!!!??? Wie soll man sich denn schützen und vorbeugen, wenn alles nichts hilft. Er war regelmässig wegen seiner Colitis beim Arzt!!!
Wir sind verzweifelt. Haben große Angst dass der Tumor schon gestreut hat...!!!Einen OP-Termin haben wir noch nicht, müsste in den nächsten Tagen kommen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann ein Tumor so schnell wachsen oder hat der damalige Arzt bei der Spiegelung nicht richtig gearbeitet? Über jede Antwort wäre ich sehr dankbar!
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Montag, 2. November 2009 - 08:24
Hallo Kerstin, wink
dass du verzweifelt bist, kann hier jeder absolut nachvollziehen, aber das Wichtigste in dieser Situation ist erst mal Ruhe bewahren und bei T2 ist es wirklich noch nicht ganz so aussichtslos (wenn man bedenkt, dass es bei uns T4 geworden ist)
Zu deiner Frage mit der Spiegelung habe ich in den letzten Tagen schon mal einen ähnlichen Fall gelesen. Regelmäßige Vorsorge und dann doch plötzlich 1 Jahr später der gleiche Befund wie bei euch.Der Betreffende schrieb auch
Zitat:
....soviel zum Thema Vorsorge...
warum es so schnell ging, weiß ich leider nicht, das fragt mal euren Arzt. Vielleicht ist dein Mann durch seine chronische CU eher vorbelastet?....darum geht er ja regelmäßig...vielleicht liegt es an seinem jungen Alter?...ich kann es dir leider nicht beantworten.
Die Größe von 5cm ist meiner Meinung nach erst einmal nicht
ganz so relevant, wichtiger ist da schon eher die genaue Lage und dass man ihn "im Gesunden" (RO)operieren kann, d.h. es sollte noch genügend gesundes Gewebe vorhanden sein, um eine gänzliche Wegnahme des Tumors erreichen zu können.
Mein Mann hat nie Vorsorge getroffen, obwohl seine Mutter vor vielen Jahren auch an Gebährmutterhalskrebs gestorben ist. Bis sich der Tumor in seinem Stadium , so ausbreiten konnte, hat es viele Jahre mehr gedauert.
Wartet wirklich erst einmal die OP ab, danach könnt ihr euch besser orientieren. Nicht jetzt schon verrückt machen....ist leichter gesagt als getan., ich weiß....aber uns hat man im Januar dieses Jahres keine, absolut keine Hoffnung gemacht ( 7, max. 14 Tage ) und dank einer gut angeschlagenen Chemo ( lies mal meinen Bericht nach "Dauerchemo/Folfiri, alle 14 Tage" ) da steht vieles beschrieben, was dich erst einmal wieder aufbauen und Hoffnung machen kann.....sind wir heute immer noch zusammen...gerade ist er mal wieder zum KH bei Chemo Nr. 17.
Bei dieser tückischen Krankheit kann mal halt vieles nicht verstehen, auch nicht warum es bei dem einen so rasant schnell geht und bei den Anderen langsam schleichend. Wenn ihr alle weiteren Untersuchungen hinter euch habt,.... CT, PET oder MRT, Röntgen Thorax und was es sonst noch alles gibt, werdet ihr schon viel besser Bescheid wissen auch im Hinblick auf die einzuleitenden Maßnahmen.
Für die jetzt anstehend Zeit wünsche ich euch erst einmal viel viel Kraft.
Petra

Riesterer

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Montag, 2. November 2009 - 08:28
Hallo Kerstin,
jeder hier hat diese - deine Gefühle und Emotionen hinter sich.
Wichtig ist jetzt, sich auf die Zukunft zu konzentrieren, und nicht auf die Vergangenheit. (wer, was und wie Fehler machte oder auch nicht - kannst du auch Kaffee.Satz lesen.
Für die Zukunft einfach die Lehre: Wenn bei deinem Mann dieses Teufelszeug schnell wächst - jedes Jahr zur Spiegelung,und wenn es euch ein besseres Gefühl gibt - bei unterschiedlichen Ärzten.
5 cm ist jetzt nicht so gross - und wenn er so neu ist, weiß ich auch nicht wie du auf T2 kommst.
schaut nach Spezialisten und enfernt das Teil - der Rset wird sich zeigen, nach der patholgischen Untersuchung...
Mit Gruß
Manfred

Kerstin27

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Montag, 2. November 2009 - 09:53
Vielen Dank für die Antworten smiley
Ich schrieb deswegen etwas von "T2", weil das im pathologischen Befund steht von der Biopsie, die bei der Darmspiegelung entnommen wurde. Es wurde geschildert, dass der Tumor bereits die Muskelschicht der Darmwand erreicht hat?!
Sollten wir diese Diagnose soweit gut überstehen und die OP läuft gut, dann ist eine noch regelmäßigere Spiegelung Pflichtprogramm, das steht natürlich zu 100% fest!
In der Vergangenheit die Fehler anderer zu suchen, bringt natürlich nichts, dennoch macht man das manchmal ganz automatisch. Man ist wütend und sucht Erklärungen...
Gruss,
Kerstin

