Gast
Donnerstag, 26. November 2009 - 21:52
Ich möchte das Thema von "leider" Anonym mit dem Thema "Chemo" aufgreifen. Auch ich mußte, noch nie hier veröffentlicht, solche Menschen kennenlernen, die allerdings noch kriminell angehaucht sind.
Ich habe mich zunächst damit zurückgehalten, darüber zu berichten, weil der eine oder andere meinen könnte, dass man mit relativ guter Menschenkennnis nie in eine solche Situation geraten kann, a b e r es ist mir tatsächlich so passiert.
Noch während der Zeit, als ich mein Einzelhandelsgeschäft betrieben habe und mein Göga dann plötzlich erkrankt war, betrat eine mir noch völlig Unbekannte den Laden und bot mir spontan ihre Hilfe an, nachdem sie wohl gemerkt hatte, dass ich nicht ganz bei der Sache war. Viele Faktoren spielten damals eine Rolle und ich war mir sicher....mit dieser Frau/Kundin hatte ich einen Engel auf Erden gefunden. So etwas wie einen Retter in der Not. Mit der Beschreibung ( ich hatte ihr inzwischen die ausweglose Diagnose von meinem Männe beschrieben) selber unheilbar an Krebs erkrankt zu sein, hatte sie schnell meine Aufmerksamkeit geweckt und es dauerte nicht lange bis wir per "Du" waren und ich gleich noch ihren krebskranken Mann kennen lernen durfte.
Mir wurde plötzlich Hilfe beim Umzug zuteil, man half mir im Laden und vertrat mich dort, damit ich ins Krankenhaus fahren konnte, man führte unseren Hund Gassi, backte Kuchen und war einfach nur hilfsbereit. Hilfsbereit auf jedem Sektor. Ich hatte zum ersten Mal Menschen kennengelernt, die uns ganz uneigennützig halfen (wie wir dachten). Beide hatten sich übrigens laut ihrer Aussage auf der Chemostation kennengelernt. Er Darmkrebs, sie von allem etwas....muß hier nicht weiter aufgeführt werden.
Es kam, wie es kommen mußte. Männe lag zwischenzeitig auf dem OP-Tisch, ich wurde voller Begeisterung im Laden "vertreten", alles lief wie geplant. Die dusselige Angehörige (ich) war nicht mehr aufnahmefähig und so konnte es (erst) auch nicht auffallen, welches Spielchen da mit mir getrieben wurde.
Diese Menschen haben meine Hilflosigkeit schamlos ausgenutzt, mich belogen, betrogen und bestohlen. Sie haben meinen Laden umgeräumt, (umdekoriert, um mir meine Aufgabe abzunehmen) damit nicht auffiel, was alles fehlte.
Diese Menschen haben sich an meinen wenigen Tageseinnahmen bereichert, die Kasse manipuliert und auch zugegriffen.
Diese Menschen haben beim Umzug Sachen verschwinden lassen.
Sie haben uns vorgegaukelt in unserer Not, uns helfen zu wollen, nur um unser/mein Vertrauen zu gewinnen und haben sich als Ganoven, Mietnomaden, Betrüger, Abzocker und Diebe entpuppt und vor allem als "FALSCHE KRANKE" mein Vertrauen erschlichen. Das ist die größte Schmach, die mir je zu teil wurde. Heute weiss ich, warum uns trotz des freundschftlichen Getues, eine Darmkrebsnarbe nie gezeigt werden wollte/konnte. Alles nur vorgespielt. Und so etwas gibt es tatsächlich. Wir haben es an Leib und Seele erfahren müssen. Schikane, Skrupellosigkeit, Ausnutzung der Hilflosigkeit anderer, das Übelste, was einem widerfahren kann.....es kam alles wieder hoch, als ich den Beitrag von "Anonym" Thema "Chemo" lesen mußte.
Gast
Freitag, 27. November 2009 - 07:45
Hallo Petra,
als hätte man nicht schon genug Grauen im Leben. Tut mir ehrlich leid für Dich/Euch. Ich hab jedesmal, wenn ich die Krankengeschichte meines Mannes erzählen muss Angst, mein Gegenüber meint, ich wolle ihn verarschen, weil sie wirklich unglaublich klingt. Menschen, die mit so etwas Späße machen, sind einfach nur krank im Kopf. Hoffe aber, dass ihr auch Menschen in eurem Leben habt, die euch ehrlich unterstützen..
viele liebe Grüße ratte
Gast
Freitag, 27. November 2009 - 21:10
Hallo Petra,
ich habe den Beitrag mit der "Chemo" geschrieben.
