Kerstin27

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Freitag, 23. Juli 2010 - 14:41
Hallo ihr Lieben,
da ich momentan ziemlich auf heißen Kohlen sitze und nicht weiß, wohin mit der innerlichen Unruhe, lade ich meine Gedanken hier ab!
Mein Mann hatte nun gestern sein CT. Lief alles wie immer...Kontrastmittel trinken, Kontrastmittel intravenös!
Die netten Ärzte beim CT meinten zu ihm, er könne gerne HEUTE anrufen und seine Onkologin nach dem Befund fragen!
Die Auswertung würde dann stehen. HEUTE ruft er natürlich in der Klinik an, um zu erfahren, dass KEINER da ist, der ihm die Infos geben kann.Die Untersuchungsunterlagen liegen zwar vor, aber die Ärzte müssen es natürlich erst ansehen, bevor es freigegeben wird!!!Ist für mich ja auch logisch, aber nun müssen wir das ganze Wochenende weiter zittern.
Mich macht das einfach fertig!!!!!
Sorry,wenn ich euch so zumüll.

Arwed

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Freitag, 23. Juli 2010 - 14:51
Hallo Kerstin,
ich kann das nachfühlen. Leider ist durch die ISO- Zertifizierung die Auskunftsfreudigkeit derart zurückgegangen, daß nur noch Onkologen Auskunft geben dürfen. In den letzten Jahren war es noch üblich, Befundergebnisse sogar von Krankenschwestern zugefaxt zu bekommen. Inzwischen darf man sich schon glücklich schätzen, Werte über Tumormarker ohne Zwischenschaltung eines Onkologen zu erfahren. Es wird eben alles formaler!
Liebe Grüße Arwed

Kerstin27

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Freitag, 23. Juli 2010 - 15:22
Hallo Arwed,
ja da hast du leider recht. Es wird aber überall immer komplizierter und umständlicher!!
Aber in diesem Fall macht das Betroffene RASEND!
Ich bin sehr gespannt, was das CT ergeben hat.
Mein Mann hatte ja über 10 Jahre Colitis Ulcerosa und die Ärzte meinten, dass das in jedem Fall Ursache für den Krebs war. Die Aussicht, dass er geheilt werden kann, besteht.
Aber dennoch muss gesagt werden, dass 4 von 51 entfernten Lymphknoten bereits betroffen waren (daher auch die adjuvante Chemo).
Klar, wir drücken die Daumen,dass die Chemo die evtl. verbliebenen Resttumorzellen zerstört hat, aber man steckt ja nie drin. Ich trau mich auch irgendwie nicht, 100% positiv zu denken, weil ich solche Angst vor dem Arschtritt habe, der folgen könnte!

Arwed

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Freitag, 23. Juli 2010 - 17:56
Hallo Kerstin,
ich wünsche euch jedenfalls, daß alle Resttumorzellen zerstört sind!! smiley
Trotzdem kann man sich nie sicher sein, weder jetzt oder bei späteren Untersuchungen, daß nichts Neues mehr auftritt. Ich kann nur empfehlen, regelmäßig die Kontrollen durchführen zu lassen, schon alleine, um ruhiger schlafen zu können. Und wenn dann etwas kommen sollte, dann kann man kleine Teile schnell und zunehmend chirurgisch entfernen und außerdem sollte man den medizinischen Fortschritt nicht verkennen, sodaß Heilung künftig immer wahrscheinlicher wird. Ich habe auch auf Heilung gesetzt, aber stets auch einen Rückschlag ins Auge gefaßt, um nicht in ein bodenloses Loch zu fallen und nicht mehr heraus zu kommen.
Gute Ergebnisse wünscht Arwed

rob31

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Freitag, 23. Juli 2010 - 19:09
Tja Kerstin,
selbstverständlich wüsche auch ich Euch, dass alles raus ist. Doch beweist mir Dein Eintrag wieder mal sehr schmerzlich, dass das wahre Desaster an dieser Krankheit für Betroffene und Angehörige das Ungewisse ist. Irgendwie ist es als ob mal russisches Roulette spielt. Jedoch denke ich, dass je länger die Krankheit zurück liegt, wir ruhiger und entspannter werden. Doch jedes kleine zwicken oder jede schlechte Verdauung schürrt bei uns allen die pure Panik. Ich denke keiner wird mir widersprechen.
Uns allen bleibt zu hoffen, dass bald die vielversprechenden Forschungsergebnisse diese Krankheit heilbar machen und wir noch ausreichend Zeit haben um dies mitzuerleben.
Alles Gute für Euch

Binweg

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Samstag, 24. Juli 2010 - 19:48
Ich kann Deine Angst verstehen, es geht mir nicht anders. Das Staging meines Mannes steht auch bevor.
Die adjuvante Chemo hat mein Mann nach der 10. Chemo aufgehört, er hat die Nase voll.
Den Rückbau des Ileostomas liegt auch vor.
Aber wie es weitergeht, wissen wir nicht.
Die Angst für uns Angehörige bleibt permanent im Hinterkopf im Herzen.
Friderike

Maibritt

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Samstag, 24. Juli 2010 - 22:24
Hallo Kerstin
bei mir ist es so, das ich wenn ich CT habe,mir gleich!(naja so in einer Stunde)mitgeteilt wird,wie die Promifotos laugh von mir geworden sind. Das ist für mich immer ein gutes Gefühl.(Kommt ja drauf an, wie sie geworden sind.)
lg Maibritt

Kerstin27

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Montag, 26. Juli 2010 - 08:10
Guten Morgen an alle,
danke für die Antworten. Ja ich gebe Recht, wenn man sagt, dass das größte Disaster an dieser Krankheit die ständige Ungewissheit ist...diese ständige Angst. Und man traut sich auch nicht so recht, daran zu glauben, dass es mal überstanden ist, weil man befürchtet, es fängt alles wieder von vorne an. Klingt total irre, aber es ist doch so!
Vergangenen Freitag wollte mein Mann in der Klinik anrufen wg dem Befund. Natürlich war an diesem Tag kein Onkologe anwesend, der etwas hätte sagen können.
Ich weiß auch nicht, warum am Donnerstag beim CT gesagt wurde, er könne am Freitag anrufen?! [smiley:mad]
Nun soll er heute anrufen und sein Glück probieren. Am Mittwoch haben wir zwar sowieso einen Termin mit der Onkologin bzgl. Abschlussgespräch und Ergebnisdurchsprache, aber solange wollen wir nicht bibbern müssen.
Ich bin nun auf Arbeit und kann mich gar nicht recht konzentrieren...das ganze Wochenende war schon so eine Tortur!!!Es ist oft schwierig als ANgehörige dem normalen Alltag nachzugehen...es wird ein klarer Kopf verlangt, aber das ist nicht immer leicht!
Gast
Freitag, 4. Dezember 2015 - 06:00
I'm out of league here. Too much brain power on diaypsl!