maincoon10
647 posts
Samstag, 15. Mai 2010 - 06:29
Guten Morgen,
ich hätte da mal ein paar Fragen. Wie haltet ihr es mit Arbeiten, nach der Op und während der Chemo? Ging das bei Euch? Wie hat das mit dem Arbeitgeber geklappt? Wie geht ihr mit dem - ich nenns mal geänderten Normalzustand des Darms, nach der OP und Chemo um? Klappt das denn rein körperlich gesehen, beim Arbeiten? Wie gehen Eure Chefs und Kollegen mit Euch um? Nehmen die Rücksicht? Hat Euch die Arbeit persönlich was gebracht, im Sinne von Ablenkung, Anerkennung usw. Oder eher zusätzlich gestresst? Hattet ihr trotzdem genug Zeit für Euch?
Hintergrund meiner Frage... Ich habs mit Arbeiten versucht, aber es gibt nur noch Kommunikationsprobleme.. durch meine Abwesenheit, wenn ich dann wieder da bin, kann ich irgendwie auch nichts richtig machen... lauter Missverständnisse (wenn ichs positiv formuliere). Durch die
ganzen Missverständnisse ist natürlich das Positive, was entstehen könnte - so dass jeder (Arbeitgeber, Kollegen, Ich) davon profitiere, für alle zu Nichte gemacht, und sogar ins Gegenteil verkehrt.
Auf der anderen Seite, bin ich durch die angespannte Situation und durch das Eigenleben des Darms, einfach an körperliche Grenzen geraten.... die man zwar mit gutem Willen und Verständnis des Arbeitgebers und einen offenen Kommunikation lösen könnte... aber eben nicht, wenn das nicht möglich ist.
Ich arbeite im Büro - und mein Job ist grossteils per Telefon und Internet machbar....
Meine Op ist jeztt 7 Wochen her, 1,35 Dickdarm wurden entfernt (Verdacht auf FAP und HNPCC, der sich aber lt. momentanem stand nicht bestätigt hat), 10 kg abgenommen, so dass ich jetzt an der untersten gewichtsgrenze des "idealgewichtes" bin...ich hab 3 Wochen nach der Op schon wieder tage- und stundenweise gearbeitet und bin jetzt im 3. zyklus der chemotherapie und habe bisher so gehalten, dass ich in der woche, wo ich die chemo bekam, nicht gearbeitet hab (bzw. super wenig halt, von zu hause aus) und die andere woche ca. 5 stunden am tag (statt vollzeit), weil mehr zuviel war.
ich bin gespannt, wie eure erfahrungen aussehen.
viele grüße
andrea
ich hätte da mal ein paar Fragen. Wie haltet ihr es mit Arbeiten, nach der Op und während der Chemo? Ging das bei Euch? Wie hat das mit dem Arbeitgeber geklappt? Wie geht ihr mit dem - ich nenns mal geänderten Normalzustand des Darms, nach der OP und Chemo um? Klappt das denn rein körperlich gesehen, beim Arbeiten? Wie gehen Eure Chefs und Kollegen mit Euch um? Nehmen die Rücksicht? Hat Euch die Arbeit persönlich was gebracht, im Sinne von Ablenkung, Anerkennung usw. Oder eher zusätzlich gestresst? Hattet ihr trotzdem genug Zeit für Euch?
Hintergrund meiner Frage... Ich habs mit Arbeiten versucht, aber es gibt nur noch Kommunikationsprobleme.. durch meine Abwesenheit, wenn ich dann wieder da bin, kann ich irgendwie auch nichts richtig machen... lauter Missverständnisse (wenn ichs positiv formuliere). Durch die
ganzen Missverständnisse ist natürlich das Positive, was entstehen könnte - so dass jeder (Arbeitgeber, Kollegen, Ich) davon profitiere, für alle zu Nichte gemacht, und sogar ins Gegenteil verkehrt.
Auf der anderen Seite, bin ich durch die angespannte Situation und durch das Eigenleben des Darms, einfach an körperliche Grenzen geraten.... die man zwar mit gutem Willen und Verständnis des Arbeitgebers und einen offenen Kommunikation lösen könnte... aber eben nicht, wenn das nicht möglich ist.
Ich arbeite im Büro - und mein Job ist grossteils per Telefon und Internet machbar....
