Verdammt

Hallo Vale !
Ich spüre, dass sehr viele Emotionen in Deinem Beitrag stecken. Trotzdem bitte ich Dich, Deine Worte etwas überlegter zu wählen, da wir hier im Forum einen netten und respektvollen Umgang miteinander pflegen.
Deine Worte kann ich leider nicht ganz nachvollziehen. Ich glaube, dass Du das Forum bzw. den Sinn des Forums anders interpretierst, als die Mehrheit der Teilnehmer. Ich selbst habe mich hier immer sehr wohl und verstanden gefühlt.
Deine Situation kann ich nachempfinden. Ich habe die Diagnose Darmkrebs mit 31 (!) erhalten und glaube mir, nichts ist wie früher.
Ich bitte Dich, Deine Erwartungshaltung einfach mal zu formulieren. Welche konkrete Frage hast Du bzw. was glaubst/erhoffst Du hier zu finden ?
Viele Grüße
Peter
P.S.: Ich, wie auch andere hier, schreibe übrigens immer nur etwas zu Themen, zu denen ich etwas besteuern kann. Entweder Fachwissen, Gefühle oder auch gerne mal Humor. Wenn man auf Deinen Beitrag nicht so schnell wie erhofft geantwortet hat, mag es daran liegen, das die genannten Voraussetzungen nicht vorlagen/angebracht waren.
Gerne kannst Du mir auch per PN (persönliche Mitteilung) etwas schreiben. Ich bin mindestens 1 x pro Tag online und kann Deine Nachrichten empfangen.

hallo Valerie
aus deinen Worten spricht die pure Verzweiflung. Deshalb nehme ich dich mal virtuell in den Arm und drücke dich ganz fest.
Zu dem Problem mit deinem Vater kann ich leider nichts sagen, da bei meinem Mann die Lage anders ist.

LG Renate

Ich bin einfach nur am Ende. Es tut mir wirklich leid, wenn ich die falschen Worte gewählt habe. Aber was soll ich nur tun? Mein Vater hat immer wieder Fisteln, die nicht zuwachsen. Egal was man macht...jetzt ist er gerade Zuhause, aber es geht ihm nicht gut. vermutlich geht er früher wieder ins Krankenhaus. Sie haben ihn zuletzt geklammert...und wieder hat es nichts geholfen...er verzeifelt....so auch meiner Mutter...so auch ich....ich würde so gerne helfen, aber weiss nicht mehr, was ich tun soll. Ich zeige die ganze Zeit nur Stärke und Optimismus...... aber es hilft nichts. Ich will doch einfach nur wieder meinen Vater zurück.....ich klinge sicher wie in kleines Kind. Bin aber 26. Ich brauch ihn so sehr....

Hallo Valeria,
es ist wirklich furchtbar, jemanden den man liebt leiden zu sehen ohne helfen zu können. Ich weiß, wie Du Dich fühlst !
In dem Du, wie Du schreibst, Stärke und Optimismus zeigst, tust Du aber schon eine Menge für ihn.
Zu den Fisteln kann ich leider nichts sagen. Ich kann Dir jetzt nur schreiben, wie wir mit unserer Situation umgehen. Wir sprechen über alles – aber nicht ständig. Versuchen uns auch abzulenken – mit langen Spaziergängen (ich weiß ja nicht, ob Dein Vater das kann – hat er starke Schmerzen?) – oder witzige Filme/Serien im Fernsehen, damit man auch mal wieder was zum Lachen hat … oder einfach eine Partie Schach …
Die OP Deines Vaters ist gut verlaufen und der Krebs ist weg – das ist doch POSITIV !!!! Lasst euch einen Termin bei dem behandelnden Arzt geben und bombardiere ihn mit Deinen Fragen! Fühlt Ihr euch in dem Krankenhaus gut aufgehoben ? Vielleicht solltet ihr eine zweite Meinung einholen.
Alles Gute für euch,
Tine

Hallo Valerie,
versuche mal Infos im Forum " STOMA- TREFF zu erhalten.
Dort sind Mitglieder die auch immer wieder Probleme mit Fisteln haben.
Bedenke aber, je genauer Deine Informationen sind, um so genauer wird man
Dir antworten können.
Es gibt Kliniken ( Berlin ) die speziell Fisteln operieren.
Findet man auch im Internet.
Alles Gute