Kerstin27

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Montag, 2. November 2009 - 10:04
Hallo 2805puffy,
danke auch für deine schnelle Antwort.
Wir versuchen, einen klaren Kopf zu bewahren und nach vorne zu sehen. Mein Mann noch eher als ich. Ich denke, er verdrängt die Diagnose auch ein wenig. Wir hatten in den letzten Monaten Kinderwunsch und diesen jetzt natürlich auch auf Eis gelegt, da das einfach nicht vorrangig ist.
Der Tumor wurde im Sigma diagnostiziert...!! Ich weiß nicht, inwieweit die Lage von Bedeutung ist?!
Die Mutter von meinem Mann hatte vor zwei Jahren auch Darmkrebs, ähnlich wie bei ihm (T2 und bösartig). Er konnte restlos entfernt werden, allerdings lag seine Mutter über ein Jahr im KH da die Ärzte bei den OP´s gepfuscht haben(Harnleiter verletzt, Urin im Bauchraum, kein Abheilen ...)Monate lang offene Bauchdecke...etc! Ein Horrortrip für die ganze Familie!!! Wir haben von Grund auf eine andere Klinik gewählt, in die mein Mann gehen wird!!!!!
Aber das dauert alles so lange. Vor einer Woche kam die Diagnose, die erste Besprechung in der Klinik haben wir hinter uns, aber nun kommen Anrufe aus der Klinik, mit Nachfragen, die alle längst beantwortet wurden....ein Termin steht auch noch nicht fest....!!!Die Warterei macht uns wahnsinnig!!!!
Ich bewundere deine Stärke und Kraft, die du mit deinem Mann bewiesen hast. Mir fällt das alles momentan sehr schwer! Wir haben vor 3 Jahren ein Haus gebaut und seitdem soviel Kraft hineingesteckt...und jetzt dieser Schlag!
834 posts
Montag, 2. November 2009 - 11:07
Hallo Kertin,
natürlich ist es für euch wohl richtig schwer, da ihr eure Familienplanung jetzt hinten anstellt, aber so ist es nunmal, das Leben ist nicht immer planbar. Vielleicht ist die Diagnose JETZT sogar positiv zu betrachten.....Darmkrebs ist leider in gewissen Fällen auch vererbbar und das mit deiner Schwiegermutter ist ja auch noch nicht so lange her. Wer weiß, wer euch diesen Hinweis darauf mitgeben wollte.
Ich habe auch große Sorgen bezüglich unseres Sohnes. Er wird 27, ist beruflich sehr eingebunden und schiebt seine extra Vorsorge immer vor sich her, ich hab ja gelernt, positiv zu denken, aber die Angst steckt mir dennoch im Nacken, da man bekanntlich im Frühstadium viel mehr erreichen kann.
Bei deiner Schwiegermutter ist es tragisch genug gewesen, Ärtzefusch oder nicht, es ist immer schlimm wenn`s nicht nach Plan verläuft. Bei der Mutter meiner Freundin war es dieses Jahr auch so. Die OP-Naht war aufgegangen und da sie wie mein Mann auch einen künstlichen Darmausgang hatte, allerdings ein Ileostoma (Dünndarm)ist die ganze "Suppe" auch noch in den Bauchraum rein geflossen. Dadurch ist viel Zeit verstrichen bevor man mit Chemo beginnen konnte.
Übrigens Fred, mein Mann, hatte auch ein Sigmacarzinom, das ist so ziemlich unten gelegen vor dem Mastdarm, genau in dem Knick (Sigma)
Wichtig ist immer das richtige Krankenhaus mit einer guten Koloskopieabteilung und Onkologie zu wählen. Woher kommt ihr...es gibt auch hier im Forum genug Info und auch Adressen von Speziellen Darmcentren.
Alles alles Gute, Kopf hoch, dein Mann braucht jetzt alle Unterstützung, auch wenn er erst einmal auf Distanz geht.Nur wer zu seiner Krankheit steht, findet die Kraft, den Feind zu besiegen.
lg
Petra

Kerstin27

153 posts
Montag, 2. November 2009 - 11:47
Hallo Petra,
klar ist das Leben nicht planbar, das weiß ich nur zu gut.
Leider ist das jetzt nicht das Erste einschneidende Erlebnis!Aber da kann man ja nichts machen, man muss es hinnehmen wie´s kommt.
Der Kinderwunsch ist momentan überhaupt nicht mehr wichtig. Jetzt ist die Gesundheit das wichtigste!!!!
Dein Sohn sollte wirklich seine Vorsorgeuntersuchungen machen, egal wie sehr Termine einen unter Druck setzen. Die Gesundheit ist doch das höchste Gut!
Dein Mann hatte an der gleichen Stelle den Tumor?
Dann weißt du ja wovon ich rede!Ist das eine komplizierte Stelle? Besondere Risiken?
Wir warten nun auf weitere Termine und hoffen, dass es heilbar ist. Vielelicht sogar ohne Chemo! Wäre natürlich der optimale Fall, aber wenn es nicht vermeidbar ist, dann ist es eben so. Ein Arzt meinte, wenn Chemo sein müsste, dann muss man darüber nachdenken, Spermazellen vorher einfrieren zu lassen. Es könnte sein, dass nach der Chemo die Zeugungsfähigkeit nicht mehr vorhanden ist. Ich versuch echt mich nicht verrückt zu machen.
Stadium T2...das sagt mir nicht viel. Ich will realistisch sein und mir nichts vormachen!
Wie geht es momentan deinem Mann? In welcher Klinik wart ihr? Wir werden nach Erlangen in die Uniklinik gehen.
Lg
Kerstin

yaccomo grae

258 posts
Montag, 2. November 2009 - 11:48
Liebe Kerstin,
wir alle hier können Euren Schock und die Angst so gut nachvollziehen.
Aber es ist in den meisten Fällen nicht so, daß man etwas überstürzen sollte.
Laßt Euch die Zeit in Ruhe eine geeignete Klinik und gute Spezialisten zu finden, denn das ist momentan das Wichtigste. Auf ein paar Tage kommt es nicht an!
Alles Gute für Euch und viel Kraft für die nächste Zeit!
Yaccomo

Riesterer

588 posts
Montag, 2. November 2009 - 11:49
kleiner Hinweis:
es gibt 2 Muskelschichten: eine davon ist Muscularis mucosae,
die erste Stufe = T1
und selbst wenn T2 - ist frühes Stadium, und sollte dem Kinderwusch nicht entgegenstehen.
Zu deiner Aussage: Stress und Veränderungen sind nachweislich in direktem Zusammenhang mit Darmkrebs zu sehen.
Manfred

Kerstin27

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Montag, 2. November 2009 - 11:54
Ich danke allen, die mir antworten:-)
Es tut gut, zu wissen, nicht alleine mit der Angst dazustehen!!!!

Kerstin27

153 posts
Montag, 2. November 2009 - 12:16
Weiß jemand von Euch, was die muscularis propria für eine Darmwandschicht ist? Einfach nur Muskelschicht?

