JotKa

18 posts
Freitag, 15. Oktober 2010 - 13:09
Hallo liebe Leute,
nach der RV im späten Herbst 2009 war ich so froh ohne Beutel leben zu können.
Die sehr häufige Frequenz des Stuhlgangs sollte sich, so meinten die Ärzte, auch legen.
Geduld, so meinte man, Geduld sollte ich haben.
Nun sind 12 Monate vergangen und meine Nerven sind sehr strapaziert und ich komme so gut wie nie mehr zu einen ausgeglichenen Schlaf.
Nachts muss ich ganz oft (3-4 x pro Woche) alles ca. 40 Minuten zur Toi.
Tags geht es dann weiter, etwa gleiche Frequenz.
Diese dauerhaften Unterbrechnungen des Schlafes zerren sehr grässlich an den Nerven.
Nun hat meine operierende Ärztin, zu der ich ein unendlich großes Vertrauen habe, eine Darmweitung ins Gespräch gebracht.Dadurch soll die Stuhlgang-Frequenz redziert werden.
Der gepl. Termin dafür ist recht bald.
Hat schon jemand damit Erfahrung?
Irgendwie habe ich ein wenig Angst. Meine Nahstelle bei der OP damals ist aufgegangen und es gab heftige Probleme.
Da ich so wunderbar und einfühlsam behandelt wurde, sollte ich doch keine Sorgen und keine Angst haben - aber..... so ganz kann ich mich nicht davon freimachen.
Hat jemand Erfahrung mit einer solchen Behandlung?
Liebe Grüße und eine schöne Zeit für Euch
von
Jürgen

Binweg

596 posts
Freitag, 15. Oktober 2010 - 16:31
Vorweg geschrieben - ich habe keinerlei Erfahrung.
Was Du da schreibst, wie es Dir nach der RV geht, das hört sich echt schlimm an. Mein Mann hofft auch, nach der RV, dass er dann endlich mal länger als 6 Std. schlafen kann, weil der Beutel halt dann voll war und er aufstehen musste!
Aber bei meinem Mann soll wegen der Schrumpfung der Naht nach der OP vorher geweitet werden, ehe die RV gemacht wird.
Die Engstelle ich nicht mal so groß wie ein Fünferl.
Und ehe das nicht wie ein Fünf-Mark-Stück weit ist, kann nicht rückverlegt werden.
Schau doch mal ins Stoma-Forum. Da könntest du Infos bekommen.
Ich wünsche dir alles, alles Gute und berichte bitte weiter.
LG Friderike
Gast
Montag, 1. November 2010 - 12:48
Auch ich habe dasselbe Problem. Die Naht wurde zu eng zusammengenäht. Nach mehreren Ballondilatationen ist die Engstelle immer noch da ca 1 cm breit. Jetzt habe ich erfahren, dass man diese Engstellen auch mit einer Laseroperation, die von hinten durchgeführt wird, machen kann, sodass die Engstelle dann endgültig beseitigt ist. Ich werde es ausprobieren.

landtechniker

578 posts
Montag, 1. November 2010 - 14:34
Lieber Jürgen,
ich habe es dir in der Vergangenheit schon mal geschrieben, ich kann es nur wiederholen: Solange du deine Darmflora nicht in Ordnung bringst, kannst du weiten soviel du willst. Fordere deine Ärztin auf, eine Stuhldiagnostik machen zu lassen (das wird sie evtl. nicht wollen, weil es ihren Laboretat belastet). Solange du nicht weißt, was mikrobilogisch in deinem Darm los ist, ist auch keine dauerhafte Lösung in Sicht.
Viele Grüße Landtechniker
P.S.: Auch wenn es kaum zu glauben ist: Im Medizinstudium kommt das Thema "Verdauung" nur ganz am Rande vor. Die meisten Ärzte messen dem Problem daher keine Bedeutung bei.

rob31

62 posts
Montag, 1. November 2010 - 14:53
Hey Jürgen,
auch ich kann Dir nur empfehlen, nähere Untersuchungen beim Arzt anzugehen. Leider hatte sich die Normalverdauung, nach über einem Jahr, bei mir auch (noch) nicht eingestellt. Jedoch kann ich zum Glück mit Deiner Frequenz nicht mithalten. Daher kann ich nur erahnen, wie belastend die Situation ist. Soweit ich weiss ist die Darmerweiterung eine gute Möglichkeit. Jedoch ist es zu empfehlen ein in diesem Bereich erfahrenes Krankenhaus zu besuchen. Ferner ist eine balaststoffarme Ernährung sinnvoll. Auch mit Immodium kann man die Abstände etwas strecken.
Stimmt! Einen Darmriss inklusive der unangenehmen Folgen vergisst man nie, doch denke ich, dass der erholsame Schlaf nach einem Jahr doch besonders wichtig ist. Daher die möglichen Risiken eingegangen werden können. Ich drücke Dir die Daumen, dass die bevorstehenden Untersuchungen, wie auch Behandlungen Dir weiter helfen.
VG
Gast
Freitag, 23. Mai 2014 - 12:19

Hallo Jürgen,

deine Geschichte kommt mir so wahnsinnig bekannt vor!

Meinem Papa ging es letztes Jahr genauso.

Diagnose Krebs, dann schnellmöglich OP, paar stunden nach der OP ist die Darmnaht gerissen, dann Not-Op, hier kamen dann Bakterien in den Bauch....

Wochenlang intensivstation.

Ein halbes Jahr später hatte er seine Rückverlegung.

Danach 4 Monate nur Durchfall und am Ende mit starken Schmerzen.

Jetzt liegt er wieder im Krankenhaus und kommenden Montag soll wol eine Darmweitung gemacht werden!

Wir haben alle Angst, dann der Arzt meinte wol, dass bei einer Weitung immer die Gefahr da ist, dass der Darm reißt! Aber wir denken positiv und hoffen das alles gut läuft.

Auch bei dir drücke ich die Daumen.

Liebe Grüße