DerSchmerzinMir

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Mittwoch, 25. August 2010 - 14:13
Hallo, mitte letzten Jahres wurde bei meiner 88 Jährigen Großmutter ein Tumor im Darm gefunden. Dieser wurde auch noch operiert, weil es schon sehr schlimm aussah für sie. Nun hat sie einen künstlichen Darm und der Tumor ist bösartig und hat Metastasen gestreut (wenn man das so schreibt). Ihr geht es von Woche zu Woche schlechter. Sie isst kaum noch und wiegt schätzungsweise unter 40 kg. Sie weiss nicht wie es um sie steht. Ist das gut? Denn die Demenz schreitet auch mächtig voran. Ich sehe wie sie leidet und es zerreisst mir das Herz sie so zu sehen! Doch was tun? Behandeln kann man wohl wegen ihrem herzen nicht. Der Schmerz ist so tief in mir und ich kann mit keinem darüber sprechen, weil es keiner versteht oder die leute zu egoistisch sind. Hat jemand Tipps?
Vielen Dank.

annachristine

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Mittwoch, 25. August 2010 - 14:47
Hallo Mir,
Deine Angst um die Oma kann ich nachvollziehen.
Meine Mutti wurde auch mit 88 im letzten Jahr operiert und sie erhielt auf Grund der Demenz keinen künstlichen Ausgang. Der Krebs konnte nicht mehr herausgenommen werden. Sie hatte auch keinen Hunger und Durst. Ich habe sie mit einem Babylöffel aus Plaste gefüttert und auch Flüssigkeit gegeben. Solange sie essen konnte gab es auch Babykost. Über jeden Löffel war ich froh.
Ich habe ihr auch Wünsche nach besonderen Apeth. erfüllt; Eis, Schokolade usw. geriebener Apfel mit Banane und Honig hat ihr immer gut geschmeckt.
Versucht euch unbedingt Hilfe in einem Hospiz zu holen und gebt ihr die Gewisseheit, daß ihr sie gehen lassen könnt.
Ansonsten verbringt viel Zeit mit der Oma, erzählt ihr vom Alltag, lest Bücher und Geschichten vor, singt mit ihr (auch Kinderlieder, die sie kennt), spielt Musik ab.
Ich habe einige kuriose Situationen dabei erlebt, die für mich in fester Erinnerung bleiben werden.
Meine Mutti ist im letzten Dezember gegangen.
Ich hoffe, Du kannst einiges davon nutzen.
Viele Grüße
Anna-Christine
Gast
Mittwoch, 25. August 2010 - 15:15
Danke für die schnelle und aufmunternde antwort..
es ist nur sehr schwer, weil sie sich nichts sagen lässt und keine hilfe will..
ich werde deine vorschläge bestimmt bald umsetzen. Danke.

Binweg

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Donnerstag, 26. August 2010 - 22:04
Hallo, dein name sagt sehr viel aus.
Danke für diese Offenheit über deinen namen.
Dass deine oma das nicht will, das ist sie,das ist ihr wesen, das ist ihre erziehung.
sie wird nicht über ihren schatten springen können, und das wird sie auch nicht für dich tun.
Aber wenn du noch mehr leute, verwandte hast, dann redet wenigstens ihr darüber, dann könnt ihr euch einig sein und gemeinsam das durchstejen.
wenn sie reden könnte, wenn sie von ihren erinnerungen erzählen könnte, dann könntet ihr noch von ihrem leben und ihren erfahrungen zehren.
man wie war ich froh und dankbar dass ich noch einige monate mit meiner mutter hatte, erinnerungen, die ich jetzt oft an mir als ähnlichkeiten feststelle und oft schmunzeln muss.
Und, wir sind alle nur menschen, sei gütig mit ihr.
Dein anderer beitrag ist sehr liebevoll
Danke dafür.