Binweg

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Dienstag, 25. Januar 2011 - 17:06
Hallo Ihr Lieben, habe dch. die Ärztin(Sie war lange in der Onkologie beschäfitgt, jetzt ist sie hier in meiner Rehaklinik!) hier den Tipp bekommen, mich um Infos und Behandlungszentren(u.U. sogar über Studien in Uni-Kliniken!) mit HYPERTHERMIE schlau zu machen.
Leider lebt ja mein Mann und ich im Freistaat Bayern und da ist das ziemlich schwer, solch eine Hyperthermiebehandlung bezahlt zu bekommen.
Aber diese Behandlung ist sehr erfolgreich. Die Mediziner müssen nur immer alles genausestens beweisen.
Daher ist es fraglich, ob wir diese Chance kriegen.
Es wurde wieder bestätigt, dass die Onkologen meist nur im Rahmen der Zuzahlungen durch die GKV das Programm durchziehen (z.b. Chemotherapie zum Abwinken, was den Pharmakonzernen Kohle liefert, aber wenig bringt!)können.
Unser Onki ist sowieso so stinkig, dass er nicht mehr machen darf, obwohl er mehr machen würde, was besser hilft, weil die Kassen sich quer legen.
Wer von Euch hat damit schon Erfahrung und kann uns Adressen geben, die wir selber anschreiben.
Meine Ärztin hier meinte, selber sich kümmern, selber anschreiben. Der Onki ist da zu überfordert.
Notfalls selber zahlen!
Freuen uns sehr, wenn Ihr uns mit Infos zuschreibt, dann kann ich hier rechercherien. Danke, danke im Voraus.
Rike und Volker
P.S. es ist mir nochwas eingefallen. Sie meinte auch, wenn man schon Antikörperbehandlung macht, müsste genauso wie bei einer Infektion das richtige wirksame Antibiotikum auszutesten, auch die Krebszellen einem Test unterzogen werden, ob und welche Antikörper am wirksamsten sind.
Das setzt aber voraus,dassmit einer Biopsie die Zellen enrnommen werden und die Typisierung des passenden Antikörpers kostet ein Haufen Geld, was sie sparen wollen. Also lieber Nerven beruhigen und mit Chemo draufhauen.
Ich versteh es allerdings nicht.

Arwed

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Mittwoch, 26. Januar 2011 - 09:24
Hallo Rike und Volker,
Krebszellen sind aufgrund der schnellen Zellteilung sehr empfindlich, denn ihr Reparaturmechanismus ist relativ schlecht ausgeprägt. So kann man das Tumorwachstum durch Übertemperatur (Hyperthermie, zur Wirksamkeitssteierung für Chemo), Einbau falscher Erbinformationen in die RNS durch 5FU (Flouratom an 5. Stelle) und das Wachstum von Blutgefäßen durch Antikörper, wesentlich erschwert werden, und, wenn alles gut geht, zum Absterben bringen. Am Wirksamsten ist es natürlich, alle Methoden gleichzeitig anzuwenden, denn eine allein ist zu wenig.
Zur einer klassischen Chemo, wie in meinem Fall Folfiri, gehört z.B. auch Avastin, abhängig von RAS, EGFR.... Anhand des CEA- Kurvenverlauf, wobei nur die Antikörperbehandlung mit Avastin 6 Wochen vor einer OP beendet werden muß, konnte die Wirkung nachgewiesen werden. Leider kann die Krebszelle irgendwann so mutieren, daß sie resistent werden kann, wie auch bei mir geschehen. Eine richtige Antikörpertherapie, bei der mit den eigenen Krebszellen passende Antikörper an dendritische Zellen angehängt werden, um Krebsgewebe für die Freßzellen zu kennzeichnen, ist in der Entwicklung. Da müssen wir uns noch gedulden.
Liebe Grüße Arwed

yaccomo grae

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Mittwoch, 26. Januar 2011 - 11:52
Hallo Rike u. Volker,
ich war mehrmals zur Hyperthermie in der BIOMED Klinik in Bad Bergzabern. Hat mir sehr gut getan und in Verbindung mit der Chemo FOLFIRI die Metas zum Schmelzen gebracht. Dort wurde die gesamte Behandlung von meiner gesetzlichen Kasse übernommen. Wie sich Hyperthermie auf Lebermetas auswirkt, müßt ihr dort die Ärzte fragen. Bei mir waren es Lymphknoten im Bauch und Metas der Lunge.
Herzliche Grüße von Yaccomo