Meine Op ist jeztt 7 Wochen her, 1,35 Dickdarm wurden entfernt (Verdacht auf FAP und HNPCC, der sich aber lt. momentanem stand nicht bestätigt hat), 10 kg abgenommen, so dass ich jetzt an der untersten gewichtsgrenze des "idealgewichtes" bin...ich hab 3 Wochen nach der Op schon wieder tage- und stundenweise gearbeitet und bin jetzt im 3. zyklus der chemotherapie und habe bisher so gehalten, dass ich in der woche, wo ich die chemo bekam, nicht gearbeitet hab (bzw. super wenig halt, von zu hause aus) und die andere woche ca. 5 stunden am tag (statt vollzeit), weil mehr zuviel war.
ich bin gespannt, wie eure erfahrungen aussehen.
viele grüße
andrea
rob31
62 postsleider habe ich keine positiven Erfahrungen aus der Arbeit zu berichten. Ich selbst bin in der Chemo für eine Woche arbeiten gegangen. Ich war sooooo froh freundlich aufgenommen zu werden und fühlte mich super wieder im Leben zu sein. Leider merkte ich nicht, dass es Kommunikationsprobleme gab. Nun sind 7 Monate [smiley:shocked] seit meiner Diagnose vergangen und ich habe wieder ganz angefangen zu arbeiten. Leider freuen sich irgendwie die Kollegen garnicht über meine Rückkehr. Ich wurde für meine Aussagen aus dem Kurzeinsatz sehr sehr hart abgestraft und bin recht verzweifelt. Ich würde jeden raten, erst mal richtig gesund zu werden und auch psychisch wieder im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Und das aller Wichtigste!!!! Bitte denkt daran, dass Menschen echt hart sein können und eine für uns dringend notwendige Rücksicht auf unsere Situation nicht drin ist. Natürlich muss dies nicht so sein, doch würde ich damit rechnen um nicht vollkommen enttäuscht zu sein.
Kurzum: Dränge nicht auf das Arbeiten, vor allem wenn du jetzt schon Probleme siehst, solltest Du Dich auf die Gesundheit konzentrieren. Was den Darm betrifft, auch bei mir ist leider noch nicht alles in Ordnung doch wird es von Tag zu Tag erträglicher.
VG
Robert
Ulfo1972
108 postsmeine Ärzte haben mich während der Chemo komplett aus dem Verkehr gezogen. Ich war nach den ersten 7 Chemotherapien tlw. ziemlich klapperig, so dass es absolut richtig war, mich aus dem Verkehr zu ziehen. Zumal ich im Vertrieb arbeite, was dann häufige Kundenbesuche bedeutet.
Kontakt habe ich zu meine Kollegen gehalten, habe sie ab und zu mal besucht (u.a. auch mit 48h-Pumpe, damit es für sie greifbarer wird, was ich gerade erlebe).
Mein Hausarzt hat mir immer gesagt, ich solle mich auf meine Genesung konzentrieren und nicht zur Arbeit gehen.
VG
Ulf
Arwed
650 postsfalls Du FOLFIRI, inbesondere 5FU, bekommst, kann ich nur mitteilen, daß während der kompletten Behandlung die geistigen Fähigkeiten, insbesondere die Konzentration, so weit eingeschränkt waren, daß ich zeitweise kein Auto mehr fahren konnte und mich an das Jahr 2008 fast gar nicht erinnern kann. Man ist dann nur noch eine Last für andere. Ich hätte nie in dieser Zeit effektiv arbeiten können.
Viele Grüße Arwed
Schietbütel
148 postsMeine Strahlen-u. Chemotherapie ( 5 FU ) war im Januar zu Ende.
Ich bin auf unbestimmte Zeit krankgeschrieben.
Seit dem 6.4. mache ich eine Wiedereingliederung.
Geplant waren jeden 2. Tag 4 Std. Habe ich nicht geschafft und abgebrochen.
Es folgte jeden 2. Tag 2 Std. Jetzt jeden Tag 2 Stunden und ab nächster Woche
gehe ich täglich 4 Std.
Mein Chef und alle Mitarbeiter sind sehr nett zu mir und versuchen mich zu
schonen wo immer es geht. Die Arbeit macht mir sehr viel Freude. Ein Zeichen
für mich, das ich auf dem Weg der Besserung bin. Zu Hause hätte ich mich
nicht so schnell aufgerappelt.
Allerdings bin ich immer noch nicht Beschwerdefrei.
Wie Arwed auch schon von sich berichtete, hatte ich erhebliche Konzentrationsprobleme und Wahrnehmungsstörungen. Mir selber ist das
gar nicht immer aufgefallen. [smiley:crazy]
Im nach hinein weiss ich aber, das ich für mein Umfeld eher eine Belastung war. Ich habe jetzt einen Antrag auf eine Reha gestellt, und hoffe das ich im
Anschluss wieder voll leistungsfähig bin.
Also, an Deiner Stelle würde ich die Gesundheit in den Vordergrund stellen!
Das bringt doch nichts Gutes für Dich, gerade weil Du Probleme auf der Arbeit hast.
