danubiaiv

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Montag, 6. September 2010 - 14:47
Hallo,
meiner Mutter wurde vergangenen Mittwoch ein etwa 3cm großer, schlüsselförmiger Darmtumor entfernt. Ihr geht es soweit gut, ihre Blutwerte sind auch gut. Wir warten nun auf die Labor-Ergebnisse... [smiley:smirk]
Bei der Visite heute wurde ihr jedoch etwas Angst gemacht: Es befinde sich noch zu viel Blut im Bauch (sie hat auch immer noch einen Wundschlauch), morgen soll ein Ultraschall gemacht werden.
Woran kann das liegen? Und ist es "normal", dass man 1 Woche auf Laborergebnisse warten muss? Diese Warterei macht uns langsam ganz wahnsinnig :-(
LG, Julia

Binweg

596 posts
Montag, 6. September 2010 - 16:13
Jetzt ist noch nicht mal eine Woche rum. Und ein w.e. war dazwischen.
Die Schläuche sollen ja das Wundsekret ableiten, das ist wichtig.
Die Laborergebnisse, meinst du damit die Histologie des Tumors?
Das geht mind. eine Woche.Denn da müssen zwei Ärzte das beurteilen, unabhängig voneinander.
Kriegt Mama schon was zu essen, oder immer noch Flüssigkost?
Wie ist sie denn mental drauf?
LG Rike

annachristine

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Montag, 6. September 2010 - 16:37
Hallo Julia,
die Schläuche werden erst gezogen, wenn keine Wundflüssigkeit mehr nachläuft.
Das Ergebnis der Tumoruntersuchung dauert schon einige tage, da dieses an unterschiedlichen Orten untersucht wird. Der Schnelltest erfolgt bei der Op im KH damit man weiß wie weit entfernt werden muß.
Laborergebnisse (Blutbild) gehen sehr schnell, da können die Ärzte drauf warten.
Klar ist die Warterei schon schlimm. Laß Dir einen Thermin beim Arzt geben und dir erläutern, was alles gemacht wurde. Mach Dir einen Fragebogen, damit Du nichts vergißt.
Viele Grüße
Anna-Christine

danubiaiv

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Mittwoch, 8. September 2010 - 13:59
Ich danke Euch für Eure Antworten. Ich weiß, dass wir ungeduldig sind, aber wir können mit der Diagnose nur schwer umgehen...
Mama durfte eigentlich vom 3. Tag nach der OP an schon fast alles essen. Ihre Blutwerte und Blutdruck waren auch von Anfang an gut. Lediglich der Tumormarker (?) im Blut war wohl leicht erhöht: Statt 2,5 auf 2,8.
Der Wundschlauch tat meiner Mutter höllisch weh. Sie sagt, die Schmerzen seien schlimmer als die nach der OP. Seit gestern lassen die Blutungen nach, der Schlauch kommt heute ab und Mama darf auch heute nach Hause smiley
Gestern kam das Ergebnis aus dem Labor. Bei der OP wurden mit dem Tumor auch 22 Lymphknoten entfernt. In einer Lymphknote wurde "etwas gefunden"; bedeutet dies, dass in der einen Lymphknote Metastasen gefunden wurden?
Mama bekommt also bald einen Port gesetzt, d.h. sie bekommt eine Chemo. Wonach richtet sich die Intensität und Dauer der Chemo? Und wie läuft so eine Chemo überhaupt ab?
Es tut mir leid, wenn meine Fragen "blöd" klingen, aber wir kennen uns nur sehr wenig mit dem Thema aus.
Ansonsten geht es Mama gut, sie schlägt sich tapfer, obwohl sie von Anfang an mit der Diagnose sehr schwer zu Recht kam. Sie ist den Tag nach der OP schon aufgestanden und immer selbstständig. Sie kommt wie gesagt heute nach Hause, dann wird es ihr bestimmt mental noch besser gehen.
Liebe Grüße,
Julia

Biggi

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Donnerstag, 9. September 2010 - 15:19
Herzlich willkommen hier im Forum,
da ist deine Mama aber schnell wieder mobilisiert worden. So schnell schon wieder richtiges Essen und jetzt schon aus dem Krankenhaus. Eine tapfere, starke Frau ! smiley Noch ist es ja mit der Diagnose und der OP noch nicht so lange her, aber mit der Zeit werdet ihr lernen, mit der Krankheit zu leben und umzugehen. Wirst sehen.
Vielleicht kannst du ja mal das genaue Staging deiner Mutter durchgeben. Aber wenn tatsächlich nur einer von 22 Lymphknoten von Krebszellen befallen war, ist das doch gar nicht so schlecht.
Nach meiner OP durfte ich mich ca. 3 Wochen bis zum Beginn der Chemo ausruhen. Der Port, durch den dann die Chemo-Medikamente durch den Körper laufen, wird ambulant gelegt (dauert ca. 20 Min.) und kann dann nach ca. einer Woche schon benutzt werden. In Sachen Chemo schätze ich mal, dass es das Folfox-Schema, vll. mit Oxaliplatin gegeben wird. Ich habe die Chemo ambulant gemacht. D.h. alle 14 Tage 2 Tage Chemo und im Anschluß eine Pumpe, in der sich auch noch ein Medikament befindet, über Nacht mit nach Hause. Vor den Zytostatika gibt es im Vorlauf mit Wasser Medikamente gegen die Nebenwirkungen. War bei mir auch so und ich (und viele Mitpatienten)habe die Therapie ganz gut vertragen. Die Haare fallen auch nicht aus ! Es gibt ggfs.ein bisschen Übelkeit und Durchfall, aber für zu Hause gibt es auch noch jede Menge Medikamente mit, falls so etwas mal eintritt. Achso und Länge der Chemo war ca. ein halbes Jahr, also ca. 12 Zyklen. Alle 14 Tage ist auch ganz gut, da kann man sich in der 2. Woche wieder ganz gut erholen. Könnte also gut sein, dass dieses Schema auch für deine Mutter genommen wird.
Mach dir nicht so viele Sorgen - klingt alles schlimmer als es ist.
Sicher werden dir hier noch viele Betroffene oder Angehörige mit Rat und Tat zur Seite stehen. Teile ruhig deine Ängste und Sorgen mit uns und berichte, wie es deiner Mutter geht. Du wirst sehen es wird dir helfen !!
Alle guten Wünsche und viel Kraft schickt dir
Biggi

Security

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Donnerstag, 9. September 2010 - 15:41
Hallo,
wie du das schilderst klingt das ähnlich wie bei mir. Biggi hat eigentlich schon alles gesagt. für mich das wichtigste war eigentlich dass ich in einem zertivizierten Darmzentrum behandelt werde. Da gibt es genaue Richtlinien wie anschließend die Behandlung mit der Chemo sein muss. Das wird an allen Darmzentren in Deutschland nach den neuesten Richtlinien gehandhabt. Ich bin jetzt auch in der Tagesklinik des Darmzentrums zur Chemo und fühle mich da sehr wohl, wenn auch die Chemo für mich sehr anstrengend ist. Ich wünsch euch alles Gute.
Grüße von Security