Gast
Donnerstag, 23. Februar 2012 - 22:52

Hallo.

ich habe mich vor einiger Zeit hier im Forum angemeldet. Leider habe ich es erst jetzt gefunden. Ich habe hier auch schon einmal auf einen Beitrag geantwortet.

Aber vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen. Ich bin Angehörige. Mein Mann (58)hat schonim Juli die Diagnose Darmkrebs bekommen. Ich glaube, dass jeder der hier im Forum ist, weiss was das für ein Schlag für die gesamte Familie ist. Von einer Minute zur anderen, kippt das ganze Leben. Man hat immer gedacht, es trifft nur die anderen.

Schade, dass ich erst jetzt hierher gefunden habe. Ich glaube, mir hätte ein Austausch hier im Forum zu derZeit, als mein Mann imKH warsehrgeholfen. Eigentlich müsste in Krankenhäusernauf den entsprechenden Stationen, eine Information hierzu ausliegen.

Nun habe ich mich in den vergangenen Tagen hier sehr gut durchgelesen, und ich habe vieles über Eure Schiksale gelesen, was mich betroffen und traurig gemacht hat. Aber es hat mich auch beeintruckt, wie tapfer und mit wechem Mut der schlimmen Krankheit getrotzt wird.

Bei meinem Mann wurde die Diagnose im Juli gestellt. Erst hieß es, es wäre ein zeitiger, kleinerBefund. Mit der Zeit wurde es immer größer, auch lag der Tumor an einer sehr ungünstgen Stelle, so dass der gesamte Enddarm entfernt werden musste. Er hat einen J-Pouch bekommen, und erst einmal einen künstlichen Darmausgang, der nach einem Prolaps im September zurück verlegt wurde. Darüber war mein Mann sehr glücklich, obwohl er mit sehr vielen Beschwerden und Einschränkungen leben muss.

Lobenswert kannich das Bauchzentrum des Krankenhauses hier in Weißenburg in Bayern hervorheben. Mein Mann ist sehr gut betreut worden, da ja nur Kassenpatient,hat er nach der Zeit auf der Intensivstation,trotzdem ein sehr schönes Einzelzimmer bekommen. Was es uns ermöglicht hat, dass ich sehr viel bei ihm sein konnte.

Nun hat er 8 Zyklen Chemo mit Xeloda hinter sich. Die Nebenwirkungen haben sich in Grenzen gehalten.

Wir haben immer versucht in dieser Zeit normal zu leben, und sind auch mal, wenn auch nur ein paar Tage, in der näheren Umgebeung verreist.

Nun steht für nächste Woche die 1 Ultraschalluntersuchung an. Schon heute haben wir sehr große Angst davor. Natürlich hoffen wir auch auf ein gutes Ergebnis.

Wir wissen nicht, welche Organe mit dem Ultraschall angesehen werden können. Vielleicht weiss das hier jemand.

Auch so, ich habe noch nicht geschrieben, dass bei meinen Mann auch noch 27 Lymphknoten entfernt wurden, von den 14, Typ 3, allso bosonders agressiv, befallen waren. Eine Bestrahlung fand nicht statt, da die Pouchanlage nicht gefährtet werden sollte.

In dieser Lebenslage stehen wir noch vor einem weiteren Problem. Unser Vermieter möchte, dass wir ausunserer Wohnung, nach 23 Jahrenausziehen. Alle Argumente zählen nicht. Im Gegenteil, wird die Krankheit zum Anlass genommen, dass wir die Kraft nicht haben, uns zu wehren.

Ich habe so eine Angst. Weiss nicht, wie er das schaffen soll. Er hat zwar einen Behindertengrad von 100, aber das interessiert nicht. Auch kann man, wie Ihr ja alle wisst,bei dieser Krankheit keine Lebensplanung vornehmen.

Ich schicke Euchallen, liebe Grüße und alle guten Wünsche, und wünsche mir, dass ich in Eurer netten Gemeinschaft aufgenommen werde.

