LaTina

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Dienstag, 20. Juli 2010 - 21:21
Hallo!
Nach längerer Pause melde ich mich mal wieder zu Wort. Natürlich nicht ohne Grund. Meine Mutter ist im Juni 2008 erfolgreich an Darmkrebs operiert worden. Dieser war ein T3 mit befallenen Lymphknoten. Nach der OP kam eine Chemotherapie. Es geht ihr (63) inzwischen wieder bestens. Vor einer Woche mußte sie allerdings nach einer Nachsorgeuntersuchung und einem erhöhten Tumormarkerwert (15 statt 5) ins CT, mit dem Ergebnis: zwei noch sehr kleine Rundherde in jeweils einem Lungenflügel. :-(
Jetzt ist die Sorge natürlich wieder sehr groß, die Angst unbeschreiblich.
Am Donnerstag fahre ich mit ihr nach Großhansdorf in eine Lungenklinik, wo dann das weitere Vorgehen besprochen werden soll. Ich schwebe zwischen Zuversicht und Angst. Einerseits sind die beiden Herde sehr frühzeitig entdeckt worden, andererseits macht mich das Forschen im Internet verrückt. Wie gut sind ihre Aussichten auf Heilung? Wie wird die Behandlung aussehen? Wird sie wieder eine Chemo über sich ergehen lassen müssen?
Wer kennt einen ähnlichen Fall oder hat vielleicht ähnliches durchlebt?

yaccomo grae

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Dienstag, 20. Juli 2010 - 22:31
Hallo La Tina,
auch ich habe Lungenmetastasen. Seit 2008. Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten und es ist kein Grund zum Verzweifeln!
Bei mir wurde es zuerst mit der Chemo Folfiri+ Avastin versucht und im Januar und März habe ich mich 2x an der Lunge operieren lassen. Habe alles gut überstanden. Viele Grüße und Gute Besserung für Deine Mama. Yaccomo

Biggi

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Mittwoch, 21. Juli 2010 - 10:21
Hallo LaTina,
auch ich habe seit Ende 2008 kleine Metastasen auf beiden Seiten der Lunge. Meine Darm OP war im Dez. 2007, dann noch mal ein Tumor vom Darmkrebs am Unterleib OP Mai 2008. Dann hatte ich Ruhe, bin auch schon wieder arbeiten gegangen. Ende Oktober haben sie dann bei einer Kontrolle Lungenmetastasen und Bauchfellmetastasen gefunden. OP ging nicht, weil zwei Baustellen da waren, wobei eine dann vielleicht während der chemofreien Zeit für eine erneute OP weitergewachsen wäre. Risiko zu groß. Darum habe ich seitdem Chemo, in der Hoffnung, dass sich eine Baustelle erledigt.
Bekomme Chemo in Verbindung mit Antikörpern (von Nov. 2008 bis März 2010 Avastin), seit dem Cetuximab. Avastin hat mir nicht so angeschlagen, war aber nebenwirkungsarm. Cetuximab macht Ausschläge (mittlerweile sind die weg) und die Tumormarker fallen wíeder. Nächsten Dienstag muss ich ins CT zum Schauen, ob sie auf den neuen Antikörper angesprochen haben.
Es gibt aber auch glaube ich die Möglichkeit einer reinen Antikörper-Therapie. Die macht ja auch nicht so viele Nebenwirkungen. Man kann operieren lassen und es gibt mittlerweile die Möglichkeit lasern zu lassen. Schau mal da http://www.rolleundrolle.at/. Das macht z.B. das Fachkrankenhaus Coswig (auch die haben Infos im Inernet). Habe ich für mich als Alternative auch schon ins Auge gefasst. Hat mich ein Mitpatient darauf aufmerksam gemacht. Er hat lasern lassen, weil er viele Metastasen hatte. Dem ging des wieder richtig gut.
Lass das viele andere Lesen im Internet mal weg und wenn das richtige. Eine tolle Adresse ist darmkrebszentrale de. Dort wird ein Patient über ein Jahr von der Diagnose bis zum Heilung begleitet, immer in Abschnitten mit kleinen Filmen dokumentiert. Viele Experten, also Ärzte begleiten ihn und kommentieren und erklären. Auch andere Erkrankte und Ihre Geschichten werden beleuchtet. Ich verfolge das regelmäßig und bin sehr begeistert. Dort ist alles sehr positiv. Schau doch mal rein, kann ich dir wirklich nur empfehlen. Das verunsichert einen nur noch mehr, finde ich.
Und keine Sorge, man weiß heute doch, dass auch das heilbar ist.
Alles alles Gute und viel Kraft für deine Mutter und Dich.
Alles wird gut.
LG Biggi

LaTina

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Mittwoch, 21. Juli 2010 - 21:33
Liebe Yaccomo, liebe Biggi,
vielen Dank für Eure Antworten. Es tut immer gut, mit Menschen zu sprechen bzw zu schreiben, die wirklich wissen, wovon die Rede ist und mir mit ihrer Erfahrung Mut machen. Und es freut mich, dass es Euch den Umständen entsprechend gut geht. Meine Bewunderung gilt allen, die es trotz ihrer eigenen Leidensgeschichte immer wieder schaffen, anderen Mut zu machen, Ihr beiden gehört definitiv dazu! Herzlichen Dank dafür!
Morgen werden wir, meine Mama und ich, mehr erfahren. Dann geht es erstmal in die Spezialklinik, die sich dann die CT-Ergebnisse genauer ansehen. Meine Mutter ist erstaunlich gelassen, nachdem sie den ersten großen Schock überwunden hat. Ich denke, sie verdrängt auch sehr. Sie sagt, sie möchte sich für den Moment nicht damit auseinandersetzen, da dies nichts ändert. Sie möchte die Ergebnisse des morgigen Gespräches abwarten und dann werden wir sehen. Sie fährt gut damit, das ist die Hauptsache. Und ich werde ihr nicht von der Seite weichen, wie auch schon vor zwei Jahren nicht.
Für morgen also feste die Daumen drücken!