Ich bin gerne hilfsbereit und für echt gute Freunde würde ich alles tun, um ihnen zu helfen. Gerade, wenn sie krank sind. Vielleicht auch deshalb, weil ich bereits mit 20 Jahren viel mitgemacht habe, was Krebs etc. betrifft - in der näheren Verwandtschaft. Man lebt dadurch anders, wird reifer. Man weiß, die Gesundheit zu schätzen.
Dachte bisher auch immer eine gute Menschenkenntnis zu haben und hätte nie im Leben gedacht, dass es mir einmal passieren könnte, auf jemandem hereinzufallen.
Gerade beim Thema Krebs hört für mich der Spaß auf.
Ich konnte es mir nie vorstellen, dass jemand eine schwere Krankheit erfindet, aber nachdem es bei Dir auch so war...
Bei Dir war es noch schlimmer, weil sie zudem noch kriminell waren.
Diese Notsituation so schamlos auszunützen - ist mehr als unverschämt.
Man kann in so einem Fall nur hoffen, dass die betreffenden Personen selbst einmal in diese Lage kommen. Ich wünsche das sonst keinem. Aber sie sollen erleben, was es heißt, wirklich schwerkrank zu sein.
Du hast Dich auf sie verlassen. Hätte ich an Deiner Stelle auch getan. Wer denkt in diesem Augenblick daran, dass solche hilfsbereiten Personen kriminell sein könnten? So eine Notlage schamlos ausnützen?
Bei mir war es so, dass ich stets helfen wollte, er es aber nie zuließ - angab, es allein schaffen zu wollen. Habs natürlich auch geglaubt. Rückhalt von seiner Familie hatte er nach seinen Aussagen auch nicht. Vermutlich wollte ich ihm dadurch umsomehr beistehen.
Liebe Grüße
834 posts
Samstag, 28. November 2009 - 11:58
Hallo Anonym,
ja das Schlimme daran war für mich, dass ich teilweise so down war in den ersten Wochen und vieles um mich herum garnicht mehr einordnen konnte. Ich hatte so eine scheiß egal Stimmung und DIESE Leute konnten mich sogar noch dabei ansehen, mich drücken und heucheln.
Von einer befreundeten Tierärztin bekam ich nach 3 Wochen den entscheidenen Hinweis. Hier hatten sie schon seit 4 Jahren offene Rechnungen zu begleichen und zufällig waren sie mit ihrem Hund bei aller Dreistigkeit wieder zu ihr in Behandlung gegangen, zeitgleich mit mir.
Selbst die Haare müssen eigenmächtig abrasiert worden sein unter dem Vorwand, dass sie durch Chemo ausgefallen sind.
Wer denkt da nicht wie ich.?
Die Strafe dafür werden diease Menschen immer bekommen.Und wer auch noch so rumlügt, wie dieses Ehepaar samt erwachsener Kinder, dass man abends nicht mehr weiß, was man morgens noch gesagt hat, dem wird hoffentlich einmal ähnliches widerfahren. Ich bin froh, dass ich dieses Pack seit Mai nicht mehr sehen muß, weil sie wieder einmal ihre Wohnung zwangsräumen mußten.
Ich für meinen Teil werde ebenfall wie du von meinem Helfersyndrom nicht mehr wegkommen. Man hat mir immer schon die Mutter Theresa nachgesagt.....und da kommt mal etwas zurück, was dann so ein Ausmaß annimmt.
Wünschen wir allen, nie an solche Menschen zu geraten.
Petra
Gast
Samstag, 28. November 2009 - 14:10
Liebe Petra,
der Typ hat mich wirklich angelogen - ich fass es nicht.
Er bekam die Chemo komischerweise in Tablettenform. Port lehnte er ab - Chemo gibt es eigentlich immer per Infusion?
Dann hatte er angeblich die Bestrahlungen stationär. Kein Problem. Das gibt es.
Die Chemo bekam er auch während den Bestrahlungen.
Aber ist es üblich, bei den stationären Bestrahlungen isoliert in einem Einzelzimmer zu sitzen und keinen Kontakt zu Mitpatienten haben zu dürfen (wg. der Strahlung). Er gab das so an, er hätte auch keinen Besuch haben dürfen! Und das 5 Tage die Woche! Es war ja so schlimm für ihn - so allein und isoliert.
Übrigens, ich habe nachgefragt, welche Strahlendosis und welche Chemo er bekam.
Seine Antwort: Er redet nicht mehr über seine Gesundheit. Betonung auf Gesundheit - es hieß nicht Krebserkrankung.
In der Klinik hatte er eine Darmspiegelung. Die Ärztin meinte schon zu ihm, er hätte nichts, außer Hämorr. Er erzählte mir aber später, dass hätte die Ärztin nur vor den Mitpatienten gesagt, er hätte dann ins Arztzimmer kommen müssen und dort die Wahrheit erfahren. Hab ich geglaubt, war ja irgendwie verständlich.
