regina.mardt

29 posts
Samstag, 8. Oktober 2011 - 19:42

Hallo Ihr Lieben,

hat jemand von Euch sich schon mal mit dem o.a. Thema befasst?

Was hier angesprochen wird ist eine Therapie, die es ermöglichen soll, die Lebensqualität der Patienten, die durch eine Chemo müssen, deutlich zu verbessern.

Gemeint ist die sog. Misteltherapie d.h. die klassische Onkologie wird durch die sog. komplementärmedizinische Maßnahme unterstützt.

Aus diesem Grund wurde im Mai 2011 die Deutsche Gesellschaft für integrative Onkologie (DeGIO) in Frankfurt a. Main gegründet.

Eine Expertenkonferenz kam bereits im Juni 2011 zu dem Ergebnis, daß eine begleitende Misteltherapie die Nebenwirkungen von Chemotherapeutika reduzieren kann. Negative Wechselwirkungen sind in den bisherigen Untersuchungen nicht aufgetreten. Die eigenen Nebenwirkungen der Misteltherapie sind dabei in der Regel harmlos und klingen rasch wieder ab.

So haben anthroposophische (menschenkundliche, so stand es es dort) Mistelpräparate gerade bei Kassenpatienten einen hohen Stellenwert, da sie auf Rezept verordnet werden können. Dies betrifft sowohl die begleitende Therapie als auch die Therapie von bereits metastasierten Tumoren.

Die umfassende Verordnungsfähigkeit ist mittlerweile von 12 verschiedenen Sozialgerichten bestätigt worden.

Quellen: Gründungskonferenz der DeGIO am 19.Mai 2011, Praxis Magazin, Ausgabe 7-8/2011.

Also, ich fand das sehr interessant, zumal ich grad mitten in der Chemo stecke. Schließlich sollten in unserem Kampf die Narben so klein wie möglich gehalten werden, daß es nicht ganz ohne geht wissen wir eh!

Dann kramt doch mal in Eurem Wissen, denn damit wünsche ich Euch noch ein schönes Wochenende und schicke liebe Grüße durch ganz Deutschland und überall dorthin wo man mit uns fühlt

Regina

P.S Sollte das Thema zweimal auftauchen--mein PC spinnt!!

landtechniker

578 posts
Sonntag, 9. Oktober 2011 - 19:50

Hallo Regina,

ich weiß dass viele Ärzte und auch Patienten darauf vertrauen. Ich persönlich habe die Chemo mit Homöopathie begleitet und bin seither davon überzeugt. Es hängt sehr davon ab, wie gut Arzt/Ärztin oder Heilpraktiker/in das jeweilige Verfahren individuell auf den Patienten abstimmen. Aber nutze die Möglichkeit unbedingt.

Viel Glück Landtechniker

regina.mardt

29 posts
Montag, 10. Oktober 2011 - 17:50

Hallo Landtechniker,

Deine Beiträge verfolge ich schon seit einiger Zeit sehr interessiert, denn Du scheinst ja (leider) schon aus vielen Erfahrungen schöpfen zu können, was für und andere zum Glück sehr hilfreich ist.

Habe morgen einen Termin bei meinem Onkologen und da werde ich das Thema geich mal durchkauen. Ich hatte das schon vor Beginn mal bei meinem Hausarzt angesprochen und auch der war nicht abgeneigt, diese begleitende Therapie für mich anzuordnen.

Ich bin wieder guten Mutes, hab grad meine Erholungswoche, da versuche ich dann die anderen Tage zu vertreiben, Dein Rat kam also genau zum richtigen Zeitpunkt, vielen Dank.

Herzliche Grüße aus Glücksburg

Regina

Gast
Dienstag, 11. Oktober 2011 - 08:38

Ich hatte mal Gelegenheit während der Chemo mit einem Patienten zu sprechen, der begleitend eine Misteltherapie macht und ihm ging es damit wesentlich besser, eigentlich war der richtig gut drauf. Zwischenzeitlich hatte er auch mal abgesetzt, aber dann wurde es wieder schlimmer und er hat sofort wieder damit angefangen. Überhaupt schwöre ich sehr auf Homöopathie. Schüsslersalze, auch für die Kinder, sind schon seit Jahren in meiner Hausapotheke und meine Heilpraktikerin unterstützt mich in der Therapie auch mit tollen Mitteln, z.B. gegen den Durchfall und für die Entgiftung des Körpers. Hilft mir wirklich sehr gut !

Grüße Biggi

Gast
Mittwoch, 19. Oktober 2011 - 00:52

Stichwort: Zusatztherapien

also ich kann nur aus ureigener Erfahrung sprechen: ich habe chemotherapiebegleitend Selen (auf nüchternen Magen, in einem Körser aufgebröselt+Wasser) eingenommen und Mistelexkrakt gespritzt (das war immer ein Heidentheater, dieses Bauchgespritze andauernd), und ich habe weder von dem einen, noch von dem anderen Präparat grossen Nutzen verspürt, aber vielleicht ist das ja nicht messbar oder auch imaginär, so wie bei Placebos, keine Ahnung

meine Devise war: es möge nützen und wenn es ja nicht schadet, warum nicht

spannender fand ich einen TV-Beitrag gestern oder vorgestern, wonach Nahrungsreduktion und regelrechte Hungerperioden neben Bewegung und sportlicher Betätigung wohl einen sehr guten Einfluss auf Krebs haben soll, es wurde auch immunbiologisch erklärt, das war ja auch Armstrong's Devise nach seinem Hodenkrebs

mfG

Gast
Mittwoch, 19. Oktober 2011 - 09:20

Wo lief denn der Beitrag ?

