meli

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Mittwoch, 26. Mai 2010 - 09:27
Guten Morgen,
nach dem die 3 Chemotherapie meine Mutti so sehr von den Füßen geholt hat, ging es ihr immer schlechter. Vor ca. 10 Tagen haben wir dann einen Palliativmediziner zu Rate gezogen, der uns und auch Mutti am Wochenende gesagt hat, das sie an dieser Krankheit sterben wird und falls sie noch was zu regeln hat damit anfangen soll. Seit Sonntag haben wir jetzt auch einen palliativen Pflegedienst. Gestern war der Palliativmediziner wieder zur Blutabnahme da, und hat uns ein Rezept für Schmerzpflaster hier gelassen, die wohl ab heute zum Einsatz kommen müssen.
Musste mir das mal von der Seele schreiben, denn ich habe fürchterliche Angst meine Mama zu verlieren.
Mit unseren Kindern haben wir jetzt auch gesprochen, denn wir wollten ihnen nicht die Möglichkeit nehmen, Oma noch was zu sagen, bevor sie einschläft.
Ich mache mir große Sorgen !!
Melanie

annachristine

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Mittwoch, 26. Mai 2010 - 09:57
Hallo Melanie,
ich kann Deine Angst nachvollziehen. Als mir die Ärzte bereits nach der OP meiner Mutti sagten, daß die Chemo nur eine Quälerei für sie ist, da der Krebs bereits extrem gestreut hatte und auch im Körper bleiben mußte, war ich geschafft. 4 Wochen später dann die Palliativstation des KH und die Info, daß sie nicht mehr lange da sein würde.
Mutti hat keine Schmerzmittel benötigt, da das Schmerzzentrum nicht mehr arbeitete. Sie hatte Demenz.
Auf der Palliativstation des KH habe ich sehr viele Hinweise zur Pflege erhalten. Die ambul. Pall.-pflege hat nicht funktioniert, da die behandelnden Ärzte nicht wollten (Geld).
Mutti war im Seniorenheim und ich bin täglich bei ihr gewesen. Ich habe ihr vorgeselsen, Lieder mit ihr gesungen oder eben auch mal eine CD abgespielt.
Sie hatte im Heim eine spezielle Matratze zur Lagerung.
Ich habe leider keinen Platz mehr im Hozpiz für sie erhalten, aber auch von dort gab es für mich sehr viel Hilfe.
Wenn es auch schlimm an zu hören ist: Sagt ihr daß sie gehen kann. Daß ihr sie gehen lassen wollt.
Als man mir das sagte, war ich generft. Ich habe ein paar Tage gebraucht um es dann meiner Mutti zu sagen.
Ich habe es irgend wann immer im Gespräch gesagt.
Muß aber auch noch dazu sagen, daß meine Mutti mich seit Jahren nicht mehr als Tochter erkannt hat. Ein paar Tage vor ihrem Gehen hat sie mich dann gestreichelt. Sie hat das nie mit mir gemacht, auch nicht als Kind. Es war wohl ihre Art sich zu verabschieden.
Ich hatte täglich die Zeichen für das Ende vor mir. weißes Dreieck (Nase/Kinn), Augen ohne Lebenskraft, Porzelanhaut.
Gebt den Kindern die Möglichkeit sich von ihr zu verabschieden.
Stell Fotos von allen in ihre Nähe auf, daß auch alle immer in dieser Form bei ihr sind.
Ich habe viele Fotos von meiner Mutti wärend der Zeit gemacht, auch am letzten Tag. Denn meine Familie konnte nicht dabei sein.
Meine Mutti ist ganz ruhig eingeschlafen.
Ich schicke dir ganz dickes Kraftpaket für die nächsten Tage.
Im Gedanken bei Dir
Anna-Christine

Zerlina

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Mittwoch, 26. Mai 2010 - 12:23
Ach Meli! Ich drück Dich ganz arg! Ich kann mom einsach nicht viel schreiben, aber Du weißt ja- ich weiß was Du fühlst und durchmachst! Sei stark!
Eine traurige Zerlina

meli

157 posts
Donnerstag, 27. Mai 2010 - 11:21
Hallo zusammen,
danke für eure Anteilnahme, es tut gut von euch zu hören. Heute mittag kommt der Doc und fängt an Morphin zu spritzen, weil man sieht das sie Schmerzen hat, obwohl sie immer nein sagt.
Mache mir große Sorgen! Ich finde es so schlimm, das sie so leiden muss !!!
Eine verzweifelte und traurige Melanie

