Schietbütel
148 posts
Montag, 12. April 2010 - 18:17
Hallo,
Meine 1. MRT Nachsorgeuntersuchung ergab keinen Anhalt auf ein lokales
Tumorrezidiv, jedoch noch eine deutliche Wandverdickung des Analkanales,
sowie insgesamt diffuse Reizungen des kleinen Beckens nach OP und Radiatio.
Aufgrund dieses guten Ergebnisses hatte meine Onkologin mir eine Wiedereingliederung verordnet. Erstmal für 2 Wochen, dann sollte evtl. eine
Steigerung kommen.
Plan: Mo, Mi, Fr, je 4 Stunden 8Uhr-12 Uhr
Am ersten Tag bin ich nach 3,5 Std. gegangen.
Keine Kraft in den Beinen, nur noch am zittern. Unkontrolliertes Atmen.
Kunden und Kollegen sprachen mich auf mein schlechtes Aussehen an.
Ins Auto konnte ich mich dann nur noch reinfallen lassen und das Bein per Hand nachziehen. Hab erstmal geheult und 10 Minuten gewartet bis ich nach
Hause gefahren bin, total erschöpft.
Die nächsten 2 Tage waren nicht besser. Ganz im Gegenteil, Beim Sitzen habe
ich ein Fremdkörper Gefühl im Dammbereich. Elektrizität fließt durch meinen
Körper. Symptome, die ich auch während meiner akuten Erkrankung hatte.
Den Sonntag habe ich dann überwiegend liegend, deprimiert und schlecht gelaunt auf dem Sofa verbracht.
Heute war ich bei meiner Onkologin und habe ihr mitgeteilt, das ich die
Wiedereingliederung abbrechen möchte und das ich erstmal zur Kur möchte.
Obwohl ich ihr meine Beschwerden geschildert habe und ihr auch nochmal
erzählt habe das ich körperliche anstrengende Arbeiten verrichte und mich während dieser 4 Stunden nicht hinsetzen kann, befürwortet sie unbedingt die Wiedereingliederung.
( Ich arbeite in einem Großhandelsbetrieb in der Blumen u. Pflanzenabteilung)
Habe nun eine Überweisung zum Psychoonkologen bekommen. Sie meint
meine körperlichen Beschwerden wären seelisch. Nun denn [smiley:confused]
Wiedereingliederung neuer Plan: 3x die Woche 2 Stunden bis zum 31.4.
und Arbeitsbeginn erst nach 9 Uhr .
Nach 9 Uhr ist mir ganz recht, da habe ich meine Verdauung abgeschlossen
und muss nicht auch noch den Beutel in der Firma wechseln.
Die Rückverlegung ist frühestens falls überhaupt in 3 Monaten möglich und
den Port wollen sie mir dann irgendwann mal rausnehmen.
Einerseits fühle ich mich sehr gut betreut, aber auch irgendwie übervorteilt.
Wie seht ihr das?
LG
Sybille
Meine 1. MRT Nachsorgeuntersuchung ergab keinen Anhalt auf ein lokales
Tumorrezidiv, jedoch noch eine deutliche Wandverdickung des Analkanales,
sowie insgesamt diffuse Reizungen des kleinen Beckens nach OP und Radiatio.
Aufgrund dieses guten Ergebnisses hatte meine Onkologin mir eine Wiedereingliederung verordnet. Erstmal für 2 Wochen, dann sollte evtl. eine
Steigerung kommen.
Plan: Mo, Mi, Fr, je 4 Stunden 8Uhr-12 Uhr
Am ersten Tag bin ich nach 3,5 Std. gegangen.
Keine Kraft in den Beinen, nur noch am zittern. Unkontrolliertes Atmen.
Kunden und Kollegen sprachen mich auf mein schlechtes Aussehen an.
Ins Auto konnte ich mich dann nur noch reinfallen lassen und das Bein per Hand nachziehen. Hab erstmal geheult und 10 Minuten gewartet bis ich nach
Hause gefahren bin, total erschöpft.