Kerstin27

153 posts
Montag, 2. November 2009 - 13:16
Hallo Birgit, vielen Dank für die Info.
Hatte gehofft, dass sich der Tumor noch nicht so weit vorgearbeitet hat.... frown

landtechniker

578 posts
Montag, 2. November 2009 - 17:38
Hallo Kerstin,
auch von mir noch ein paar Zeilen, da ich auch T2 im Sigma hatte, allerdings "langsam gereift".
- Erlangen kenne ich von früher als "erste Adresse". Entscheidend ist aber vor allem der Operateur. Erkundigt euch da vorher bei Ärzten eures Vertrauens.
- T2 im Sigma ist erstmal "halb so schlimm". Wenn der Tumor noch nicht gestreut hat, bestehen sehr gute Chancen. Ich vertraue in der Nachsorge neben der anfänglichen Chemotherapie auf Stärkung des Immunsystems mit Homöopathie.
- 27 Monaten nach OP habe ich nur noch wenige Nachwirkungen
- bei der OP besteht eine gewisse Gefahr, dass falsche Nerven durchtrennt werden und dein Mann impotent wird. Sicherheitshalber solltet ihr vorher Sperma einfrieren lassen.
- Vertraut nicht blind einem Arzt. Ärzte sind nur Menschen, es gibt sehr gute aber auch weniger gute. Holt euch ggf. eine Zweitmeinung (Nürnberg, Würzburg, Regensburg) ein.
Und nun erstmal Augen zu und durch. Die nächsten Monate werden für euch beide sicherlich nicht einfach. Aber es gibt sehr viel Licht am Ende des Tunnels, die Medizin ist inzwischen recht weit.
Für weitere Fragen und für Tipps stehen wir hier gerne zur Verfügung.
Viel Glück Landtechniker
834 posts
Montag, 2. November 2009 - 18:52
Ja, da ist er wieder
.....unser Landtechniker, unser "Landarzt" ( darf ich ausnahmsweise noch ausdehmen? :), nachdem ich deine ganzen Kosenamen zwischenzeitig gelesen habe)
.... dem ich wieder mal nur zustimmen und beipflichten kann.
Das wird schon!!!!

Und auch Busymouse hat sich gemeldet
....hier seid ihr in den richtigen Händen....sie hat schon vielen das Leben ....durch Fragen beantworten....leichter und verständlicher gemacht.
Von hier liebe Grüße an dich, Birgit smiley

lg Petra wink

leviathan

7 posts
Montag, 2. November 2009 - 19:23
Hallo Kerstin27,
bei meiner Frau wurde Ende 2008, ebenfalls mit 32 Jahren, ein Dickdarmtumor festgestellt. Sie hatte ebenfalls langjährig Colitis ulcerosa. Die letzte Darmspiegelung ohne Befund war 4 Jahre vorher. Eine Sonographie 2 Monate vorher stellte eine etwas verdickte Darmwand fest, wurde von der Ärztin aber als eher harmlos zur Nachkontrolle in 6 Monaten empfohlen. 2 Monate später standen wir dann mit extremen Blutungen in der Notaufnahme.
Bei den folgenden Untersuchungen (Darmspiegelung, MRT usw.) wurde ein Tumor entdeckt, der sich im Rückblick als T2N2G3 (muzinös) herausstellte. Ein sehr erfahrener Chirurg schlug uns daraufhin eine komplette Dickdarmentfernung vor. Der Gedanke war für uns im ersten Moment ein Schock, aber damit wäre man die Colitis komplett los. Mit verbleibendem Dickdarm bestünde dagegen das nicht geringe Risiko eines neuen Tumors.
Gott sei Dank haben wir zugestimmt! Der entfernte Dickdarm wurde nach der Operation histologisch untersucht, und tatsächlich fand sich an völlig anderer Stelle bereits ein zweiter Tumor: T3N0G1. Dieser wurde vor und während der Operation nicht entdeckt, erst im Labor! Vor dem Hintergrund würden wir euch empfehlen, die Ärzte auf dieses Risiko bzw. eine komplette Dickdarmentfernung anzusprechen. Wobei natürlich jeder Fall anders liegt.
Heute, nach fast einem Jahr, geht es meiner Frau übrigens den Umständen entsprechend sehr gut. Wir wünschen euch alles Gute und insbesondere die nötige Kraft und vor allem Ruhe!
Leviathan
Gast
Dienstag, 3. November 2009 - 07:09
Hallo Leviathan, danke für deinen Beitrag.
Der Internist meines Mannes hatte ebenfalls vorgeschlagen eine komplette Entfernung der Colitis bei den Ärzten in der Klinik anzusprechen. Die Ärzte in der Klinik wollten sich erst im Team (Onologen, Pathologen, etc) zusammensetzen bevor sie entscheiden wie es weitergeht. Die Entscheidung für die Entfernung des kompletten Darms in diesem Alter sahen sie eher kritisch! Konnte man bei deiner Frau bei der MRT die anderen Tumore nicht feststellen? Was sind denn das dann für Untersuchungen? Was bedeutet "muzinös"?
Wir fühlen uns in Erlangen bisher recht gut aufgehoben, da meine Schweigermutter dort "gerettet" wurde. In einem o.g. Beitrag habe ich geschildert wie "schief" ihre OP im Bamberger Klinikum gelaufen ist. Sie lag monatelang mit offener Bauchdecke ZUHAUSE und wurde täglich von ihrem Mann gepflegt. Die Ärzte in Bamberg wussten nicht weiter und waren wohl zu stolz andere Kliniken einzubeziehen....wir sind uns alle ziemlich sicher, dass ohne der Uniklinik Erlangen die Frau heute nicht mehr unter uns wäre!!
Bei meinem Mann wurde der Tumor nun auf dem Boden der Colitis entdeckt und er ist bisher bis zur muscularis propria vorgedrungen(!) Unser Internist meinte, es wäre ein "gutes Zeichen", dass der Tumor so relativ schnell gewachsen sei. da er sich dann nicht so tief "reinfressen" würde und eher oberflächlich wäre. Uns bleibt jetzt erst mal nur abwarten und Ärzte checken. OP-Termin steht noch nicht fest. Die wollen vorher noch CT machen usw.
Lg
Kerstin
Gast
Dienstag, 3. November 2009 - 07:18
Hallo lieber Landtechniker smiley
du machst Mut und ich hoffe, dass wirklich alles nur "halb so schlimm" ist!? Aber die Zeit wird es zeigen!
Uns wurde gesagt, dass wohl keine Chemo nötig sein wird, WENN der Tumor nicht gestreut hat und er R0 also komplett entfernt werden kann. Aber das wissen die Ärzte ja erst NACH der OP. Bis dahin sind Nerven aus Stahldraht gefordert.
Wir wurden bereits in Erlangen informiert, dass es ggf vorteilhaft wäre, Sperma einzufrieren!! Sowas kostet einmalig 300-400 Euro und dann nochmal pro Jahr ca. 260 Euro. Aber was tut man nicht alles....?! Mit allem wird Geld gemacht!:(
Kennst du einen guten Operateur? Kannst du Spezialisten empfehlen?
Zu der ganzen momentanen Scheiße kommt ja noch, dass ich selbst in den nächsten Tagen eine Bauchspiegelung bekomme.
Es kommt momentan alles zusammen und die nerven liegen nur noch blank. Erst war ich total nervös wegen meiner bevorstehenden OP, JETZT nach der Diagnose bei meinem Mann,
hab ich für meine "Lapalien" keinen Kopf mehr.
Naja,.....mal sehen!
Lg und danke für die aufbauenden Worte
Kerstin

