Ihr Lieben alle,
es ist wieder passiert, ich bin im KH gelandet weil ich die Probleme mit der Verdauung einfach nicht in den Griff bekomme. Der Teufelskreis aus Schmerzmitteln und Verstopfung ist nicht zu durchbrechen, jedenfalls schaffe ich es nicht.
Vor gut 2 Wochen bin schon mal hier gewesen. Mit fürchterlichen Bauchschmerzen, ich konnte nicht mehr gerade gehen, wurde ich sofort aufgenommen. Es war ein Mittwochabend und ich bekam erst mal Schmerzmittel und man versuchte es mit Abführmitteln. Die kann ich einfach nicht bei mir behalten, die erbreche ich umgehend. Es waren laute Darmgeräusche vorhanden und für den nächsten Morgen waren Röntgenaufnahmen geplant. Am nächsten Morgen kam Eile auf nachdem ich reichlich Darminhalt erbrochen hatte. Schlimmes Gefühl kann ich euch sagen. Dann Magensonde, rein mit mit der Flüssigkeit und ab zum Röntgen. Alles soweit gut, der Darm ist durchgängig, kein Hinweis auf einen Verschluss. 2 Tage gründliche Entleerung und Ernährung über den Port. Langsamer Kostaufbau, Schmerzmittel und neu ein Fentanylpflaster. Täglich ein Laxans und die Verdauung kam schleppend wieder in Gang. Nach 10 Tagen fühlte ich mich soweit wieder ok um nach Hause zu gehen. Aber mit dem Essen kam ich nicht wieder zurecht. Mein Appetit ist so minimal, dazwischen immer wieder Erbrechen aus heiterem Himmel(hört sich doof an ) Ich kann so langsam die Menschen mit Bulimie verstehen, mit der Zeit macht einem das Kotzen nichts mehr aus. Schlimm, so konnteauch in die andere Richtung nicht viel passieren und ich setzte mich unbewußt unter Druck möglichst jeden 2. Tag zu Toilette zu gehen, was aber nicht ging, bei dem bischen Essen. Nach 10 Tagen zu Hause war ich wieder in dem genau gleichen desolaten Zustand, konnte nicht mehr essen, musste mich übergeben und hatte unglaubliche Bauchschmerzen. Jetzt bin ich wieder hier und wir versuchen die Situation in den Griff zu bekommen. Leer bin ich jetzt seit 3 Tagen und ich fürchte mich regelrecht davor den Darm wieder zu füllen und dann wieder.....
Ernährung läuft wieder über den Port und ich fühl mich damit eigentlich ganz wohl. Nur das kann es ja nicht sein, ich wollte so gern noch positive Effekte von der letzten großen OP haben. Ich habe mich für einen neuen Weg entschieden. Wenn ich jetzt nach Hause gehe beziehe ich im Haus ein neues Zimmer mit einem Pflegebett und für die Flüssignahrung kommt ein Pflegedienst der mich an- und abstöpselt. Auch um regelmäßiges Essen werde ich mich kümmern, das kann ich der Familie nicht zumuten. Die Großen arbeiten den ganzen Tag, mein Mann sowieso und die jüngste geht zur Schule. Als wird in nächster Zeit so ein rasender Kochtopf bei mir anhalten. Das alles sind Dinge mit denen ich zwar gerechnet habe aber wenn es dann soweit zu sein scheint ist es irgendwie so fremd. Jetzt Stärke haben, positive Aspekte darin sehen, alles immer noch lebenswert finden, das fällt mir im Moment schwer. Natürlich ist es nicht das Ende aber diese Umstände sagen doch was anderes. Deswegen meine Bitte an euch, richtet mich wieder ein wenig auf, ich kann`s jetzt gebrauchen. Ihr seid meine Leidensgenossen, ihr wisst wovon ich spreche.
Liebe Grüße Hally
ist schwer zu verstehen...
Hattest du auch eine Magen-Spiegelung ?
Irgendwas muss doch sein, auf was dein Inneres so reagiert.
Hohl dir eine Zweitmeinung...