Die nächsten 2 Tage waren nicht besser. Ganz im Gegenteil, Beim Sitzen habe
ich ein Fremdkörper Gefühl im Dammbereich. Elektrizität fließt durch meinen
Körper. Symptome, die ich auch während meiner akuten Erkrankung hatte.
Den Sonntag habe ich dann überwiegend liegend, deprimiert und schlecht gelaunt auf dem Sofa verbracht.
Heute war ich bei meiner Onkologin und habe ihr mitgeteilt, das ich die
Wiedereingliederung abbrechen möchte und das ich erstmal zur Kur möchte.
Obwohl ich ihr meine Beschwerden geschildert habe und ihr auch nochmal
erzählt habe das ich körperliche anstrengende Arbeiten verrichte und mich während dieser 4 Stunden nicht hinsetzen kann, befürwortet sie unbedingt die Wiedereingliederung.
( Ich arbeite in einem Großhandelsbetrieb in der Blumen u. Pflanzenabteilung)
Habe nun eine Überweisung zum Psychoonkologen bekommen. Sie meint
meine körperlichen Beschwerden wären seelisch. Nun denn [smiley:confused]
Wiedereingliederung neuer Plan: 3x die Woche 2 Stunden bis zum 31.4.
und Arbeitsbeginn erst nach 9 Uhr .
Nach 9 Uhr ist mir ganz recht, da habe ich meine Verdauung abgeschlossen
und muss nicht auch noch den Beutel in der Firma wechseln.
Die Rückverlegung ist frühestens falls überhaupt in 3 Monaten möglich und
den Port wollen sie mir dann irgendwann mal rausnehmen.
Einerseits fühle ich mich sehr gut betreut, aber auch irgendwie übervorteilt.
Wie seht ihr das?
LG
Sybille
rob31
62 postsich denke auch, dass eine psychologische Betreuung sinn macht. Ich selbst werde nun auch nach sieben Monaten wieder arbeiten. Auch ich mache mir da etwas sorgen. Denn dann geht wieder das Leben wie vorher wieder los und irgendwie wollte ich das alte Hamsterrad nicht wirklich mehr. Wir haben mit der Krankheit sehr viel mitgemacht, oder machen noch viel mit, da kann man durchaus Probleme bei der Bewältigung vom Alltag haben. Ich wünsche Dir, dass sich alles reguliert und es bald wieder bergauf geht
Robert
retra
141 postsIch hatte auch mal eine Wiedereingliederung nach einer ganz anderen Erkrankung und der erste Versuch war auch nichts.
Mein Hausarzt hat mich dann zu einer Kollegin geschickt, die auch Naturheilkunde usw. macht. Diese hat sich dann für mich ein ganz spezielles "Wiederaufpäppelungsprogramm" ausgedacht. Leider musste das zum großen Teil selbst bezahlt werden. Sie hat sich aber Mühe gegeben, dass es nicht ganz unbezahlbar für uns wurde. Habe bestimmmte Mineralien bekommen, Magnetfeldtherapei, irgenwas mit Eigenblut. Akupunktur hatte sie mir nicht empfohlen, da das bei meiner Krankehit nicht unbedingt helfen würde.
Ich bin Grundschullehrerin und da muss man immer präsent sein.
Mein Arzt hat mir aber genau aufgeschrieben, was ich machen darf und was nict. (z.B. Pausenaufsichten und Ausflüge und Sportfest und Konferenzen verboten, nichts Schweres Heben, kein Treppensteigen usw.) da shat den Schulleiter so geärgert, dass er bei meiner Ärztin eine Auskunft verlangt hat, aber nicht bekam.
Ich hatte anfangs nur 2 Studen täglich unterrichtet und nur in meiner eigenen Klasse. Dann hatte ich mal 4 Studne versucht, das musste aber zurückgefahren werden. Ich habe ein ganzes halbes Jahr gebraucht, um wieder fit zu werden.
