Gast
Donnerstag, 16. Februar 2012 - 07:45

Hallo! Mir ist nicht ganz klar wie wir weiter vorgehen muessen. Meinem Bruder ist bei einer Routineuntersuchung ein Polyp abgetragen (mit Schlinge) worden, eine Woche spaeter kam das Telefonat mit der Bitte in die Praxis zukommen. Dort teilte man uns mit, dass es Krebs ist. Stadium sollte t1 n? m0 sein, allerdings war es wahrscheinlich, dass die Lypmhgefaesse befallen sind. Der HA sagte, wahrscheinlich muss gar nichts mehr gemacht werden und er koenne wieder arbeiten gehen. 2 Wochen spaeter wieder ein Telefonat, ja ein Lymphknoten war betroffen und es soll nun eine Vollwandresektion folgen und sonst keine Chemo und nichts. Nun wieder zwei Wochen nach der Vollwandresektion (endoskopisch, anal durchgefuehrt), wieder ein Telefonat und ein Gespraech, nein es reicht nicht aus, wieder Tumorzellen gefunden und in 6 Wochen soll wieder eine Op mit einer Vollresektion folgen. Das Alles ist bisher in einem Wald und Wiesenkrankenhaus gelaufen und sein HA ist ueberzeugt, er haette es im Griff und das Wald und Wiesenkrankenhaus bestens geeignet. Wir haben das Gefuehl, dass er nicht gerade fachlich reagiert und jeder Eingriff ja auch die Gefahr der Krebszellenverschleppung in sich birgt. Bisher hat er noch keinen Onkologen zur Gesicht bekommen. Chirurg und HA sind am Werk. Waere es ratsam einen Onkologen zu suchen oder kann man einfach so in ein zertifiziertes Darmzentrum gehen?

Und scheint es auch seltsam zu sein, dass er jetzt wieder 6 Wochen warten soll bis eine OP erfolgt. Kann uns jemand einen Rat geben, wie wir vorgehen sollten? Oder ist einfach nur warten angesagt?

Danke!!

Gast
Donnerstag, 16. Februar 2012 - 08:52

Ich würde mich von einem Darmkrebs-Zentrum beraten lassen, dort gibt es in der Regel auch eine Darm-Sprechstunde.

Was du schreibst, ist das zwar dass etwas getan wurde, ab er immer 1 Schritt zu spät. Es liest sich auch, das es sich um einen aggressiven Typ handelt, da sich sich sonst die Entwicklung der Polypen über Jahre hinzieht.

Auch die Einstufung T1 usw., für einen Polypen, der dann aber schon auf die Lymphknoten übergegriffen hat, ist für mich eben nicht nachvollziehbar.

Zusammenfassend: Mehr Fragen als Antworten, deswegen schnell, zum Spezialisten.

Viel Erfolg

Manfred

Gast
Donnerstag, 16. Februar 2012 - 12:06

Hallo,

ich kann mich Riesterer nur anschliessen. Ich habe selber gerade die Erfahrung gemacht, fast 3 Monate verloren zu haben, weil ich auch dachte "Arzt ist Arzt" und mich in die Hände eines Provinzkrankenhauses begeben.

Auch durch andere Forummitglieder ist mir bewusst geworden, dass aber gerade für uns Zeit enorm wichtig ist. Und der HA hat auch gar keinen Grund, da etwas aus Ehrgeiz "an sich reissen zu müssen". Es hat schliesslich seinen Grund, warum es dafür Spezialisten und sogar ganze Spezialkliniken gibt.

@Andrea und Ingwertee: Ich weiss, ich muss da ganz kleine Brötchen backen; aber jetzt habe ich ja gelernt, dank euch!

Lasse Deinen Bruder schnellstmöglich von einem Onkologen untersuchen und den die Behandlung weiter machen lassen.

Viele Grüsse und die Wünsche, dass da alles Gut weiter verläuft mit Deinem Bruder.

Gruss aus der Sonne Andalusiens,

Denny

maincoon10

647 posts
Donnerstag, 16. Februar 2012 - 12:42

Hi Bandit,

dem kann ich mich nur anschliessen.... mache einfach einen Termin in einem Darmzentrum in der Sprechstunde.. wenn ihr den Fall schildert, müsst ihr sicher nicht lange warten.. und dann mal schauen, was die Spezialisten sagen.

Bzgl. deiner Frage mit dem Onkologen... auch in den Darmzentren war das bei mir so, dass der 'Chirurg und der Gastroenterologe die Federführung hatten, bis nach der OP, dann erst kommt die Onkologie dazu... es sei denn - es gibt eine Chemo vor der OP.. was ich aber bei deinem Bruder so gar nicth vermuten würde... (aber wie gesagt bin nur laie.. zwar schon länger im thema... aber kein arzt).

alles gute... für euch....

andrea

ps: @denny.. ich würde auch lieber weniger über das thema wissen *grins* aber wenn man denn schon muss, schadet wissen ja nicht;)

Gast
Freitag, 17. Februar 2012 - 01:43

Hallo,

auch ich wollte nochmal betonen, dass ihr Euch an ein Darmzentrum wenden sollt - einen Termin zur Darmsprechstunde bekommt ihr sicherlich sehr schnell. Wie schnell es dann zur OP kommt, hängt natürlich von der Belegung ab. Aber wie Du selbst geschrieben hast, birgt jeder Eingriff die Gefahr, dass dadurch weiter Krebszellen im Körper verteilt werden und da ist bei Deinem Bruder schon zu oft geschnitten worden. Jetzt wäre es wichtig, dass ein erfahrener Chirurg in einem zertifizierten Darmzentrum das betroffenen Stück onkologisch resektiert, d.h. mit großem Rand, so dass man alles erwischt. Sollte tatsächlich ein Lymphknoten befallen sein (woher will der Arzt das wissen, wenn alles bislang nur endoskopisch nachgeschaut worden ist? Gab es ein CT?), dann sollte er auf jeden Fall auch eine Chemotherapie anhängen... und natürlich muss der befallene Lymphknoten ebenfalls herausoperiert werden (zusammen mit rund 20 weiteren, um zu schauen, ob da auch schon Krebszellen unterwegs waren). Also ruf gleich morgen früh an, mach einen Termin aus und lass Dir von den Ärzten sämtliche Unterlagen als Kopien mitgeben!

Viele Grüße und ich drücke die Daumen, dass es ein einfacher T1-Tumor ohne Lymphknotenbefall ist, denn dann muss Dein Bruder tatsächlich nur die OP hinter sich bringen.

Gast
Freitag, 17. Februar 2012 - 22:58

Danke an euch alle! Wir haben nun Anfang der Woche einen Termin im Darmzentrum. Der HA hat sich zwar zunaechst quer gestellt, aber dann hat es doch funktioniert. Es ist an Untersuchungen alles soweit gemacht worden, CT, Endosonographie etc. Der letzte pathologische Befund der Vollwandresektion spricht von Lymphgefaessinvasion und pt1 (sm2), l1

Das mit dem einen Lymphknoten ist uns auch absolut nicht klar.

Was uns einfach nicht klar ist, warum die Vollwandresektion ueberhaupt gemacht worden ist, obwohl l1 schon nach der ersten Abtragung (damals noch Vermutung des HAs: Polyp) schon feststand.