Regina55

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Freitag, 1. Oktober 2010 - 19:07
Hallo Regina,
wenn die Wundheilung noch nicht abgeschlossen ist und noch Wundflüssigkeit austritt, ist bei mir am Krankenhaus eine Chemogabe wegen Sepsisgefahr verboten. Auch, wenn Metas noch wachsen sollten, wie es bei mir öfters war, muß dies bis zum Wundverschluß akzeptiert werden.
Wegen den Schmerzen müßte man mit den Chirurgen sprechen, der ihn operiert hat. Der kann dann auf Anhieb sagen, was schmerzt und was dagegen zu tun ist.
Bei mir hatte die Bauchnarbe geschmerzt und eine Bauchbinde hat mir die Schmerzen beseitigt. Gegen Übelkeit während der Chemo hilft mir sehr gut Kortison, sollte aber, da es auch ein Streßhormon ist, nachts durch ein leichtes Schlafmittel ergänzt werden.
Ich wünsche deinem Mann gute Besserung und euch alles Gute!
Liebe Grüße Arwed

Regina55

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 10:20
Lieber, Arwed,
vielen Dank für Deine Hilfe. Wir haben natürlich auch Angst, dass womöglich wieder ein Darmverschluß kommen könnte, dass vielleicht wieder eine Darmschlinge abgeknickt ist, wie nach der 1. OP. Es war natürlich auch klar, dass die Chemo für die Wundheilung gar nicht gut ist. Aber der Termin, der uns nach der 1. OP gegeben wurde, wurde trotzdem nicht verschoben. Irgendwie stehen wir noch an einem Punkt, was ist richtig, was wäre falsch. Ich möchte natürlich meinem Mann helfen, denn die Chemo`s bekommt er alle 14 Tage bis März. Ihm geht es nicht gut. Hast Du schon mal etwas über Ingwer-Kapseln gehört? Die sollen evtl. auch Linderung verschaffen? Bin für jeden Rat dankbar, der uns helfen kann.
Liebe Grüße Regina

Regina55

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 10:32
Lieber Arwed,
habe noch eine Frage zur Bauchbinde, ist dass eine spezielle, kann man die selber anbringen, muss man dann auf irgendetwas besonders achten oder darf das nur der Arzt machen?
Liebe Grüße Regina

Arwed

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 10:46
Liebe Regina,
solch eine Bauchbinde wird vom Chirurgen im KH verschrieben und eine angepaßte wurde in meinem Fall gleich dort gegen Zahlung von 10€ Rezeptgebühr (Hilfsmittel) ausgegeben. Diese kann man jederzeit selber anbringen und ist mit Klettverschluß versehen, also ganz einfach.
Zu Ingwer habe ich keine Erfahrung. Die MCP- Tropfen haben mir nur anfangs geholfen, dann nicht mehr. Inzwischen wird die Chemo (Folfiri) grundsätzlich mit Kortison 8 mg verabreicht. An den Folgetagen mache ich mit 4 mg bis zum Ende des 5FU- Einlaufs aus der Pumpe weiter (heute zum Beispiel).
Liebe Grüße Arwed

Regina55

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 11:38
Lieber Arwed,
für Deine schnelle Antwort möchte ich mich ganz herzlich bei Dir bedanken. Ich werde mich darum kümmern, dass mein Mann die verschrieben bekommt.
Danke!Regina

LaTina

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 14:48
Mensch Arwed,
da bist Du ja mal wieder. :o) Wie geht es Dir inzwischen?

Arwed

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 15:57
Hallo Tina,
bekanntlich ist Unkraut nicht umzubringen! cool
Ich habe derzeit noch mit 5 Metas (<3,2 cm) in der Leber seit der Hernie-OP nach den Falschbeurteilungen der Chirurgen mit Folfiri zu kämpfen und nächsten Mittwoch ist CT und danach Staging und man wird überlegen, ob diese mit Cyberknife und/oder RFA beseitigt werden sollen.
Bis dahin, alles Gute
Liebe Grüße Arwed

retra

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 20:34
Hallo Regina
erstmal willkommnen hier im Forum.
leider weiß ich auch keinen Rat für deinen Mann.
Bei meinem Mann hatten die Schmerzmittel nicht gewirkt, weil diese unverdaut durchs Stoma rutschten. Tropfen waren die Alternarive und haben einigermaßen geholfen. Gegen die Übelkeit hatte mein Mann etwas vom Onkologen bekommen gleichzeitig mit der Chemo.
Und MCP Tropfen hatten ein ganz bisschen geholfen.
Mein Mann hatte auch ganz stark abgenommen. Er hat dann Fresubin (zusatznahrung auf rezept) bekommen bis er wieder essen konnte. Jetzt hat er sein altes Gewicht wieder.
Schicke dir mal 2 dicke Schutzengel rüber.
LG Renate

