Binweg

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Samstag, 1. Januar 2011 - 11:21
Moin, ein gutes Neues Jahr!
Unser neues Member in der Familie hat heute den markigen Spruch losgelassen:Papa versus Darm, der Kampf ist noch nicht entschieden.
Was soll man dazu sagen?
Die 2. Chemo mit Erbitux läuft, die Flasche ist fast leer, die 46 Stunden seit dem Anhängen derselben sind um 14 Uhr heute erreicht - also Silvesterübergreifend hatten wir eine Chemo, das neue Jahr beginnt also vielversprechend.
An alle, die auch an Ihrer Front kämpfen, Nase hoch - durchhalten - nicht aufgeben und den Zellen eins auf die Schnauze hauen laugh .
In diesem Sinne - wir haben beschlossen, auch Silvester 2011 in dieser Besetzung zu feiern, ich hoffe, Ihr seid auch alle dabei - in Euren Familien.
GLG Rike und Volker

Martl

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Samstag, 1. Januar 2011 - 16:06
Auch von unserer Seite aus ein GUTES NEUES JAHR!
Auch wir werden durchhalten - egal was kommt.
Auch wir werden Silvester 2011 hoffentlich wieder in der aktuellen Besetzung feiern plus einem Zuwachs laugh
Niemals aufgeben!

Michelle_59

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Samstag, 1. Januar 2011 - 16:41
ihr habt gefeiert?Ich nicht mir ist nicht danach auch hatte ich keinen Weihnachtsbaum und geschmückt sowieso nicht
Gast
Samstag, 1. Januar 2011 - 19:01
allo Michelle
hättste mal machen sollen, ein wenig feiern....
Hättest guten Grund gehabt, ohne Metas in Lunge und Leber gibt es sogar einen richtigen Feieranlaß.....
Lieben Gruß
Steffi

Binweg

596 posts
Samstag, 1. Januar 2011 - 20:53
Liebe Michelle laugh ,
wir hatten 2009 keinen Weihnachtsbaum, weil vor lauter OP und Intensivstation haben wir das total außer acht gelassen. Es war Weltuntergangsstimmung [smiley:mad] .
Aber 2010 haben wir extra Weihnachten gefeiert, ich hab seit Jahren mal wieder einen Adventskranz gebunden
...denn..... und das ist vlt auch für dich wichtig, du solltest jeden Tag genießen [smiley:sleep] , und jeden Tag ein Highlight in deinen Alltag reinholen, und wenn es nur der Sonnenaufgang laugh ist, eine schöne Musik blush im Radio, ein gutes Gespräch....
den Weltuntergang herrscht bei uns nach wie vor, Prognose meines Mannes 2.5 Jahre.....
toll was, die Leber mit 5 schnellwachsenden Metastasen, .....
ein Kind zuhause, das 16.5 Jahre alt ist und dringend in der Schule ENDLICH anfangen sollte, zu lernen, noch ein Kind mit 13, was zuhause von der Mutter schlecht behandelt wird und auch irgendwann kommen wird....
da kannste doch als Vater nicht abtreten, oder????
Das hängt ganz viel Herzblut an den Kindern, sie noch auf den Weg zu bringen.....
Und, gibt es in Deinem Leben nix, wofür es sich lohnt, weiter zu leben, zu kämpfen und sich nicht unterkriegen zu lassen?
In diesem Sinne, Nase hoch, Ohren steif und DURCH.

Martl

188 posts
Sonntag, 2. Januar 2011 - 10:41
Ich kann auch nur empfehlen so gut es geht, Gewohnheiten etc genau so weiterzuleben wie bisher.
Meine Mutter hatte auch kurz überlegt, keinen Weihnachtsbaum aufzustellen eben aufgrund des Horror-Jahres und der ganzen Sache mit meinem Dad.
Ich sagte aber, dass das genau der falsche Weg ist.
Je mehr man abweicht von den bisherigen Gewohnheiten und dem normalen Leben bisher, desto klarer wird einem, dass alles nun anders ist. Man lässt dadurch sozusagen dieses Übel noch mehr in das eigene Leben und wird noch mehr daran erinnert.
Ich kann verstehen, dass viele hier denken oder überlegen, Feiern ausfallen zu lassen etc....aber wie gesagt....überwindet euch bitte....fallt nicht in Löcher. Man muss das Leben weiterhin genießen und schöne Momente erleben. Stellt euch vor, ihr habt keine Lust mehr auf alles und lebt dann trotzdem noch ewig lang. Glaubt ihr nicht, dass ihr ganz am Schluss denkt, dass alles Leben bis dahin verschenkt war?