landtechniker

578 posts
Dienstag, 3. November 2009 - 11:29
Hallo Kerstin,
ich bin lange aus Bayern weg, und habe schon gar keine Ahnung von den Ärzten in Erlangen. Ich hatte das Glück in dem Schlamassel an einen sehr guten Chirurgen zu geraten. Aber auch dem sind einige Fehler unterlaufen. Zu guter Letzt ist bei mir alles gut gegangen.
Ich denke, ihr seid in Erlangen gut aufgehoben, aber hört euch einfach dort um, ob es besonders gute oder weniger empfehlenswerte Ärzte gibt.
Viel Glück Landtechniker

Kerstin27

153 posts
Dienstag, 3. November 2009 - 11:44
Hallo Landtechniker,
danke für den Tipp. Wir werden alles versuchen,
um an gute Ärzte zu gelangen. Hoffe auch dass Erlangen eine
gute Adresse ist. Wünsch dir jedenfalls auch alles Gute.
Lg

Kerstin27

153 posts
Dienstag, 3. November 2009 - 14:44
Hallo an alle,
wollte mal den aktuellen Stand berichten.
Heute haben wir einen Termin für ein CT bekommen, das nun am Freitag stattfindet. Mein Mann muss dann wohl verdünntes Kontrastmittel trinken und es wird ein Medikament in die Vene gespritzt, um die Untersuchung durchführen zu können.
Ich bin schon mal froh, dass diese Untersuchung gemacht wird. Es sah erst so aus als würden sich die Ärzte nur auf die Sonographie stützen. Beim Ultraschall wurden keine Metastasen in der Leber gefunden und ich bete, dass sie auch beim CT nichts finden werden!!!
Natürlich werde ich meinen Mann bei der Untersuchung begleiten, er will das zwar nicht, weil er alles noch so lässig abwinkt, aber ich denke, dass er es einfach nur verdrängt. Ich versuche diese positive Einstellung mit ihm beizubehalten, positive Gedanken sollen ja heilende Kräfte haben!!
Lg
Gast
Mittwoch, 4. November 2009 - 07:42
Liebe Brandung,
vielen Dank für deine lieben Worte. Es tut sooo gut darüber zu "schreiben" und soviele Menschen kennenzulernen,
die einen verstehen! Im näheren Umfeld haben wir zwar auch ganz viele Menschen, die ihre Hilfe anbieten und gut zureden, aber verstanden wird man nicht wirklich!Man kann das erst dann mitfühlen, wenn man es selbst erlebt....und ich wünsche das niemanden!
Bei meinem Mann wurde dieses "typische" Colonkarzinom im Sigma diagnostiziert. Ob das nun besonders aggressiv ist oder nicht, weiß ich nicht. Es wurde in der ersten Biopsie als mäßig differenziert geschildert. Lt. Ultraschall bei der Spiegelung meinte der Arzt, dass der Krebs wohl noch deutlich sichtbar auf den Darm begrenzt sei?!
Als nächstes steht ja nun die CT bevor. Ich habe solche Angst, dass Metastasen gefunden werden!!! Ich steh momentan immer kurz davor überall wo ich bin, in Tränen auszubrechen.
Ich gehe weiterhin meinem Job nach, da wir erst Häuschen gebaut haben und es ja weitergehen muss...auch finanziell!
Wie geht es deinem Mann heute? Und was wurde aus eurem Kinderwunsch? Ich hoffe, dass ihr das Thema nicht komplett beiseite gelegt habt. Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute für die Zukunft! Vielleicht ist es ganz gut, dass unsere Männer das mit einem "Abwinken" hinnehmen können, reicht ja, dass wir unsere seelischen und körperlichen Grenzen erreichen. Ich weiß, dass mein Mann und ich noch viel Kraft benötigen werden, egal wie die OP verlaufen wird. Und ich danke wirklich allen, die mir hier ihren Zuspruch geben.
Ich danke dir auch für die Hinweise bzgl. den Ärzten in Erlangen. Woher bist du? Auch aus der Erlangener Gegend?
Viele Grüße
Kerstin27
Gast
Mittwoch, 4. November 2009 - 13:04
Liebe Corinna,
da ich nächste Woche selbst eine Bauchspiegelung vor mir habe,werde ich sowieso die nächsten Tage krankgeschrieben. Natürlich würde es kein Problem sein wegen meinem Mann zuhause zu bleiben, aber Ablenkung tut manchmal ganz gut.
Hoffe,dass bei mir keine negative Nachricht nach der Untersuchung rauskommt?!Könnte ich nicht auch noch verkraften!
Was für ein Morgen-Alarm bei Euch. Ich drück Euch die Daumen, dass es wieder ruhiger wird. Manchmal wird man verrückt gemacht...kein Wunder, wenn man da dann das ein oder andere vergisst.
Corinna, du weißt sicherlich wie sehr ich bete, dass bei der CT KEINE Metastasen gefunden werden und auch sonst nichts weiter!!!! Keine Ahnung inwieweit da die Chancen stehen bei pT2?! Ich bete einfach und die Hoffnung stirbt zuletzt!
Ich wünsche Dir auch Vieeeel Kraft und drücke Euch weiterhin die Daumen. Ohren steif halten, nicht unterkriegen lassen!
Lg
Kerstin
Gast
Donnerstag, 5. November 2009 - 18:32
Hallo an Alle,
vielen Dank mal wieder für die vielen Rückmeldungen.
Ich werde versuchen,mir alle Zeit zu nehmen, die ich brauche. Klar möchte ich nun für meinen Mann da sein und vieeel Zeit mit ihm verbringen.
Morgen hat er nun das CT. Ich hoffe nur das Beste.
Ich melde mich sobald ich mehr sagen kann.
Jeden gedrückten Daumen können wir brauchen:)
Viele Grüße & schönen Abend
lg
834 posts
Freitag, 6. November 2009 - 11:04
Daumen sind gedrückt.....Zehen natürlich auch
TOI,TOI,TOi
Petra
Gast
Freitag, 6. November 2009 - 16:08
Hallo,
sooo kommen gerade von der Klinik.
Den ganzen Tag in der Klinik, der Wahnsinn.
CT wurde gemacht und grob kam die Aussage, dass WOHL keine Streuung stattgefunden hat. Die GENAUEN Ergebnisse gibt es erst am Montag!Also weiter beten und bibbern.
Es wurde allerdings gesehen, dass zwei Lymphknoten "angeschwollen" sind. Was bedeutet das?
Die Überlegung ist nun doch wieder aktuell, den kompletten Dickdarm zu entfernen...Am Mittwoch geht´s nun zur stationären Aufnahme. OP-Termin steht noch nicht fest.
So weit, so gut. Hoffe sehr dass am Montag keine anderen Befunde vorliegen...(CT).
Gruss an alle und danke für´s Daumen drücken
Kerstin
Gast
Freitag, 6. November 2009 - 16:18
Hallo nochmal an alle,
weiß jemand was es bedeutet, wenn die Lymphknoten "angeschwollen" sind? Bedeutet das doch Streuung? Mein Mann würde nun gerne wissen, ob trotz Entfernung des Dickdarms eine Chemo möglich wäre bzw. sein muss?! Er hat große Bedenken....
Liebe Grüße
834 posts
Freitag, 6. November 2009 - 17:09
Hallo Kerstin,
natürlich kann man nach einer Darmentfernung , wenn nötig, eine Chemo anberaumen. Das haben die meisten von uns auch hinter sich und hat mit der Entfernung oder Teilentfernung nichts zu tun. Für den Fall, dass nach dieser OP festgestellt wird, dass eventuell irgend wo im Gewebe z.B. bei den Lympfknoten, im Bauchfell oder an den Organen wie Leber, Lunge usw. Verdacht auf Metas besteht, oder zumindest nicht auszuschließen ist, gehen die Ärzte immer auf Nummer sicher und behandeln danach per Chemo und/oder Bestrahlung weiter, wie gesagt, falls erforderlich.

