Gast
Samstag, 23. Oktober 2010 - 12:41
Hallo,
wer kann mir einen Rat geben?
Bei meinem Vater wurde im Mai ein Enddarmtumor gefunden. Man hat diesen vor der OP bestrahlt und Chemo hatte er auch. Der Tumor saß nah am Schließmuskel, so das er erst geschrumpft werden sollte. Das hatte Erfolg und nun wurde er Ende August operiert. Die OP war erfolgreich, man macht ihm Hoffnung das auch der Anus präter wieder zurück verlegt werden kann. Es sind keine Metastasen gefunden worden, soweit ich meinem Vater glauben kann (denn er tut immer sehr geheimnisvoll). Ich habe aber auch den Entlassungsbericht gelesen und es stand nichts von einem Befall der Lymphe, Leber usw drin.Meine Mutter hat auch mit dem behandelnden Arzt gesprochen und der meinte, Vater hat nochmal Glück gehabt und es ist nur der Tumor gewesen. Trotzdem rät der Chemoarzt zu weiteren zwei Chemos, mit 4 Tagen 0,5 l...wenn Euch das irgendetwas sagt. Darüber habe ich mich bisher noch nicht gesorgt, denn die Ärzte müssen es ja wissen. Nun machen mich Bekannte und auch die Wundschwester aber unsicher. Die meinen, wieso müsse denn noch eine Chemo sein, wenn doch keine Metastasen sind. Da wird schon irgendwas noch sein, was wir nicht wissen.
Nun bin ich total verunsichert.
Da mein Vater auch am Anfang seiner Krankheit uns die Wahrheit verschwiegen hat, weiß ich nun nicht was ich glauben soll.
Vielen Dank...und allen Betroffenen viel Kraft und Mut
Gast
Sonntag, 24. Oktober 2010 - 09:03
Meines Wissens kommt es auf den genauen histologischen Befund an. Auch wenn Lymphknoten nicht befallen sind, wird eine Chemo erwogen, wenn der Tumor sehr groß war (T4), nicht in einem Stück entfernt werden konnte, umgebendes Nervengewebe oder Lymphbahnen Tumorzelen enthalten haben, ggf. Venen befallen sind. Die Chemo ist dann aber milder und verkürzt.Alles Gute Deinem Vater vantast

JotKa

18 posts
Sonntag, 24. Oktober 2010 - 10:02
Hallo und guten Tag,
es gibt einen Weg etwas sicherer in der eigenen Entscheidung zu werden:
Mit dem Entlassungsbericht zu einem niedergelassenem Onkologen zu gehen; der soll sich das mal ansehen und seine Meinung sagen. Dann hättest Du die sog. "Zweitmeinung".
Es ist ja immer sehr sehr schwierig diese Zeit zu überstehen. Da ist erst Mal die Diagnose, dann die OPs und die Chemos und dann....kommen die Bekannten und Verwandten, alle meinen es gut, ohne Zweifel, aber sie säen auch, unbewuß, unendlich viel Zweifel und teilweise sogar neue Sorgen.
Ob da nicht doch was ist? Das kann eigentlich nur dem Entlassungsbericht entnommen werden. Dort steht die Wahrheit, jedenfalls die Wahrheit die die behandelnden Ärzte gesehen haben.
Das Dein Vater sich so in Schweigen hüllt, kann auch die Ursache haben das er die Diagnose noch nicht so richtig verarbeitet hat, oder.... er möchte Euch schonen.
Hier bei mir in der Familie war es so: es gab so lieb-meinende sehr nahe Angehörige die mir von allen Schritten abgeraten haben. So nach dem Mott "Ist von alleine gekommen, wird auch von alleine gehen!"
Ich habe den Ärzten vertraut, bin super gut behandelt worden und bin zwar ängstlich vor dem nächsten Klinikaufenthalt in wenigen Wochen, aber ich werde wieder in guten Händen dort sein.
Dir, Deinem Vater und der ganzen Familie wünsche ich alles Liebe und Gute sowie viel Kraft und Mut und ganz viel Vertrauen in eine gute Zukunft
Jürgen
Gast
Montag, 25. Oktober 2010 - 19:24
Hallo!
Die Geschichte ähnelt wirklich sehr die meines Vaters. Nur dass sie bei ihm gemeint haben, dass er keine Chemo mehr braucht.
Ist glaub ich im Stadium 2, dass sich da auch die Ärzte teilweise uneinig sind ob man nun noch eine adjuvante Chemo machen soll oder nicht. Bzw. kommts auch drauf an ob es ein T3 oder T4 Tumor war. Bei Zweiterem wird glaub ich immer zu einer Chemo geraten.
Aber ich bin auch total unschlüssig, ob das jetzt bei meinem Vater wirklich das beste ist drauf zu verzichten. Hör und lese mal diese und mal jene Meinung.
Im Nachhinein, wenn doch wieder etwas auftaucht macht man sich dann Vorwürfe, wenn man im Vorhinein nicht alles gemacht hat.
Du solltest dich jetzt auf jeden Fall nicht verrückt machen lassen. Du hast ja den Entlassungsbericht gelesen und wenn keine Lymphknoten befallen sind, dann ist das auf jeden Fall schon sehr gut und das ist dann auch eine sehr gute Prognose.
Wünsche deinem Vater auf jeden Fall alles Gute und dass alles wieder gut wird.
Liebe Grüße