Manfred
Liebe Hally,
was machst du einem denn immer für Sorgen. Ich habe gelesen und nachgedacht. Wenn körperlich nichts zu finden ist, was diese heftigen Beschwerden auslöst, bin ich geneigt daran zu denken, dass es auch einbisschen mit dem Kopf zu tun hat. Du must nur mal überlegen, was in den letzten Monaten bei dir losgewesen ist. Und ich sehe Körper und Seele immer in einem Zusammenhang. Ich hatte am Anfangnach der Chemo immer fürchterliche Magenschmerzen und Durchfälle. Dann bin ich mit einer Freundin zu einer Klangschalentherapie gegangen. Hin bin ich Übelkeit, nach einer Stunde war diese verschwunden und dieser Zustand hielt bis zur nächsten Chemo. Dabei entspannen sich nämlich alle Muskeln, auch die des Darms und des Magens. Dann habe ich bei meiner Heilpraktikerin Entspannungstechnikengelernt. Dazu habe ich mir die entsprechende Musik besorgt. Wohltuende ruhige Klänge. Die sind auf meinem iPod Shuffle in meiner Tasche immer dabei. Und sobald ich meine Stöppsel in die Ohren steckeund den Klängen lausche, entspanne ich mich.Das ist z.B. meine Musik, hör mal rein: http://www.hemi-sync.de/hemi-sync/hemi-sync-fuer-meditation/into-the-deep.html
Der Darm ist eine Mimose. Sehr empfindlich und reagiert bei der kleinsten Kleinigkeit.Kennen wir doch alle.Aufregungvor einer Reise, vor einem Gespräch. Man kann nichts essen, geht andauernd aufs Klo. Oder man bekommt keinen Bissen hinunter. Wenn ich imUrlaub war, konnte ich 3 Tage nicht auf die Toilette, usw. usw. Du hast einige schwere OP's hinter dir und ich weiß nicht wievielMedikamente bekommen, Narkosemittel,... Das muss der Körper erst einmal alles verarbeiten. Ich begleite z.B. alle meine Therapien, OP's mit den passenden homöopathischen Mitteln und sie helfen mir, ohne Nebenwirkungen. Den Ärztensage ich davon nix, die belächeln das nur.Die Entspannungstechnikengeben mir Ruhe und bringen mich wieder in meine Mitte.
Natürlichmöchte mandie Ernährung über den Port nicht, würde ich auch nicht wollen. Aber vielleicht bekommst du so erst einmal wieder etwas Ruhe. Findest zu dir.Besorgst dir Entspannungsmusik und CD's mit Techniken,z.B. progressive Muskelentspannung nach Jakobsen (würde ich dir gerne schicken, weiß aber deine Adresse nicht). Es muss ja nur für eine kurze Zeit sein mit der etwas anderen Ernährung. Wenn es dir denn gut tut. Nimm es an. In der Zwischenzeit haben Magen und Darm Gelegenheit sich zu beruhigen.Ich denke, du wirst dann selber den Zeitpunktfinden,um normal zu essen.
Ich habe lediglich nur mal aufgeschrieben, was mir spontan zu deinem Beitrag eingefallen ist. Vielleicht lieg ich damit ja auch sowas von daneben.Ich kann nur sagen, dass ich damit für mich sehr gute Erfahrungen gemacht habe und es in meinem Fall hilft.Ich gebe zu, so arg wie bei dir war es natürlich bei mir nicht.Abermal drüber nachdenken und ausprobieren schadet ja nicht, oder ? Und du bist doch ein Mensch der offenist für andere Wege.
Ich wünsche dir weiter ganz viel Kraft, Zuversicht und vor allem innere Ruhe, um auch jetzt - auch das passt wieder : aus dem Bauch heraus -erneut den richtigen Weg zu finden. Siehst du, dein Bauch muss sich von den vielen Entscheidungen , die du aus ihm heraus schnell treffen musstest, auch wieder erholen. Gib ihm ein wenig Zeit.
Ich denk ganz doll an dich und knuddel dich
Biggi
PS: Wenn du magst: Ich schick dir gerne die CD's zum reinhören. Dann melde dich unter PN bei mir.
Binweg
596 postsIch bin zwar nur Angehörige, aber i ch kann Biggi nur noch mit Nachdruck unterstreichen.
Der Jakobsen hat mich in den 6 Wochen Reha wegen meiner Situation zuhause wieder ins Lot gebracht und ich kann das jetzt auch zuhause immer noch anwenden.
Auch Achtsamkeit auf deinen Atem, deinen Körper, MBSR schau mal danach in Google, ich mache gerade damit einen Kurs nur für mich. Ich wünsche dir alle KRaft dieser Erde.
Mir hilft klassische Musik, ein Bach, ein Brahms Klavierkonzert, aber das ist Geschmacksache, das hab ich immer im Auto dabei und baut meinen STreß ab.