Bitte mach dich NICHT schon wieder vorher so verrückt.
ERST NACH ERFOLGTER OP und erst wenn der histologische Befund vorliegt,solltest du/ihr darüber weiter nachdenken. Lasst es erst einmal auf euch zukommen. Womöglich/sicherlich sind deine Bedenken......was ist wenn...ganz unbegründet und da hast du dir umsonst diesen Stress im Vorfeld gemacht.
Also nochmal: Sammelt jetzt Kraft für den bevorstehenden Termin,
dann schreibst du uns hier, wie alles so gelaufen ist,
wir werden sicher schon das eine oder andere dazu sagen können und dir antworten.
Erfahrungsgemäß dauert es dann nochmal einige Tage, bis der histologische endgültige Befund vorliegt.
Also wieder warten und wenn dann deinerseits neue Fragen kommen sollten, ist es früh genug.
Dass du 1000 Fragen wegen dem "Danach" hast, ist verständlich, aber Fragen können erst beantwortet werden, wenn die Fakten auf dem Tisch liegen.
Ein ruhiges sorgenfreies Wochenende euch Beiden wünscht
Petra
Gast
Freitag, 13. November 2009 - 19:13
Hallo an Alle, die OP ist geschafft smiley
Bei meinem Mann wurde gestern in einer 4stündigen OP nun der komplette Dickdarm entfernt. Dies schien die sinnvollste Lösung zu sein, da erstens die Colitis ulcerosa vorliegt und zweitens da dass CT zwei geschwollene Lymphknoten zeigte. Nun hat er vorübergehend ein Stoma und ein sog. Pouch! Dies soll ihm in Zukunft die "normale" Entleerung beibehalten zu können. Nun beginnt das Warten auf den Befund von dem herausoperierten Darm inkl. Lymphknoten...
Meinem Mann geht es den Umständen entsprechend. Er war dauerhaft stabil nach der OP, aber klagte heute über Schwindel sobald er aufstand oder sich setzte. Das hat ihn ganz schön fertig gemacht. Er dachte, nach der OP kann er aufstehen als wäre nichts gewesen! Stattdessen musste er sich heute vor lauter Schwindel übergeben. Ich versuch ihn immer zu beruhigen, dass sein momentaner Zustand total normal sei für den ersten Tag nach der OP. Ich hoffe, dass das auch stimmt?! Weiß hier jemand, wie lange es dauert, bis er wieder selbst essen und trinken darf?
Wie lange dauert es in der Regel bis der Magen und Darm mit der neuen Situation klar kommen?
Die Ärzte meinten sogar, dass er im Normalfall schon nach 10-12 Tagen Heim darf?!?!
Gruss an alle, die die Daumen gedrückt haben.Danke!

