Martl

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Dienstag, 17. Mai 2011 - 21:14

Hallo zusammen,

nach einem anstrengenden mit Auf und Ab jetzt abends endlich daheim bei Frau und Kind.

Heute war der erste Tag der Nachsorgeuntersuchung meines Dads. Mitte Dezember 2010 war er ja das letzte Mal operiert worden (rechte Lungenseite - eine Meta raus).

Mitte Januar dann kurze Nachsorgeuntersuchung im Bauchbereich (Leber, Darm etc) - alles gut gelaufen.

Tja...heute CT Thorax und MRT Oberer Bauchbereich. Morgen nochmal MRT Unterer Bauchbereich und Darmuntersuchung.

Zuerst teilte mir meine Mutter mit, dass die Lunge komplett frei sei laut CT-Befund des Onkologen, der ihr das mitgeteilt hatte. Glück und Freude breitete sich aus. MRT-Befund Bauch Oben noch nicht da (erst morgen).

Hab meine Eltern dann besucht in der Klinik und kurz nachdem wir später heim sind, ruft mein Dad an, dass er grad den Chefarzt der Abteilung getroffen hat und der meinte, dass das CT ja schon ganz gut war, aber sie haben nun anscheinend eine Kleinigkeit übersehen. An einem Lappen der rechten Lunge sei eine 4mm große Verdichtung. Ob es ein Blutgefäß ist oder eine Narbe oder eine Meta könne man nicht sagen. Man müsse das auf alle Fälle beobachten. Gesehen haben sie das erst später, weil sie das CT Bild vom Okt 2010 mit dem heutigen verglichen haben und da war dieser 4mm-Punkt noch nicht auf dem Bild.

Tja....jetzt stehen wir da die Idioten und die Stimmung ist erstmal wieder am Boden. Im schriftlichen Befund steht natürlich auch drin..."....Verdacht auf neue Metastase.." - müssen sie ja so reinschreiben.

Wir haben die Hoffnung, dass es vielleicht doch keine Meta ist. Grund: Das CT vom Okt 2010 war kurz vor den beiden Lungen-OPs in Regensburg.

Mein Dad wurde ja zuerst links operiert im November und dann Mitte Dezember auf der rechten Lungenseite. Beide Lungenseiten wurden hierbei mit der Hand und den Fingern vom Chirurgen komplett abgetastet und rechts konnte bis auf die eine bekannte Meta nix Neues gefunden werden. Und jetzt soll da angeblich wieder was sein??? Es wäre wünschenswert, dass diese "Verdichtung" irgendwie durch die OP selbst oder das Abtasten entstanden ist und eben keine Meta ist.

Aber keiner weiß es halt sicher.

Gewissheit hat man wohl erst in 3 Monaten, wenn nochmal ein CT bei der nächsten Untersuchung gemacht wird. Wenn das Ding dann größer ist, weiß man ja was los ist crying

Morgen wie gesagt noch Befund des gesamten Bauch- und Darmbereichs. Betet mit uns, dass hier zumindest klar nichts ist - sonst bricht für uns ne Welt zusammen!

Mir tun meine Eltern so leid - mein Dad kämpft sich seit der Diagnose im März 2010 so toll durch die ganze Krankheit und die ganzen Strapazen (3 schwere Ops, Chemos und Bestrahlungen) - er hätte es wirklich verdient, zumindest dieses Jahr Ruhe zu haben und die Zeit mit seinem grad geborenen Enkel zu verbringen.

Martl

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Mittwoch, 18. Mai 2011 - 11:04

Und weiter gehts....

Heute Darmuntersuchung.

Nächste schlechte Nachricht:

Es wurde ein Polyp gefunden, der etwas weiter oben sitzt kurz vor dem künstlichen Ausgang.

Ein Teil wurde entfernt und wird nun histologisch eingeschickt. Woher das Ding kommt, weiß noch keiner. Der Doc meinte, dass der Polyp vielleicht durch die Bestahlungen entstanden ist, die mein Dad ja ganz am Anfang 28x bekommen hat letztes Jahr im April.

Zudem muss der künstliche Ausgang noch angesehen werden. Dort befinden sich ja wie schonmal gesagt unten am roten Darmstück mehrere pustelartige Teilchen (sieht etwas pilzartig aus). Laut INternetrecherche könnte es sich um Granulome handeln. Hat da jemand schon Erfahrung oder was gehört?

Mir ist es an sich egal was es ist - Hauptsache keine Tumorzellen bzw. was Bösartiges. Und es wäre nicht schlecht, wenn man trotzdem den Darm zurückverlegen könnte nächste Woche.

Jedenfalls reißen die schlechten bzw. nicht so tollen Nachrichten nicht ab.

Ich bete echt, dass zumindest der Rest des Bauchraums und die Leber ohne Befunde sind.

Langsam wirds etwas viel mit den "unklaren Befunden".

Binweg

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Mittwoch, 18. Mai 2011 - 20:46

Ich hab das mit meinem göttergatten durchgesprochen. Auch sein Stoma ist nicht so rundum nur rot, er hat da auch Pusteln.

Er sagt, das kommt wohl vom Kleber wegmachen, vom Beutel, weil der von innen auch reiben kann und vom Kot, wenn er gelegentlich scharf ist.

Was auch noch zu beachten ist, als Nebenwirkung von der Chemo kann es auch an den unteren Lappen der Lunge kleine verengte oder verschlossene Blutgefäße geben, sowas wie eine beginnende Embolie, fragt doch mal nach. Das war bei meinem Mann Ende Januar, seither spritzt er sich Heparin regelmäßig, soll eine Nebenwirkung sein bei manchen Leuten.