Also Sport, wenn möglich, bei einer Krebserkrankung während und nach der Chemotherapie zu treiben -wie es die Kraft zulässt- ist ja bereits bewiesen. Aber bewusstzu hungern, halte ich persönlich für bedenklich. Natürlich gibt es Lebensmittel,deren sekundäre Pflanzenstoffe helfen. Habdarüber ein Buch : Krebszellen mögen keine Himbeeren !Weil ich ja unter der Chemo wegen der hohen Cortisongaben so viel an Gewicht zugenommen habe, habe ich letztens über eine Gewichtsreduzierung mit meinem Onkologen gesprochen. Ichhatte Metabolic Balance im Kopf. Er hat sofort dringend davon abgeraten, da man für eine laufende Chemo viel Kraft braucht und diese mit einer ausgewogenen Ernährung erhält. Kein schnelles Abnehmen und keine einseitige Ernährung bitte.Wenn dann eher langsam, so wie Ernährungsumstelung bei den Weight-Watchern oder Friss die Hälfte.

Klingt für mich einleuchtend.

LG Biggi

sigi55

80 posts
Mittwoch, 19. Oktober 2011 - 18:49

Hallo Regina,

ich war davon begeistert, als mir meine Hausärztin als Chemo-Begleitung eine Misteltherapie vorgeschlagen hat. Sie hat mir die erste Spritze gegeben und ich bin dann zur ersten Chemotherapie für 3 Tage ins Krankenhaus (um zu sehen, wie ich die Chemo vertrage). Ich hatte die 2 Spritze dabei, die Ärzte sollten sie mir dort geben. Der Stations-Onko hat sie mir nicht verabreicht und mir erklärt, dass bei Darmkrebs nicht erwiesen sei, ob eine Misteltherapie von Nutzen ist, oder evtl. kontraproduktiv wirkt. Es lägen keine ausreichende Studien vor. Bei Krebsarten, wie z. B. Brust- oder Prostatakrebs liegen genügend Studien vor und sie ist dort sehr hilfreich. Nun gut, er hat mich davon überzeugt, es zu lassen.

Als ich nach den 12 Zyklen Chemo, im August, zur Anschlussheilbehandlung war, habe ich einen Vortrag über alternative Chemobegleitungen, u.a. Misteltherapie, gehört. Auch der Onkologe dort, war der gleichen Meinung, wie der im Krankenhaus - bei Darmkrebs liegen keine aussagekräftigen Studien vor; und was nicht ausreichend erforscht wäre, würde er nicht machen.

Ich habe leider noch immer, nunmehr fast 3 Monate nach Beendigung der Chemo große Probleme mit dem Hand- und Fußsyndrom (Polyneuropathie). Medikamente, wie Lyrica haben nicht geholfen. Vielleicht hätte ich mit einer begleitenden Misteltherapie diese Probleme nicht. Es muss also jeder für sich selbst entscheiden, ob er eine zusätzliche Therapie macht oder nicht.

Dies sind meine Erfahrungen in Bezug auf eine Misteltherapie.

Alles Gute

Sigi

landtechniker

578 posts
Mittwoch, 19. Oktober 2011 - 22:04

Liebe Regina,

ich habe vorgestern meinen Heilpraktiker auf Misteltherapie angesprochen. Seine Aussage: Er setzt sie nicht mehr ein, weil er von der nachhaltigen Wirkung nicht überzeugt war. Zwar konnte er bei ca. 90 % der Patienten einen Anfangserfolg feststellen, der aber in der Regel sehr schnell nachgelassen hat, und z.T. sogar ins Gegenteil umzuschlagen schien. Von daher hat er keine Vertrauen mehr in die Mistel.

@Sigi: Tolle Begründung deines Onkologen. Wenn der mal ehrlich die Wirksamkeit seiner Chemotherapien überprüfen würde, käme er wahrscheinlich zu dem selben Ergebnis.

Ich schwöre auf Homöopathie. Mir hilft sie. Und dazu gibt es überhaupt keine Studien.

Gruß Landtechniker

regina.mardt

29 posts
Donnerstag, 20. Oktober 2011 - 16:30

Hallo, Ihr Lieben,

tja, das war ja ´ne Menge Für und Wider.

Also, ich hab das Ganze mit meinem neuen Onkologen (weil ich ja umgezogen bin) besprochen und er sagte mir ehrlich, daß aus medizinischer Sicht keine Notwendigkeit bestünde, sich auch noch Mistel einzuverleiben, das habe man früher gemacht, wenn der Doc mit seiner Weisheit am Ende war. Heute haben wir noch immer Asse im Ärmel, wenn eine Chemo nicht den Erfolg bringen sollte, den man sich im Moment erhofft aber.... er rät auch nicht ab!

Wenn der Patient das Gefühl hat es hilft und ich ergänzte:" Und wenn es der Glaube ist, der Berge versetzt!"

Das Ende der Geschichte ist, ich habe die Therapie begonnen und werde beobachten, wie sie mir bekommt.

Im Moment fühle ich mich gut, die Schäden in Händen und Füßen von der ersten Chemo sind für mich in den Hintergrund gerückt, es heißt nur noch: ich will leben und das werde ich auch!

Ich danke Euch allen, schreibt weiter fleißig ins Forum, aus allen Erfahrungen können wir lernen und etwas mitnehmen.

Liebe Grüße

Regina