Gast
Samstag, 12. Februar 2011 - 18:10
Hallo zusammen,
Ich habe eine Frage bezüglich Xeloda. Mein Vater hat diese bereits einmal im Jahr 2008 bekommen (Metastasen in der Leber). Nun hat er das zweite Mal Lungenmetastasen operativ entfernen können. Vor der Operation hat er Folfiri bekommen (3 Monate) und soll nun ab März wieder Xeloda. Er ist wenig begeistert und weiss nicht, ob er diesem zustimmen soll. Xeloda hat er im Gegensatz zu Folfiri nicht gut vertragen. Macht es überhaupt Sinn, wieder Xeloda zu wählen? Ich habe einmal gehört, dass man eine Chemo nicht zweimal nehmen sollte.
Im Voraus vielen Dank für eure Bemühungen.
Liebe Grüsse
Michèle
Ich habe eine Frage bezüglich Xeloda. Mein Vater hat diese bereits einmal im Jahr 2008 bekommen (Metastasen in der Leber). Nun hat er das zweite Mal Lungenmetastasen operativ entfernen können. Vor der Operation hat er Folfiri bekommen (3 Monate) und soll nun ab März wieder Xeloda. Er ist wenig begeistert und weiss nicht, ob er diesem zustimmen soll. Xeloda hat er im Gegensatz zu Folfiri nicht gut vertragen. Macht es überhaupt Sinn, wieder Xeloda zu wählen? Ich habe einmal gehört, dass man eine Chemo nicht zweimal nehmen sollte.
Im Voraus vielen Dank für eure Bemühungen.
Liebe Grüsse
Michèle
Arwed
650 postsich habe nur schlechte Erfahrungen mit Xeloda gemacht, aber da muß ich weiter ausholen. Nach Folfiri mit Avastin (volle Chemo!) habe ich nach meiner Leber- OP adjuvant Xeloda bekommen und zwar als "leichte" Chemo, also ohne Irinotecan (Wirkverstärker) und Folinsäure, jedoch mit Avastin.
Während dieser Zeit habe ich erneut Metas bekommen und die Chemo äußerst schlecht vertragen, weil das 5FU im Körper gebildet wird und bei mir speziell große Umwandlungsprobleme gemacht hat. Die Xelodadosis mußte auf die Mindestdosis heruntergefahren werden. Nach erneuter Behandlung der neuen Metas mit Cyberknife hatte ich nach etwa 5 Monaten Pause erneut neue Metas, die wieder mit Folfiri + Avastin behandelt wurden, nachdem ich Xeloda wegen Unwirksamkeit abgelehnt hatte. In den letzten Monaten sind die Metas schnell geschrumpft, sogar teilweise gestorben (!) und manche unterschiedlich schnell resistent gegen Foliri geworden. Der verbliebene Rest wird jetzt mit SIRT beseitigt.
Die Aussage, daß eine Chemo nicht zweimal genommen werden soll, ist grundsätzlich falsch! Man versucht, eine Chemo so lange wie irgendwie möglich einzusetzen, bis eine Resistenz auftaucht. Dies wird durch das regelmäßige Staging (CT, MRT) überwacht. Denn schließlich will man den Bauplan der nächsten Chemomedikamente nicht leichtfertig vorzeitig den Metas bekanntgeben, damit diese nicht auch dagegen resistent werden können. Und so viele Chemolinien hat man auch nicht, sonst ist man bald austherapiert!!! Ich habe jetzt 3 Jahre lang Folfiri bekommen, wobei auch Xeloda damit verwandt ist, weil 5FU ja im Körper gebildet wird, und jedes Mal bisher konnte es mit Erfolg eingesetzt werden. Sind jetzt nach SIRT alle Metas beseitigt, könnte man es wieder mit Folfiri versuchen, aber z.B. am CEA- Wert kontrollieren. Falls Reste übrig geblieben sind, muß mit einer anderen Chemolinie, z.B. Folfox, weiterbehandelt werden.
Ich würde bei Deinem Vater wieder Folfiri + Avasin einsetzen.
Liebe Grüße Arwed