Maibritt

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Sonntag, 30. Mai 2010 - 01:54
Hallo ihr lieben
Das muß ich ja einfach mal schreiben.
Seit 2Jahren ist Fakt Darmkrebs. Wenn man selbst so wie ich betroffen ist,möchte man ja auch über die SCH...Krankheit reden innerhalb der Familie. Aber bei mir ist das so,das keiner etwas davon hören will. Schneid ich das Thema an,kommt gleich ich soll positiv denken,hallo das mach ich doch.Ich weiß das es schwer ist für die Familie,aber denkt dann auch jemand an mich?Ich könnte manchmal richtig ausflipppen,so ärgert mich das MONSTER in mir.Welche Gedanken hattet ihr,oder habt ihr? Ich denk zur zeit POSITIV,was mir bis jetzt auch geholfen hat ;)Aber manchmal möchte ich einfach nur reden.............
lg Maibritt

Teddybär

265 posts
Sonntag, 30. Mai 2010 - 08:51
Hallo Maibritt,
mir geht es genau so. ich denke auch durchaus positiv, was mir bisher auch gut geholfen hat. Um zu reden, da habe ich 14-tägig einen Termin bei meiner Psychoonkologin. Die hört mir zu, die steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Meine Familie denkt auch an mich und meine Krankheit, jedoch wird es nicht oft angesprochen. Ich denke, die haben genau so einen Respekt davor, wie ich den habe. So wird die Krankheit ab und an "totgeschwiegen". Na wenn das mal so einfach wäre.
Vielleicht gehst du auch einmal zu einem Aussenstehenden, um einfach mal zu reden. Alles Liebe - Dagmar

Wilma

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Sonntag, 30. Mai 2010 - 22:21
Hallo Maibritt,
bei mir würde der Krebs in August letzten Jahres fesgestell.
Habe mittlerweile den Chemo hinter mich gebracht, aber dadrüber reden kann ich mit meine Angehörigen auch nicht, die Denken immer ich stecke alles Gut weg, ist aber nicht so. Nächste Woche habe ich die Nachuntersuchung, und erlich gesagt, schiss habe ich. Da muß ich alleine durch.
Lieben Gruß Wilma

Schietbütel

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Montag, 31. Mai 2010 - 14:28
Hallo Maibritt,
Bei mir wird in der Familie über die Erkrankung gesprochen,aber ich selber
vermeide dieses Thema, weil dabei nur Blödsinn rauskommt bzw.Aussagen
die mir nur Angst machen.
Mein Umfeld meint es nicht so, aber wenn das Thema kommt, muss ich mir
anhören, wer auch an Krebs erkrankt ist, wer gerade daran gestorben ist und
was die so alles durchmachen mussten.
Natürlich möchte man sich auch mal mitteilen,aber ich glaube, das nur selbst
betroffene das wirklich nachvollziehen können, was man gerade so mitmacht.
Ich habe eine Freundin, die zeitgleich mit mir an einem Hirntumor erkrankt
ist. Wir hatten im gleichen Zentrum unsere Strahlentherapie.
Auch wenn ihre Erkrankung eine andere ist, so konnten wir uns gegenseitig
gut stützen und haben in der schweren Zeit unseren ganz eigenen Humor
entwickelt. Die eine hat es am Kopp...die andere am Mors.....
Federn mussten wir beide lassen...wie gesagt, die eine am Kopp,die andere
am Mors. wink
Ärgere Dich bitte nicht mehr so doll! Wenn Du keine spezielle Freundin hast,
hast Du immer noch dieses Forum. Ich denke auch hier sollten Betroffene
auch über die Bewältigung normaler Alltagsprobleme schreiben können.
LG
Sybille

Riesterer

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Montag, 31. Mai 2010 - 21:48
Dann seit hier doch hier absolut RICHTIG...