Also nur Mut!
Im übrigen unterrichte ich jetzt an einer anderen Schule,
da gibt es zwar nicht weniger Arbeit, aber er geht menschlicher zu.
Ich durfte heute z.B. früher gehen, damit ich meinen Mann zu einer Untersuchung begleiten konnte.
Libe Grüße Renate
Schietbütel
148 postsdanke für Eure Beiträge und das Mut machen!
Ich werde die psychologische Therapie machen, obwohl ich glaube das der Termin für die Wiedereingliederung noch zu früh war und die Arbeitszeit zu
lange. Ende der Strahlentherapie war Ende Januar.
Einerseits habe ich den Anspruch an mich wohl zu hoch geschraubt und andererseits will ich gar nicht so wirklich in das " Hamsterrad" zurück.
Robert, arbeitest Du gleich Vollzeit?
Heute hatte ich meinen ersten 2 Stunden Tag. Das ging ganz gut.
Ich habe in sofern Glück, alle Chefs und Kollegen sind sehr nett zu mir,
werde nicht überfordert, ganz im Gegenteil.
LG
Sybille
Bestrahlung und Chemo erstmal zur Reha geschickt. Ich hatte ein Analkazinom T3, mußte aber nicht operiert werden. Die Diagnose ist jetzt 2Jahre her. Bis Nov.2009 war ich krankgeschrieben. Arbeite seitdem 6Stunden aber im Sitzen. Ich bin immer noch fertigwenn ich von der Arbeit komme und kann mir sehr gut vorstellen das Du die Wiedereingliederung körperlich noch nicht schaffst denn ich war auch im letzten Jahr wieder zur Reha. Ich wurde und werde immer noch sehr schnell müde bei Anstrengung, die Ärzte in der Reha haben zu mir gesagt das ist völlig normal nach so einer Hammerharten Behandlung. Nach Krebs steht einem 3mal eine Reha zu. Das hat mir sehr viel weitergeholfen. Mit der Verdauung hab ich bis heute noch Schwierigkeiten, stehe morgens um 4Uhr auf, damit ich um 7Uhr an der Arbeit sein kann.
Schietbütel
148 postsDanke für Deinen Beitrag, da erkenne ich einige Gemeinsamkeiten.
Hatte auch ein Analkarzinom T2 N2 und wurde wegen einer rektovaginalen
Fistel operiert. Man hat dabei Gewebe entnommen und dann den Krebs festgestellt. Am Karzinom direkt wurde ich auch nicht operiert.
Bei uns ist normalerweise um 6 Uhr Arbeitsbeginn, müsste dann um 3 Uhr aufstehen, brauche auch 3 Stunden. Das ist doch Stress!!
Gut zu Wissen, das man Anspruch auf 3 mal Reha hat. Werde ich dann auch in Anspruch nehmen.
Wünsche Dir alles Gute und das es mit der Verdauung bald besser wird.
Eine Stunde später aufstehen wäre doch was ganz anderes für den gesamten
Tagesablauf.
LG
Sybille
ritschi
72 postslass mal alles langsam und gelassen auf Dich zukommen. Es wird mit der Zeit schon besser mit der Wiedereingliederung. Ich habe das auch hinter mir. Erst 4Wochen mit 4Stunden täglich und dann 4Wochen mit 6Stunden täglich. Jetzt arbeite ich seit 5Wochen wieder Vollzeit, wobei ich nur noch eine DreiTageWoche arbeite.
Mein Chef hat nicht damit gerechnet, dass ich wieder arbeiten gehen kann. Kannst Dir sicherlich vorstellen, was das bedeutet
Ich habe mal nachgerechnet, dass ich netto noch etwa 200 Tage bis zu meiner Rente arbeiten gehen darf
Ich kann Dir Mut machen. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass das Arbeiten von Tag zu Tag leichter fällt. Dazu kommt bei Dir noch, dass Du einen Chef hast, der Dich auch dabei unterstützt.
GLG
Ritschi