Lasst euch bloß nicht kirre machen, ja. Das wird schon. Ganz lieben Gruß aus IN von Rike und Volker

Gast
Mittwoch, 18. Mai 2011 - 22:42

So...Untersuchungen heute endlich abgeschlossen.

Ein Aufwand ist das gewesen - echt schlimm.

Gestern und heute extra ins Klinikum IN rein von Kösching aus wegen MRT. Ja ihr habt richtig gehört - an beiden Tagen. Gestern MRT Oberer Bauchbereich und heute unterer Bauchbereich. Warum nicht gleich in einem???? Tja...weil die Krankenkassen nicht komplett zahlen, wenn 2x MRT an einem Tag gemacht wird. Das soll einer verstehen??? Der Aufwand (2x den ganzen Papierkram ausfüllen, Warten, Kontrastmittel trinken etc....tolle Logik!).

Jedenfalls stehen nun folgende Sachen fest:

1. Lunge wie gesagt laut CT frei bis auf diese 4mm große Verdichtung an einem der rechten Lungenlappen. Ob Meta oder nicht, wird sich in 3 Monaten zeigen, wenn wieder CT gemacht wird (etwas schade, denn das nächste CT wäre sonst in 6 Monaten gemacht worden - ist halt etwas doof, weil CT doch viel Strahlung hat).

2. Tumormarker und Blutwerte wie eigentlich schon immer alles top (die beiden Tumormarker haben bei meinem Dad noch nie besonders angeschlagen oder waren in kritischen Bereichen - darauf kann man sich also nie verlassen).

3. Darmbegutachtung von After bis Stoma-Ausgang (mein Dad hat ein doppelläuftiges Ileostoma): Alles soweit ok bis auf ein weißes, polypähnliches Zeug, dass kurz vor dem Ausgang aufzufinden war im Darm. Schaut aber laut Befund nicht Adenom-typisch aus. Trotzdem wirds histologisch untersucht. Zudem scheint der untersuchte Bereich allgemein etwas entzündet und sehr rötlich, was sehr wahrscheinlich auf die Bestrahlungen oder Chemo zurückzuführen sein könnte, die vor ca. nem Jahr waren. Aufgrund dessen haut das mit der Rückverlegung noch nicht hin, weil der untersuchte Teil (ist ja der Teil, der durch das Stoma eben bisher vom Stuhl verschont wurde) eben entzündet ist und dieses polypähnliche Zeug drin ist. Ich vermute sogar, dass dies auch für den Ausschlag am Stoma-Ausgang selbst verantwortlich sein könnte (der Ausschlag bzw. die Pusteln sind am unteren Loch des Stomas).

Wie du schon schreibst, Rike - auch bei meinem DAd reibt die Platte unten sehr oft (entweder beim Radfahren oder eben auch so) - es blutet auch hin und wieder.

Morgen kommt der Chirurg und schaut sich das Stoma nochmal genau an und eben auch diese Pusteln. Dann kann man auch sagen, wann überhaupt die Rückverlegung gemacht werden kann. Wäre schön gewesen, wenn das jetzt dann geklappt hätte, aber ok...das ist jetzt kein Weltuntergang.

3. MRT-Befunde bisher ok (Unterleib kommt glauch ich erst morgen).

Leber auch frei bis auf eine etwas unklare Stelle in nem Segment soundso. Das dürfte aber sehr wahrscheinlich genau die Stelle sein, an der vor nem Jahr bei der Darm-OP auch die eine Meta entfernt wurde. Kann also auch die Narbe von der OP sein. Daher auch einfach bei der nächsten Untersuchung in 3 Monaten wieder MRT und eben beobachten.

Insgesamt sind wir recht zufrieden.

Diese paar Ungewissheiten und unklaren Dinge (vor allem das in der Lunge) haben gestern zwar psychisch ziemlich reingehauen, aber Fakt ist:

Es wurde nichts klar als "krebsartig" identifiziert und auch gibt es keine Chemo oder sonstige Behandlung die nächsten 3 Monate.

Das nächste Staging ist Mitte August - dann werden wir so oder so wieder Angst haben und es wird sich rausstellen, ob die Ungewissheiten doch Schlimmeres sind. Bis dahin sollen meine Eltern möglichst abschalten und ihr Leben genießen.

Wäre halt schön, wenn das mit der Rückverlegung noch vor August hinhaut, aber falls nicht, kann man eben auch nix machen.

Binweg

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Mittwoch, 25. Mai 2011 - 12:32

Hallo Martl, liebe Familie, ich muss mich jetzt mal melden, nachdem ich einiges hier quergelesen habe, auch andere Themen, die mich sehr mitnehmen.

Bei Euch klingt das durchweg gut, super.

Kurz zu uns, Volker hat gerade Null bock auf die Erbitux-Chemo, denn es geht ihm sehr gut, er schafft wieder in der Wohnung, baut und der Job tut ihm gut, und die Kohle kommt halt nur rein, wenn man arbeitet [smiley:smiley-cool]

Also dränge ich ihn nicht, es ist sein Vagabund, den er so vielleicht raushaut oder nicht.

Alle sagen, er schaut gut aus, sogar der Onkologe.

Also warten wir ab und ich hoffe, er macht bald das STaging, was ansteht. Ich weiß es nicht, ob er nicht auf Muffensausen habt.

Ich lebe inzwischen von Woche zu Woche, wir haben soviele Baustellen und anforderungen an uns beide, dass wir den Krebs ziemlcih ausgeblendet haben.

Ich hoffe, das rächt sich nicht irgendwann.

Ich finde das so toll, wie das bei Deinem Papa weitergeht.

Genießt die Zeit, und kraul den Jannik am Bauch von mirangel