Stern

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Montag, 30. August 2010 - 11:10
Hallo und guten Tag,
am 23. April dieses Jahres hat mein Papa, 70 Jahre, nach einer Darmspiegelung, wegen Blut im Stuhl, die Diagnose Enddarmkrebs bekommen. Der Internist meinte: ja ist halt ein Krebs! Wir haben sofort ein OP-Termin bekommen. Doch bei den Voruntersuchungen wurde der Plan nochmal verworfen... Es muß zuerst eine Strahlen- bzw. Chemotherapie durchgeführt werden. Die hat mein Vater, der seit 15 Jahren an Parkinson leidet, SEHR gut vertragen. Nach fünf Wochen, am 10. August wurde er nun operiert. Alle waren begeistert. Der Krebs konnte komplett entfernt werden. Leber & Co. ist alles "sauber", der künstliche Ausgang kann wider Erwartungen nach 6 Wochen zurückverlegt werden. Wir waren überglücklich und Papa motiviert. So weit so gut.. Genau zehn Tage nach der OP, man hat schon die Entlassung geplant, mußte Papa sich ständig übergeben: Der Dünndarm arbeitet nicht. Muß noch in der Nacht operiert werden. Ein "technisches Poblem". Eine Verwucherung des Dünndarms. Kommt scheinbar nach einer Stink-normalen Blinddarm-OP vor! Papa ist fünf Tage auf Intensiv. Der Dünndarm muß nun angeregt werden. Arbeitet immer noch zu langsam... Das Mittel das er hierfür kriegt macht Übelkeit. Ein Gegenmittel hierzu kann er nicht kriegen. Passt nicht mit Parkinson!! Nun liegt er seit 20. August flach. Kann nichts essen, kaum trinken, ist total depresiv. Wir müssen warten... warten... warten...
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Teddybär

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Montag, 30. August 2010 - 15:37
Hallo Stern,
ich habe zwar keine Erfahrung, so wie es deinem Vater bisher ergangen ist. Aber ich drücke euch auf alle Fälle fest die Daumen, dass es bald wieder bergauf geht. Nur nicht aufgeben!!!
Alles Liebe vom kleinen Teddybär!

JotKa

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Montag, 30. August 2010 - 18:28
Hallo Stern,
zunächst möchte ich Euch Mut machen und Deinem Papa die notwendige Kraft und Zuversicht wünschen. Wie gerne würde ich was für Euch tun.
Meine Phase innerhalb der Klinik und der Intensiv-Station war auch sehr problematisch. Immer wieder hat mein Körper irgendwie nicht "wie geplant" reagiert. Mal ging die Naht auf, mal kam eine Lungenentzündung hinzu, mal hat sich die Wunde von innen entzündet.
Ich hatte Probleme mit dem Beutel und war platt und fertig.
Da ich auch seit vielen Jahren Antidepressiva nehmen muss, war diese Zeit wirklich ein Tanz zwischen Himmel und Hölle.
In dieser Phase hat mir der unerschüttliche Glaube an die Hilfe durch die Ärzte, deren Können und die unaufgeregte Hilfe meiner Frau sehr geholfen. Schwestern und Ärztinnen/Ärzte waren auch wirklich immer für mich da.
Ich bin so unendlich dankbar, dass ich diese Phase überlebt habe.
Nun zu den Unverträglichkeiten der Arzneimittel untereinander.
Ich war viele Jahre meines beruflichen Lebens in der Pharmaindustrie tätig und habe dabei einen gewissen Erfahrungsschatz.
Für Deinen Papa käme evtl. die Frage einer Überprüfung der jetzigen Parkinson-Medikamentation infrage.
Aber sicher wäre doch eine parenterale Ernährung z.Zt. das Mittel der Wahl. Deswegen weil Dein Papa ja erst wieder so richtig zu Kräften kommen soll.
Dann gibt es auch Möglichkeiten mit Spezialernährung den Darm sehr langsam wieder in Gang zu kriegen.
Ist denn der Dünndarm sonst ok?
Das alles braucht viel Zeit, nicht Tage sondern eher Wochen.
Näheres zur parenteralen Ernährung hier.
http://de.wikipedia.org/wiki/Parenterale_Ern%C3%A4hrung
Wenn ich helfen kann: Gerne fragen.
Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute
Jürgen

Stern

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Mittwoch, 1. September 2010 - 15:54
Vielen Dank für das Feedback.
Der Dünndarm ist sonst o.k. Will "nur" nicht arbeiten...:(( Wieso auch immer??