Mutti

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Sonntag, 27. Februar 2011 - 23:15

Hallo zusammen,

ich hab mich hier schon lange nicht zu Wort gemeldet. Jetzt treibt mich die Angst wieder dazu. Mein Mann erhielt im Juni 2008 die Diagnose Darmkrebs, wurde bestrahlt, mit Chemo behandelt und im September 2008 operiert mit künstlichem Darmausgang. Im März 2009 erfolgte die Rückverlegung. Seither ist er Dauergast auf der Toilette. Auch dazu hatten wir Ratschläge von vielen von Euch erhalten. Doch nach zwei Jahren keine Nacht durchschlafen, einem permanent entzündetem Hintern (nicht nur irgendwie entzündet sondern bis aufs rohe Fleisch), Schmerzen und damit verbundenen Agressionen, Arztbesuchen ohne Ende und bei allen möglichen Spezialisten in verschieden Unikliniken hat er jetzt beschlossen, sich erneut operieren zu lassen. Dabei wird nun ein dauerhafter künstl.Darmausgang gelegt sowie der Schließmuskel entfernt. Ich hab ehrlich Angst davor, von der er natürlich nichts weiß. Aber: die erste Op hat tadellos geklappt und er kam super zurecht. Das Dilemma fing ja erst nach der Rückverlegung an. Was aber, wenn es diesmal nicht so reibungslos funktioniert? Positiv ist in jedem Fall, dass sich seit der OP kein Krebs mehr gezeigt hat. Vor Kurzem ist deshalb auch der Port entfernt wurden. Ich hab vor allem auch desahlb Angst, weil der gesamte Bauchraum wieder eröffnet wird - und man so landläufig davon spricht, wenn Luft dran kommt, dann ...... Ich weiß, es klingt blöd und während ich es schreibe komm ich mir selber albern vor, aber ich kann diese Gedanken einfach nicht abschütteln. Gibt es jemanden, der sich auch im Nachhinein für einen künstlichen Darmausgang entschieden hat?

Ich danke euch für die Geduld beim Lesen und wünsche allen von Herzen Erfolg im Kampf gegen die Krankheit.

Nette Grüße Kerstin

Gast
Montag, 28. Februar 2011 - 11:49

Liebe Kerstin,

ich wünsche deinem Mann und Dir viel, viel Kraft für diese OP. Wenn es ihm momentan so schlecht geht mit seinem Darm, dann sehe positiv in die Zukunft mit dem künstlichen Ausgang! Denke immer daran, dass es ihm danach vielleicht um Welten besser gehen wird. Denn so wie du es beschreibst, ist das ein heftiges Paket das er da zu tragen hat jeden Tag. Eigentlich könnte er sich freuen, da der Krebs erst mal weg ist, muss sich nun aber mit einem fleischigen Popo den halben Tag auf dem WC rum schlagen. Das ist ja auch kein guter Zustand. Hilf ihm dabei diese OP gut durch zu stehen, damit er endlich wieder ,,Mensch´´ werden kann und sich an seinem Leben und seiner Familie erfreuen kann. Sei stark!!!!

LG Sarahsmiley

Chicana

413 posts
Montag, 28. Februar 2011 - 16:36

Liebe Kerstin

Mir haben sie gerade von 3 Wochen den Bauch auch wieder geöffnet, zwar nicht für ein Stoma sondern für eine Gewebeprobe, weil der Verdacht von ein 2. Tumor im Raume stand. Ich habe es mir auch lange überlegt, gehe ich das Risiko ein, aber ich muss Dir sagen, die Lebensqualität hinterher war es wert. Ich bin fest davon überzeugt, das es bei Euch so sein wird. Glaub daran!

Alles Liebe und viel Erfolg wünscht Euch

Chicana

Mutti

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Freitag, 4. März 2011 - 14:44

Mutti

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Freitag, 4. März 2011 - 14:46

Hallo, Sarah, hallo Chicana,

ich danke euch. Ich werde mir viel Mühe geben, die letzten Tage vor der Op nicht mit grübeln zu verbringen. Zum Glück kommt unsere Enkeltochter übers Wochenende, das lenkt uns beide sicher ab.

Nette Grüße Kerstin