Regina55

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Samstag, 2. Oktober 2010 - 22:11
Hallo Renate,
danke für Deine Schutzengel, die werden wir bestimmt brauchen.
Mein Mann kommt leider gegen Fresubin überhaupt nicht gegenan, egal welche Geschmacksrichtung. Viel ist es wirklich nicht was er zur Zeit isst, jetzt ist er schon unter 70 kg und die nächste Chemo am 13.10. macht die Situation auch nicht besser. Er ist unheimlich geruchsempfindlich geworden. Sagenhaft was er alles wahrnimmt. Obwohl er sonst eigentlich immer genug Flüssigkeit zu sich genommen hat, ekelt er sich davor zur Zeit überhaupt etwas zu Trinken. Er weiss natürlich auch, dass er möglichst 2 Liter trinken soll, aber Mineralwasser, Milch, Tee, verdünnte Säfte, alles wird immer schwieriger, weil er durch die Übelkeit nicht Trinken möchte. Was könnte ich ihm noch anbieten. Hast Du da vielleicht einen Rat für mich?
LG Regina

Biggi

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Sonntag, 3. Oktober 2010 - 09:57
Guten Morgen,
gut, dass du dir hier Hilfe holst. Wir werden uns alle bemühen.
Also nach meiner OP durfte ich mich erst einmal 4 Wochen ausruhen, bevor die Chemo anfing. Dann hatte ich auch keine Probleme mehr. Bei dieser starken Übelkeit, bitte unbedingt noch mal mit dem Onkologen ansprechen. Vielleicht bekommt er im Vorlauf eine stärkere Dosis oder ein anderes Mittel, dass im besser hilft. Leicht übel ist mir an den Chemo-Tagen auch schon mal, aber so stark finde ich das nicht normal. Trinken ist eigentlich so wichtig, damit dss ganz Gift den Körper auch wieder gut verlassen können und die ieren nicht so stark belastet werden. Ingwer hilft auch gegen Übelkeit. Man kocht ein paar Scheiben einer frischen Ingwerknolle in etwas Wasser und trinkt das schlückchenweise wie einen Tee. Mir schmeckt dann auch immer ein Malzbier ganz gut. Geruchsempfindlichkeit kenne ich auch, besonders stark in den Tagen der Chemo. Dann wird es besser. Hunger hat man während der Zeit irgendwie schon, aber keinen rechten Appetit und schon gar nicht auf was. Ab und zu esse ich wie in der Schwangerschaft die wildesten Sachen zusammen.
Ich hoffe und wünsche euch, dass es deinem Mann ganz schnell besser geht.
Ganz viel Kraft wünscht euch
Biggi

Regina55

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Sonntag, 3. Oktober 2010 - 11:38
Hallo Biggi,
danke für Deine Nachricht. Heute geht es etwas besser meinem Mann, aber die Übelkeit ist immer noch nicht weg. Ingwer-Kapseln nimmt er schon auf Rat des Arztes. Sonderlich helfen tun sie allerdings nicht, weil die Übelkeit ziemlich stark ist. Morgen werden wir aber noch den Tipp mit der Bauchbinde mit dem Arzt besprechen. Alles was in gewisserweise helfen kann, werden wir ausprobieren, damit mein Mann diese schwere Zeit übersteht. Außerdem sollen auch bei Übelkeit Emend-Tabletten sehr gut helfen. Hast Du damit auch schon Erfahrungen gesammelt? LG Regina