Riesterer

588 posts
Samstag, 14. November 2009 - 09:47
du hattest recht... 1 Tag ist normal mit Schwindel, hatte ich bei fast allen gesehen.
Kreislauf, Blutverlust, Beruhigungsmittel
Trotzdem ist das Aufstehen wichtig.
ich habe ab Tag 4 - normal gegessen, das wird entschieden,wie die Nahrungsaufnahme durch den Körper läuft, und was folglich aus den ganzen Schläuchen wieder rauskommt.
PS: aus den richtigen Schläuchen.... dann ist er in 10 Tagen zu Hause.
Selten kommt aus den Trainage-Schläuchen das falsche raus, dann dauert es länger.
Mir hat man gesagt nach 4 Tagen ist der Darm wieder zu 80%
verheilt, und normales Essen. Nach 7 Tagen ist der Darm zu 100% dicht und zu.
Ich hoffe dies hilft dir aktuell, das wesentliche Ergebnis kommt innerhalb der nächsten 4 Tagen aus der Pathologie, die das rausgeschnittene Teil untersucht.
Und daraus ergeben sich dann die weiteren Optionen.
Kopf hoch
Manfred



834 posts
Samstag, 14. November 2009 - 11:27
Hallo Kerstin,
Super. Das Schlimmste habt ihr erst einmal geschafft.Gut gekämpft.
Mit dem Aufstehen ist es glaub ich, von Fall zu Fall verschieden. Mein Mann hatte soviel abgenommen, dass es ihm die ersten 4-5 Tage garnicht möglich war. Er hatte auch die Schmerzpumpe im Rückenmark, die ihn davon abhielt.
Essen dürfte er , was mich so verwundert hat, schon relativ früh. Er bekam zwar von je 3 Gerichten zunächst nur die Schonkost, aber dann mußte ich ihm immer diese kleinen Küchlein "Madelainas" mitbringen. Heisshunger eben grad darauf.
Derr Arzt hatte kaum Einwände, aber villeicht lag das ja auch bei uns daran, dass man meinem Mann keine Ü-Chancen eingeräumt hat und es denen wohl egal war.
>>>>>>>Wie lange dauert es in der Regel bis der Magen und Darm mit der neuen Situation klar kommen?>>>>>>
Da Fred auch ein Stoma hatte, allerdings dauerhaft, hat man uns seinerzeit gesagt: Im Regelfall(Darm) 6-9 Monate, es könne sogar vorkommen, dass anfänglich noch aus dem Schließmuskel etwas abgeht. Verdauungsprobleme haben wir auch heute noch, da längst nicht mehr alles verträglich ist.
Das ist aber hier und jetzt noch viel zu früh, darüber zu reden.

>>>>>>>Die Ärzte meinten sogar, dass er im Normalfall schon nach 10-12 Tagen Heim darf?!?!>>>>>
Wenn alles gut abheilt und ohne Kompikationen weiter gut läuft, die Narbe gut zuheilt ist, werden so am 11.Tag die Klammern entfernt. Bei uns wurde noch am Entlassungstag der Port gelegt. Das war am 17. Tag nach der OP.
Das pathologische Ergebnis kam bei uns nach einer Woche. Unser Fall wurde noch auf der Tumorkonferenz vorgestellt.
Ich hoffe, dir erst mal geholfen zu haben und wünsche Euch ein heilsames Wochenende mit viel weiterem Kampfgeist.
Ihr schafft das Weitere auch noch
Petra
Gast
Dienstag, 17. November 2009 - 22:41
Hallo an alle,
heute kam der große Rückschlag.
Meinem Mann ging es von Tag zu Tag besser. Es war wunderbar zu sehen, dass die OP so super verlaufen war und er sooo schnell wieder auf die Beine kommt. Und heute...der Schlag ins Gesicht, ich kam ins Klinikum und er hatte wieder die Magensonde, war kreidebleich und konnte fast nicht sprechen. Er hatte sich die ganze Nacht und überhaupt immer wieder übergeben müssen. Die Sonde brachte gar nichts....er würgte und es geht ihm besch...!
Auf Abend hat er nun die Sone entfernen lassen, da sie eh nichts bringt und hofft, dass es ihm bald besser geht.
Ist das normal, dass es sooo einen Rückschleg gibt? Die Blutwerte sind den Umständen nach der OP entsprechend gut...
Über jede Info bin ich dankbar.
Gruss
Gast
Freitag, 20. November 2009 - 15:02
Hallo an Alle,
nun ist der Befund da: 4 Lymphknoten wurden entdeckt bei der feingeweblichen Untersuchung. Eine Chemo wird empfohlen.
Kann mir irgend jemand einfach ein paar Tipps geben?
Mit welchen Nebenwirkungen muss gerechnet werden und welche eher nicht?!! Wie ist das mit Kinderwunsch? Können wir das Thema komplett begraben? Wir haben ein Alter wo das sehr noch wichtig ist.Sind momentan einfach bisschen erschlagen!
Haben immer noch gehofft, dass eine Chemo nicht nötig wird. Nun soll sie doch "vorbeugend" gemacht werden...
Lg
834 posts
Freitag, 20. November 2009 - 16:58
Hallo Kerstin,
eine vorsorglich/vorbeugende Chemo wird meistens immer gemacht, um auf Nummer sicher zu gehen, falls sich noch was versteckt hat. Nebenwirkungen können bei dem einen stark ausgeprägt sein, bei dem anderen sind sie eher unerheblich. Abwarten. Es ist wie mit der Grippe, der eine bekommt sie, der andere nicht.
Zwecks Kinderwunsch mit deinem Frauenarzt oder dem Onkologen sprechen. Kenne auch jemanden, der sein Sperma auf der Bank liegen hat.
lg
Sonnenblümchen