Nebenbei erzählte er mir, dass er keinen Dickdarm mehr hätte, aber hätte er dann eine normale Darmspiegelung in der Klinik bekommen? Kann er die starken Schmerzen in der Klinik wirklich vorspielen?
Das mit dem Dickdarm hab ich auch geglaubt. Er gab an, schon 6 OP´s gehabt zu haben.
Fast 2 Wochen war er in der Klinik, ich sah ihn täglich, weil ich jemand anders besuchte. Gut, er hatte selten Besuch im Zimmer - wenn, dann wurde er auf dem Handy angerufen und er ging runter. Vermutlich, damit sein Besuch bzw. die Verwandten nichts davon erfahren, dass er uns allen erzählte, er hätte Darmkrebs? Hatte deswegen Mitgefühl, weil er keinen Rückhalt von der Familie hatte, wie er sagte. Wollte ihn unterstützen.
Aber das er jetzt weitermacht und sagt, er hätte nur noch einige Zeit zu leben!
Chemo und Bestrahlung hat er von selbst aus abgebrochen lt. seiner Aussage, weil er keinen Sinn mehr darin sieht.
Aber da ich in aus der Klinik kannte, hatte ich nie Zweifel.
Scheint so, als ob er mit mir gespielt hat. Ich hab mir zigmal Sorgen um ihn gemacht. Wie kann man so rücksichtslos sein?
Was wollte er damit erreichen?
Die Isolierung bei den Bestrahlungen habe ich natürlich geglaubt. Ich kenne die Radiojodtherapie bei der Schilddrüse. Da ist man auch isoliert. Angeblich durfte er auch kein Handy mitnehmen. Bei der RJT ist es auch so, dass man z.B. die Kleidung dort zurücklassen muss.
Jetzt hat er zwar keine offizielle Chemo mehr, muss aber noch Tabletten wg. seinen schlechten Blutwerten nehmen...
Angeblich war er bei der Dialyse wg. den schlechten Blutwerten - nur 2 x - war ja auch seltsam. Gut, mit der Dialyse fing es an, dass wir öfters telefonierten und ich mich bei ihm erkundigte, wie es ihm geht.
Er musste wahrscheinlich so weitermachen. Konnte schlecht sagen, dass alles nur erfunden war. Er war ja noch so jung mit seiner Darmkrebserkrankung!
Ich muss das alles erstmal in Ruhe verarbeiten. Bin echt nie wieder so vertrauensvoll.
Wg. seiner kurzen Lebenszeit hat er ja nun Ruhe. Über die Erkrankung will er nicht mehr reden und somit ist das Thema Krebs für ihn erledigt.
Würde zu gern von ihm die angeblichen Arztberichte sehen.
War ich naiv - und dabei stehe ich mit beiden Beinen mitten im Leben.
Liebe Grüße

Vertrauen

6 posts
Samstag, 28. November 2009 - 14:27
Haare gingen ihm wg. der Chemo aus.
Aber er hatte sich die Haare schon vor der Chemo rasiert, um sich daran zu gewöhnen...
Hab mich nun angemeldet.
Fragt mich nicht, wie ich mich fühle. Wie konnte ich auf ihn hereinfallen?
Liebe Grüße
Marina
834 posts
Samstag, 28. November 2009 - 16:13
Hallo Martina,
Na das ist doch schön, da weiß ich wenigstens, wem ich gerade antworte.
Also Haare ab und so ist ja fast die gleiche Geschichte (selbe Masche) wie bei mir.
Auch ich stehe mit vollen Beinen im Leben und bin auf dieses Volk reingefallen, da brauchen wir uns auch nicht für zu schämen, denke ich.
Ja und warum drauf reingefallen....ganz einfach....Mitleid erwecken war bei dir der angewendete Trick, und je mehr Zuspruch er? war doch richtig, oder von dir bekam, desto mehr hat er es dann ausgenutzt. Es gibt leider solche Menschen, die unter diesem Zwang stehen, weil sie in der Öffentlichkeit keine Anerkennung finden. Statt zum Onkologen zu gehen, wäre ein Besuch beim Psychologen besser gewesen.
Diese Meschen sind nur Krank. Es war ja bei mir der gleiche Fall. Wenn man keine Freunde hat, muß man sich halt welche mit allen Mitteln suchen. Man "erschleicht" sich diese Aufmerksamkeit durch hinterlistige verlogene Vortäuschungen. Also irgendwas führte DEINER auch im Schilde. Wer weiß, was noch so auf dich zugekommen wäre, wenn du weiterhin so blauäugig auf seine Mitleidstour reingefallen wärst.
