Regina55

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 14:56
Mein Mann hat am Dienstag seine 1. Chemo bekommen. Ihm geht es dabei seit dem 2. Tag abends bis jetzt(5. Tag) immer noch nicht viel besser. Bitte schreibt mir doch bitte Eure Erfahrungen und wie ich meinem Mann besser helfen kann, damit er diese schwere Zeit übersteht. Es wird einem zur Zeit einfach soviel von anderen erzählt, die aber in Wirklichkeit gar nichts damit zu tun haben. Jetzt wurde mir auch noch erzählt, dass es von Chemo zu Chemo immer schlimmer wird. Stimmt das wirklich?? Kann man denn gar nicht etwas dagegen machen, dass es für meinen Mann erträglicher wird in der Zukunft. Brauche dringend Euren Rat, bitte!!
Gruß Regina

Security

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 15:21
Hallo Regina,ich habe dein Sigmakrazinom und bin inzwischen bei der 4. Chemo angelangt, was sich aber auch immer wieder etwas verzögert hat, da ich nach der 2. und 3. Chemo ziemliche Blutbildveränderungen hatte. Die Chemo läuft bei mir immer über 3 Tage und danach ab dem 4.Tag gehts mir dann ziemlich schlecht. Ich lieg fast nur noch, komm auch nicht auf, immer so circa 5 Tage Lang. Nun haben die Ärtze meine Chemo auf 75% reduziert, wegen den Blutbildveränderungen und diesmal ist es ein bisschen leichter, ich kann wenigstens aufstehen zum Duschen. Gegen die starke Übelkeit bekomme ich zusaätzlich an den 3 Chemotagen Emend-Tbl. die mir glaub ganz gut helfen. Ich hab seitdem wenigstens keine Übelkeit mehr.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen und wünsche euch alles Gute.

Regina55

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 15:48
Danke, für Deine Hilfe. Mal sehen vielleicht helfen meinem Mann die Emend-Tbl. ja auch. Mein Mann bekommt die Chemo allerdings am 1. Tag im Ambulanten Tumorzentrum und dann noch 2 Tage zu Hause über einen Port. Alle 14 Tage, also kaum Zeit zum Erholen. Deshalb brauche ich auch unbedingt Hilfe, wie ich ihm helfen kann. Es geht ihm nicht gut und die 2. Chemo ist schon wieder am 13.10., gibt es in dieser Zeit denn keinen guten Tag mehr für ihn?? Es tut so weh zu sehen, wie schlecht es ihm geht.
Regina

kerstin 72

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 19:07
hallo regina,
emend tbl. sind wirklich zu empfehlen. bei meiner mutter sind die nebenwirkungen ähnlich wie bei security, zumindest was die blutwerte angehen. übelkeit, magenschmerzen sind (vielleicht wg emend ) vieeeel besser geworden. du siehst, es muss nicht automatisch mit jeder chemo alles schlimmer werden, ist aber auch ne ziemlich individuelle sache. bei manchen wird es besser, bei manchen schlechter, bei manchen treten während der chemo immer wieder ganz neue nebenwirkungen ein, die aber auch wieder verschwinden können. aber ganz wichtig!!!!! : immer mit dem onkologen sprechen, die haben so diverse mittelchen gegen nw.
viel kraft und geduld wünscht kerstin
@ security:
meine mutter hat heute eine spritze bekommen, die die blutwerte über 4 wochen konstant halten sollen, damit die chemo zeitplanmäßig weitergeführt werden kann. den namen weiß ich leider nicht ( müsste mal fragen, wenn es dich interessiert ), nur das sie ziemlich teuer (ca 1000,- Euro ) ist.

Regina55

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 19:34
Danke, für den Tipp von Euch mit den Emend-Tbl., werde Montag sofort mit dem Arzt sprechen. Wäre einfach toll, wenn die Tabl. auch meinem Mann helfen. Melde mich wieder.
Danke an Euch!
Regina

