Natur

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Freitag, 16. April 2010 - 15:25
Hallo an alle
die hier sind, ich hoffe, ich nerve nicht zu sehr, weil ich bin gesund - bei meiner Mutter(71) wurden allerdings zwei Tumore im Dickdarm entdeckt. Nun bin ich ja nicht selbst betroffen, aber die Angst um meine Mutter treibt mich fast in den Wahnsinn.
Seit acht Tagen liegt sie im Krankenhaus, muß eine Untersuchung nach der anderen über sich ergehen lassen, aber es gibt noch keine endgültige Diagnose. Sie hat auch keinerlei Schmerzen, "nur" Blut im Stuhl(das dafür aber wohl schon seit längerem). Diese Warterei ist wirklich
unerträglich. Andererseits gibt es jeden Tag neue
Behandlungsüberlegungen, die dann am nächsten Tag wieder über den Haufengeworfen werden. So hieß es erst, daß eine Strahlentherapie angwandt wird und danach operiert wird. Ein Tag später hieß es, wir wenden erst eine Chemo an und operieren dann(von Strahlentherapie kein Wort mehr).
Noch ein Tag später heißt es, Sie können übers Wochenende nach hause, bekommen aber gleich einen Termin für nächste Woche, wann Sie wieder einrücken müssen. Heute nun ist Freitag, und zur Visite hieß es dann: Heute nicht nach hause, wenn dann morgen, weil wegen der anstehenden
OP(nächste Woche) müssen noch organisatorische Sachen besprochen werden.Ich bin schon gespannt, welche Nachricht uns morgen erreicht. Was wir schon wissen ist, daß ein Spezialist operieren muß (sind nicht alle Chirurgen Spezialisten?)
Ich weiß, man muß Geduld haben, aber kann man als Arzt nicht einfach sagen, daß die Untersuchungen soundso lange dauern und wir frühestens am ? mit einer Diagnose rechnen und uns dann einen Behandlungsablauf erstellen????
Wir fallen von einem schwarzen Loch ins nächste und niemand fängt uns auf. Mein Vater ist so durcheinander, daß ich schon Angst davor habe, daß er heil von A nach B gelangt. Mein Gott, wir sind so verzweifelt!
Ich mußte daß mal loswerden, vor meiner Mutti sind wir die "Starken" - nur leider haben wir von nichts die leiseste Ahnung.
Liebe Grüße Ina.
834 posts
Freitag, 16. April 2010 - 15:48
Hallo Ina,
die hatten wir anfangs hier alle nicht.....Ahnung.
Aber dafür umso mehr Angst, Panik, Verzweiflung und Wut.
Für mich sind Spezialisten (aus einer neuerlichen Situation heraus) diejenigen Ärzte, die aufgrund ganz bestimmter Fähigkeiten, etwas leisten, wo andere Ärzte mit ihrem Latein am Ende sind.
Den Aufenthalt bzw. die Operation in einem spezialisierten Darmzentrum vorzunehmen, ist dabei von großem Vorteil.
Auf der Startseite kannst du bereits viel Interessantes darüber in Erfahrung bringen.
Wie wurden denn die Tumore ausgemacht? CT, Darmspiegelung?
Ihr solltet nicht allzu ungeduldig sein. Je genauer man untersucht, desto gezielter kann der Therapieplan erarbeitet werden.
Kein Fall ist wie ein anderer und alles muß individuell abgestimmt werden.
lg
Petra

Natur

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Freitag, 16. April 2010 - 17:01
Hallo Petra,
die Tumore wurden bei einer Darmspiegelung festgestellt. CT,Sonografie und Ultraschall wurden letzten Montag/Dienstag erstellt, bisher hat sich jedoch niemand dazu geäußert, ob nun schon Metastasen entdeckt wurden oder nicht. Das müßte doch sicherlich schon erkennbar sein, oder?
LG Ina.

annette.kau@web.

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Freitag, 16. April 2010 - 17:16
Ja und jetzt... ich kann dich gut verstehen, bin selbst gesund hoffe es aber im dezember ist mein vater verstorben, er ist an einer mandarine erstickt das war ein schock und anfang maerz stellte man bei meinem 46 jaehrigen bruder darmkrebs am schliessmuskel und lympfe befallen im bauchraum fest. naechste schock fuer mich viel schlimmer mit meinem bruder die genaue diagnose kenne ich nicht . die therapie wird staendig umgestellt jetzt bekommt er erst mal sechs mal chemo dann op ,anderen darmausgang , dann chemo und bestrahlung usw. aber es dauert alles da auf jeden die chemo zusammengestellt wird und auch wieder umgestellt, zwischendurch in die roehre und mrt ob es auch anschlaegt usw. die ganze familie ist voll mit aengsten und panik, aber es nutzt nix wir koennen ja nichts aendern und die aerzte beraten sich ja auch untereinander fuer die beste therapie. ja du arme auf einmal ist alles ganz anders und das leben aendert sich schlagartig. man muss ruhe bewahren und fuer mutter und vater stark sein und beten das aales gut wird, mehr kann man nicht tun. hier in diesem forum kann man sich informieren und austauschen da bist du richtig. ganz viel kraft und ruhe und liebe gruesse sendet dir annette