LG
Sybille
Wilma
140 postsauch ich bin zeit August 2009 krankgeschrieben, und ich hätte nicht arbeiten können. Meine Chemo ist zeit 14 Tage beendet und ende Juni fahre ich in die Reha, dann bin ich gespannt ob ich wieder arbeiten kann, im moment kann ich nicht arbeiten, bin immer müde und geschlaucht kann mich nicht so richtig konzentrieren.Da ich für die Sicherheit verantwortlich bin, muß es besser werden. Die Zeit wird es bringen.
Einige meine Kollegen und sogar mein Chef haben mich regelmäßig besucht und auch ich habe mich bei der arbeit mal blicken lassen, obwohl die arbeitsstelle 30 km entfernt ist. Aufjedenfall werde ich mich solange krank schreiben lassen wie möglich, und dann am eingliederungsverfahren teilnehmen, ich bin 60 jahre und möchte gerne bis 63 arbeiten. Lieben Gruß Wilma
PeterErnst1977
499 postsTeilweise hatte ich das Gefühl, dass mit Xeloda "das Hirn weggebrannt hat", da ich mich nur sehr schwer konzentrieren konnte und meine Gedächtnisleistung recht schwach war. Habe das täglich während der Arbeit auch bewusst wahrgenommen.
2,5 Monate nach der Chemo hat es sich normalisiert und ich habe nur den "normalen Dachschaden".
Ich war zwar die ganze Zeit während der Chemo am arbeiten (Bürojob), doch oftmals ist es mir sehr sehr schwer gefallen. Zum Glück ist die Zeit vorbei...
reddemio
18 postsich habe ein Jahr lang nicht gearbeitet, aber dann ist mir zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen. Seit Januar 2010 arbeite ich Teilzeit (vier Stunden täglich). An den Chemotagen und einen Tag danach nehme ich Urlaub. Wenn der Urlaubsanspruch bis auf 10-15 Tage ausgeschöpft ist, muss ich dann auf Krankengeld für die Chemozeit umsteigen. Ich arbeite in einem großen Unternehmen und habe allen in meiner Abteilung gleich von Anfang an die Wahrheit über meine Krankheit erzählt. Mein Abteilungsleiter hat mir ein eigenes Büro zur Verfügung gestellt. Ich habe kein Soll, was ich an Sachbearbeitung ableisten muss. Bei der Urlaubsplanung bleibe ich außen vor. Die Kollegen haben sich alle gefreut mich wieder zusehen. Ich bin als dienstälteste Mitarbeiterin mit meinen Erfahrungen sehr gefragt. Das hat mir den Einstieg sehr erleichtert.
Ob hinter meinem Rücken geredet wird, weiß ich nicht und interessiert mich auch nicht. Für mich brauche ich dieses Stück Normalität. Und ich passe auf, dass meine Gesundheit keinen (weiteren)Schaden nimmt.
viele Grüße
Barbara
Teddybär
265 postsauch ich habe so meine Erfahrung gemacht mit Chemo und Arbeiten. Ich bin Anfang Juli 2008 operiert worden. 2009 ab April bin ich wieder 2 Stunden arbeiten gegangen. Ich bekomme volle Erwerbsminderungsrente aber mir fiel einfach die Decke auf den Kopf. Mir ging es zu der Zeit auch sehr, sehr gut, trotz Chemo. Mein Chef, meine Chefin und alle Kolleginnen und Kollegen haben sich auch echt gefreut. Den Sommer über habe ich es arbeitsmäßig auch sehr genießen können. Es wurde auch gut Rücksicht genommen. Aber irgendwann schlug das ganze um, es wurde immer mehr Arbeit, zumindest hatte ich das Gefühl. Ich habe dann auch gedanklich wieder viel mit Nach Hause genommen. Und ich merkte, es tat mir überhaupt nicht mehr gut. So habe ich Ende letzten Jahres wieder aufgehört zu arbeiten. Ich brauchte diese Zeit um festzustellen, was ich wirklich brauche und was mir wirklich gut tut. Und ARBEITEN gehört im Augenblick nicht dazu. War diese Jahr kurz mal einen Vormittag im Büro um meiner Chefin bei Abschlussarbeiten zu helfen. Aber ich hatte wirklich das Gefühl, dass nach einer Stunde die Konzentration komplett weg war. Ich war wenig effektiv glaube ich und auch keine große Hilfe. Es ist zwar schön, wenn man gebraucht wird, aber nicht um jeden Preis. Ich möchte vielleicht mal ehrenamtlich irgendetwas machen. Wird sich zeigen zu gegebener Zeit. Aber jetzt will ich erst einmal wieder mehr Kraft und Energie bekommen und weiter an meiner Gesundunag arbeiten.