Binweg

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Sonntag, 3. Oktober 2010 - 12:23
Liebe Regina, erst mal willkommen hier, wenn der Anlass auch mies. Wir sitzen alle irgendwie in einem Boot.
Ich denke, die Chemo hat zu früh angefangen, mein Mann wurde am 18.12. 09 operiert und hat auch 21 kg abgenommen, am 26.1.2010 hat die erste Chemo angefangen.
Die übelkeit wurde mit irgendwass im folfox-5 genommen, nur einmal war ihm sehr schlecht, dass er am 1. Tag gleich den ganzen Nachmittag nur über der Schüssel hing.
Der übersteigerte Geruchssinn ist jetzt noch da, er isst auch nur, weil er muss, obwohl die letzte chemo im Juni war.
Redet mit dem Onkologen, das kann nciht sein, dass Dein Mann sich nicht mal von der OP erholen kann und dann die nächste Keule kommt.
Das Fresubin ist nicht die beste Astronautenkost, es gibt im Sanitätshaus auch andere Fabrikate, die besser schmecken, versucht dort Probepackungen zu bekommen. Das müsste euch auch aufgeschrieben werden oder ihr zahlt dann die Differenz.
Die GKV zahlt leider nicht mehr alles. Aber bleib hart und kämpfe für ihn.
Die Angst um den Mann war und ist für mich das Schlimmste, und ich kann dich gut verstehen.Hast du jemanden, mit dem du reden, telefonieren kannst, immer wenn dich nachts vorallem die angst überkommt?Das hat mir über Weihnachten und silvester sehr geholfen.
Habt Ihr Kinder, die Euch beistehen??
ICh schicke dir viele Schutzengel und Kraftpakete.
LG Friderike aus Bayern

Regina55

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Sonntag, 3. Oktober 2010 - 13:49
Liebe Friderike,
danke für Deine lieben Worte, die tun richtig gut. Die Angst ist wirklich furchtbar und immer da. Kein Tag ist mehr so, wie er vor der Diagnose war. Ich komm auch immer erst spät nach Mitternacht ins Bett, ich habe eine Unruhe, die ich nicht beschreiben kann. Am Tag brauche ich immer was zum Beschäftigen, abschalten fällt mir unwahrscheinlich schwer. Dieses Forum tut mir gut, das merke ich. Nicht alleine sein mit seinen Sorgen und Ängsten. Unsere Kinder, die erwachsen sind, möchte ich nicht auch noch mehr belasten und runterziehen. Bin zwar noch bis Mi. krank geschrieben, ich weiss dann auch noch nicht wie es dann weitergeht. Zu sich selbst kommt man ja gar nicht mehr. Am liebsten würde ich meinen Mann gar nicht mehr alleine lassen. Ich bin sogar froh und dankbar, wenn ich ihn neben mir schnarchen höre. Ich hoffe, dass ich meinem Mann, mit Eurer Hilfe so gut wie möglich beistehen kann.
Ich werde bestimmt noch eine ganz Menge Fragen in der Zukunft haben, denn die Chemo dauert bis März 2011.
Lb. Grüße Regina

Biggi

506 posts
Sonntag, 3. Oktober 2010 - 18:22
Nein, die Emend-Tabletten kenne ich nicht. Ich bekomme Granisetron. Hab mir aber von Mitpatienten sagen lassem, dass die gut helfen und ich erinnere mich, dass auch einige Betroffene hier im Forum gute Erfahrungen damit gemacht haben.
Ich hoffe, dass der Arzt deinem Mann morgen helfen kann ! So geht es ja auf jeden Fall nicht weiter.
Alles Liebe
Biggi

Tine5

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Sonntag, 3. Oktober 2010 - 21:54
Hallo Regina,
ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. Mich bringt die Angst auch fast um, und dabei stehen wir erst am Anfang … ich hab mit meinem Arzt darüber gesprochen und er hat mir ein homöopathisches Mittel empfohlen. Das hat mir sehr geholfen. Ich kann seit langem mal wieder durchschlafen und es hilft mir auch tagsüber– und alles ohne Nebenwirkungen. Schick mir eine PN bei Interesse.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft,
alles Liebe
Tine

Regina55

88 posts
Montag, 4. Oktober 2010 - 00:30
Danke, Biggi, für Deine Antwort. Mir ist im Moment total zum Heulen. Mein Mann sieht so elend aus. Vorhin mußte er sich schon wieder übergeben. Ich habe solche Angst. Heute früh muß sich auf jeden Fall etwas tun. Ich werde alles in Bewegung setzen, damit er endlich Hilfe bekommt, so kann es doch nicht die ganze Zeit weiter gehen.

Regina55

88 posts
Montag, 4. Oktober 2010 - 00:53
Liebe Tine, hab nächsten Mittwoch meinen Termin beim Arzt. Mitte September wurde mir bereits vom Arzt was verschrieben. Jetzt muss erst einmal unbedingt meinem Mann geholfen werden.
So kann es einfach nicht weiter gehen. Wie Du schon gesagt hast, dabei stehen wir doch erst am Anfang...Heute muß der Onkologe uns helfen, damit mein Mann endlich diese verdammte Übelkeit und die Wundschmerzen los wird.
Ich wünsche Dir auch alles Gute.
LG Regina