anigal

77 posts
Mittwoch, 25. November 2009 - 18:16
Hallo Anigal,
wer von uns ist wohl nicht der ständigen Angst ausgesetzt?
Wir sind noch 4 Tage vor dir dran mit besagten Untersuchungen. Jeder hier hat irgendwann diese Angst durchlebt und keiner nimmt sie uns weg.
Du kannst vllt. danach nicht mehr zur See fahren, andere können ihren Beruf auch nicht mehr ausüben. So ist das halt mit dieser teuflichen Krankheit,
Und darum müssen wir uns ihr stellen, gegen sie kämpfen, denn wo kein Kampf, da kein Sieg.
Angst ist hier nicht die richtige Strategie.
Hier gilt nur....ich muß stärker sein als die Angst, bevor sie von mir Besitz ergreift.
Du hast doch schon sooooo viel geschafft, noch im Juli war alles okey.
Wie alt bist du, darf ich das wissen?
Hast du jemanden an deiner Seite, der dich in deinen Ängsten unterstützt?
Und nenn "ihn" nicht deinen Feind. Sehe "ihn" als jemanden an, der z.Z. noch (nicht für alle Zeiten) dein ungeliebter Begleiter ist. Betrachte es mal so wie mein Schatz:
ein unglaublich positiv eingestellter Mensch, der sich durch diese "Dinger" nicht unterkriegen läßt mit den Worten:
"Der Weg ist das Ziel".....und wenn "die" nicht mitspielen, dann gehen sie auch mit mir unter. Und mein Schatz hat Recht damit.
Wir müssen zudem noch an 2 Fronten kämpfen....der existentiellen und der gesundheitlichen. Also glauben wir mal an das, was der liebe Gott für uns vorgesehen hat, will sagen, mit unseren Ängsten versuchen besser umzugehen, denn wo der Glaube vorherrscht, hat die Angst keine Chance.
Ich wünsche dir, dass du deinen Weg dahin findest.
Petra

anigal

77 posts
Mittwoch, 25. November 2009 - 20:43
danke für Antwort,
ich bin 49 jahre alt, habe jemanden der meine Ängste versteht aber nicht teilt.
Ich baue mir mit meinen Ängsten ein Nest in das ich bei negativen Meldungen (Untersuchungsergebnissen) "weicher" fallen kann. Meine Frau befürchtet mit dieser Haltung fördere ich einen Rückfall.
Grösstenteils ignoriere ich meinen vertriebenen Einwohner und lebe ganz normal.
Durch den Krebs habe ich schon einen Job verloren und möchte es einfach nicht nochmal erleben.
Bis jetzt wurde ich kurativ behandelt und habe Angst evtl in ein neues Stadium zu kommen. Und ob ich dann die Kraft und den Mut und den Willen habe dagegen anzukämpfen - das weiss ich einfach nicht, bin halt nicht der geborene Krieger.
anigal

landtechniker

578 posts
Mittwoch, 25. November 2009 - 21:13
Hallo lieber Seetechniker,
die Angst ist da, sie bleibt, ich bin dir krankheitstechnisch ein Jahr voraus, altersmäßig drei Jahre hinterher. Ich bin überzeugt, meinen Immunsystem davon überzeugt zu haben, die Tumorzellen künftig besser zu bekämpfen. Du weisst ja, ich unterstütze es mit Homöopathie. Aber der kleine Restzweifel sitzt im Hinterkopf und nagt. Und wenn schon? Wir sehen dem Problem ins Auge und lösen es, wenn es da ist, nicht vorher!
Also mach dich nicht verrückt.
Viel Glück bei deiner Untersuchung. 2011 komme ich spätestens nach Kiel. Dann melde ich mich bei dir. Landtechniker

Brandung

52 posts
Donnerstag, 26. November 2009 - 02:26
Lieber Anigal,
nur dies hier ganz knapp (und doch ganz bei Dir): Ja, Angst, ja. Und wie denn auch nicht. Und jemand, der das, diese Krankheit, nicht hat, wird es nie verstehen können.
Ich werde am 30. alles an Daumen drücken (und drücken lassen), was ich habe und auftreiben kann für Dich, und ich mache mir insgesamt doch wenig Sorgen um Dich: Alles klingt richtig gut!
So wird es für Dich bleiben: richtig gut.
Und wenn nicht ganz so gut, findet sich auch ein lebenswerter Weg, sei gewiss. Verliere ein Stück Angst und mit dem Rest wirst Du lernen auszukommen; wir werden ihn nicht mehr los, denk ich.
[Schrieb heute an einen Kollegen: "da wir leider gar nichts projektieren können, wird eine kleine Weihnachtsreise vermutlich der Unplanbarkeit unseres Lebens zum Opfer fallen (unplanbar ist das ja eigentlich immer, nur haben die meisten Menschen die Illusion, dass es anders wäre - wir sind leider entzaubert worden: ein in Chemotherapie befindlicher Körper ist unberechenbar.)" Das ist auch ein Stück vom Rest, den wir nicht mehr los werden - ich glaube aber, dass man damit verdammt gut leben kann, irgendwann. Hier im Forum gibt es schon welche, die das tun.]
Herzlich,
Corinna