Regina55

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Dienstag, 5. Oktober 2010 - 00:00
Hallo Security, so wie Du das mit Deiner Übelkeit beschreibst, ist es bei meinem Mann auch. 5 Tage sind es, an denen es ihm richtig schlecht gegangen ist. Heute ist der 1. Tag, seit seiner 1. OP am 26.09. und seiner Not-OP am 09.09., dass es ihm endlich mal etwas besser geht. Erst abends machten die Wundschmerzen ihm wieder zu schaffen. Aber trotzdem habe ich das heute als richtigen Lichtblick empfunden, wie es ihm ging. Die Dinge haben sich ganz radikal verändert über die man sich jetzt freut, seit dieser schlimmen Diagnose. Mit dem Onkologen haben wir heute auch gesprochen. Mein Mann wird die Emend-Tbl. auch bekommen. Ich hoffe, dass die 2. Chemo dann vielleicht nicht mehr so eine Quälerei wird. Hoffentlich wird es nicht noch schlimmer. Er ist schon so sehr abgemagert und dann noch die Probleme mit der Wundheilung im Darm. Wir haben da auch schon einen guten Tipp hier im Forum von Arwed bekommen, dass eine Bauchbinde Linderung verschaffen kann, auch da werde ich dran bleiben, alles was die Schmerzen verringern kann, werden wir ausprobieren. Gut, dass es dieses Forum gibt.
Ich danke Dir für Deine Hilfe und auch allen anderen, die mir jetzt schon geholfen haben, denn der Weg ist noch lang bis März, alle 14 Tage eine Chemo.
Liebe Security, Dir wünsche ich auch viel Kraft für diese schwere Zeit. Würde mich freuen wieder von Dir zu hören, wie es Dir geht.
Liebe Grüße, Regina

landtechniker

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Dienstag, 5. Oktober 2010 - 17:51
Hallo Regina,
die Nebenwirkungen sind bei jedem verschieden. Ich hatte 12 Zyklen (alle 14 Tage), die ersten drei waren unproblematisch, bis zum 6. ging es, dann wurde es heftig. Welches Schema bekommt dein Mann denn?
Ich habe die Chemo homöopathisch begleiten lassen, das hat sehr gut geholfen. Jedes Produkt der Pharmazie stresst die Leber nur noch mehr und die hat genug zu tun. Ich bin während der Chemo zunächst öfter in die heiße Badewanne gegangen, später habe ich mir eine kleine Wärmekabine/Sauna gekauft und zweimal die Woche aufgesucht (auch während die Pumpe hing). Das Gift muss nach getaner Arbeit schnellstmöglich aus dem Körper, denn die Abbauprodukte machen viele Nebenwirkungen.
Deinem Mann alles Gute Landtechniker

maincoon10

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Dienstag, 5. Oktober 2010 - 18:22
Hallo Regina,
alles alles Gute für deinen Mann und gute Besserung! Du fragst nach den Nebenwirkungen der Chemo und wie es weitergeht. Ich versuche dir mal von mir zu berichten - aber wie andere schon sagten, es sist sehr individuell.
ich bin 43, pt3, n2, alles andere 0, dickdarmkarzinom transversum - 1,35 m dickdarm entfernt, wegen verdacht auf FAP (genetische Erberkrankung), op 19.03.2010, chemo ab 14.04.2010 - heute letzter Zyklus, morgen gebe ich die pumpe ab - YEAH!
also.. die erste chemo fand ich die schlimmste - gar nicht so sehr wegen den nebenwirkungen, sondern auf grund der psychischen belastung und den vielen fragen und den mangelnden erfahrungen die man so hat... alle weiteren wurden dann wesentlich einfacher. die nebenwirkungen halten sich in grenzen - sind insgesamt eher nervig, als wirklich belastend. bettlägerig war ich nie und bin jede zweite woche verreist. ab der 4./5. chemo ging es mir sogar bis jetzt besser, da mein körper die op verkraftet hatte. jetzt ist die 12. fast vorbei und ich bin happy...
die übelkeit war bei mir auch sehr stark bei der ersten chemo. hatte mcp retard kapseln, die gar nicht halfen. jetzt hatte ich immer granisetron - stark aber wirksam, nur seit 4 zyklen brauche ich die gar nicht mehr. ich habe vieles probiert.. mit ingwertee wurde mir schlechter. was bei mir geholfen hat - war tief atmen, sich auf was anderes konzentrieren, bewegung an der frischen luft und so paradox wie es klingen mag - essen... ich hab während sogar der chemo 6 kg zugenommen (hatte vorher ca. 13 abgenommen). tipp der ärztin gegen gewichtsverlust - nüsse essen und schokolade - macht glücklich wenns mans mag und hilft auch gegen durchfall.
homöopatisch begleiten lasse ich m ich auch, aber erst seit 2 monaten und seitdem haben sich die nebenwirkungen nochmal halbiert.
viel trinken und sauna hilft dem körper das zeugs wieder loszuwerden. ich mag auch an tag 3-5 nicht wirklch viel trinken, weil alles so eklig nichtssagend schmeckt aber ich mache mir dann fruchtshakes oder schorlen, die wenigstens nach ein bisschen was schmecken, oder tee (bitter muss er sein, denn ich schmecke ja nciht viel), dann geht es leichter...
habt vertrauen - redet mit euren ärzten, die haben auch viele tipps was man machen kann und wie man sich helfen kann.... die erste ist glaube ich echt die schlimmste weil man ncith weiss was auf einem zukommt. aber insgesamt sollte es deinem mann schon bald besser gehen....

