Gast
Dienstag, 18. Mai 2010 - 18:24
Hallo an alle,
ich bin so unsagbar traurig. Bei meinem Vater wurde im Dezember 09 Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Hätte meine Mutter nicht gemerkt, dass er heimlich starke Schmerzmittel nimmt, wäre er wahrscheinlich nie zum Arzt gegangen. Wie auch immer, mein Papa ist innerhalb von einem halben Jahr zu einem alten Mann geworden, dabei ist er am 20.04. erst 60 Jahre alt geworden. Es tut so weh, ihn so zu sehen. Er hat nie von anderen Hilfe angenommen, sogar das Haus mehr oder weniger alleine gebaut und jetzt kann er sich nicht mal mehr alleine waschen. Wie lange kann man noch leben, wenn man praktisch keine Lebensqualität mehr hat? Er war so ein vitaler, starker Mann...
Meine Mutter tut mir auch so leid. Ich weiß gar nicht, wie sie das alles überstehen soll. Sie pflegt ihn zuhause, hat sogar ihre Arbeit aufgegeben, aber mittlerweile sieht man ihr Papas Krankheit an. Sie hat schon 11kg abgenommen. Ich würde ihr so gern viel mehr abnehmen, habe aber 2 Kinder (3 und 5 Jahre)und mein Mann arbeitet von Mo bis Fr in Bremen. Ich selbst wohne auch über eine Stunde von meinen Eltern entfernt. Jetzt habe ich so Angst, dass ich im entscheidenden Moment nicht rechtzeitig da sein kann...
Für diesen Freitag war eigentlich Chemo geplant, aber die wurde jetzt um 1 Woche verschoben. Ist das jetzt gut oder schlecht? Muss dazu sagen, dass mein Vater vor einer Woche in die Klinik musste, weil er kurz vorm Darmverschluss stand.
Ach, ich schreib hier ziemlich durcheinander, aber ich BIN auch ziemlich durcheinander. Meine Gedanken kreisen -auch nachts- ständig um meinen Papa, der für mich immer die Bezugsperson schlechthin war.
Musste ich einfach mal von der Seele schreiben. Gäbe noch so viel zu sagen...
Esther
ich bin so unsagbar traurig. Bei meinem Vater wurde im Dezember 09 Darmkrebs im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Hätte meine Mutter nicht gemerkt, dass er heimlich starke Schmerzmittel nimmt, wäre er wahrscheinlich nie zum Arzt gegangen. Wie auch immer, mein Papa ist innerhalb von einem halben Jahr zu einem alten Mann geworden, dabei ist er am 20.04. erst 60 Jahre alt geworden. Es tut so weh, ihn so zu sehen. Er hat nie von anderen Hilfe angenommen, sogar das Haus mehr oder weniger alleine gebaut und jetzt kann er sich nicht mal mehr alleine waschen. Wie lange kann man noch leben, wenn man praktisch keine Lebensqualität mehr hat? Er war so ein vitaler, starker Mann...
Meine Mutter tut mir auch so leid. Ich weiß gar nicht, wie sie das alles überstehen soll. Sie pflegt ihn zuhause, hat sogar ihre Arbeit aufgegeben, aber mittlerweile sieht man ihr Papas Krankheit an. Sie hat schon 11kg abgenommen. Ich würde ihr so gern viel mehr abnehmen, habe aber 2 Kinder (3 und 5 Jahre)und mein Mann arbeitet von Mo bis Fr in Bremen. Ich selbst wohne auch über eine Stunde von meinen Eltern entfernt. Jetzt habe ich so Angst, dass ich im entscheidenden Moment nicht rechtzeitig da sein kann...
Für diesen Freitag war eigentlich Chemo geplant, aber die wurde jetzt um 1 Woche verschoben. Ist das jetzt gut oder schlecht? Muss dazu sagen, dass mein Vater vor einer Woche in die Klinik musste, weil er kurz vorm Darmverschluss stand.
Ach, ich schreib hier ziemlich durcheinander, aber ich BIN auch ziemlich durcheinander. Meine Gedanken kreisen -auch nachts- ständig um meinen Papa, der für mich immer die Bezugsperson schlechthin war.
Musste ich einfach mal von der Seele schreiben. Gäbe noch so viel zu sagen...
Esther
meli
157 postsich kann deine Gedanken voll uns ganz nachvollziehen. Ich bin in der gleichen Situation mit meiner Mama ??