annachristine

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Freitag, 16. April 2010 - 19:50
Hallo Ina,
als bei meiner Mutti im letztem Jahr Darmkrebs festgestellt wurde, habe ich nicht gewußt, was ich machen soll. Mir ging es wie Dir. Meine Frage war: warum auch das noch? reicht denn nicht, daß meine Mutti Alsheimer hat? mein Mann Leukämie (CLL) und mein Bruder an einem Herzinfrakt vor jetzt 8 Jahren verstorben ist? Ich habe geweint, weil ich mal wieder für alles stark sein mußte. Dann die OP meiner Mutti und die Info, daß der Krebs sehr stark gestreut hat. Die erfolgte Darmverlegung und dann auch die Info, daß man keine weitere Behandlung machen kann; keine Chemo, weil zu belastend, hoffen auf Besserung!
Dann traf mich die nächste Nachricht: mein Mann muß an einem Gallenblasenkarzinom mit Teilleberentferung operiert werden.
Du stehst vor einer Wand durch die man muß.
Man ist auf das Urteil der Ärzte angewiesen und an deren Entscheidungen. Petra hat da Info für Dich bereits gegeben.
Meine Mutti ist im Dezember verstorben.
Ich kann alle Deine Ängste nach vollziehen. Wichtig ist aber auch, daß ihr fest zu Deiner Mutti steht und jede Zeit mit ihr verbringen solltet. Lebt intensiever; jeder Tag ist ein Tag mehr.
Durch die Erkrankung meiner Mutti bin ich auch hier im Forum gelandet. Habe da auch mal ne Antwort auf meine Frage erhalten, die hart war und im auch so traf. Kommt aber sehr häufig von "unseren anonymen" im Forum, die dann nciht einmal ihren Namen nennen.
Ich drücke Dir ganz fest alle Daumen und Zehen und schicke Dir einen dicken Kraftmast für den Kampf als Angehöriger.
Gruß
Anna-Christine
834 posts
Freitag, 16. April 2010 - 21:22
Ina,
wir haben nach 1,5 Jahren nicht die Infos erhalten seitens des Krankenhauses, wie wir sie durch Anfragen hier im Forum in Erfahrung bringen konnten. Es ist (leider) Tatsache.
Und auch die Erkenntnis.....
HILF DIR SELBST, DANN HLFT DIR GOTT
hat sich wieder einmal bestätigt.
Man hat uns bereits zweimal von der vllt. alles entscheidenden OP abgeraten, seitens der Onkologie.
Für mich daher immert wieder die alles entscheidende Frage........
wann ist denn der richtige Zeitpunkt dafür???????
....wenn der Tumor so groß ist, dass er in der Schubkarre abtransportiert werden muß, oder wenn es noch im Grenzbereich des Möglichen liegt? ....also umso kleiner und geringer wie möglich ?!!!!!!!
Hab den Mast von Anna-Christine gerade um 1 Stockwerk erweitert.
lg
Petra

Natur

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Mittwoch, 21. April 2010 - 22:15
Hallo, ich mal wieder.
Habe mich eine Weile nicht gemeldet, meine Mutter hatte Samstag und Sonntag Krankenhausurlaub. Wir haben uns ein richtig schönes Wochenende gemacht und versucht die bösen Gedanken zu verdrängen. Am Montag ist sie dann wieder ins Krankenhaus gegangen (Da sie keinen Stuhlgang hatte, bestand die Angst des Darmverschlusses). Am Dienstag kleine Beprechung mit dem Narkosearzt und heute fand die OP statt - 6 1/2 Stunden wurde sie operiert. Wir hatten ganz schön Angst. Eben habe ich sie besucht, sie ist zwar noch etwas benommen, aber ansonsten bin ich ganz zufrieden mit ihr. Sie war so glücklich überhaupt aus der Narkose aufgewacht zu sein(sie hatte ja noch nie eine OP), daß wir kurzzeitig mal den großen Rest vergessen konnten. Gemessen an dem was ihr nun vielleicht bevorsteht, war das wohl nur eine kleine Hürde.
Eine Diagnose haben wir trotzallem aber noch nicht. Ich meine wegen eventueller Metastasen. Die Tumore, hoffe ich, werden ja entfernt worden sein. Wir haben jetzt am Abend leider keinen Arzt mehr sprechen können - wird sich hof- fentlich morgen alles klären.
Werde bald wieder berichten wie`s geht. Es tut einfach gut sich alles von der Seele zu schreiben.
Gute Nacht und liebe Grüße Ina.