Rena

Gast
Donnerstag, 23. Februar 2012 - 23:14

Hallo Rena,

Zunächst haben die Ärzte all das getan, was notwendig war, um Deinen Mann krebsfrei zu bekommen. Eine intensive Nachsorge ist natürlich notwendig. Dazu gehören Laboruntersuchungen (Leberwerte, Tumormarker usw.) und bildgebende Verfahren. Mit Ultraschalluntersuchungen kann man den Bauchraum untersuchen. Da gilt die Aufmerksamkeit vor allem der Leber, weil sich dort häufiger Metastasen ansiedeln. Man muss einfach hoffen, dass die umfassende Therapie Früchte getragen hat und die Krebszellen "im Eimer sind". Alles Gute.

vantast

maincoon10

647 posts
Freitag, 24. Februar 2012 - 07:41

Hallo Rena,

herzlich Willkommen, trotz des Anlasses. Bei manchen kommt es echt Dicke... so wie bei euch momentan. Ich wünsche Euch, dass sich alles zum Guten wendet.

Ich habe kürzlich einen PodCast gehört der mich sehr beeindruckt hat. Utz Claassen... ich kannte in vorher auch nicht. Dieser hat sich beruflich immer nur mit der Frage befasst, etwas zu schaffen, auch wenn die Chancen gering waren und nie über das nachgedacht ob er es nicht schaffen könnte.

Ich weiss wie schwer das ist.... aber vielleicht ist das ein guter Ansatz auch für uns Krebsüberlebende und Angehörige?

Alles Gute für Euch... lebt, vergesst Eure Sorgen, es lohnt sich!

Andrea

landtechniker

578 posts
Freitag, 24. Februar 2012 - 09:55

Hallo Rena,

zunächst die fachliche Antwort: Ultraschall hat keinerlei Nebenwirkungen. Aber man kann eigentlich nur dort untersuchen, wo keine Luft stört. Also Leber, Nieren, Blase usw.. Lunge und Darm gehen nicht, da braucht man CT oder MRT (je nach Dichte des Gewebes, Vorhandensein von Knochen ...). Trotzdem alles Gute (ich bin am 29.02. wieder mit Lungen-CT dran und habe mächtig Bammel. Wird schon schief gehen).

Ansonsten heißt es nur, positiv nach vorne zu schauen. Euer Vermieter hat offenbar die Funktion des Darmausganges übernommen. Solche Leute gibt es leider immer wieder. Ich wünsche euch viel Glück bei der Wohnungssuche.

Landtechniker

Gast
Freitag, 24. Februar 2012 - 09:57

Willkommen Rena,

erst einmal zu euren Problemen mit dem Vermieter. Habt ihr eine Rechtsschutzversicherung ? Dann kann man einen speziellenAnwalt, derauf Mietrecht spezialisiert ist, zu Rate ziehen.Oder gibt es bei euch irgendeine Stelle, die euch Hilfe in Mietfragen geben kann. Bei unsist da z.B. dieVerbraucherberatung. Die bieten einen speziellen Service mit einer Anwältin einmal in der Woche. Kostetirgendwie um die 5 Euro.Holt euch Hilfe. Vielleicht macht ihr euch umsonst Sorgen ! Das kostet zwar wieder ein bisschen Kraft sich zu kümmern, aber wenn der Lohn ist, dass ihr euch danach entspannt zurücklegen könnt.Ich kann mir nämlich nicht wirklich vorstellen, dass das mit der Kündigung der Wohnung einfach mal so geht ! Schon gar nicht in eurer jetzigen Situation.

Mit dem Ultraschall werden die Bauchorgane angesehen, z.B.sie Leber, ob diemetastasenfrei ist undob die Nieren durchlässig sind. Die Blase und die Galle werden auch kontrolliert. Und im CT kann man die Organe noch genauer darstellen und schauen, ob alles okay ist. Ultraschall wird bei mirso alle 2 Monate gemacht. Und es war immer alles inOrdnung.

Also, versuche dir nicht allzu viele Sorgen zu machen. Und es lohnt sich immer zu kämpfen, egal an welcher Front. smileyAlso mutig voran !

Liebe Grüße

Biggi