Gast
Montag, 20. Juni 2011 - 17:21

Ich hatte schon mal geschrieben und mich nicht richtig ausgedrückt. Wer kann mir von Erfahrungen wegen tauber zehen und lahmer Beine nach der Chemo etwas sagen, vielleicht gibt es da auch Betroffene und wer weiß Rat und Hilfe. Mein Mann hat jetzt schon 2 Wochen die Chemo beendet und es wird nicht besser. Die Ärzte sagen, "Abwarten", ob das eine Lösung ist wage ich zu bezweifeln. 825ab

Gast
Dienstag, 21. Juni 2011 - 09:51

Hallo und guten Morgen,

auch ich habe Chemo bekommen von April 2010 bis Februar 2011.

Ich hatte die gleichen Beschwerden an den Händen und Füssen. Während meiner Reha im November 2010 haben wir Übungen mit einem sog. Igel-Ball gemacht und getrocknetem Getreide. Ich habe mir z.B Linsen gekauft und darin meine Hände bzw. Fingerkuppen bewegt. Mir hat es sehr gut getan.

Allerdings sind die Nebenwirkungen noch nicht ganz verschwunden, aber sie sind wirklich erträglich geworden. Alles Gute Edith

maincoon10

647 posts
Dienstag, 21. Juni 2011 - 10:52

guten morgen,

ich muss dem arzt recht geben - abwarten ist die devise. ich geb mal weiter, was ich so weiss:

es soll zu 100 % reversibel sein. das taubheitsgefühl wird von dem zystotikum oxaliplatin verursacht und ist eine chemische nervenstörung, die bei vielen darmkrebspatienten nach der chemo auftritt oder sogar während der chemo. meine onkologin erwartete es ab der 8/9 chemo. in diesem fall wird das oxaliplatin ev. sogar abgesetzt. bei mir ist es auch erst nach anschluss der chemo aufgetreten.

der fachbegriff dazu neuropathie - stufe 2 - kein feingefühl mehr in den händen und in den füssen eh nicht mehr, aber nciht so schlimm, dass mir was aus den händen gefallen wäre, oder ich nicht mehr gehen hätte können.

das gefühl an den händen (chemo war mitte okt 2010 zu ende) ist fast wieder wie es war und die füsse erholen sich gerade - kalt und warm kann ich schon wieder fühlen. da sich was tut, findet die onkologin, dass dies ein gutes zeichen sei und geht auch davon aus, dass es wieder vorbei geht.

in der reha hatte ich die gleichen "übungen" wie edith maria - zu hause habe ich sie aber nur unzureichend;) fortgeführt, da ich keine veränderung spürte... die hände regenieren sich eh schneller und jetzt im frühjahr / sommer laufe ich viel barfuss.. das ist das gleiche, da die füsse so unterschiedliche reize erfahren und die nerven sich dadurch regenerieren.

also ich bin guter dinge, dass sich alles wieder regeneriert - aber es braucht halt zeit

lg andrea

Gast
Dienstag, 21. Juni 2011 - 13:32

Danke für die Ratschläge,vielleicht wissen andere auch noch mehr darüber zuberichten. Ich würde mich freuen und es gibt mir Mut.

Gast
Dienstag, 21. Juni 2011 - 17:26

Es ist wirklich so wie Andrea es beschreibt. Eswird nicht Wochen, es wird Monate brauchen bis besonders in den Füssen die Neuropathie nachläßt. Auch das es eine häufige Nebenwirkung des Oxaliplatin ist. Bei mir waren die Füsse bis hoch zu den Knien sehr stark gefühllos. Ich musste bei der Fusspflege höllisch aufpassen das ich mich nicht verletzte, ich hätte es nicht gespürt. Ich hab in dieser Zeit Schuhe angehabt die von bloßen Ansehen schon Schmerzen auslösten, aber sensationell aussahen. Mir taten ja die Füße nicht wehwinkWenn nach einiger Zeit eine andere Chemo ohne Oxaliplatin gegeben werden sollte trägt das natürlich auch nicht zum raschen Abbau der Beschwerden bei, es sollte sie aber nicht verschlimmern. Ich hatte danach Capecetabin, danach Folfiri (Avastin, Irinotecan, 5Fu...)bekommen. Die Taubheitsgefühle gingen langsam aber stetig zurück. Ich kann sagen das es fast 1 Jahr gedauert hat. Also, barfußlaufen, Igelball, Fußmassagen... Vorsichtig mit Wechselfußbädern, du kannst dich dabei verbrühen!!

Liebe Grüße

Hally

maincoon10

647 posts
Dienstag, 21. Juni 2011 - 20:52

naja.. ich vergass.. ich trage zeit fast einem jahr turnschuhe (weite schuhe) und da ich noch etwas gefühl habe - nicht so schlimm wie hally, hatte ich im winter nach chemoende leider nicht allzuviel spass beim snowboarden (weil die füsse so kalt und dann mir kalt war) und etwas später dann druckstellen, blasen und co, als etwas gefühl zurückkam... sobald ich mal andere schuhe anhatte

aber im vergeleich zu chemo und op, fand ich das zwar lästig... aber harmlos.

es wird,da bin ich mir sicher.. es dauert halt

lg andrea

Gast
Sonntag, 26. Juni 2011 - 03:53

Hand-Fußsyndrom ist bekannt als eine Folge der Chemotherapie und in den meisten Fällen irreversibel, eine Art PNP (Polyneuropathie) und das behält man für immer,

höchstens schwächt es sich im Verlaufe der Zeit (Monate bis Jahre) etwas ab

das ist die bittere Wahrheit und alles Drumherumreden würde niemandem letztendlich nützen; besser, man weiß um die Dinge

suse

32 posts
Sonntag, 26. Juni 2011 - 21:32

Hallo,

ich kann nur sagen das das Hand -und Fußsyndrom auch 5 Jahre nach meiner Chemo immer noch vorhanden ist, zwar nicht mehr so ausgeprägt aber im Sommer besonders intensiv.

mfg

Gast
Sonntag, 26. Juni 2011 - 23:52

Soweit ich orientiert bin, bedeutet "Hand-Fußsyndrom" eine Schädigung der Haut an Händen und Füßen, die recht schmerzhaft ist. Die Schädigung der Nerven ist eher untergeordnet. Dieses Syndrom tritt vergleichsweise häufig bei Capecitabin (Xeloda) auf, das als oraler Ersatz für 5-FU genommen werden kann - der Grund übrigens für mich, mich für 5-FU zu entscheiden. Die Gefühllosigkeit in den Extremitäten und die massiven Mißempfindungen sind eher bei Platinpräparaten zu beobachten. Ich schreibe das, weil Xeloda sehr häufig als alleinige adjuvante Therapie bei Rektumkarzinom verwendet wird bzw auch verwendet werden kann. Die Probleme, die Xeloda bereiten kann, sollen in der Regel ausheilen.

Gast
Dienstag, 28. Juni 2011 - 00:48

@Vantast:

Das klingt schlüssig

@Suse:

Du lebst noch, nach 5 Jahren seit Chemo, immerhin, das ist ein beachtlicher Erfolg, Glückwunsch, da kann man die lokal begrenzten Gefühlseinschränkungen durchaus mit in Kauf nehmen