Hallo,
Du kannst davon ausgehen, dass ALLE, die hier sind, Trost, Zuwendung und Optimismus, Hilfe und Rat suchen, und dass ALLE zunächst aus Verzweiflung den Weg hierher gefunden haben. Frage direkt, und Du wirst direkte Antworten bekommen - vorausgesetzt jemand hier kann dazu fachlich oder aus Erfahrung etwas sagen. Ich bin damit immer sehr vorsichtig, da ich keine Falschaussagen machen mag. Nur wenn ich mir sicher bin, was ich da schreibe, dann schreibe ich es gern. Momentan bin ich auch mehr hier unterwegs, um den zum Glück positiven Verlauf der Erkrankung meiner Mutter mit anderen zu teilen, um zu zeigen, dass man noch lange nicht den Kopf in den Sand stecken sollte, wenn die Diagnose "Krebs" kommt.
Während der Chemo meiner Mutter vor zwei Jahren war ich übrigens ebenso verzweifelt und verbittert, wie Du. Meine Mutter war in der Zeit bei uns zuhause, und das erste, womit ich morgens vom Tag begrüßt wurde, war ihr Weinen. Ich hörte sie permanent weinen, im Stillen. Und ich hatte keine wirkliche Perspektive für sie, da sie zeitgleich von meinem Vater verlassen und gequält wurde (darum war sie auch bei uns zuhause). So passierte es dann, dass ich eines Morgens vor Wut und aus Verzweiflung das Bügelbrett nahm und es mit aller Kraft durch das Zimmer warf. Mein Partner stand darauf hin im Raum und fragte voller Verständnis (!) "geht es Dir besser?". Und es ging mir besser! Und: Mama hatte aufgehört zu weinen und staunte mich mit großen Kulleraugen an, dass ich, die RUHE in Person, doch tatsächlich mal so ausflippen konnte. An dem Tag hab ich mich von angestauter Wut befreit.
Das soll Dich jetzt nicht anstiften, aber Du siehst, unter nervlicher Anspannung vergißt man sich manchmal, und die gute Kinderstube. Einfach mal laut "Scheiße" schreien hat mir auch geholfen.
Niemand ist Dir böse hier, erwarte nur nicht zu viel von den anderen im Forum, denn jeder hat sein Paket zu tragen. Aber jeder versteht Dich zu 1000%!
Lieben Gruß und viel Kraft!
Tina

hallo vale,
ich kann deine verzweiflung verstehen, zu den visteln kann ich leider nichts sagen, aber mein bruder 46 jahre seit februar an darmkrebs erkrankt bis vor 3 wochen chemo und bestrahlung, jetzt war op vor gut 14 tagen, op gut verlaufen,er waere im moment krebsfrei sagte der arzt, aber
die wunden heilen nicht und er hat seit ueber einer woche hohes fieber , wieder op , wieder bauch auf schwaemme eingelegt, antibiotika , schmerzmittel , bis jetzt hat nichts geholfen ging nur bergab. gestern ct, danach wurde abends noch der port rausopriert, der war zu, und wohl voller bakterien allso was ich dir eigentlich sagen will ist, wir sind so verzweifelt, wir beten , weinen und bitten den lieben gott um hilfe,ich wuensche dir ruhe und gelassenheit was sehr schwer ist - nehm dich in den arm und schick dir kraft. annette

Hallo Vale
Auch wenn ich die Verzweiflung nachvollziehen kann, bin ich doch ein wenig entsetzt. Wir sind ein Forum von Betroffenen und niemand hat hier einen Zauberstab und kann Dir alle Sorgen abnehmen. Ich kann nur für mich sprechen und meine Erfahrungen weitergeben. Glaube mir eins, diese Krankheit hat so viel Facetten, da ist es unheimlich schwer Ratschläge zu geben, obwohl wir hier einige mit einem unheimlichen Wissen haben. Aber, wenn ich keine Metastasen haben, kann ich auch darüber nicht schreiben und "nur" ich wünsche Dir Kraft, ist mir manchmal zu wenig und glaub mir, was Verzweiflung ist, wissen wir alle.
Lg. Chicana

Halo Vale,
ich muß mich den Worten von Chicana amschließen. Man kann nur über etwas antworten, wenn man davon auch betroffen ist oder war.
Wir sind Betroffene und Angehörige die sich in diesem Forum austauschen. Ärzte sind wir nicht. Und Ärzte erstellen auch keine Diagnose, wenn sie den Patienten nicht gesehen haben bzw. seine ärztl. Unterlagen vorliegen haben.
Verzweiflung kennen viele hier.
Ich habe mir bei der Krebsliga die "Blaue Reihe" zu Darmkrebs schicken lassen. Vieleicht findest Du in diesem Heft eine Information für Dich, damit Deine Fragen geklärt werden können. Aber auch in den Informationen: rotes Band, hier auf der Forumsseite sind viele Informationen zum Nachlesen.
Gruß
Anna-Christine