Michelle_59

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Sonntag, 2. Januar 2011 - 13:05
Sicher gibt es Gründe wofür es sich lohnt zu Leben da sind meine Töchter und mein süsser Enkel er ist mein Sonnenschein den ich über alles liebe der kleine Mann wird am 5ten Januar 1 Jahr alt (das ist auch mein Geburtstag) und wenn ich ihn ansehe dann habe ich wieder diese Angst das ich ihn nicht gross werden sehe.
Aber mein anderes Ich sagt immer du schaffst das du musst stark sein lach hört sich komisch an aber es ist wirklich so das ich verschiedene Gedanken habe
Sicher kann ich froh sein das ich keine Metas habe und die Leber und Lunge vollkommen in Ordnung sind aber ich denke das kann sich doch bestimmt schnell ändern
Die Diagnosse wurde am 10 Dezember festgestellt und jetzt am 4ten Januar fangen die erst an mit bestrahlung und am 5ten mit Chemo und in diesen fast 4 wochen was vergangen ist kann es doch bestimmt sein das der tumor grösser geworden ist und andere organe angegriffen hat
Ich weiss es nicht ich kenne mich nicht aus

sigi55

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Sonntag, 2. Januar 2011 - 13:55
Hallo Michelle,
ich kann deine Ängste sehr gut nachvollziehen. Bei mir wurde die Dagnose am 14. Dezember erstellt und mein OP-Termin ist der 11. Januar, also auch 4 Wochen Wartezeit. Ich weiß nicht, ob das so üblich ist, oder ob es an den Feiertagen liegt.

Michelle_59

74 posts
Sonntag, 2. Januar 2011 - 15:50
Hallo siggi
Bei mir fangen die ja erst mit bestrahlung und chemo an ich hätte auch lieber das teil draussen aber die ärzte sagen er muss erst kleiner werden weil er an einer engen stelle liegt er ist 5-9 cm vom ausgang entfernt also ziemlich weit unten nur seid ein paar tagen fängt es an und nach den essen ist so ein druck im bauch keine ahnung ob das einbildung ist

sigi55

80 posts
Sonntag, 2. Januar 2011 - 17:55
Hallo Michelle,
bei mir sitzt er 18 cm vom Ausgang entfernt, dafür werden mir ca. 40 cm Darm weggeschnippelt und der Dickdarm direkt am Mastdarm wieder angenäht. Mit dem Druck im Bauch und dazu öfters Stuhlgang, das habe ich auch seit der Diagnose. Ich glaube das es das "Muffensausen" ist, das Wissen, dass man so ein "Monster" im Bauch hat. Habe auch massive Schlafstörungen, nachts sind halt alle Katzen grau. Aber tagsüber denke ich positiv und optimistisch. Wir werden das Monster schon vertreiben!
LG Sigi

Binweg

596 posts
Sonntag, 2. Januar 2011 - 18:07
Muffensausen ist genau das richtige Wort, danke, dass Du das ins Spiel gebracht hast.Mein Mann damals vor mehr als einem Jahr hatte KEIN Muffensausen, nur ich, und das war das schlimme, dass er zu keinem Arzt gehen wollte, keinen Stuhlgang hatte und ich geahnt habe, dass es was schlimmes ist.
Ihr seit beim Arzt gewesen und wisst schon, was Sache ist.
Der Darmverschluss war damals wirklich grenzwertig,d.h. es hätte auch tötlich ausgehen können.
Also, bitte denkt trotz allem positiv.
Ich drück euch allen die Daumen, unsere nächste Chemo ist am 7.1., am 17.1. und am 26.1.2011, danach Staging, und was da rauskommt, das wissen die Götter.
Also, bitte freut Euch an kleinen Dingen.
laugh Friderike mit Mann

Michelle_59

74 posts
Sonntag, 2. Januar 2011 - 18:51
schlafstörungen habe ich auch und ich versuche auch positive zu denken aber das gelingt mir nicht immer

sigi55

80 posts
Montag, 3. Januar 2011 - 12:03
Hallo Michelle,
hier ein paar Tipps, die dir vielleicht auch weiter helfen.
Ich habe mich zunächst mit meinem Befund auseinandergesetzt und versucht positives "heraus zu picken". Bisher wurden in den Organen keine Metastasen gefunden, das Karzinom ist "hochdifferenziert" (gut abgegrenzt)und Grad 1, d. h. die bösartigen Zellen sind den normalen noch ähnlich. Das gibt doch Grund zum positiven Denken und Hoffnung, dass alles gut wird! Das T3 (Darmwände durchbrochen) und N1 (wahrscheinlich 2 Lymphknoten befallen) machen mir da schon etwas Sorgen. Aber das endgültige Ergebnis wird die OP zeigen.
Ein Tipp - schau mal in die Links dieses Forums, da findest du das Angebot zum Zuschicken einer kostenlosen Broschüre von "FALK FOUNDATION" - Der informierte Patient "Darmkrebserkrankungen". Diese Broschüre habe ich mir zuschicken lassen, da kannst du dir offenen Fragen gut selbst beantworten.
Bei Schlafstörungen stehe ich auf, lese und lenke mich ab und trinke dazu eine Tasse warme Milch mit Honig und Zimt.
Oder ich trinke einen Tee, den gibt es in Drogerien: "Bad Heilbrunner Schlaf- und Nerventee". Das ist ein hochdosiertes Heilpflanzen-Granulat.
Unser aller Motto für 2011 - Alles wird gut! smiley
LG Sigi