klingt vielleicth doof, aber ich bin fest davon überzeugt, dass er die chemo doch noch gut packt und lebensqualität hat. was mir auch geholfen hat, ist mich selbst zu belohnen... ich hab mich oft hingesetzt und überlegt was würde mir JETZT gut tun, und das dann auch gemacht... das hilft über viele durststrecken hinweg.
ich denke an euch und wünsche euch alles gute
andrea

Biggi

506 posts
Dienstag, 5. Oktober 2010 - 22:48
Andrea hat alles wichtige in ihren Bericht gepackt. Auch ich werde von einer Heilpraktikerin begleitet und auch bei mir haben sich die Nebenwirkungen erheblich reduziert. Gegen den Durchfall und bei der Entgiftung des Körpers gibt sie mir Derivatio. Aber bitte nicht von allein nehmen. Der die Heilpraktiker(in) muss die Menge bestimmen. Lasst euch gegen die Wundschmerzen unbedingt ein Schmerzmittel geben. Ich trinke an den Chemotagen z.B. gerne Malzbier. Vertrage dann die Säure von den Säften nicht und immer nur Wasser ist auch bah. Bisschen lecker muss auch sein ! Gegen Übelkeit bekomme ich auch Granisetron. Helfen super. Habe die schon mal vergessen und mir war sehr übel.
Was auch ganz toll ist, ist Entspannung. Kauf eine tolle CD mit Entspannungsübungen. Das könnt ihr ja auch gemeinsam machen. Tut dir sicher auch gut. Oder sucht einen Kurs. Ich habe eine Klangmeditation gemacht. Mit Übelkeit bin ich hin und ohne wieder nach Hause. Es entspannen sich auch Muskeln, die dafür Verantwortlich sind. Aber auch das muss man lernen. Geht aber von mal zu mal besser.
Lasst den Kopf nicht hängen und euch von kleinen Rückschlägen nicht entmutigen. Es kann nur besser werden.
Viel Mut und Kraft wünscht euch weiterhin
Biggi
Ihr müsst halt am Anfang rumprobieren. Und nicht einfach die schlechten Dinge durchleiden, sondern sofort zum Onkologen. Der sollte das wissen und mit Medikamenten hilfreich eingreifen. So kenne ich das von meinen Docs. Habt da keine Scheu.

Regina55

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Mittwoch, 6. Oktober 2010 - 00:24
Liebe Andrea, danke für Deine Nachricht, sie klingt so positiv und macht richtig Mut, dass alles durchzustehen. Ich weiß mir nur keinen Rat, wie ich meinen Mann motivieren kann, sich mit anderen Sachen etwas abzulenken, wäre doch gut oder?. Spaziergänge sind zur Zeit noch nicht denkbar, weil er ziemlich kraftlos ist. Bin deshalb schon sehr froh, wenn er mal kleine Runden im Garten geht. Aber sonst ist er antriebslos und sitzt oder liegt auf dem Sofa. Habt Ihr einen Rat, dass er wieder mehr am Leben teilnimmt. Er sagt, es reicht ihm so, er braucht keine Ablenkung, ist es dann so ok? Dabei weiß ich genau, dass er Angst hat vor der 2. Chemo, ich auch. Wie kann ich ihm helfen ohne zu nerven?
LG Regina

Regina55

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Mittwoch, 6. Oktober 2010 - 00:51
Danke, Biggi, für Deine Nachricht. Nächste Woche Mittwoch ist die nächste Chemo. Diesmal wissen wir mehr, dass nicht alles als gegeben hingenommen werden muß, sondern auch gegen die Wundschmerzen was getan werden kann. Mit dem Malzbier werden wir auch ausprobieren. Mit dem Onkologen hatten wir am Montag telefoniert und ihn auf das Medikament Emend-Tabl. angesprochen, was hier im Forum gegen Übelkeit als wirksam genannt wurde. Der Onkologe hatte dieses Medikament bereits für die nächste Chemo eingeplant. Gut zu wissen, dass es auch dann noch Alternativen wie Granisetron gibt, falls er das andere nicht vertragen sollte.
Danke, für die Hilfe.
LG. Regina