Hallo Valerie,
ignoriert wird hier im Forum sicher nichts und niemand. Da kannst mal ganz fest von ausgehen. Natürlich ist man verzweifelt, ob selbst betroffen oder Angehöriger. Wenn ich um Hilfe frage, gehe ich auch nicht davon aus, dass ich gleich duzende Antworten bekomme. Es hat ja auch nicht jeder dieses Problem. Bei deinem Vater ist das auch so. Über Fisteln habe ich hier noch nie gelesen. Und wenn man mit dem Thema nicht vertraut ist, sollte man sich auch nicht ungedingt äußern. Ansonsten sei gewiss, dass deine Fragen gelesen werden und sicherlich auch viele an dich denken. Und wegen der anhaltenden Probleme bei deinem Vater, würde ich vorschlagen, ganz schnell mal eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Sprecht doch mal mit eurem Hausarzt. Vielleicht kann der helfen.
Auch ich würde dir raten, fahr mal irgendwo hin, wo dich keiner hört und schrei deine ganze Angst und Verzweiflung raus. Das kann wirklich helfen. Auch eine schöne Entspannungs-CD könnte Abhilfe schaffen. Ansonsten solltest du auch mal über psychoonkologische Hilfe nachdenken.
Und bitte glaube mir, jeder hier kann wirklich deinen Schmerz nachempfinden. Bleibe hier im Forum und versuchs doch einfach nochmal mit uns.
Wir gehen alle durch eine furchtbar schwere Zeit und brauchen oft viel Geduld. Bitte hab wieder ein bisschen Vertrauen, dass alles wieder gut wird.
Auch ich drück dich mal ganz fest und schick dir und deiner Familie mal einen Schutzengel !
Ganz liebe Grüße Biggi

So, jetzt haben sich so viele Leute auf Deinen Beitrag gemeldet. Was ist mit Dir?!

Noch einmal Sorry, dass ich hier so geschrieben hatte. Ich war in diesem Momemt einfach am Ende und habe meinen Frust rausgelassen. Ich weiss auch, dass das nicht so korrekt war.
Geschrieben habe ich in letzter Zeit auch nicht, weil ich auf die neuen Ergebnisse von meinem Vater warten wollte,...die Untersuchungen waren am Freitag. Sie haben dabei sogar einen Schlauch gezogen, die Wunde eitert jetzt und am Sonntag hatte er wahnsinnige Schmerzen. Am Mittwoch sind noch weitere Untersuchungen. Kann also noch nicht sagen, was Sache ist und wie es weitergeht.
Trotzdem nochmal Danke, an alle, die sich gemeldet haben. Ich verstehe, dass man hier eigentlich auch nur was dazuschreibt, wenn man darüber Bescheid weiss....ich kann aber nur sagen, dass es mir trotzdem schon geholfen hat, dass sich hier jemand gemeldet hat.

Liebe Vale
Ein Sorry wird immer angenommen und jetzt Schwamm drüber.
Eines verstehe ich nicht? Du, als Tochter müsstest doch von den Ärzten eine genauer Auskunft bekommen. Genier Dich nicht und frag nach, geh denen ruhig auf die Nerven, den Du hast ein Recht dazu und halte uns auf dem Laufenden, einverstanden?
Liebe Grüsse
Chicana

Ich glaube, dass Problem ist, dass sie schon Auskunft geben würden, aber selber nicht so recht wissen, was sie zu dem ganzen sagen sollen...ich werde aber dran bleiben und euch natürlich auf dem Laufenden halten.
Bis bald :-)

Gestern ist mein Vater wieder ins KH gekommen. Hat ein Loch in der Blase und das soll heute genäht werden. Das heißt also wieder Bauch aufschneiden. Danach wird er mindestens 6 Wochen wieder einen künstlichen Darmausgang haben und auch wieder nen Katheder bekommen. Hoffentlich geht diesmal nix schief und vielleicht bleibt das Loch endlich mal dicht.
Drückt ganz fest die Daumen!!

Sei dir gewiss ! Viele Daumen sind gedrückt !! Ich wünsche dir, dass dein Papa alles gut übersteht und es schnell wieder aufwärts geht !!
Liebe Grüße Biggi