retra

141 posts
Mittwoch, 26. Mai 2010 - 19:05
Hallo zusammen !
Mein Mann hat am Wochenende gerade zu seinem Geburtstag seine Radiochemo beendet.
Dann folgt in 6 Wochen die OP. Aber wir können uns gar nicht so viel darunter vorstellen. Mein Mann hat große Angst davor.
Der Untermieter sitzt 10cm ab ano, was kein Stoma erforderlich macht, sagen die Ärzte. Es ist T3, aber NO, MO
G2,
Günter hat folgende Fragen:
Wo ist der Schnitt ?
Was ziehe ich danach an ?
Wie lange bleibe ich auf Intensivstation bzw im Krankenhaus ?
Wie groß sind die Schmerzen ?
Und für ihn besonders wichtig, muss ich die ganze Zeit auf dem Rücken liegen (Ist für ihn schmerzhaft wegen eines operierten Bandscheibenvorfalls am Halswirbel)
Wann darf man wieder aufstehen?
Wann wieder essen ?
Und kommt danach nochmal Chemo ???
Fragen über Fragen , aber vielleicht weiß jemand von euch mehr darüber.
Liebe Grüße Renate

PeterErnst1977

499 posts
Mittwoch, 26. Mai 2010 - 20:43
Hallo Renate, Hallo Günter,
ich versuche mal auf Eure Fragen zu antworten.
Schnitt:
Kann senkrecht aber auch waagerecht ausgeführt werden. Auf jeden Fall macht man einen Bogen um den Bauchnabel. Manni hat ihn z.B. in der Bikini-Zone, ich dagegen senkrecht runter. Am besten Mal den Operateur fragen.
Kleidung nach der OP:
Was man nach der OP anzieht ist reine Geschmackssache. Ich persönlich mag dezente Farben und Formen. Tangas stehen mir nicht so, ebenso wenig wie Schiesser Feinripp mit beidseitigem Eingriff. Ich würde darauf achten, dass keine Belastung auf der OP-Narbe liegt.
Mit offener Hose durch die Welt gehen ist nach der OP durchaus erlaubt, obwohl man normalerweise wegen einem Würstchen nicht gleich die ganze Bude aufmacht.
Ist Lila noch aktuell in diesem Sommer ??
Dauer des KH-Aufenthals:
Hängt vom Heilungsverlauf ab. Läuft alles glatt, so sind es rund 10 Tage. Läuft es schlecht, dann natürlich länger.
Umfang der Schmerzen:
Hängt davon ab, wie flink man mit dem Daumen an der Schmerzpumpe ist. Insgesamt ist der Umfang der zur Verfügung stehenden Drogen abwechslungsreich.
Mein Tipp: Quatschen die Angehörigen zu viel, einfach mehrfach die Schmerzpumpe betätigen. Angenehme Träume !
"Lage" nach der OP:
Rückenlage macht auf jeden Fall Sinn. Auf dem Bauch ist nicht so angesagt. Seitenlage empfiehlt sich je nach Wohlbefinden.
Aufstehen:
Einmal direkt am Tag der OP (damit die Krankenversicherung "der war aber nach der OP topfit!" sagen kann, falls man durch Komplikationen den Löffel abgeben muss). Ansonsten kann man nach rund 4-5 Tagen wieder am aktiven Leben teilnehmen.
Zeitpunkt des Essens:
3 Tage nach der OP gab es "gesiebte Suppe" (hat genauso geschmeckt, wie sie heisst). Nach rund einer Woche gibt es dann wieder was normales auf die Gabel. Döner und Gyros sollte man erstmal aus dem Balch lassen.
Chemo nach der OP:
Bitte den Onkologen fragen. Ist sehr individuell.
Übrigens: N0 und M0 ist so ziemlich der beste Befund, den die Krankheit hergibt...