Wünsche eine schönen Sonntag - Dagmar
maincoon10
647 postswow, so viele antworten:)) danke für eure erfahrungen und tipps!
einen schönen tag wünscht andrea, die sich jetzt auf dem weg zu chemo 3 macht (1/4 ist dann schon geschafft - yipppie)
edithmaria
51 postshier noch ein kleiner Beitrag zu meiner Geschichte.
Im August 2006 wurde bei mir Darmkrebs festgestellt. Am gleichen Tag habe ich meinen Chef angerufen und ihm mitgeteilt, dass ich Darmkrebs habe, möchte aber - soweit es geht - arbeiten. Er sagte dann zu mir, ich könne kommen und gehen wann ich wolle.Am nächsten Morgen habe ich es allen meinen Kollegen erzählt und sie gebeten, ganz normal mit mir umzugehen. Wenn ich dann mal traurig war und meine Tränen rannen, haben sie mich in den Arm genommen und getröstet.
Ich habe damals keine Chemo bekommen, da man mir davon abgeraten hat.
Während der ganzen Zeit habe ich zwischendurch immer gearbeitet und auch jeweils die Löhne und die Monatsabschlüsse erledigen können. Lediglich hat einmal das Steuerbüro die die Lohnzahlung übernommen.
Mir hat die Arbeit während der Zeit sehr geholfen um nicht ständig an die Krankheit zu denken. Aber ich denke dass ist sehr unterschiedlich in welchem Umfeld man arbeitet. Ich habe damals in einem Familienbetrieb mit 60 Beschäftigten gearbeitet, wo nicht nur die Arbeitskraft sondern auch der Mensch geschätzt wurde.
Ich habe dann mit 62 Jahren aufgehört mit meiner Arbeit und wollte das Leben nur noch geniessen.
Bis dann Februar 2010 die Nachricht kam - LEBERMETASTASE-
Nun bekomme ich auch die Chemo FOLFOX und bin heute froh, dass ich nicht mehr arbeiten muss.
Liebe Andrea, alles Gute für deine 3.Chemo.
Viele Grüsse.....Edith Maria
Biggi
506 postsich habe meine Diagnose im Dez. 2007 erhalten. Danach folgte sofort OP und ab Januar 2008 Chemo. Mein Ziel war es, so schnell wie es geht wieder arbeiten zu gehen. Dann hatte ich im Mai 08 wieder eine OP mit Entfernung der Unterleibsorgane plus Tumor (3 kg schwer). Danach ging es mir klasse und ich hab im September eine Wiedereingliederung begonnen. Dann wurden leider im November 08 Metastasen in Lunge und Bauchfell festgestellt, Das hieß erneut aufhören mit der Arbeit und wieder Chemo. Da ich jede Woche zur Therapie muss, bin ich froh, dass ich in der Zwischenzeit nicht arbeiten gehen muss. Brauche die Zeit zum Erholen. Kraft sparen und einteilen ist angesagt. Hab gelernt, dass ich mir das gönnen muss !!Wenn es mir wieder gut geht, kann ich wieder richtig Gas geben. Obwohl ich meinen Job liebe, meine Kollegen und den Chef sehr vermisse. Und das beruht denke ich auf Gegenseitigkeit. Sie sind alle so klasse und ich habe auch noch regelmäßigen Kontakt zu ihnen. Dazu gehören Telefonate, Frühstückseinladungen und gemeinsame private Essen. Wichtig ist, glaube ich, den Kontakt aufrecht zu erhalten.
Noch muss ich mich gedulden. Ich hoffe, dass mit dem neuen Antikörper die Metastasen verschwinden, oder zumindest operiert werden kann. Aber nächstes Jahr - spätestens - möchte ich wieder arbeiten. Hoffe, das klappt !
Letztendlich muss jeder aber für sich gucken, was sie/er sich zumuten kann und was für sie/ihn das Beste ist.
Liebe Grüße
Birgitt
Binweg
596 postsDie Not-OP nach dem Darmverschluss und Tumor am Sigma, das war kurz vor Weihnachten. Er wäre fast gestorben in der OP,sowiel Flüssigkeit war aufgestaut vor dem Verschluss . Aber er hat sich sehr schnell erholt.
die 10 Chemos der 12 hat er hinter sich.
An den Tagen war er mal mehr, mal weniger gut drauf.
Nur das letzte Mal hat er mit hohem Fieber reagiert.
Ohne die Wiedereingliederung hätte er das nicht durchgehalten, die Arbeit, auch wenn er das meiste von zu hause aus macht, hält ihn hellwach und engagiert, er will nicht sich dauernd als krank ansehen lassen.
Ich dachte nicht, dass das ihm so gut tut.
Und, er ist der Optimist. Gott sei dank.
LG Friderike