Weißt du genaueres über das Ausmaß bei deinen Papa?? Hat er Metastasen ??
Zunächst wünsche ich dir erst einmal viel Kraft
Melanie
erstmal danke für deine Antwort!
meine Eltern wissen glaub ich mehr, als sie erzählen. Der Tumor war auf jeden Fall inoperabel, weil er an die Lypmhknoten gewachsen ist. Auf dem Bericht stand Ct4, N2, Mx. Hab den gestern gelesen, weil er offen auf dem Tisch lag. Soviel ich weiß, dass Metastasen unklar sind, aber der Verdacht besteht wohl. Meine Oma ist vor 12 Jahren ebenfalls an Darmkrebs gestorben. Kurz vorm Tod war es bei ihr genauso. Ständiges Erbrechen, nichts mehr essen können, kaum Trinken.
Wie verhältst du dich deiner Mutter gegenüber? Redest du mit ihr über das, was unweigerlich kommen wird? Bin total unsicher...
Auch dir wünsche ich alle Kraft, die nötig ist
Esther
rob31
62 postsleider ist Krebs eine heimtükische Krankheit, die ähnlich einem schwarzen Loch alles um sich rum angreift. Leider kann ich keine Worte finden, welche Dich wirklich trösten könnten, oder sogar dir Kraft geben könnten.
Ich drücke Deinen Pa und euch Angehörigen die Daumen, dass sich die Qual in Grenzen hält und Ihr einen Weg findet mit dieser Situation umzugehen.
Ich selbst bin Betroffen und hoffe, mit einem blauen Auge davon zu kommen, jedoch kann ich Dir versichern, dass dein Vater sich glücklich schätzen kann, von derart einfühlsamen und aufopfernden Lieben betreut zu werden.
Alles Gute für Euch
Robert
danke für deine Anteilnahme. Es ist wirklich nicht einfach, damit umzugehen.
Für dich selber wünsche ich aufrichtig, dass alles gut ausgeht. Bei früher Erkennung stehen die Chancen ganz gut, oder? Sorry, weiß gar nicht, wie ich mich da ausdrücken soll, aber ich hoffe, du verstehst mich richtig...
Auch für Dich alles Gute und Liebe
Esther
meli
157 postsdas der Tumor inoperabel ist, tut mir sehr leid! Wir haben über das was kommen kann gesprochen, als Ende Januar die Diagnose kam (als vor der OP) und vor ein paar Tagen. Ob alles geklärt ist.... ich weiß es nicht! Ich bin und bleib unsicher wieviel die Kinder wissen, verstehen und wissen müssen. Und mein Problem ist eher "unweigerlich kommen wird" - vor der Chemo hieß es bei uns zur OP der Leber zu kommen - jetzt im Moment habe ich das Gefühl, jeden Tag zu überstehen. Ich denke trotzdem, es ist wichtig offen darüber zu sprechen, denn bei meinem Papa hatte ich dann plötzlich nicht mehr die Gelegenheit dazu, und ich hätte ihm gerne noch einige Sachen gesagt und ich bereue es heute sehr. Deshalb sage ich jetzt immer schon mal das, was mir wichtig ist und einfällt.
Melanie
es ist schön, dass ihr diesen Weg für euch gefunden hast. Mein Vater ist leider keiner, der große Worte verliert. Wenn man ihn fragt, sagt er immer, es gehe ihm gut, selbst zu den Ärzten. Dabei sieht man ihm ja an, wie es wirklich ist. Werde so oft es mir möglich ist, zu ihm fahren und wohl einfach auf ein Signal warten, dass er reden will. Ansonsten rede ich auch immer wie ein Wasserfall, allerdings alles nur über Gott und die Welt...
Ich weiß halt auch nicht, was ich ihm wünschen soll. Soll es schnell, dafür vielleicht noch einigermaßen erträglich, enden oder soll er solange wie möglich durchhalten? Letzteres wäre wohl der egoistische Gedanke...
Esther
rob31
62 postsda muss ich mich noch mal melden. Definitiv würde ich in der Situation Deines Pa nicht zum Thema Tod etc.. nicht angesprochen werden. Ich denke du handelst vollkommen richtig, wenn Du dieses Thema nicht von Dir aus ansprichst, jedoch so zusagen auf Abruf bereit bist, falls dein Pa das Bedürfnis hat darüber zu sprechen. Ich möchte Dir folgenden Aspekt mit auf dem Weg geben. Da ich selbst mit diesem Mist "gesegnet" bin habe ich mich intensiv mit den verschiedenen möglichen Krankheitsverläufen auseinander gesetzt. Dabei musste ich feststellen, dass die meisten Betroffenen das Thema Tod verdrängen, auch wenn die Situation laut ärztlicher Beurteilung "aussichtslos" ist.