Ich hoffe, dass ich Euch ein bisschen helfen konnte...

retra

141 posts
Mittwoch, 26. Mai 2010 - 21:04
Vielen Dank Peter Ernst,
das hilft uns schon ein wenig weiter !
Liebe Grüße Renate und Günter

Riesterer

588 posts
Mittwoch, 26. Mai 2010 - 21:22
Hallo Retra,
alles was PeterErnst schreibt, wäre auch kürzer gegangen:
Die 10 Cm waren bei mir 12cm, insofern ähnlich-
Schnitt: quer
Anziehen: erstmal Flügel-Hemden, dann weiter Trainingsanzug
Schmerzen: Keine ! Gar Nichts
Intensiv: während der Aufwachphase
Lage: Rücken, Durch die Rückenmarksbetäubung sollte er dies auch nicht spüren - unbedingt aufsaugende Handtücherunter den Rücken legen
Aufstehen: sofort und dann jeden Tag, soft man will und kann
Essen: war ide ersten beiden Tage: Astronautenkost, und dann Brei und Pudding und ab 4.-5. Tag gehts Richtung normal
Drück euch die Daumen dass es genauso läuft !
Achso: Wichtig: Bitte vorbereitend: komplett rasieren !
Mit Grüssen
Manfred

PeterErnst1977

499 posts
Mittwoch, 26. Mai 2010 - 21:25
@ Manni: Klugscheißer !
Schön, dass Du wieder da bist...

Riesterer

588 posts
Mittwoch, 26. Mai 2010 - 21:44
Du Du du
weisst genau wie das mit den Haaren ist - lässt ihn rein laufen, und sagst kein wort - schäm dich ! smiley
M.

PeterErnst1977

499 posts
Mittwoch, 26. Mai 2010 - 22:16
Ich trage auch einen Pulli, wenn ich nichts anhabe. Meine Haare fallen nicht aus, sondern runter: Auf die Schultern, den Rücken...
P.

retra

141 posts
Mittwoch, 26. Mai 2010 - 23:12

Hallo
Habe ich das richtig verstanden zu Hause schonmal rasieren, hinten und vorn, elektrisch oder nass ?
LG Renate

PeterErnst1977

499 posts
Mittwoch, 26. Mai 2010 - 23:22
Der Bereich, der von der OP betroffen ist, sollte am besten nass (ist gründlicher) und großflächig rasiert werden.

Schietbütel

148 posts
Donnerstag, 27. Mai 2010 - 15:16
Hallo Renate,
schau mal hier : http://www.visceralchirugie-huber.de/.../rectum-carcinom
Dein Mann hat ja vorab die Radio-Chemo-Therapie bekommen um den Tumor
zu verkleinern. Entscheidend könnte sein, wie groß der Tumor jetzt ist.
Ist vor der OP noch ein MRT geplant?
Ich hatte T2 ,N2,M0
Nach Radiochemotherapie mit 5-FU ist alles weg. Brauchte keine OP.
LG
SYbille

Maibritt

65 posts
Donnerstag, 27. Mai 2010 - 15:46
Hallo Renate,Hallo Günter(meinen Glückwunsch nachträglich ;)Günter)
Ich habe eine Narbe 21cm Senkrecht,also schön um den Bauchnabel herum.Ich lag nach der OP 3 Tage auf Intensiv,danach auf normal Station,so 10 Tage.Ja mit dem Essen ist so ne Sache.Es gab was weißes und auch was grünes undefinierbares Flüssiges [smiley:sick] Aber so nach 2 Tagen ging es ab in den Büffetraum. Zum liegenbleiben kam ich gar nicht,dafür bin ich nicht geboren. Ich bin immer schön aufgestanden und hab meine rasend schnellen [smiley:whistle] Gänge über den Flur gemacht,was auch Kreislaufmäßig anzuraten ist,anstatt immer nur zu liegen. Natürlich hatte ich am Anfang auch so ein paar aber wirklich nur klitzekleine Schmerzen,aber je öfter ich gelaufen bin um so weniger wurden sie. Ja mein Outfit bestand meistenteils aus Jogging Klamotten,ist eben am bequemsten am Anfang. Ich hab die meiste Zeit auf der Seite geschlafen,ging ganz gut.Nass Rasieren ist angesagt,damit auch alles schön sauber ist.4 Wochen nach meiner Entlassung habe ich dann mit chemo weiter gemacht. Und was Günter seine Angst betrifft,ich glaube es gibt niemanden der keine Angst vor einer OP hat. Aber die Ärzte wissen schon was zu tun ist und du Günter bist dort in guten Händen.Ich wünsche euch für die OP alles gute und drück die Daumen.
lg Maibritt