Gast
Montag, 12. September 2011 - 07:22

Ich weiß nicht wie ich anfangen soll...

Vielleicht damit, dass meine Schwester (55) seit ein paar Wochen an Darmkrebs erkrankt ist.

Eigentlich wussten wir, dass unser Opa sowie unser Onkel väterlicher Seite beide an Darmkrebs gestorben sind, aber trotzdem war es für uns nie ein Thema.

Nun kreisen die Gedanken, ich (weiblich 50), 3 Fälle in der Familie, muss ich mir Sorgen machen?Habe meinen Hausarzt darauf angesprochen, er meinte dass bei der Gynokologischen Krebsvorsorge auch getestet wird. Soll ich mich mit der Antwort zufrieden geben?

Da ich an Divertikulose leide, habe ich im letzten Jahr eine Darmspiegelung gemacht bekommen, abgesehen von den Divertikel, war diese unauffällig. Brauche ich mir nun keine Sorgen machen, oder soll ich mich doch weiter bemühen?

Ich dachte schon mal am ScheBo M2PK Stuhltest, oder soll ich mich nach einer Beratungsstelle erkundigen?

Wer weiß Rat?

Ich dachte schon mal

Gast
Montag, 12. September 2011 - 09:30

Guten Morgen JJ,

vorneweg: bin 50 Jahre alt und seit Dez. 2007 selbst betroffen.

Ich meine, das ist nicht richtig, was dein Hausarzt sagt. Ich bin immer regelmäßig zur Gynäkologin gegangen, dort wurde nie ein Stuhltest gemacht. Und mit der Tastuntersuchung im Darm lässt sich ein Darmkrebsnicht feststellen,jedenfalls nicht, wenn er - wie bei mir - sehr weit oben liegt. Da kommt gar keiner hin !Das reicht bei weitem nicht aus. Dann hätte man den Krebs bei mir nämlich schon viel viel früher finden müssen. Er wurde bei mir nur durch verschiedene Sympthome bemerkt. Nach Bekanntwerden meiner Erkrankung haben meine Schwestern auf Anraten des Arztes auch sofort eine Spiegelung machen lassen. Bei Ihnen war alles okay. Das war bei dir ja auch so ähnlich. Es heißt ja nicht, nur weil deine Schwester erkrankt ist, dass es bei dir auch so ist. Aber das Risiko ist natürlich da ! Ein Darmkrebs entwickelt sich ja erfahrungsgemäß über mehrere Jahre. Und du hast im letzten Jahr eine Spiegelung gemacht, aber ja mit einem anderen Hintergrund.Wenn es dich beunruhigt, sprich mit einem Arzt, vll. mit einem Gastroenterologen, um bei Bedarf noch einmal genauer nachzuschauen.

Wenn es dir ansonsten gut geht, brauchst du dir sicherlich im Moment keine Sorgen zu machen.

Wir sind zwar alle keine Ärzte hier, aberich denke, dass ich mit meiner Einschätzung nicht ganz falsch liege.Sicher wird sich noch der eine oder andere melden und ich hoffe, dass alle ebenso denken wie ich.

Für deine Schwester wünsche ich, dass der Tumor rechtzeitig entdeckt wurde und damit eine guteChance auf Heilung besteht.

Alles Liebe

Biggi

LaTina

84 posts
Montag, 12. September 2011 - 09:35

Hallo,

wenn Du im vergangenen Jahr eine Darmspiegelung gemacht hast, sollte eigentlich kein Grund zur Besorgnis bestehen. Wenn dabei etwas entdeckt worden wäre, hätte man es Dir - da gehe ich mal von aus - gleich gesagt. Ein Darmkrebs entwickelt sich erstmal aus Darmpolypen, und selbst diese würden bei einer Spiegelung gleich weggenommen werden.

Soweit ich weiß, kann man sich aber generell untersuchen lassen darauf, ob man erblich vorbelastet ist (per Blutuntersuchung). Die erbliche Form des Darmkrebses taucht aber in der Regel sehr viel früher auf, in jüngeren Jahren.

Meine Mutter war 2008 an Darmkrebs erkrankt, aber nicht an der erblichen Form, darum schrieb ich "soweit ich weiß".

Ich hoffe, ich konnte Dich beruhigen.

LG Tina

maincoon10

647 posts
Montag, 12. September 2011 - 13:03

Hallo,

schau mal hier auf der seite auf http://www.darmkrebs.de/frueherkennung-diagnose/frueherkennung-vorsorge/vorsorge-bei-erhoehtem-risiko/. da gibt es umfangreiche Infos zu "familiärem" Darmkrebs und was es da so alles geben kann. Von familiär gehäuft, bin hin zu HNPCC, FAP und Co.

Vom Stuhltest als Diagnose würde ich persönlich abraten.. ich hatte trotz ca. 80-100 Polypen und Tumor, kein Blut im Stuhl. Aber ich gehöre, nicht zu dem "familiären" Teil sondern eher zu FAP und Co, aber das nur am Rande bemerkt.

Aber auf Grund meiner Erkrankung müssen meine erstgradig verwandten alle 2 Jahre zur Darmspiegelung und zur Magenspiegelung. Meine Mutter ist gerade an Brustkrebs erkrankt, was für mich auch bedeutet, dass ich nun jährlich zu Mammographie muss.

Frag mal nen Internisten und die Gastro-Leute im Krankenhaus, die wissen zumindest in Darmzentren gut Bescheid, über die Erkrankung.

Alles gute für deine Schwester.

lg andrea