Fairlady2005

2 posts
Sonntag, 13. Februar 2011 - 21:10
Hallo zusammen!Ich stelle mich erstmal vor,ich heisse jessica bin 26 jahre habe zwei kinder und bin verheiratet.
bei meinem Mann(31 jahre) wurde vor zwei jahren darmkrebs festgestellt,worauf er sofort mit chemo behandelt wurde,aber jetzt nach zwei jahren wurden drei metastasen entdeckt,zwei an der wirbelsäule und eine im beckenbereich.wieso kann der tumor trotz chemo streuen? die metastase im beckenbereich wurde ende der woche entdeckt,das gespräch wie es jetzt weiter geht haben wir erst in zwei wochen.wie kann ich meinem mann helfen das alles zu überstehen,er hat irggendwie garkeine kraft mehr zu kämpfen,obwohl er noch jung ist und die chemo gut verkraftet,lässt er sich hängen (was ich auf einer art ja verstehe wenn man garkeine positiven ergebnisse bekommt) er redet auch nicht darüberer vermeidet alle themen die mit seiner krankheit zu tun haben! ich weiss nicht mehr weiter!

Binweg

596 posts
Sonntag, 13. Februar 2011 - 21:54
Liebe Jessica,
auch wenn der Anlass nicht schön ist, trotzdem willkommen hier.
Hier sind wir, die Betroffenen und die Angehörigen unter uns. Ärzte gibt es hier nicht und die brauchen wir auch nicht.
Die Meisten, die hier schreiben, sind allein durch ihre Krankheit und weitreichende Erfahrung Profis genug, um sich gegenseitig eine Hilfe und Stütze zu sein. Okay, das mal vorweg. cool
Ich versuche mal eure Gefühlslage zu beschreiben, ein klein wenig zu erfassen, korrigiere mich, wenn was falsch ist.

Dein Mann ist geschockt, er ist wie erstarrt. Und das kannst du auch am ehesten verstehen, weil du ihn kennst.
Ich stell mal einige Fragen, die ganz gut wären, wenn Du näheres, genaueres uns mitteilst, dann wissen wir mehr, um dann dazu antworten zu können.
Ist er nach der Diagnose damals operiert worden? Und wenn ja, wie war der Befund der Histologie.
Wie engmaschig waren die Nachsorgetermine?
Mit CT, Blultwerte, Tumormarker etc.?
An Eurer Stelle wäre es auch gut, noch eine Zweitmeinung einzuholen. Dazu solltet ihr ALLE Befunde in Kopie haben, auch evtl. CD von den MRT oder CTs.
Habt Ihr ein großes Klinikum oder Darmzentrum in der Nähe, um euch eine Zweitmeinung einzuholen?
Und, wo hat er die Chemo gemacht, im Krankenhaus stationär oder ambulant in einer Tagesklinik?
Nun bisschen zu mir: bin 55 und Ehefrau eines 52-Jährigen Mannes mit Darmkrebs, mein Mann hat auch trotz Chemo Metastasen bekommen, und das ziemlich schnell.
Krebs ist das, was ich begreifen musste, dass es uns für den Rest des Lebens begleiten wird.
Damit zu leben, umzugehen und dennoch den Mut NIE zu verlieren.
Die Statistiken, die einem so mancher Arzt an den Kopf knallt.... vergiss sie.
Kein Mensch ist gleich und wir sind alles Kämpfer, Dein Mann wird auch noch einer, das sag ich Dir.
So, das langt mal an Info.
Schreib so oft du willst, keine Frage ist zu dumm. Ok.
Ich bin seit dem 18.12.2009 mit diesem "Krustentier" befasst und die vielen Infos im Internet und hier haben mir sehr geholfen, dem ganzen ein wenig den Schrecken zu nehmen.
alles Liebe und gib nicht auf, nie, nie, nie...
Rike aus Bayern