sigi55

80 posts
Montag, 3. Januar 2011 - 12:16
Hallo liebe Friderike,
ich wünsche deinem Mann, dir und deiner Familie alles Gute und weiterhin viel Kraft für 2011.
LG Sigi

kerstinzi

8 posts
Montag, 3. Januar 2011 - 13:26
Hallo Friderike, die Diagnose von meinem Mann haben wir am 14.02.07 erhalten mit der Prognose das er Weihnachten 07 nicht mehr erlebt. Mit mit ihm eine gute Woche später in die Universitätsklinik Main gefahren, wo er auch 5 Tage später operiert worden ist. Er hat ein Stoma bekommen, was 1 Jahr danach wieder zurückverlegt worden ist. Im Juli 07 habe ich dann meine Krebsdiagnose erhalten, wurde innerhalb von 8 Wochen 2x operiert. Danach folgte 2x der Strahlenbunker von ca. 6 Tagen. Bei mir ist so wie es aussieht jetzt alles ok. Natürlich alle 6 Monate ist eine Kontrolle. Bei meinem Mann wurden insgesamt 3,6 Jahre am Anfang jede Woche, dann alle 2 Wochen Chemos verabreicht. Er ist auch wieder 2 Jahre arbeiten gegangen, bis April 2010, dann folgte Nierenversagen, anschliessend 3 Monate Dialyse, das hat er auch wieder geschafft (volle Nierenfunktion). Er hat sich seitdem aber nicht mehr ganz erholt. Es folgte der Abzites. Innerhalb von ca. 2 Wochen haben wir ihm über 17 l Bauchwasser abgezogen, d.h. die Leber hat ihre Funktion aufgegeben. Er verstarb am 16.12.10, im Alter von 49 Jahren, nur nach 2 Tagen pflegebedürftig zu hause. Bei uns in Hessen gibt es eine Palliativversorgung zu hause, wo es den Pat. möglich gemacht wird zu hause zu sterben. (Rundumdieuhrversorgung). Meine beiden Söhne von 24 und 21 Jahren waren anwesend bis zum Schluss. Ein Trost, er war nie alleine, hatte keine Schmerzen und ist ganz friedlich eingeschlafen. Ich muss jetzt einen Weg finden, damit ich alleine zurechtkommen kann (ohne ihn). Wir waren über 31 Jahren zusammen.
Liebe Grüsse Kerstin Zimmermann

Binweg

596 posts
Dienstag, 4. Januar 2011 - 07:51
Liebe Kerstin, da bin ich aber froh, dass das bei Euch in Hessen so gut geregelt ist, ich glaube, bei uns ist es wesentlich schwieriger, mit Palliativversorgung.
Dass Ihr 31 JAhre zusammen ward, das macht die Sache viel schwerer für dich, wir kennen uns erst 7.5 Jahre, doch die gemeinsamen Verpflichtungen, die wir eingegangen sind, die bedeutet uns vieles, vorallem, die vier Kinder, wovon jedem Zweie gehören!
Ich hoffe, Du kannst deine Krebserkrankung überwinden, und neu anfangen, irgendwann mit einer neuen Aufgabe, in welche Richtung sie auch gehen mag.
Hast du hoffentlich einen Arbeitsplatz, damit dir vom Grübeln nicht die Decke auf den Kopf fällt?
Den Weg, den musst du für dich selber finden, doch ich kann dir nur Unterstützung über Mail oder wenn du willst, auch per Skype anbieten.
Ganz lieben Gruß aus Bayern. von Firderike