Arwed

650 posts
Freitag, 20. November 2009 - 17:29
Hallo Kerstin,
die Nebenwirkungen sind von Mensch zu Mensch verschieden und sind hauptsächlich von der Chemozusammenstellung abhängig. Es gibt "sanfte" und aggressive, abhängig von Wirkverstärkern wie Irinotecan oder Oxaliplatin. Ich glaube, bei deinem Mann kommt die Sanfte in Frage, sie soll "nur" vorbeugend sein.
Hier ein Link als Übersicht:
http://www.biokrebs-heidelberg.de/user/download/Nebenwirkungen_agressiver_Therapien.pdf
Ich wünsche gutes Gelingen, damit keine dieser verdammten Krebszellen überleben können!
Liebe Grüße Arwed
Gast
Freitag, 20. November 2009 - 19:55
Danke für die Antworten.
Heute hab ich eine sehr deutliche Krankenschwester gesprochen,
die meinte, dass das gar nicht gut sei, wenn bereits 4 Knoten befallen sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Leber oder Lunge betroffen sein werden ist hoch. Die Frau hat mich super "aufgebaut" und ich werde das meinem Mann sicherlich nicht weitergeben. Ich denke, wenn das CT bisher unauffällig war und er noch eine Chemo bekommen soll, dann hat er durchaus Heilungschancen oder mach ich mir da umsonst Hoffnung? Bitte Klartext reden, Verschönerungen helfen mir nicht; das hilft niemanden!!!
Das der Krebs hier aggressiv ist denke ich schon, da er innerhalb von 2 Jahren bereits auf 5cm gewachsen war.
Aber mein Mann hat bisher wieder gute Laune und ich wünsche ihm/uns dass er das beibehalten kann.
Er hat in den Tagen in der Klinik bereits 5 kg abgenommen...ich muss ihn noch bisschen aufpeppeln bis zur ersten Chemo...er wird das brauchen! Ist das eigentlich immer, dass man auf Chemo abnimmt? Ich habe deswegen bei ihm bedenken, da er sowieso immer recht schlank war durch die Colitis und nun weiter abgenommen hat...
Grüße alle

landtechniker

578 posts
Freitag, 20. November 2009 - 20:24
Hallo Kerstin,
also ich habe (zu meinem Leidwesen) bei der Chemo wieder zugenommen. Bei mir waren 2 Lymphknoten befallen, bisher ohne Fernmetastasen - es ist Quatsch, davon auszugehen, dass bei 4 Lymphknotenmetastasen Leber und Lunge auch schon befallen sein müssen.
Und nun Klartext, wie ich zum Rest stehe:
Es gibt verschiedene Wege zum Ziel, den Krebs zu besiegen:
- den schulmedizinischen mit Chemo, Medikamenten etc., er nimmt keine Rücksicht auf Verluste, Nebenwirkungen können heftig sein, eine hundertprozentige Erfolgsaussicht gibt es nicht!!!
- den alternativen mit verschiedenen Ansätzen (Homöopathie, Pflanzentherapie etc.). Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen, aber deutlich geringer als bei Chemotherapie, leider wenig verbreitet, wenig gute Therapeuten. Eine Erfolgsgarantie gibt es auch hier nicht.
- Selbstheilung: Es kommt immer wieder vor, dass Patienten den Krebs ohne äußeres Zutun besiegen. Nebenwirkungen keine, Erfolgsaussichten fraglich.
Ich persönlich habe die Chemo (Folfox 6, 12 Zyklen) gemacht. Eine Freundin hat mir einen Heilpraktiker empfohlen, der mich während der Chemo homöopathisch begleitet hat. Ich habe gelernt, dass die wichtigste Waffe im Kampf unser eigenes Immunsystem ist. Das ist dafür verantwortlich, die Tumorzellen zu eliminieren. Krebs ist in erster Linie eine Fehlfunktion des eigenen Körpers!!! Eine positive Einstellung ist eine gute Grundlage, das Immunsystem zu stimulieren. Sucht Euch unbedingt eine(n) gute(n) Heilpraktiker(in) und sprecht mit ihm/ihr über Alternativen.
Ich bin fest entschlossen, nie wieder Chemo zu machen. Ich bin vielmehr davon überzeugt, dass ich mit Homöopathie den Krebs letztendlich besiegt habe. Leider weiß ich erst in einigen Jahren, ob ich Recht habe.
Ich wünsche euch viel Glück bei Eurer Entscheidung Landtechniker
Gast
Freitag, 20. November 2009 - 20:33
Hallo Kerstin,
also bei meinem Mann wurde am Mittwoch das Endstück des Darms (ca. 20 cm) sowie fast der ganze Schließmuskel entfernt. Er liegt zur Zeit noch auf der Intensivstation, da etwas mit seiner Blutgerinnung nicht stimmt. Sobald er sich von der OP einigermassen erholt hat, stehen ihm noch ca. 4 Chemos bevor. Im Vorfeld hat er in der 1. und letzten Woche seiner Bestahlungen jeweils 5 Tage am Stück eine Chemo bekommen. Ausser einem schrecklich juckenden Ausschlag am ganzen Körper und einer etwas depressiven Stimmung (leicht weinerlich) hatte er überhaupt keine Nebenwirkungen. Er hat auch kein Gewciht verloren - allerdings habe ich streng darauf geachtet, dass er soviel und so kalorienreich isst, wie nur möglich. Sein Tumor war übrigens 6 - 7 cm groß und er hatte ausserdem eine Metastase in der Leber, die bereits im August entfernt wurde. Die Leber sah bei dieser OP schon wieder richtig gut aus. Im August sagte mir der Arzt, dass er wohl nicht mehr gesund werden würde - beim Gespräch heute sagte mir derselbe Arzt (anhand seiner jetzigen Verfassung und seiner Werte) "Man sollte niemals die Selbstheilungskräfte eines Menschen unterschätzen". Klingt gut, finde ich - und was weiss schon eine Krankenschwester?
Also immer Kopf hoch und wünsch euch alles Liebe
Ratte
Gast
Samstag, 21. November 2009 - 10:34
Hallo Kerstin,
eine Aussage, ob Krebszellen sich verteilt haben, kann niemand machen, auch nicht nach einer OP. Es gibt bei den bildgebenden Verfahren eine Sichtbarkeitsgrenze, bei modernsten Geräten und Kontrastflüssigkeiten, die derzeit je nach Bauchspeckdicke um die 4..5 mm liegt. Ist der Tumor kleiner, so kann er nicht gesehen werden. Das ist schon mal ein großer Fortschritt, nachdem diese Grenze im letzten Jahr bei 1 cm gelegen ist.
Inzwischen gibt es gute Chemos, bei denen kleine Metas leicht beseitigt werden können oder Bestrahlungen mit ultrakurzwelligen Röntgenstrahlen (Cyberknife), bei denen kleine Metas "abgeschossen" werden können. Bei mir wurden bereits 2 je 1cm große Metas mit Cyberknife erfolgreich ausgeschaltet. Also keine Angst, es ist gut, das Risiko zu kennen, aber es gibt keinen Anlaß zur Panik. Aus der tödlichen Krankheit ist inzwischen eine chronische geworden! Bis die endgültige Heilung kommt, wird man die Zeit bis dahin mit Chemo und OPs gut überbrücken können.
Während der Chemo habe ich keine Gewichtsveränderung jedoch bin ich unter Xeloda 4kg schwerer geworden.
Ich wurde bereits von den Ärzten 2007 für unheilbar erklärt und jetzt stehe ich direkt vor der Heilung.
Also das Leben ist lebensgefählich, und deshalb sollte man sich nicht die gute Laune verderben lassen. smiley
Liebe Grüße Arwed
834 posts
Samstag, 21. November 2009 - 12:21
@ Arwed,
schön wieder von dir zu hören und dass du uns hier weiter begleitest und deinen Mut und Kampfesgeist an alle weitergibst.
Petra
Gast
Sonntag, 22. November 2009 - 12:41
Vielen Dank füt die hilfreichen Tipps und Aussagen.
Vielleicht kann mir noch jemand sagen, inwieweit man bei Chemotherapien in der Lage ist seinem Beruf nachzugehen.
Mein Mann hat große Angst für die nächsten Monate nicht arbeiten zu können...wie schon mal erwähnt, haben wir erst vor kurzem ein Haus gebaut und der finanzielle Aspekt ist jetzt auch sehr wichtig. Als einziger Verdiener könnten wir das Haus wahrscheinlich nicht lange halten...das belastet meinen Mann auch sehr und trübt die Kraft für die Zukunft.