Ich selbst wollte soooo gerne mit meiner Frau über das Thema "Existenzangst" und Tod sprechen, jedoch wollte meine Frau nix von diesem Thema wissen. Wie du siehst geht jeder anders mit dem Thema um und ich finde es wirklich Klasse, dass du dich sooo sehr auf die Bedürfnisse deines Pa einstellst.
Nein es ist nicht egoistisch sich zu wünschen den geliebten Menschen noch lange für sich zu haben, doch aus meiner Sterbebegleitung bei meinem Opa kann ich Dir versichern, dass mit steigenden Leid der Wunsch nach einen baldigen Ende auch bei den pflegenden Angehörigen steigt.
Jedoch ist das Wichtigste, dass du dich nicht nur mit dem Thema Tod auseinander setzt. Bitte genieße die verfügbare Zeit mit deinem Pa sein einfach für ihn da!
VG
Robert
hab gerade mit meiner Ma telefoniert. Die letzten Röntgenbilder sehen gar nicht gut aus laut Onkologin. Mein Vater will mittlerweile gar nicht mehr wissen, was die Ärzte zu sagen haben...
Danke für Deine Antwort. Es tut immer gut, bestärkt zu werden. Und ganz ehrlich, ich kann auch Deine Frau gut verstehen. Wir alle kennen ja das Bild der drei Affen (nicht hören, nicht reden, nicht sehen)und manchmal wünschte ich auch, ich könnte das...
Alles Liebe
Esther
dakota
38 postsich kenn die Hilflosigkeit, mit welcher ein Angehöriger den Schmerz und das Leiden unserer Lieben ertragen muss. Oft sind die Betroffenen selbst viel stärker als wir, aber dieses "Nichts tun können" ist grausam. Ich selber bin nicht betroffen, aber meine liebe Mama war es. Auch ich habe mit meinem Papa nicht offen darüber gesprochen, was kommen KÖNNTE! Aber wir hatten etwas gemeinsam die Sorgen und die Angst! Wir mussten garnicht viel Sprechen, wir haben das gleiche gefühlt! Ich möchte Dir nur soviel sagen, sammel all deinen Mut und deine Kraft und verbring soviel Zeit wie möglich mit deinem Papa! Und noch was, die Hoffnung stirbt immer zuletz! Wünsch Euch viel Kraft
Püppi
36 postshabe Deine Beiträge verfolgt, mir geht es so mit meiner Mutter. Deshalb kann ich Dich sehr gut verstehen. Ich wünsche Dir Kraft für die kommende Zeit und finde es ganz toll wie Du Dich auf diese extreme Situation einstellst.
LG
Monika
Hallo,
ich habe jetzt mal ein bisschen in dem Forum "gestöbert" und die Geschichte liest sich genau so wie meine :-(
Mein Vati hat auch Darmkrebs im Endstadium ihm geht es immer schlechter. Er ist gerade mal 61 und war immer mein Fels in der Brandung, hat sein Haus gebaut und sich für unseres krumm gebuckelt. Auch ich habe zwei kleine Kinder und stehe der Situation momentan hilflos gegenüber.
So ein Ende hat keiner verdient :-(
Liebe Grüße
Anja
Binweg
596 postsLiebe anja, er hat es nicht verdient, aber er kann wohl nicht anders.
Mein Mann war und ist(er versucht es immer noch zu sein!) immer noch der Fels in der Brandung, vorallem jetzt für seinen buben, der bei uns lebt und ihn dringend braucht.
Gestehe bitte Deinem Vater zu, dass er die Zeit bei euch noch genießen kann und wenn er immer noch stark sein will, lass ihn, er wird sich selber wohl gegen über hoffentlich ehrlich sein können, auch wenn er es nicht ausspricht.
Mein Mann- bei ihm bricht es manchesmal raus, dass ihn alles ankotzt, dass er den Port weg will, endlcih wieder gescheit aufs Clo und das stoma weghaben, aber dann rafft er sich wieder auf und weiter gehts in die nächste runde.
Ich schicke Euch ganz viele Kraftengel. Schau in die Kinderaugen und freue dich daran.
LG Rosti55