Gast
Donnerstag, 8. September 2011 - 21:52

Hallo.

Ich bin neu hier. Wir haben letzte Woche die Diagnose bekommen, dass mein Papa (73 Jahre)Darmkrebs hat. Er hat ein 5 cm grosses Adenokarzinom, gut differenziert laut Biopsie von der Darmspiegelung, und er hat eine kleine Metastase an der Leber, die aber operabel ist. Lunge und Bauchfell sind in Ordnung. Die Op wird jetzt so zügig gemacht weil die Darmpassage schon sehr eingeschränkt ist. Er hat starken Ferritinmnagel, dadurch wurde erst eine Darmspiegelung gemacht - leider sehr spät.

Die Aerzte sagen uns, dass es nicht aussichtslos ist und viele Patienten im gleichen Fall schon geheilt werden konnten. Er bekommt nach der OP dann Chemo (vielleicht mit Antikörpertherapie dazu).

Ich hab in erster Linie jetzt Angst vor der OP. Sie soll 4-5 Stunden dauern und danach bleibt er zirka 14 Tage im KH (davon 2 Tage Intensivstation wegen der Leber-Op). Er ist Diabetiker und nimmt auch Kortison wegen Pseudo-Polyarthritis, daher wurde uns gesagt dass die Wundheilung nicht so schnell gehen würde.

Wie schwer und gefährlich ist so eine OP? Wie schnell kommt er wieder auf die Beine und wie schätzt ihr seine Lage ein, kann er noch ein paar Jahre gut leben?

Danke für eure Meinung

Mit lieben Grüssen, Jamie

landtechniker

578 posts
Donnerstag, 8. September 2011 - 22:49

Hallo Jamie,

die Heilungsaussichten bei Darmkrebs sind im Allgemeinen recht gut. Im Voraus eine Prognose zu geben ist schwierig, Da schon eine Lebermetastase vorhanden ist, besteht die Gefahr, dass auch anderswo noch Absiedlungen vorhanden sind, die aber im Moment noch unter der Sichtbarkeitsgrenze liegen.

Die OP an sich ist auch nicht so schlimm, wie es sich zunächst anhört. Dein Vater wird voraussichtlich einen Schmerzkatheder ins Rückenmark erhalten, so dass er anfangs keinerlei Schmerzen hat. Ich hatte meine Darmkrebs-OP vor vier Jahren mit 44 - ich habe sie gut überstanden, die Chemo war schlimmer. Vor gut drei Wochen eine Lungen-OP wegen Metastase, nach fünf Tagen durfte ich übers Wochenende nach Hause, am Montag bin ich dann entlassen worden.

Also erst mal Kopf hoch, wenn alles einigermaßen normal läuft, hat dein Vater sicherlich noch einige gute Jahre vor sich.

Wichtig ist, dass er in guten Händen ist und in der nächsten Zeit von Spezialisten betreut wird. Ich hoffe, dein Vater ist an einem Tumorzentrum in Behandlung. Wenn nicht, holt euch unbedingt eine Zweitmeinung zum weiteren Vorgehen ein.

Alles Gute Landtechniker

LaTina

84 posts
Freitag, 9. September 2011 - 09:18

Hallo Jamie,

meine Mutter wurde 2008 operiert. Sie latschte schon nach wenigen Tagen wieder recht munter durchs Zimmer. wink

Kann dabei unterstreichen, was der Landtechniker sagte: die Chemo war für sie viel unangenehmer. Aber auch die hat sie überwunden, und sie wird jetzt eine weitere Chemo machen müssen. Davor hat sie Angst, aber sie bietet der Krankheit wieder die Stirn.

Alles Gute für Deinen Vater!

Tina

Biggi

506 posts
Sonntag, 11. September 2011 - 11:14

Hallo Jamie,

keine Angst, die kriegen das hin. Wirst sehen. Da dein Papa ja nicht mehr ganz so jung ist, kann das vielleicht auch mal einen Tag länger dauern mit dem wieder auf die Beine kommen. Aber hab Geduld und sei zuversichtlich.

Ich wünsche euch viel Kraft und einen Schutzengel an eurer Seite !

Liebe Grüße

Biggi

annachristine

307 posts
Sonntag, 11. September 2011 - 15:53

Hallo Jamie,

meine Mutti war bei der OP 89 Jahre alt. Ich habe sie am Tag nach der OP auf der Intensivstation besuchen können. Es hieß vorher auch, daß sie dort wenigstens nach der Op 3 Tage sein würde.

Die Schwestern auf der Station waren sehr nett. Für Mutti gab es einen frisch gekochten Tee, denn ich ihr dann geben konnte. Ich glaube, es hat ihr sehr gut getan, daß ich dann da war. Bereits am nächsten Tag war sie wieder auf der normalen Station. Mein Sohn hatte für Oma einen weißenPlüschteddy ausgesucht, der sie bewachen und trösten sollte.Ich glaube er war bei ihr auch gut angekommen, denn sie hat mit ihm immer geknuddelt.

Ich schicke Dir und auch Deinem Papaeinen ganz schönen Regenbogen, der in allen seine 7 Farben prächtig leuchten soll. Aber ich drücke auch die Daumen für ein gutes Gelingen der bevorstehenden Op.

Liebe Grüße

Anna-Christine

Jamie

1 posts
Freitag, 16. September 2011 - 21:39

Hallo,

mein Papa hat die Op ( die aber dann doch erst am Mittwoch war) gut überstanden. Er war nach einem Tag Intensivstation schon wieder auf seinem Zimmer. Laut Aerztin ist alles raus, leider haben sie aber bei der OP noch eine zweite sehr kleine Metastase an der Leber entdeckt, die aber auch rausgenommen wurde. Es geht ihm schon besser, er kann zeitweise schon im Stuhl sitzen und hat aber noch seinen Rückenkatheter. Schmerzen bis jetzt sehr wenig, der Bauch ist schön weich und er kann schon schluckweise Wasser trinken. Wenn er so weitermacht darf er nächsten Mittwoch oder Donnerstag nach Hause (nur 1 Woche nach der OP). Den Port kriegt er am Dienstag wohl gesetzt und die Chemo soll in zirka 3 Wochen beginnen. Laut Test eignet er sich auch sogar für eine Antikörpertherapie.

Ich bin recht zuversichtlich, auch wenn mir bewusst ist dass er noch einen langen Weg vor sich hat. Aber ich fand dass er heute (2 Tage nach der OP) besser aussah als vor der OP.[smiley:smiley-surprised]Liebe Grüsse und danke für eure Untersützung, Jamie