Marion1970
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Samstag, 19. Februar 2011 - 00:50
Hallo zusammen,
ich habe mich gerade erst angemeldet und nur mal kurz im Forum quergelesen, und zwar aus aktuellem Anlass. Heute bekamen wir die Nachricht, dass mein Vater - 72 Jahre alt - Darmkrebs hat.
Die Ärztin, die mit meiner Mom und mir sprach, war in ihren Aussagen sehr zurückhaltend und vertröstete uns auf die
"Tumorkonferenz" der Klinik in der nächsten Woche, dann erst könne sie uns sagen, was auf uns und besonders
natürlich auf meinen Vater zukommt.
Ich muss ausholen: mein Vater lebt sein Leben nach dem Motto "Was von allein kommt, geht auch von allein wieder weg" und steht mit Ärzten und seiner eigenen Gesundheit auf Kriegsfuß. Er hatte schon mehrere Herzinfarkte, eine Not-Bypass-Op, eine Stent-Op und einen Schlaganfall (alles seinem ungesunden Lebenswandel geschuldet, möchte ich behaupten)
Zudem hat er es geschafft, über die letzten 8 Monate (!) hinweg zu verheimlichen, dass er bis zu 10 mal täglich mit blutigem, schleimigen Durchfall zur Toilette ging. Er hat sehr schlechte Blutwerte, kaum Blutgerinnung, in den letzten Wochen fast 20 Kilo abgenommen, wiegt nur noch 65 kg (bei 1,75 m) und ist mit den Kräften am Ende. Bluttransfusionen haben nicht geholfen. Vorgestern bekam er eine Darmspiegelung. Die Ärztin sagte, sie hätten nur einen kleinen Teil des Darms untersuchen können, weil der Tumor (bzw. sagte sie "Gewebemasse") den Enddarm so eingeengt habe, dass man mit dem normalen Koloskop nichts ausrichten konnte. Jetzt soll mein Vater noch "in die Röhre" und mit Ultraschall untersucht werden.
Ein weiteres Problem - er hat momentan zusätzlich sehr starke Herz-Rhythmus-Störungen. Außerdem wird er in den nächsten Tagen noch weiter untersucht - man will feststellen, ob der Krebs schon gestreut hat.
Ich hoffe, ich habe alles so einigermaßen richtig wiedergegeben; ich bin ja kein Fachmann auf diesem Gebiet. Ich wollte mir das nur mal alles von der Seele reden. Ich stehe momentan ganz hilflos vor einer riesigen Wand. Für mich klingt das alles so, als sollten wir - meine Familie und ich - uns eigentlich keine Hoffnungen machen. Der "nette" Assistenzarzt riet uns dazu, meinem Vater eine Patientenverfügung ausfüllen zu lassen.
ich habe mich gerade erst angemeldet und nur mal kurz im Forum quergelesen, und zwar aus aktuellem Anlass. Heute bekamen wir die Nachricht, dass mein Vater - 72 Jahre alt - Darmkrebs hat.
Die Ärztin, die mit meiner Mom und mir sprach, war in ihren Aussagen sehr zurückhaltend und vertröstete uns auf die
"Tumorkonferenz" der Klinik in der nächsten Woche, dann erst könne sie uns sagen, was auf uns und besonders
natürlich auf meinen Vater zukommt.
Ich muss ausholen: mein Vater lebt sein Leben nach dem Motto "Was von allein kommt, geht auch von allein wieder weg" und steht mit Ärzten und seiner eigenen Gesundheit auf Kriegsfuß. Er hatte schon mehrere Herzinfarkte, eine Not-Bypass-Op, eine Stent-Op und einen Schlaganfall (alles seinem ungesunden Lebenswandel geschuldet, möchte ich behaupten)
Zudem hat er es geschafft, über die letzten 8 Monate (!) hinweg zu verheimlichen, dass er bis zu 10 mal täglich mit blutigem, schleimigen Durchfall zur Toilette ging. Er hat sehr schlechte Blutwerte, kaum Blutgerinnung, in den letzten Wochen fast 20 Kilo abgenommen, wiegt nur noch 65 kg (bei 1,75 m) und ist mit den Kräften am Ende. Bluttransfusionen haben nicht geholfen. Vorgestern bekam er eine Darmspiegelung. Die Ärztin sagte, sie hätten nur einen kleinen Teil des Darms untersuchen können, weil der Tumor (bzw. sagte sie "Gewebemasse") den Enddarm so eingeengt habe, dass man mit dem normalen Koloskop nichts ausrichten konnte. Jetzt soll mein Vater noch "in die Röhre" und mit Ultraschall untersucht werden.
Ein weiteres Problem - er hat momentan zusätzlich sehr starke Herz-Rhythmus-Störungen. Außerdem wird er in den nächsten Tagen noch weiter untersucht - man will feststellen, ob der Krebs schon gestreut hat.
Ich hoffe, ich habe alles so einigermaßen richtig wiedergegeben; ich bin ja kein Fachmann auf diesem Gebiet. Ich wollte mir das nur mal alles von der Seele reden. Ich stehe momentan ganz hilflos vor einer riesigen Wand. Für mich klingt das alles so, als sollten wir - meine Familie und ich - uns eigentlich keine Hoffnungen machen. Der "nette" Assistenzarzt riet uns dazu, meinem Vater eine Patientenverfügung ausfüllen zu lassen.
Biggi
506 postsoh dieses Motto kenne ich, das war auch mal meines. Bevor ich eines besseren belehrt wurde. Natürlich machst du dir riesengroße Sorgen, aber warte doch erst einmal die Tumorkonferenz ab. Wenn keine Metastasen gefunden werden, kann man vielleicht noch operieren.
Für dich hoffe ich aber, dass es dir ein wenig geholfen hat, das alles mal loszuwerden. Wende dich jederzeit an das Forum mit deinen Fragen und auch Gedanken. Hier findest du Hilfe und Zuspruch. Alle hier sind außerordentlich liebe Menschen.
Ich wünsche dir und deiner Familie, dass alles gar nicht so schlimm ist, wie es im Moment erscheint.
Kopf hoch und ganz viel Kraft
wünscht
Biggi