Gast
Dienstag, 13. Dezember 2011 - 21:15
Hallo,
ich bin 24 Jahre alt und mein Papa hat Enddarmkrebs.
Rektumkarzinom, 8cm ab ano. Tumorstadium: cT3, N+, G2, Adenocarcinom
Er wird im Januar operiert. Festgestellt wurde der Krebs im August. Er hat die letzten Monate über eine Neoadjuvante Radio-Chemotherapie erhalten.
Ich habe nach der Einteilung der Stadien gesucht. N+ steht ja dafür, dass man noch nicht sicher sagen kann, ob Lymphknoten befallen sind.
Angenommen, dies ist nicht der Fall. Gehört sein Fall dann nicht in die Gruppe 2? Ich würde das gerne wissen wegen den Überlebenschancen :(
Bitte um Hilfe :(
Danke!
PeterErnst1977
499 postsHallo Jules,
die Überlebenswahrscheinlichkeit ist stets individuell und kann sich lediglich an Statistiken orientieren. Nicht mehr und nicht weniger.
Dein Vater hat also folgendes:
Rektumkarzinom, 8cm ab ano. Tumorstadium: cT3, N+, G2, Adenocarcinom
T3 hatte ich auch. Und ich lebe immer noch.
G2 ist besser als G3. Ich hatte G3. Und ich lebe immer noch.
N+ kenne ich leider nicht. Da sind unsere Experten hier gefragt.
Übrigens bin ich seit 2,5 Jahren krebsfrei. Mich hat es mit 31 erwischt. Und ich lebe immer noch.
Halten wir also fest: Dein Vater hat eine Chance, die Krankheit zu überleben. Schau nicht so auf die Statistiken. Sei für Deinen Vater da und unterstütze ihn, so weit es Dir möglich ist (allerdings ohne Dich selbst dabei aufzugeben, hörst Du!).
Viele Grüße
Peter
Hallo,
Die Stadieneinteilung richtet sich u.a. nach dem Befall von Lymphknoten. Die endgültigen Heilungschancen sind ohne Befall der Lymphknoten besser. Aber: die Großgruppeneinteilung(bei N0 UICC II) sagt wenig über den Einzelfall aus.
Zu diesem Zeitpunkt sind übrigens irgendwelche Aussagen über noch mögliche nachfolgende Therapien eher Kaffeesatzleserei. Wirklich belastbare Aussagen bringt erst der histologische Befund nach der Operation. Im besten Fall kann es sein, dass durch die neoadjuvante Behandlung sich der Tumor stark reduziert hat - das kann bis zum völligen Verschwinden gehen bzw.dass sehr viele Zellen abgetötet worden sind. Bei bildgebenden Verfahren wie z.B. Ultraschall bleiben Unsicherheiten: Der Lymphknotenbefall wird u.a. durch die Größe der Lymphknoten beurteilt. Es kann aber auch sein, dass entzündliche Prozesse zur Vergrößerung der Lymphknoten geführt haben.
Bleibt der Befund so, dann wird wahrscheinlich noch eine Chemotherapie erfolgen. Auch die soll die Heilungsaussichten deutlich verbessern. Was Dein Vater tun kann, ist sich auf die OP vorbereiten, indem er versucht, wenn es denn möglich ist, körperlich fit zu bleiben.
Alles Gute
vantast
Hallo,
danke für die Antworten. Ich hoffe, er wird es schaffen.
Biggi
506 postsHallo,
auch ich hatte einen fortgeschrittenen Tumor im Dickdarm. Am 19. Dezember war es 4 Jahre her, dass er herausoperiert wurde. Seit 3 Jahren lebe ich trotz wöchentlicher Chemo sehr gut ! Mach dirkeine allzu großen Sorgen und schiele bloß nicht immer auf diese Statistiken. Eine positive Lebenseinstellung hilft einem auch hier weiter. Ich bin mittlerweile 50und habe auch einen Sohn, der 3 Jahre älter ist als du. Und ich habe auch noch vor, ganz lange für meine Kinder (Tochter, 19) da zu sein.
Wennmit der Operation alles gut läuft, wovon auszugehen ist und selbst wenn noch eine Chemo hinterher folgt, hat er, wie schon Peter-Ernst ausführtegute Chancen.
Hast du noch Fragen, oder musst irgendwelche Gedanken, die dich quälen loswerden, schreib hier ruhig wieder. Wäre auch schön zu erfahren, ob dein Papa alles gut überstanden hat.
Ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr, in de alle deine Wünsche in Erfüllung gehen,
wünscht dir Biggi