Aber jetzt mal ganz etwas anderes.
Ich hab gar nicht (mehr) in Erinnerung, ob auch du von dieser be....enen Krankheit betroffen bist, oder ob er dich ausgewählt hat, weil du dann keine Kenntnisse haben könntest. (Chemo usw.)
Hak die Sache ab, es gibt keine Erklärung ( für mich), warum solche Paranoiden so etwas tun, sich etwas ausdenken, lügen und sich mit einer der schlimmsten Erkrankung brüsten, warum auch immer.
Mach dir bitte keine Gedanken mehr, geh ihm aus dem Weg, dreh ihm den Rücken zu.
Glaub mir auch ich hatte so oft Zweifel, ob ich denen nicht doch Unrecht tue.....so was kann man nicht spielen, vorgaukeln usw........ABER ES WAR SO....und das ist einfach
UNFASSBAR.
Wünsche dir ein ruhiges, schönes Wochenende
Petra
834 posts
Samstag, 28. November 2009 - 17:12

Hallo Martina,
Ich muss mich noch mal hier in deinen vorigen Beitrag einhaken.
Chemo gibt es auch in Tablettenform (Xeloda z,B.), dann bräuchte man natürlich keinen Port.
Stell ihm doch noch mal eine Fangfrage, wenn du das noch möchtest.
Du schreibst:
6 OP-s Darm......können es nicht gleich 20 sein... Keinen Dickdarm mehr.!!!!!! DAS HEISST, ER MUSS EINEN KÜNSTLICHEN DARMAUSGANG HABEN, wie mein Mann und dann macht man die Darmspiegelung durch das "Stoma" (künstl. Ausgang)
Zur Bestrahlung kann ich nichts sagen(Männe hatte keine) aber 5 Tage in "Isolierungshaft" absoluter Unfug, nach meiner Meinung.
Wegen schlechter Blutwerte zu Dialyse....absoluter Schwachsinn.
Zur Dialyse geht man , wenn ein Nierenproblem vorliegt.( aber vielleicht hatte man das ja auch noch zur Steigerung des Mitgefühls ausgedacht ) und nicht um die Blutwerte zu verbessern. Wenn die Blutwerte nicht stimmen werden z.B. auch keine Chemen gemacht. Man muss aussetzen bis geklärt ist warum.
Pass auf und nächste Woche kommt es bestimmt noch vom AIDS Test.....Positiv, dann hat er sich H1N1 zugezogen und an Weihnachten, so hat ihm seine Ärztin gerade gesagt, würde er nur noch den Heiligabend erleben.
Meine TRUPPE hatte beispielsweise noch 2 Eigentumswohnungen in Bayern, die man aber verkaufen wolle, die weibliche Person, die mit der selbstrasierten Glatze, mußte am Tag 21 Tabletten schlucken( hab ich aus Unwissenheit anfänglich auch geglaubt) hatte erst Brustkrebs links, 2 Jahre später dann rechts, danach Unterleib und zu dem Zeitpunkt unseres Kennenlernens war gerade ein Tumor an der Wirbelsäule festgestellt worden. Der Mann wie erwähnt Darmkrebs.
Man war (sehr praktisch) für uns....wie sie meinte....gelernte Alten- und Krankenpflegerin, aber niemand wolle sie jetzt noch haben aufgrund ihrer Erkrankung ( hallo.... Frau Mitleid) und man hatte sich auf der Krebsstation kennengelernt.
Genau die richtigen Voraussetzungen, um mir, anfänglich Unwissende, Aufklärung zu geben.
In Wirklichkeit war die Eigentumswohnung der HartzIV Zuschuß, die Wohnung in der sie hausten wurde per Zufall als "Messi"wohnung ausfindig gemacht ( die haben ihren Hausmüll nie entsorgt, sondern auf dem Speicher gelagert )
die Flitterwochen (man hatte gerade erst geheiratet) waren irgendwo im Süden ( Knastaufenthalt kommt dem wohl näher) und der fehlende Klingelknopf beruhte auf der Tatsache, dass man durch den Exmann von ihr nicht belästigt werden wolle, halt Anonym bleiben wolle.
Mehr muß ich an dieser Stelle wohl nicht ausführen.
Außer vllt. noch, dass alle stets adrett vor`s Hemd traten, ich ihn sogar noch zum Tennisheim gefahren habe ( als kleine Gegenleitung) was auch immer der Anlass war, bestimmt jedoch nicht "Tennisspielen" und immer dachte, was das doch für ehrenwerte Leute sind.....
lg
Petra

Vertrauen

6 posts
Samstag, 28. November 2009 - 19:04
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