es fehlt nur der permanente Kaffee und Kuchen-Service... smiley
- werd mir gleich noch einen holen... (Kaffee)
leider kein Kuchen mehr da frown
In diesem Sinne
schönen Abend
Manfred

hally

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Donnerstag, 3. Juni 2010 - 10:46
Danke Birgit,
du hast es auf den Punkt gebracht, ich habe schon so lange überlegt wie ich die Situation beschreiben sollte.
Genauso sehe ich das auch und das gilt wohl für die Mehrzahl der Angehörigen und Freunde. Ich habe daher auch mehr Verständnis für meine Freunde und Familie. Die Kraft hast meistens du, als Erkrankte, weil du dich eben darauf einlassen musst. Ich habe früher auch nie darüber nachgedacht und wenn ich es bei anderen hörte oder sah war ich froh das es nicht so dicht bei mir war.
Leider kann ich es von beiden Positionen beurteilen vor 7 Jahren erkrankte mein Mann an Leukämie(ALL) und vor 2 Jahren ich selbst an Darmkrebs.Ich weiss noch wie hilflos ich mich damals gefühlt habe, wieviel Kraft es gekostet hat da zu sein, unsichtbar zu sein, anzupacken, loszulassen, und wie oft war es der richtige Zeitpunkt, wie oft aber auch der falsche.In der Zeit habe ich viel aufgeschrieben, einfach den Tagesablauf. Wenn ich das heute lese weiß ich nicht wie ich das alles geschafft habe.Mein Mann hingegen kann sich nur an die Bewältigung seiner Krankheit erinnern und was er dafür an Kraft brauchte. Er hat mich(uns, 4 Kinder) gar nicht richtig gesehen.
Nach drei anstrengenden Jahren ist er wieder gesund geworden und jetzt einer meiner Unterstützer. Ich habe viele verschiedene, jeder hilft mir in dem Bereich den ich ihm zuweise. Denn du weißt mit der Zeit, wer was tragen kann um gut für dich zu sein.
Bleib weiter aufrecht Maibritt und betrachte uns hier auch als deine Stütze.
Liebe Grüße Hally

Maibritt

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Freitag, 4. Juni 2010 - 22:46
Ich möchte mich erstmal für eure tollen Antworten bedanken wink
Ja den Kopp lass ich ja noch nicht hängen,das schleift dann auch so auf dem Boden(kleiner Scherz!)Ne aber ehrlich,bei mir denkt die Family,das ich voll fit bin,obwohl ich mich manchmal gar nicht so fühle. Ich habe jetzt seid knapp einem Jahr Chemo Pause.Ich denk ja auch sehr positiv und mir geht es im moment ja auch gut,außer das ich nicht mehr so schnell rennen kann wie früher. Das ändert sich jetzt,ich hab mich im Verein bei uns angemeldet,zum Schwimmen,(ich schwimm dann halt schneller :D) Fahrrad fahr ich auch. Ne aber echt,alle bei uns denken nur weil ich nicht auf dem Sofa (bin ein kleiner Wirbelwind )sitze,bin ich für genau die gleichen Sachen wie früher zuständig! Vielleicht liegt das auch dadran,das ich auch wenn es mir nicht gut geht alles mache,ich kann nicht anders!
Aber einige von euch haben recht in der Beziehung was die Family angeht. Habe mir jetzt mal die Tage Gedanken gemacht wie meine Family sich fühlen muß mit meiner Sch...Krankheit.
Da ist mir aufgefallen,das jeder in der Family anders damit umgehen MUß. Man hat Ja Eltern oder einen Elternteil(man ist Tochter)Man hat Kinder(Man ist die Mutter)Man hat ein Enkelkind(man ist OMA)und man hat an seiner Seite einen Partner(Verliebt,Verlobt,Verheiratet). Ich denke das jeder in der Family seine eigenen Gedanken zur Krankheit hat,auch wenn es keiner aussprechen mag.......
Also es liegt nicht nur an einem selbst,alle müssen zusammen halten,auch wenn es schwer fällt wink
Ich bedanke mich bei euch für das Lesen(ist ja ziemlich laaaaaaaaaaaaang geworden,der Text.
Schönes WE euch allen
Maibritt

schokie_99

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Sonntag, 6. Juni 2010 - 21:28
ja mir geht es genauso,ich bin angehöriger und weiss manchmal nicht wie ich meinen freund helfen kann oder soll.er kehrt es irgendwie unter den tisch und ich kämpfe und gehe fast drauf.wenn man dabei ist und sieht wie es ihm wirklich geht das ist das schlimmste.er hat leber und lungenmetastasen und ich habe keine ahnung wie ich ihm helfen kann.bin immer für ihn da und stelle sogar schon meinen sohn zurück aber was hilft ihm wirklich?kann man sowas noch überleben?