Vale

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Donnerstag, 30. September 2010 - 21:53
Hallo liebe Leute!
Da ich von den ganzen Fachbegriffen so gut wie nichts verstehe, hoffe ich trotzdem, dass ich einigermaßen die Situation darstellen kann.Seit das alles passiert ist, weiss ich, was ein Katheder, ein vorübergehender, künstlicher Darmausgang ist und wo überhaupt Schläuche und sonstiges aus dem Körper rausragen können:
Im Februar dieses Jahres wurde mein Vater wegen Darmkrebs operiert. 14 Tage später wurde er entlassen, da die OP angeblich gut verlaufen und danach auch kein Krebs mehr feststellbar war.
Dann sollte er auf Reha kommen. Dort angekommen, wurde er nach der Einführungsuntersuchung wieder ins Krankenhaus zurückgeschickt, da sie ein Loch in der Blase festgestellt hatten. Wohl eine Folge der OP, man weiss es nicht. (Mein Vater hatte zwar bereits im KH, vor der Reha, verläuten lassen, dass er denkt, da sei was nicht in Ordnung, aber das hat die Ärzte nicht wirklich interessiert. Sie meinten, dass wäre normal. Wie auch immer.)
Also wurde er wieder operiert. Diesesmal eben wegen des Lochs. Das hat dann wohl erstmal geklappt und er konnte endlich auf Reha. Das hatte ihm echt gut getan! Aber zu früh gefreut...Diagnose nach der Reha: Wieder ein Loch! Mittlerweile hat mein Vater echt viele OPs gehabt. Wegen Zysten, Loch in Blase oder auch mal im Darm. Ich weiss schon gar nicht mehr, wieviele es waren...immer läuft irgendwas schief, aber nach jeder OP heißt es, sie sei gut verlaufen. Was auch am Anfang meistens den Anschein macht.
Momentan hat er wieder eine Fistel und die Ärzte wissen einfach nicht, was sie noch machen sollen.
Warum kommen da immer wieder Löcher? Sie kommen immer wieder durch diese Zysten, aber warum tauchen die denn ständig auf?
Ich hab tausend Fragen, aber von einem Arzt erfahre ich da auch nichts. Bekomme die gar nicht zu Gesicht. Mein Vater ist der Patient und auch der weiß nicht so wirklich, was da alles passiert. Die sind da nicht so kommunikationsfreudig...oder sie wissen einfach nicht mehr, was sie tun sollen...ich hoffe, mir kann hier jemand einfach was darüber sagen. Ich würde mich echt freuen.
Lieben Gruß,
Valeria
Gast
Mittwoch, 6. Oktober 2010 - 19:03

Hallo Valeria,
die Darmkrebsoperation ist eine schwere OP und leider ist es so dass es nach der OP zu Komplikationen kommen kann. Nicht selten bestehen diese in einer Undichtigkeit an der Darmnahtstelle. Das erschwert und verzögert dann den Heilungsprozeß, mach ihn aber deshalb nicht unmöglich.
Vermutlich gibt es auch Menschen, die verstärkt zu Bildung von Fisteln neigen.
Bei Komplikationen ist es um so wichtiger, dass man in einem für Darmerkrankungen anerkannten Krankenhaus behandelt wird.
Natürlich müßte auch für nahe Angehörige mal ein Arzt zu Gesicht zu bekommen sein. Am ehesten ist das wohl am frühen oder späteren Nachmittag möglich wenn man etwas Zeit und Geduld mitbringt. Dein Vater müßte aber sein Einverständnis erklärt haben, dass infos auch an Angehörige gegeben werden können. Sonst sind Ärzte korrekterweise etwas zurückhaltend damit.
In welchen Stadium war denn die Krankheit bei deinem Vater, bzw. wie war die TNM-Klassifikation ? Davon hängt ja der weitere Verlauf auch ab, der hoffendlich positiv sein wird.
Alles Gute

Vale

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Mittwoch, 6. Oktober 2010 - 21:19
Vielen Dank, dass ich endlich mal eine Reaktion hier bekomme! Das ist mir echt viel wert!!
Am Anfang hat mein Vater, denk ich versucht, mich mit dem ganzen zu schonen (bin die Jüngste seiner Kinder), aber mittlerweile sagt er mir ziemlich alles, weil er begriffen hat, dass ich das wissen muss. Nichts ist schlimmer, als im Ungewissen zu sein und außerdem muss ich ja auch meiner Mutter helfen, damit die nicht wahnsinnig vor Angst, Kummer und Stress wird.
Wie die TNM-Klassifikation war, kann ich jetzt leider nicht sagen. Ich weiss aber, dass sich keine weiteren Methastasen gebildet hatten und der Krebs soweit "rechtzeitig" entdeckt wurde. Ich kann ihn aber auch morgen fragen.
Mittlerweile ist er wegen einer Fistel geklammert worden und morgen darf er erst mal für eine Woche nach Hause, was natürlich super ist :-) Es sind zwar noch "Essensreste" (er darf wieder essen, vor kurzem wurde er noch künstlich ernährt) im Urinbeutel, aber soweit scheint das noch im grünen Bereich zu sein. Immerhin läuft kein Urin mehr in den Darm. Das haben sie hinbekommen. Man muss dem Loch ja auch erst Zeit geben, damit es richtig zuwachsen kann. Das hoffe ich auf jeden Fall.
Natürlich habe ich jetzt keine Erfahrung mit Krankenhäusern, aber ich habe mich schon sehr früh erkundigt und das Krankenhaus (Bogenhausener) soll eigentlich genau richtig für Darmerkrankungen sein.