Ganz lieben Gruß aus Ingolstadt von rosti
Ihr habt schon recht, der Kopf macht sehr viel aus und ich hab mir wahrscheinlich das ganze Ausmaß aller Ding die in letzter Zeit passiert sind nicht klargemacht. Bisher hab ich alles immer gut weggesteckt aber diese" Tasche" scheint zum Bersten gefüllt zu sein. Ich erscheine nach außen für alle immer als ungewöhnlich stark. Das höre ich auch gern, das man mich dafür bewundert aber manchmal scheint es mir das ich selbst nicht hinter diese Fassade blicken will. Meine Freundinnen habensicher mehr Tränen vergossen als ich. Ich sehe Tränen auch nicht unbedingt als Zeichen der Schwäche aber als Ventil sind sie geeignet. Meine Erwartungshaltung, speziell nach dieser letzten OPist zu groß gewesen. Sie hat mich mehr geschwächt als ich es mir eingestehen wollte. Nach einer kurzen Erholungszeit wieder zur Tagesordnung übergehen, den nächsten Urlaub planen, Essen gehen, Kino.... das war mein Plan.Planen sollte ich eigentlich nichts, leben von einem Tag zum anderen. Eure vorgeschlagenen Entspannungsübungen sind mir zum Teil bekannt, ich wende sie nur viel zu selten an. Das wird geändert, versprochen!! Gerade war die Ärztin da, der Antrag auf Palliative Häusliche Pflege ist heute rausgegangen.Gestern haben mein Mann und ich mit dem sozialen Dienst vom KH das sobesprochen. Ich werde das Risiko, in 10 Tagen wieder hier zu landen, nicht mehr in Kauf nehmen. Vom gesundheitlichen Aspekt mache ich mir nichts vor.Da der Hauptschmerz und die verhärtete Stelle am unteren linken Rippenbogensind, ist ein Fortschreiten des Metastasenwachstums an der Restleber, Bspd und Milzsehr wahrscheinlich.
Das ändert am weiteren Vorgehen bei der Schmerztherapie nichts. Chemo kam für mich nicht mehr in Frage. Es ist also der Beginn vom Ende und ich hoffe nur das ich so wenig Schmerzen wie möglich haben werde. Wenigstens ist die heutige Medizin auf dem Gebiet schon weiter als beim Krebs selbst!
Ich bleibe mit euch in Verbindung und kann hoffentlich von noch vielen schönen Dingen berichten.
Alles Liebe
Hally
maincoon10
647 postshallo hally,
da fehlen einem echt die worte. wenn ich deinen letzten beitrag so lese, dann kommt mir vieles von dem was du schreibst bekannt vor. zum alltag übergehen, planen usw. hilft den krebs auch mental zurückzudrängen.. aber wenn die strategie nicht mehr funktioniert, muss eine andere her, sag ich mal einfach so.
ich weiss, es ist schwer sich mit der neuen, anderen normalität die die erkrankung bedingt abzufinden. und dann auch noch zur mitte zu finden... ich glaube da kämpft jeder von uns, an vielen tagen damit.
im englischen würde man sagen.. give it a try...
sich entspannen (mail von biggi) in so momenten ist schwer.. kann aber helfen... warum es nicht versuchen
fühl dich lieb gedrückt. ich denke an dich.
lg andrea
yaccomo grae
258 postsLiebe Hally,
es fällt mir schwer etwas zu schreiben, denn die Angst vor dieser Zukunft, die Du jetzt erlebst, steckt auch in mir.
Nach miener letzten Bauch-OP im Mai habe auch ich mich sehr schlecht erholt und hatte mit vielen Schmerzen, Schlafsosigkeit usw. zu kämpfen. Ich war jetzt 3 Wochen zusammen mit meinem Mann zur Reha und das hat mir sehr gut getan.
Bin körperlich wieder fitter und auch mental gestärkt. Habe dort probeweise am Hildesheimer Gesundheitstraining teilgenommen, wo es ua. um die Aktivierung der inneren Heilkräfte ( wie bei C. Simonton) geht. Vielleicht wäre das auch was für Dich? Im Internet gibt es auf der Seite der biologischen Krebsabwehr auch ein Link für eine kostenlose Entspannungs- CD zum runterladen. Man kann dort auch anrufen...
Liebe Hally ich drück Dich in Gedanken...