dakota

38 posts
Donnerstag, 27. Mai 2010 - 12:39
Liebe Meli,
mit Deiner Verzweiflung und Angst bist Du nicht allein! Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du empfindest. Auch meine Mama musste Morphium bekommen und hatte bis zum Schluss behauptet keine Schmerzen zu haben. Sie wollte völlig klar sein wenn ihr Moment gekommen ist. Ich hab aber gewusst, dass sie unerträgliche Schmerzen hatte.
Dieses "nichts tun können" ist wohl die grausamste Erfahrung die man als Angehöriger machen kann! Aber sei bitte für deien Mama stark, sie braucht Dich jetzt! Es wäre falsch zu sagen, mach Dir keine Sorgen oder sei bitte nicht verzweifelt, denn wie soll das funktionieren? Die Gedanken kreisen ständig um diese Angst und die Sorge um deine Mama! Aber versuch mit ihr zu sein, bei ihr zu sein. Ich weiß, man würde am liebsten vor den schlimmen Dingen die man sieht weglaufen, so ging es zumindest mir, und wiederkommen wenn "Alles" gut ist! Geht leider, leider nicht! Ich wünsche Dir aber trotzdem Kraft und viel Mut, welchen Du bestimmt hast!!!!

meli

157 posts
Donnerstag, 27. Mai 2010 - 13:04
Hallo Dakota,
danke für deine Worte. Sie zeigen mir, das unsere Entscheidungen richtig waren und geben mir Kraft und Mut das durchzustehen.
Melanie

meli

157 posts
Sonntag, 30. Mai 2010 - 18:11
Hallo zusammen,
gestern morgen um 8 Uhr ist die Welt für kurze Zeit stehen geblieben, denn meine Mama ist für immer eingeschlafen. Wir sind alle total ferig, und versuchen die nächste Zeit irgendwie zu meistern.
Melanie

annachristine

307 posts
Sonntag, 30. Mai 2010 - 18:26
Hallo Melanie,
meine aufrichtige Anteilnahme.
Es ist schwer die Mutter gehen zu lassen. Als meine Mutti ging, konnte ich es eigendlich nicht begreifen. Ich hatte an diesem Tag so viel zu erledigen; es war der Wunsch meiner Mutti, daß ich es auch erledige und dann alles "Amtliche" ins Auge fasse.
Ich habe mir immer gesagt, daß Mutti nun keine Schmerzen mehr hat und mit dieser Schei.. Krankheit nicht mehr kämpfen muß. Scheiß Pipi im Auge!!!
Ich umarme Dich im Gedanken und denken in den nächsten Tagen sehr stark an Dich.
Anna-Christine

Chicana

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Sonntag, 30. Mai 2010 - 18:53
Hallo Melanie
Erstmal möchte ich dir mein tiefes Mitgefühl aussprechen und wünsche Dir viel Kraft und Trost für die schwere Zeit.
Möge der Schmerz über den Verlust Dich nicht erdrücken und die Erinnerung an die gemeinsame Zeit Dir genügend Kraft für die Zukunft geben.
Lg. Chicana

Wilma

140 posts
Sonntag, 30. Mai 2010 - 22:15
Von mir auch, mein tiefes Mitgefühl, viel Kraft für die schwere Zeit.
Wilma

Zerlina

67 posts
Montag, 31. Mai 2010 - 00:24
ich denk an Dich! Deine Mama und meine Schwester sind jetzt in einer besseren Welt! Mein aufrichtiges Beileid!
zerlina

dakota

38 posts
Montag, 31. Mai 2010 - 08:53
Liebe Melanie,
allein das zu sagen, "Meine Mama ist für immer eingeschlafen" ist wahnisinnig schmerzhaft! Es tut mir unendlich leid! Jetzt fragt man sich, wie soll ich denn ohne Sie leben!? So komisch das klingt, das Leben geht weiter, es wird "NUR" anders!
Ihr/Du werdet die Zeit meistern, denn Deine Mama hilft euch dabei, durch all die Erinnerungen und die schöne Zeit die Ihr mit ihr verbringen durftet. Du wirst sehen, nachdem die erste grausame Zeit vorbei ist, wirst Du Deinen Mama in verschieden Situationen entdecken! . . . . Bitte hab den Mut zu weinen und zu trauern! Wütend sein ist auch erlaubt . . . - und vergiß nicht, Du bist nicht allein!

Püppi

36 posts
Montag, 31. Mai 2010 - 09:32
Halo Meli,
es tut mir sehr, sehr leid. Ich fühle mit dir und wünsche dir und deiner Familie viel Kraft!
Leise Grüße
Monika

meli

157 posts
Mittwoch, 2. Juni 2010 - 11:06
Guten Morgen,
nach dem wir nun alle versuchen, irgendwie damit umzugehen, möchte ich mich bei euch bedanken für die tröstenden Worte und eure Anteilnahmen.
Ich wünsche allen anderen Betroffenen das ihr diese Sch...Krankheit besiegt!!
Melanie