Binweg

596 posts
Samstag, 8. Januar 2011 - 17:41
Dass einem Kinder trotz ihrer inneren Verbundenheit zum Vater und gerade deshalb besonder -dennoch Stütze sein können, fast wie Engel, das merke ich an Philipp.
Er nervt zwar manchesmal, denn seine Antworten sind sowas von hintersinnig und oft frech,aber sie fordern mein Hirn und ich merke, dass er wahnsinnig an seinem Vater hängt.
Ohne sein Kommen zu uns wäre Volker längst am absteigenden Ast, er würde die Chemotherapie nicht machen und er würde alle fünfe grade sein lassen, mehr jammern und sich zu nix aufraffen.
So haben die beiden für nächste Woche schon einen Plan, am Montag allein der erste Schultag in der neuen Schule, die nächste Kurzchemo danach für volker, dann holt er ihn wieder von der Schule und ich geh daweil mich "abseilen" und arbeiten.
Die beiden kommen prima zusammen zurecht, da bin ich mir 100%ig sicher.
Also kanns nur gut weitergehen.
Wenn die nächsten drei Termine rum sind, dann kommt das Staging, und da werde ich gerade auf meiner Kur sein.Anfang Februar 2011
Gottseidank oder schade?
Das weiß ich noch nicht, wie ich das sehen muss- soll - kann....
wenn es Neuigkeiten gibt, melde ich mich.
Die Chemo schlägt jedenfalls zu, wenn ich so die vielen Pickel von meinem Mann sehe.
Erbitux ist schon ein Teufelszeug.
LG aus Bayern von uns Zweien, halt Dreien.

Biggi

506 posts
Sonntag, 9. Januar 2011 - 10:50

Liebe Friderike,
ich muss dich mal eben in Gedanken knuddeln. Ich hoffe, du hast es gespürt !
Ich finde das so klasse, wie du das alles meisterst. Soviel um die Ohren und trotz allem immer noch gut drauf. Schön, das das mit Philipp so gut klappt und er dir auch ein bisschen Hilfe ist. Die beiden haben ja auch im Moment etwas gemeinsam: ihre Pickel ! smiley Volker kann sich nicht ausschließlich um sich selber kümmern (und dann vll. auch mal ein bisschen jammern), sondern er ist von seinem Sohn gefordert. Kinder können manchmal anstrengend sein, aber das tut ja auch irgendwie gut. Geht mir mit meiner Tochter ebenso. Ich liebe sie so sehr und will sie auf keinen Fall jetzt schon alleine lassen ! Die Kinder brauchen uns doch noch eine ganze Weile ! Wir kämpfen weiter.
In diesem Sinne
Ich drüch dich nochmal
Biggi

Binweg

596 posts
Dienstag, 18. Januar 2011 - 07:15
Sodale, heute geht er in die vorerst letzte Runde mit der Anitkörper-Chemo.
Also 6 Stunden sitzen beim Onko und am Laptop arbeiten, solange der Akku reicht....
Unser neu zugezogener Junge schlägt sich wacker... hat schon Englisch mitgeschrieben, heute Chemie-Schulaufgabe, just for fun, also ohne Note, außer er will es( kann er im nachhinein sagen, wenn er eine gute Note bekäme).
Aber es ist schwer für den Buben das zu begreifen, was mit seinem Vater geschieht.
Ich werde heute pünktlichst heimfahren, denn dann liegt mein geliebter Göttergatte zuhause und pennt und will nur ab und zu was zu Essen, was dann sowieso nach Metall schmeckt.
Er "blüht" inzwischen, wie ein Knabe in der 3. Pubertät, aber was solls, es wirkt.
Bin in einer Woche dann mal auf Tauchstation= auf Kur, aber ich versuche dennoch, Euch ab und zu was zu berichten, wenn ich dort wo an ein Internet komme.
Drückt uns die Daumen, nach der Chemotour gibts dann das große Staging, und ich bin nicht da.Er zieht das allein durch!
Da hilft nur beten, hoffen, und ihn ganz lieb haben.
Friderike und mein männlicher Anhang ( der Mann und der Sohn laugh ) zuhause.

Martl

188 posts
Dienstag, 18. Januar 2011 - 09:11
Es wird alles gut gehen!
Ich drücke fest die Daumen für das Staging!
Mein Dad hat nächsten Montag auch kurzes Staging (nur Bauchraum, da der Lungenbereich ja bei den beiden Ops im Nov und Dez ausgiebig beobachtet wurde). Wenn das gut läuft und die Histobefunde der rechten Lungenseite (müssten diese Woche kommen) ok sind (Lymphknoten wie immer frei), dann haben wir hoffentlich die nächsten drei Monate wieder Ruhe.

annette

199 posts
Mittwoch, 19. Januar 2011 - 08:58
das ist ja wunderbar wenn er blueht, dann schlaegt die chemo gut an , so ich weiss nicht ob du meine nachricht erhalten hast --kann das nicht so -- nochmal gib einfach im web --die 5 biologischen naturgesetze ein-- ein film ueber stunden sehr interessant , war monatelang auf you tube ich glaub jetzt ist er rausgenommen findest ihn aber im web. drueck euch weiterhin die daumen ihr tapferen kaempfer liebe gruesse annette