ebenfalls Korrektur des Befundberichtes

Guten Morgen,
ihr Lieben, erst einmal vielen Dank für eure Zeilen. Jetzt durfte ich auch einmal erleben, wie sich das anfühlt, von euch getröstet zu werden. Es fühlt sich wunderbar gut an und geht sofort in Kopf und Herz. Dankeschön.
Aber gottseidank kann ich, genau wie Arwed, die Befundung etwas entschärfen. Was ist nur los mit unseren Ärzten. Eine schlaflose Nacht für die ganze Familie, haufenweise Tränen, Angst. Wissen die nicht, in was für ein Gefühlschaos die einen stürzen können. Ich hatte ja eigentlich mit meinem Ärzten Glück, aber im Moment bin ich ein bisschen sauer.
Ich erzähle mal. Gestern Morgen war ich bei meinen Kollegen zum Frühstück. Auch die waren alle völlig geplättet. Mein Chef hat mich in den Arm genommen und mir geraten, mich doch endlich mal aus Wilhelmshaven raus, bei anderen Ärzten vorzustellen. Ich bin dann gleich zu meinem Hausarzt, einen Gesprächstermin holen. Anschließend, so gegen 12.00 Uhr, weiter zum Onkologen. Der hatte mit dem Radiologen gesprochen und der hat nochmal ganz genau nachgemessen und festgestellt, dass das Wachstum weniger als beschrieben war. Ganz miniminimal. So. Dann hatte ein Mitarbeiter mir auch den Befund ausgedruckt und ich konnte von neuen Herden im Bauch nichts lesen. Darauf angesprochen sagte mein Onko-Doc, er müsste sich tausendmal entschuldigen, aber er hat in der ganzen Aufregung und auf diesem in schlechter Qualität geschriebenen Bericht (echt so) statt mediastinal (das bedeutet ja, eine Stelle an der Lunge) mesenterial (das betrifft den Bauch) gelesen hat. Oh Mann, es ist nichts im Bauch !!! Und auch in der Lunge sind keine neuen Metas hinzugekommen !!!!
Ich hätte den Mann in diesem Moment würgen können. Sein Glück, dass ich so friedliebend bin und ich war soo froh.
Gut, die Kuh ist trotzdem noch lange nicht vom Eis, aber es hat einen Riesenplumps aus Richtung meines Herzen gegeben. Meine Mama hat so geweint vor Erleichterung.
Mein Fazit aus dieser Geschichte ist, dass ich das ganze wie ein Wachrütteln nehme. Alles ist immer für irgendetwas gut. Das habe ich in den letzten 3 Jahren gelernt. Und in diesem Fall wird es so sein, dass ich mich mit meinem übrigens ganz tollen kompetenten Hausarzt bespreche und unserem Freund, der ebenfalls Arzt ist und sich in der Onkologie gut auskennt und dann werde ich mich in der Lungenklinik oder sonst irgendwo vorstellen. Recht habt ihr, ein Onkologe kann chirurgisch nichts vorhersagen. Jetzt werde ich selber tätig und werde alles versuchen, die Metas auf irgendeine Art loszuwerden. Das werden wir doch mal sehen: unheilbar ? Und wenn ich dafür sonstwo hin muss !Wir haben vereinbart, die Chemo erstmal wie gehabt am Dienstag weiterzumachen. Und in 7 Wochen wieder ein Lungen-CT. Aber in der Zwischenzeit werde ich andere Schritte einleiten.
Mein Kopf sitzt wieder oben. Und irgendwie ist mein Kampfgeist ist jetzt so richtig geweckt, nur jetzt marschiere ich alleine los und lass nicht nur mit mir machen.
Entschuldigt, dass ich euch so erschreckt habe, es tut mir wirklich leid. Also hat letztendlich eurer Daumendrücken und an mich denken doch etwas genützt !!
Und Arwed, mit Cyber-Knife bei dir in München hatte ich schon Kontakt im Sommer, aber die können mich nur behandeln, wenn ich höchstens 2 Metas habe; bei mir sind aber mehr. Aber ich werde irgendetwas finden, da bin ich mir jetzt ganz sicher.
Ich glaube, die alte Biggi ist wieder da.
Danke, danke, danke für euren Beistand.
Wir schaffen das. Ich drück euch alle
Liebe Grüße
Biggi

In meinem Silvester-Glückskeks stand: Sie werden sich auf eine lange Reise begeben, die Ihnen etwas einbringt. So wird es ein.