Yaccomo
Liebe Hally,
es berührt mich sehr wie genau Du Deine Situation beschreiben kannst.Während ich sehr traurig bin, das Dir niemand bis jetzt so richtig helfen kann Deine körperliche Situation wieder zu verbessern, bin ich allerdings fest davon überzeugt das Dir in der ambulanten medzinischen Versorgung doch noch wesentlich besser geholfen werden kann. Enstpannungsübungenund dieUnterstützung von Familie und Freunden kommen hoffentlich zum tragen.Ich wünsche Dir bei all Deinen Bemühungen das Beste zu erreichen vielErfolg!!!!!!!!Deinen Mut, Deine Kraft, Deine Stärken werden Dich tragen. Das Leben mit einer sich immer wieder veränderten Krankheit ist wie eine lange Reise mit vielen unbekannten Stationen.Gut ist es an den schönen Orten einen Zwischenstopp zu machen und dortKraft für die nächste Strecke zu tanken.Ich wünsche Dir noch viele wunderschöne Reiseziele.... und Zwischenstopps!!!
LG
Krümel
landtechniker
578 postsLiebe Hally,
lange habe ich gebraucht, bis ich es geschafft habe, dir zu antworten. Ich habe gro0en Respekt vor deiner Entscheidung. Ich wünsche dir, dass du für dich und deine Familie den richtigen Weg findest. Wir alle hoffen immer, dass ein Wunder passiert. Ich versuche jetzt einfach, dir eines schicken. Vielleicht kommt es ja an.
Liebe Grüße Landtechniker
Die ganze Stärke des Lebens steckt in deiner Seele und in den positiven Gedanken wie Du dem ganzen entgegentrittst. Alles wird Gut werden wenn Deine Wünsche und Träume positiv ausgesprochen und gelebt werden. Ich schicke Dir ganz viele positiven Gedanken und Kraft .....
Hallo Hally,
leider ist es nicht so einfach mit dem positiven Denkenum Selbstheilung zu produzieren. Aber jeder ruhige, gute Gedanke ist einschöner Gedanke und tut irgendwie gut.
Wie du dich entschieden hast, hast du dir sicherlich gut überlegt...Ich finde leider das die akzeptanz von Familienangehörigen sind da in grenzen hällt.
Ich kann dich nur mit Daumendrücken unterstützen und mit dem Gedanken, das alle hier die von dir lesen, an dich Denken und hoffen und dir alles Glück wünschen....
PS: Ich finde auch das Weinen eher eine Stärke ist als eine Schwäche, und vielleicht weißt du garnicht, wie stark du in Wirklichkeit bist, oder sein kannst....
Ich auch
Lieben Gruß
Steffi
Liebe Hally,
es vergeht kein Tag an dem ich nicht an Dich denke.Ich hoffe so sehr, das es noch viele "gute" Tage in Deinem Leben geben wird und Du ab und zu auf Deinen Aufruf siehst und feststellst, das Dich viele in Gedanken unterstützen und bei Dir sind. Viele Schutzengel für Dich und Deine Familie aus dem Norden..!!
Liebe Grüße
Krümel
Biggi
506 postsGerade von der Chemo zurück. Mir geht es genauso. Ich muss auch jeden Tag an dich denken. Auch ich versuche immer wieder aus diesem Teufelskreis auszubrechen und wieder etwas zu verändern. Gestern bin ich mit einer Freundin das erste Mal seit 4 Jahren, also seit meiner Erkrankung,wieder gewalkt. Es war ein herrlilcher Herbsttag und ich habe die Natur sehr genossen. Eine 3/4 Stunde. Erst hat meine Lunge laut hurra geschrien und ichhatte mächtig zu pusten, aber dann wurde es immer besser. Es ging mir hinterher richtig gut ! Das ist der Beginn für wieder regelmäßige sportliche Betätigung !!! Und vielleicht hilft es mir ja auch dabei, die Metastasen kleiner zu bekommen. Immer wieder den Blick auf ein neues Ziel werfen ! Nicht nachlassen. Meine Freundin hat mir am Sonntag erst den Kopf zurecht gerückt. Ich habe gesprochen, als sei jetzt bald alles vorbei, sagte sie und das gefiele ihr gar nicht. Sie wollte wieder die geballte Ladung Optimismus von mir sehen. Die vielen kleinen Baustellen haben mich schon etwas ausgebremst. Nun ist wieder alles im Lot - ist echt so. Sie schafft das immer wieder bei mir ! Sie ist halt meinebeste Freundinund spricht immer Klartext. Das brauche ich ab und zu. Ich weiß, bei mir geht das irgendwie immer etwas schneller als bei dir, aber langsam kommt man auch ans Ziel.
Liebe Hally, ichknuddel dich ganz doll und wie gesagt, ich denke jeden Tag an dich. Schick dir einen kleinen Schutzengel zur Unterstützung.
Liebe Hally,
heute ist es mal wieder so weit, habe nach einem Bericht von Dir geschaut.
Denke an Dich.
LG
Krümel