Martl

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Samstag, 14. August 2010 - 18:10
Hallo zusammen,
bevor ich meine Frage stelle, kurz nochmal zur Situation:
Mein Vater macht aktuell adjuvante Chemo-Therapie.
Im März wurde bei ihm Enddarmkrebs im fortgeschrittenem Stadium festgestelllt (eine Meta in der Leber und mindestens drei in der Lunge).
Primär-Tumor-OP samt Enfernung der Lebermetastase im Juni war sehr erfolgreich (alles R0).
Da hat er auch nen vorübergehenden, künstlichen Ausgang bekommen, der frühestens nach 3 Monaten zurückverlegt werden kann.
Die grad laufenden, adjuvante Chemo läuft bis Ende Oktober.
Mein Dad möchte vor dem Herantreten an die Lungen-OP unbedingt sein Stoma zurückverlegt haben (nach dem Motto: Immer eine Baustelle nach der anderen).
Kann man hier Ratschläge geben, was sinnvoller ist?
Laut Arzt, der die Lunge wohl operieren wird, sollte man immer spätestens 6 Wochen nach Abschluss der Chemo die Lungen-Op machen. Dazwischen die Stoma-OP reinzuschieben ist schon etwas knapp finde ich.
Was meint ihr?
Gast
Dienstag, 17. August 2010 - 06:22
Hallo Anonymus,
ich habe schon 7 Jahre ein Stoma, welches nicht zurückverlegt erden kann. Ich komme damit sehr gut zurecht. Wenn dein Vater die Zurückverlegung vor der Lungen OP machen lassen will, kan er sehr viele Unannehmlichkeiten bekommen. Aus meinem Bekanntenkreis der Mitpatienten weis ich, das diese nach der Rückverlegung sehr große Schwierigkeiten hatten. Das ging z.T. soweit, das sie ohne Pampers nicht aus dem Haus gehen konnten. Die Toilettenaufenthalte bestimmten den Tages - und Nachtablauf. Ich will hier kein Szenario beschreiben, das kann bei jedem Patienten anders sein.Aber ich würde die Lungen OP vorziehen und nach der Genesung über die Zurückverlegung des Stoma nachdenken. Ein guter Facharzt wird euch das sicher besser beraten können. Ich wünsche euch viel Glück. Werner
Gast
Dienstag, 31. August 2010 - 13:57
Ok - es kommt nun so wie erwartet.
Die Stoma-Rückverlegung muss warten.
Beim Gespräch mit dem Arzt heute hat mein Dad eingesehen, dass die Lunge einfach erstmal wichtiger ist.
Das Rückverlegen des Stomas sei keine große Sache (zumindest operationstechnisch gesehen). Die Lunge geht vor.
Aktuell bekommt mein Dad noch adjuvante Chemo mit 5FU, um sicherzugehen, dass unten (also Darm und auch Leber) wirklich "frei" bleiben.
Der letzte Zyklus ist für Anfang Oktober geplant. Da soll er dann gleich auch stationär ins Krankenhaus für Chemo und gleichzeitiges Stagigung samt PET-CT und Lungenfunktionstest.
Diese Woche wird für uns wieder sehr schwer werden, weil einfach die Angst da sein wird vor dem was beim Staging rauskommt. Ich bin schon froh, wenn sich einfach nix verändert hat. Der Horror wäre, wenn die teils eh schon recht großen Metas im linken, unteren Lappen gewachsen sind oder sogar rechts bestätigt wird, dass dort welche sind.
Hoffen wir das Beste.
Jedenfalls wird er dann wohl gegen Mitte-Ende Oktober an der linken Lunge operiert (sofern eben in anderen Organen nix mehr auftaucht). Erst wenn das gut läuft, macht man sich Gedanken über die rechte Seite (bin nach wie vor skeptisch, ob die zwei kleinen Punkte überhaupt Metas sind - das PET-CT schlug da jedenfalls nicht an laut Bericht).

Martl

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Dienstag, 31. August 2010 - 14:07
Sorry...hatte vergessen mich einzuloggen.
Beitrag zuvor ist natürlich von mir (Martl).

annette.kau@web.

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Dienstag, 31. August 2010 - 21:23
hallo martl, erstmal alles gute fuer euch . mein bruder muesste ein pet-ct machen, die kasse zahlt das nicht. meine frage , in deinem bericht steht das ihr das ct auch macht, habt ihr da auch schwierigkeiten gehabt hat es die kasse bezahlt oder ihr selber , wuerde mich freuen wenn du darauf eine antwort haettest. lieben gruss annette

Binweg

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Mittwoch, 1. September 2010 - 11:38
Hallo Martl, ich weiß, dass eine OP immer nach einiger Zeit nach der letzten Chemo gemacht werden sollte.
So wurde es uns im KH gesagt, da ja die Schleimhaut als schnell sich teilende Zellen angegriffen werden.
Dann würde das Heilen schneller gehen, wenn die Chemo 4 wochen her ist.
Das mit dem PET-CT wäre super, wenn das die GKV bezahlt, ich weiß, dass das sehr teuer ist.
Außerdem ist nicht jedes sichtbare Ergebnis ein Tumor sondern kann auch nur eine entzündung in der Lunge sein.
Also lasst Euch alles gut erklären.
Alles, alles gute für Papa. [smiley:crazy]
Rike

Martl

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Mittwoch, 1. September 2010 - 17:39
Das PET-CT wird laut meiner Mutter (kennt sich auch gut aus, weil sie ja im behandelnden Krankenhaus selbst Dienst macht) nur dann gezahlt, wenn die Ärzte es anordnen und für sinnvoll halten. Bei meinem Dad war es auch ein bisschen eine Grenzfall, aber schließlich haben sie es gemacht im Juni. Nach der aktuellen Chemo wird nochmal PET-CT gemacht, um sicher zu sein, dass außer der Lunge wirklich nix mehr befallen ist (nur wenn das der Fall ist, bringt es laut Uni-Klinik Regensburg überhaupt was, die Lunge zu operieren).
Wie gesagt hat mein Dad mittlerweile recht gut eingesehen, dass die Rückverlegung des Stomas warten muss. Die Lunge ist das A und O.

annette.kau@web.

39 posts
Mittwoch, 1. September 2010 - 18:17
danke martl fuer deine antwort und ich drueck euch auch die daumen, wir sitzen ja im gleichen boot alles gute und danke lieben gruss annette