Arwed

650 posts
Sonntag, 22. November 2009 - 13:54
Hallo Kerstin,
diese Frage kann man jetzt noch nicht beantworten. Du weißt nicht einmal, welche Chemo vorgesehen ist. Wie soll man jetzt schon über Nebenwirkungen diskutieren. Wie schon mal erwähnt, sind diese höchst unterschiedlich in der Intensität, abhängig von Chemo, Fitness und individueller Körpereaktionen. Bei dieser Krankheit kann man nur Schritt für Schritt vorgehen. In meinem KH gab es welche, die ihren Laptop mit Arbeit aus der Firma zur Chemo mitgenommen hatten, andere haben sich nur während den Chemoinfusionen krank schreiben lassen und sind an den anderen Tagen arbeiten gegangen. Ich selber hatte FOLFIRI, die ist so schlimm, daß ich nicht einmal wegen erheblicher Konzentrationsstörungen Autofahren konnte, außerdem wurde ich von Übelkeit usw. geplagt. Erst wenige Tage vor der nächsten Chemo war ich geistig wieder arbeitsfähig. Auch körperlich ist man belastet, müde und schlapp, es hängt, wie du siehst, von vielen Faktoren ab.
Zunächst zahlt der Arbeitgeber für 6 Wochen weiter Gehalt. Danach folgt für über 72 Wochen Krankengeld von der Krankenkasse. Soweit die nähere finanzielle Aussicht.
Mehr weiß ich nicht zu sagen, da muß man abwarten. Man weiß nicht einmal, ob es überhaupt Metas gibt?? Im Normalfall ist eine Sicherheitschemo in ca. 3 Monaten beendet und es wird mit Vorsorgeuntersuchungen wie CEA-, Blutbildbestimmungen fortgesetzt.
Also Kopf hoch!
Liebe Grüße Arwed
Gast
Montag, 23. November 2009 - 10:26
Hallo,
leider haben wir immer noch nicht mehr erfahren bzgl. der Chemotherapie. Es wurde nun nur mitgeteilt, dass die vier befallenen Lymphknoten unmittelbar in der Nähe vom Tumor waren. Das scheint relativ "gut" zu sein, da man dann hoffen kann, dass sich die Krebszellen noch nicht weiter vorgeaerbeitet haben. Beim CT wurden keine Fernmetas festgestellt! Angeblich ist eine adjuvante Chemo vorgesehen.
Wie die genau aussehen soll, erfahren wir noch!
Gast
Dienstag, 23. Februar 2010 - 10:37
Hallo Landtechniker,
ich habe leider erst heute Dein Statement gelesen und möchte Dir nun doch etwas schreiben.
Ich selber bekam mit 35 im Jahr 2004 die Diagnose Darmkrebs, T3N2M0. 8 Lymphknoten waren befallen. Der Darm wurde entfernt und anschließend ab zur Chemo mit Oxaliplatin (Im Prinzip wars ne Doppel-Chemo und so stark dosiert als hätte ich noch Mestatasen, obwohl keine vorhanden waren). Seither hatte ich kein Rezidiv. Ich habe in dieser Zeit einige Patienten kennengelernt, die ebenso eine Chemo und oder Bestrahlung erhalten hatten. Viele von diesen setzten auf Homöpathie. Zwei davon haben eine Chemo abgelehnt. KEINER bleib ohne Rezidiv und zwei davon sind gestorben. Homöopathie kann helfen, den Krebs aber nicht besiegen oder heilen!!!!!! Ich finde Du solltest Dir diese Statistik vor Augen halten bevor Du diese Einstellung beibehälst. Ich selber habe übrigens keine homöopathische Behandlung in Anspruch genommen und habe bis heute ohne Rezidiv überlebt, trotz T3!! Meiner Meinung nach hat die OP und die starke Chemo mir geholfen.Ich meine es nur gut und finde Du solltest Dir diese Aussage/Einstellung nochmals gut überlegen! Ins Besondere deshalb, da wir Menschen ein schlechtes Immunsystem zu max 10% selbst stärken können. Dazu gibt es einschlägige Studien. Im umgekehrten Fall können wir uns ja auch nicht einreden, daß das Immunsystem schlechter ist und morgen hat man dann eine Erkältung. Mir jeden Falls ist so etwas noch nie passiert. Auch hier gibt es einschlägige Fallsdtudien. Ich meine es wirklich nur gut und wünsche Dir und allen anderen das Beste, Gesundheit und ein schönes langes Leben!!!