Security

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Mittwoch, 6. Oktober 2010 - 17:39
Liebe Regina ich wünsch euch das Allerbeste und dass es mit der Zeit doch ein wenig erträglicher wird.
Ich bekomme auch alle 14 Tage Chemo, hab nun den 4 Zyklus hinter mir und bin grad wieder am Aufstehen....ich lag wieder fast 5 Tage und war so fertig. Aber jedes Mal weiß ich dass es nach diesen schlimmen Tagen wieder besser wird und dass ich das halbe Jahr unbedingt durchstehen will. Aber ich hoffe natürlich dass es mit der Zeit leichter wird. Während der Liegezeit bin ich auch so erledigt dass mich fast nichts interessiert, kann nicht lesen, höchstens das Fernsehen läuft, wobei ich da immer so dahindämmere. Aber wenns dann wieder aufwärts geht gehe ich auch gern in den Garten und werkel so ein wenig herum und das ist richtig entspannend dann für mich. Recht viel mehr mach ich auch nicht, außer kleine Hausarbeiten. Hörbücher hören hab ich aber entdeckt, vielleicht wäre das auch was für deinen Mann.
Ansonsten wünsch ich nur das Allerbeste und schreib mal wieder wies Euch geht
Ganz herzliche Grüße von Security

Regina55

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Freitag, 8. Oktober 2010 - 23:36
Liebe Security, danke für Deine Nachricht. Seit heute geht es meinem Mann endlich besser. Am 13.10. ist die 2. Chemo. Die Anspannung wächst natürlich wieder, weil wir nicht wissen, ob sie genauso schlimm wird wie die 1. Chemo. Unserem Onkologen haben wir bereits telefonisch die Probleme geschildert. Für den Wundschmerz der OP-Narben brauchen wir auf jeden Fall eine Lösung. Auch durch die ständige Übelkeit und den Brechreiz sind die Tage ziemlich schlimm für meinen Mann. Unser Onkologe wird dementsprechend die nächste Chemo einstellen, hat er uns gesagt. Mal sehen, was nächsten Mittwoch auf uns zukommt. Ich finde es gut, dass wir uns hier im Forum austauschen können. Werde natürlich berichten, wie sich alles entwickelt. Jetzt werden wir erst einmal die Zeit bis Mittwoch noch ganz doll geniesen.
Dir, liebe Security, wünsche ich auch alles Gute, hoffe von Dir auch wieder was zu hören.
LG Regina

maincoon10

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Sonntag, 10. Oktober 2010 - 05:44
Hallo Regina,
das ist schön zu hören. Ich freue mich mit Euch! Geniesst die Tage - vor allem da das Wetter ja auch deutschlandweit toll werden soll!
Du hattest gefragt, ob du deinen Mann ncith motivieren solltest, was zu tun - ich denke jein.... Ablenkung ist sicher hilfreich, aber manchmal fühlt man halt einfach nicht ganz so gut, so dass dahindämmern auf der couch auch hilft;)
was mir geholfen hat, ist diese zeiten (die bei mir zugegebener massen, fast nicht vorhanden und wenn dann sehr kurz waren) einfach gelassen zu ertragen und mich nicht zu stressen, ich müsse doch gut drauf sein und gegen den krebs kämpfen. Der Körper kämpft auch alleine, immer aktiv und mutig kann man einfach nicht sein und dass eine Krebserkrankung einfach nur deprimierend sein kann, tut sein Übriges dazu.... Lange Rede kurzer Sinn, falls der Zustand nicth überHand nimmt, würde ich mir keinen Kopf machen. Was deinem Mann aber vielleicth helfen könnte, wäre folgendes: Wenn es mir schlecht ging, hab ich mir einfach überlegt, was mir jetzt gut tun würde (was zu Essen, ein Gespräch, ein Ausflug, oder einfach nur Schlafen)- manchmal hat es gedauert, bis ich es wusste, aber dann hab ich es einfach gemacht und immer mehr gemerkt, wie gut es tut, einfach nur mich zu fragen, was ich gerne möchte.
Alles Gute für Euch! und für die zweite Chemo. Ich denke an Euch, dass sie nicth so schlimm wird, wie die Erste.
Andrea

Regina55

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Sonntag, 10. Oktober 2010 - 11:54
Liebe Andrea, danke für Deine lieben Worte. Sie helfen mir wirklich dabei zu fühlen und zu verstehen.
Danke, ganz liebe Grüße und Wünsche an Dich.
Regina