Biggi

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Mittwoch, 26. Januar 2011 - 13:00
Hallo Ihr Zwei,
bei mir hier ganz in der Nähe gibt es ein Institut, in dem man sich mit der Hyperthermie behandeln lassen kann. Der Arzt war früher sogar mal mein Hausarzt. Aber ich weiß von Fällen, denen durch die Behandlung Heilung von Krebs versprochen wurde und die haben nicht überlebt, da in der Zeit die Tumore weitergewachsen waren und man am Ende nichts mehr für sie tun konnte. Allerdings haben sie das nicht begleitend zur Chemo gemacht, sondern ausschließlich Hyperthermie. Ich denke, darin liegt ein großer Unterschied. Die Behandlungskosten mussten die Patienten übringens selber tragen und der Arzt verdient sich eine goldene Nase.
Immer offen für neue Dinge, die helfen könnten, bin ich bei der Hyperthermie, wie gesagt allein verabreicht, sehr vorsichtig. Die Therapie ist glaube ich auch sehr anstrengend. Das ist ein spezielles Bett, auf dem bei dem Patienten ein künstliches Fieber (40 °)erzeugt wird. Bei dem Arzt saß die ganze Zeit immer eine Krankenschwester mit am Bett, damit nichts passieren konnte.
Also erkundigt euch ruhig, vielleicht könnt ihr meine Zweifel ja ausräumen. Denn - Versuch macht klug.
Ich wünsche dir, liebe Rike, einen erholsamen Reha-Aufenthalt. Hoffentlich stellen dir deine Männer in der Zwischenzeit nicht das ganze Haus auf den Kopf laugh
Genieße deine Auszeit.
Liebe Grüße
Biggi

Binweg

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Mittwoch, 26. Januar 2011 - 16:30
@Liebe Yaccomo, wann war diese Behandlung in Bad Bergzabern? Und, lebst Du in Baden-Württemberg? Und, das wichtigste überhaupt, wie geht es Dir heute? LG Rike
@Biggi, du, ich hab dir ne PN geschrieben.
Danke für deine liebevolle antwort.
@Arwed, auch an dich ganz lieben Dank, mir ist klar, dass ich nichts bewegen kann, aber vlt kann ja unser Onki uns Tipps geben. Er sagte vor einigen Wochen, wenn er könnte, würde er ganz andere Medikamente verschreiben, aber die GKV bezahlt vo wenig.
Das lässt doch tief blicken, vorallem, wenn er das vor den Patienten sagt.
LG Rike

Arwed

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Mittwoch, 26. Januar 2011 - 18:33
Hallo Rike,
du brauchst dich nicht zu bedanken, das ist für mich selbstverständlich! blush
Soll doch der Onki sagen, wie sein Idealplan aussieht und welche andere Medikamente bevorzugt! Ich habe öfters im KH bei den Onkis nach anderen Medikamenten und Behandlungsmethoden nachgefragt und immer die Aussage bekommen, daß sie grundsätzlich nur bewährte Medikamente zum Einsatz bringen, die bei vielen tausend Patienten angewendet wurden und deren Neben- und gewünschte Wirkungen gut abgeschätzt werden können. Daher sind dort nur bekannte Medikamente, die jeder Mediziner kennt, in Einsatz. Einmal kam eine Gegenfrage auf meine Anfrage, ob man eine funktionierende Therapie durch fragliche Neuerungen ersetzen sollte, deren Wirkung und Nebenwirkung an zu wenig Patienten ausprobiert wurden.
Wenn dann alles fast verloren ist, kann man zu dem Versuchskanninchenprinzip wechseln. Das will einem kein Onki wünschen. Selbst Privatpatienten, die als Versuchskanninchen mißbraucht werden, bekommen genau dieselben Medis. Das Wenigste, was neu ist, ist besser, aber dafür nur teurer.
Liebe Grüße Arwed

Binweg

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Donnerstag, 27. Januar 2011 - 06:44
Lieber Arwed, habe eben mit meinem lieben Mann gesprochen und immerhin schon für den neuen Gedanken neugierig und fast auch wenig begeistern können. Er wird nächste Woche Mittwoch das Ergebnis des Staging (soll morgen nachmittag um 15.12 Uhr im Klinikum gemacht werden!) erhalten.
Und, ich kenn ihn ja, den Burschen blush dann frägt er den Onki gleich.
Optimal ist er dort sicher versorgt, im Rahmen des Budgets halt, das vermute ich.
Ich melde mich gleich, wenn ich mehr Infos habe. Euch ein ruhiges W.e., bei mir fängst es gerade an in der Kur mit Gruppengesprächen und Runter-Kommen, was mit verdammt schwer fällt. Lieben Gruß aus dem nördlichsten Zipfel von Bayern.
Rike

yaccomo grae

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Donnerstag, 27. Januar 2011 - 11:37
Hallo Rike,
ich war 2009 3x in Bad Bergzabern. Bei mir wurde eine punktuelle Hyperthermie durchgeführt- direkt auf die befallenen Stellen. Das war nicht anstrengend oder unangenehm. Im Moment geht es mir sehr gut, meine letzten Untersuchungen waren seit meiner Lungen OP im März 2010 ok! Ich wohne in der Nähe von Berlin. Alles Gute für Euch von Yaccomo