conny

78 posts
Donnerstag, 26. November 2009 - 09:19
Hallo anigal!
Du bist doch so ziemlich zeitgleich mit meiner "Besseren Hälfte".
Der war jetzt auch schon zur 3. Untersuchung. Die war zwar schon im September, aber es war alles okay.
Dass Du Angst hast, ist normal und geht wohl jedem so hier im Forum.
Also Kopf hoch und tapfer sein. Ich denke, dass da nichts ist. Das hättest Du wahrscheinlich schon gemerkt. Wenn es Dir gut geht, dann freue Dich(wieder) auf die Seefahrt.
War doch zum Anfang Deiner Erkrankung auch so mit eines Deiner größten Probleme, oder?
Ich selbst mußte auch gerade vor einer Woche zur Mammografie antreten, da meine Frauenärztin bei der Vorsorgeuntersuchung was ertastet hatte. Du kannst Dir ja wohl vorstellen, wie ich mich vor der Untersuchung gefühlt habe, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir gerade eine Krebserkrankung in den Griff bekommen hatten. Und dann sollte das schon wieder losgehen? War aber alles okay. Nur Gewebe.
Ich kann Dich sehr gut verstehen. Die Angst kann Dir leider keiner nehmen. Versuche, zu verdrängen.
Liebe Grüße Conny

glückskind

294 posts
Donnerstag, 26. November 2009 - 10:56
Lieber anigal,
ich kann Dich ja so gut verstehen, mir ging es vor einiger Zeit genauso, die "Angst" vor negativen Mitteilungen hat wohl jeder.
Ich weiß auch, wie das ist, wennn es irgendwo zwickt und zwackt und man denkt, oh je, hoffentlich ist da kein neuer Tumor unterwegs...
Ich habe jetzt einfach angefangen, anders zu "ticken". Zunächst einmal hoffe ich, das es einfach gut geht. Und ich sage mir, wenn es anders sein sollte, dann ist es halt so (man kann es doch nicht ändern) und dann wird man halt weitersehen. Ich habs schon mal geschrieben, ich leb nach dem Motto, solange ich noch da bin, bin ich noch nicht weg...Und wir sind doch noch da, ist doch toll...
Du hast nun die 3. Nachsorge, und die letzten zwei waren in Ordnung, mensch, ist doch super klasse, da kann man sich doch drüber freuen.
Wir alle fallen sicher einmal in dieses schwarze Loch der Unsicherheit, aber ich finde, wenn man da wieder rauskrabbelt, fühlt man sich einfach nur gut und glücklich.
Sieh deinen "Feind" auch als Bereicherung an, vieles ändert sich auch im positiven Sinne. Im übrigen, als ich zum 1. Mal "Bekanntschaft" mit meinem Mitbewohner hatte, hab ich mir über den Bauch gestreichelt und ihn "meinen Freund" genannt, denn letztendlich sind das halt wir, mit allem drum und dran.
Ich wünsche Dir alles Gute zur Nachsorge und die Kraft, nie den Mut zu verlieren.
glückskind

yaccomo grae

258 posts
Donnerstag, 26. November 2009 - 11:32
Lieber Anigal,
es ist ganz normal, daß du Angst hast! Deshalb bist du trotzdem ein tapferer Krieger, denn du hast bis jetzt viel mehr geschafft als viele "Gesunde". Sicher ist es immer wieder schwer vor den Untersuchungen einigermaßen cool zu bleiben, aber um so schöner ist es, wenn das Ergebnis dann gut ausfällt! Dieses Glücksgefühl ist einfach unbeschreiblich! Daran solltest Du denken! Ich drücke Dir die Daumen, daß alles gut ausgeht und wenn nicht geht es trotzdem weiter und das Leben ist trotzdem schön! wink "Das Leben ist kein Problem, das es zu lösen, sondern eine Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt." (Buddha) In diesem Sinne.... viele Grüße von Yaccomo

Arwed

650 posts
Freitag, 27. November 2009 - 15:18
Lieber Anigal,
auch ich wünsche dir jedenfalls beste Ergebnisse für den Montag!!!
Schlechte Ergebnisse in Betracht zu ziehen, finde ich zur Angstbekämpfung sehr hilfreich. Ich betrachte das schon wie ein Nest, in dem man aufgefangen wird, um nicht durch Panik in ein tiefes Loch oder Depression zu fallen. Man kann zum einem garantieren, daß keine Riesenmetas auftauchen können, und zum anderen, daß kleinste Metas z.B. durch Cyberknife, RFA usw. leicht bekämpft werden könnten. Auch eine Nachchemo kann bei kleinen Metas schnellen Erfolg bringen. Ich glaube, daß es wichtig ist, Licht am Ende eines Tunnels zu sehen, auch wenn er in eine andere Richtung gehen könnte und viel länger ist. Wenn es mal irgendwo zwickt, ist es bestimmt keine Meta, dazu ist sie zu klein! Da kann man wohl sicher sein. Ich glaube, daß dies ein Ansatz ist, cool zu bleiben.
Ich muß mich auch auf solche Überlegungen einstellen, da ich Ende Januar auch ein Staging habe.
Viel Glück und liebe Grüße von Arwed

Stiffchen47

152 posts
Samstag, 28. November 2009 - 19:05
HAllo Anigal,
auch das Stiffchen wünscht alles Gute und Drückt alle ihre Daumen für Dich...Angst zu haben ist, finde ich auch ganz normal...aber bloß nicht so lange vorher...so kurz vorher und dann ist die Zeit auch nicht so lang...wo man sich fürchtet.Ich weiß noch nicht so richtig wie es wird mit der Angst vor den Untersuchungen....
Ich stecke noch bis Dez. in der chemo...
Also alles Gute und einfach Kopf nach oben....
Liebe Grüße
Steffi