Biggi

506 posts
Montag, 14. Februar 2011 - 12:01
Herzlich willkommen Jessica,
Rike hat schon viele wichtige Dinge geschrieben. Informiere dich erst einmal selber hier bei uns im Forum. Lese ein bisschen und schreib etwas genauer. Nach einiger Zeit kannst du mit der nötigen Überzeugungskraft vielleicht auch mal deinen Mann bewegen, hier zu lesen. Sicher kann auch er dann vieles viel besser verstehen und verarbeiten. Es hilft so sehr, wenn man sich mit der Krankheit auseinandersetzt.
Ich bin 50 Jahre alt und bekam die Diagnose im Dezember 2007. Seit Ende 2008 bin ich mit Metastasen im Bauchraum und in der Lunge in der Chemo. Mit einem zusätzlichen gegebenen Antikörper konnten im Juli 2010 beim CT keine Metas mehr im Bauchraum nachgewiesen werden. Die in der Lunge möchte ich gerne rausoperiert haben. Alle Vorbereitungen dafür laufen gerade an. Es gibt heute auch unterschiedliche Strahlentherapien, die angewandt werden können. Darüber kann dir unser Arwed hier im Forum ganz viel erzählen.
Bekam denn dein Mann die letzten 2 Jahre durchgehend Chemo ? Wenn ja, welche Mittel bekommt er ?
Schlecht finde ich, dass der Gesprächstermin erst in zwei Wochen ist. Geht das nicht eher ?
Ihr seid noch so jung, ich kann deine Verzweiflung nachfühlen. Aber Kopf in den Sand stecken, hilft jetzt gar nichts. Auch wenn es schwer fällt, Kopf hoch und nach vorne schauen. Infos einholen, was noch alles möglich ist und machbar ist. Nichts ist verloren ! Eben weil er so jung ist, hat er viel viel Kraft. Schade, bis vor kurzem ist hier ein Patient im Alter deines Mannes gewesen. Ihm geht es wieder gut und deshalb hat er sich auch ein wenig zurückgezogen. Lies mal nach bei Peter-Ernst. Eine gute Internetseite ist auch noch http://www.darmkrebszentrale.de. Auf die schau ich immer regelmäßig. Es wird ein Darmkrebspatient begleitet. Aber es gibt auch wichtige Infos zu Fragen rund um das Thema. Und eine Psychoonkologin gibt gute Tipps. Schau doch dort mal rein.
Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket. Bitte bleib für deinen Mann und vor allem für die Kinder stark und zuversichtlich !
Wende dich jederzeit mit deinem Kummer an uns !
Wir unterstützen, wo wir können.
Liebe Grüße
Biggi
Gast
Dienstag, 15. Februar 2011 - 12:36
Hallo Jessica,
ich hatte in einem anderen Forum mal gelesen, dass Metastasen an der Wirbelsäule erfolgreich mit Cybernife ausgeschaltet wurden. Möglicherweise wäre das ja auch bei deinem Mann anwendbar. Mit diesen neuen Gerät kann millimetergenau bestrahlt werden.
Alles Gute

Arwed

650 posts
Dienstag, 15. Februar 2011 - 14:17
Hallo Jessica,
nachdem es sich "nur" um 3 hoffentlich kleine Metas handelt, könnte man es mit Cyberknife oder Protonenbestrahlung beseitigen. Eine Vorschädigung durch eine Chemo ist schon mal hilfreich, um die Strahlendosis reduzieren zu können.
In das Cyberknifezentrum z.B. hier in München kann man über deren Homepage Arztbriefe usw. und sogar gezippte CDs (mit Bedienungsanleitung! smiley ) als Mail zur Beurteilung schicken. In wenigen Tagen bekommt man eine Antwort. Hier die Homepage:
http://www.cyber-knife.net/?gclid=CLeBz-3otJsCFUgTzAodDnhERA
Ebenso kann man auch einen Versuch mit dem Protonenzentrum versuchen, dort kommt die Antwort aber erst in 2 Wochen.
Also probieren, wer nichts wagt, gewinnt auch nichts! cool
Viel Erfolg und liebe Grüße Arwed

Fairlady2005

2 posts
Dienstag, 15. Februar 2011 - 20:47
Ich danke euch für soviel aufbauende worte! versuche eure fragen so gut wie möglich zu beantworten. Also operiert wurde er nicht,da der tumor am enddarm sitzt direkt an der hauptschlagader.die chemo bekommt er jetzt seid knapp zwei jahren alle zwei wochen ambulant für 48std.seit 3 monaten bekommt er zusätzlich noch kalk mit dazu das die knochen stärkt! meinungen eingeholt haben wir uns bis jetzt eigentlich noch nicht,mit der klinik im bochum das knappschaftskrankenhaus waren wir bisher sehr zufrieden. ich weiß das ich stark sein muss für ihn und für meine kinder,aber das ist schwer und tut weh zu sehen wie er leidet und meine kinder leiden auch darunter,die beiden sind 4und6 und wissen garnicht woran ihr papa erkrankt ist weil ich angst habe es den beiden zu erzählen,ich will nicht das sie sich auch sorgen machen ich weiss nicht ob das richtig oder falsch ist!