Gast
Sonntag, 6. Mai 2012 - 08:19

Am Mittwoch vergangene Woche haben mein Mann und ich erfahren, dass er Darmkrebs hat mit bereits Metastasen in Leber und Lunge, die nicht mehr operabel sind auf Grund der großflächigen Streuung. Morgen wird der Tumor im Darm raus operiert und gleichzeitig der Port in die Brust eingesetzt, damit schnell mit der Chemo begonnen werden kann.

Mein Mann hat Gott sei Dank noch ganz normale Leberwerte. Er ist auch sehr optimistisch, weil die Ärzte im EK Ravensburg ihn gut motivieren.

Aber nach allem, was ich bis dato über seinen Tumor und dessen Entwicklungsstadium weiß, stehen die Chancen mehr wie schlecht. Wir haben zwei kleine Kinder von 4 und2 Jahren. Ich kann mich damit nicht abfinden dass es das gewesen sein soll.

Wer hat vielleicht erfahrungen, Tipps oder Adressen, jemanden, eine Krankenhaus, eine Einrichtung, die auf dem Gebiet ganz neue Ansätze, Methoden oder neue Medikamente gefunden haben!!!

Gast
Sonntag, 6. Mai 2012 - 14:35

Hallo Tanja,

wie übel, dass es Euch jetzt auch getroffen hat. Bei meinem Mann wurde 11/2011 fortgeschrittener DK mit Metas in der Leber festgestellt. Op und Chemo folgten und in ein paar Woche steht (hoffentlich) die Rückverlegung seines Stomas an. Ich kann also nur zu gut nachvollziehen, was derzeit in Dir vorgeht.

Nachden ich den deutschen Foren sehr bald den Rücken gekehrt hab (zu finstere Grundeinstellung mit wenig was hilft und zu viel was mich runterzieht - Betroffenheitsforen, wie eine Freundin es nannte) habe ich in diesem amerikanischen Forum http://csn.cancer.org/forum/128 eine "Heimat" und viele viele gute Tipps und Anregungen gefunden. Vielleicht lesen wir uns dort mal :-) (findest mich dort als "semira")

Ansonsten drücke ich erstmal für die OP die Daumen und sende Euch viel Kraft und Energie. Wenn Du magst, mail mir mal, dann berichte ich mehr von uns. Nimm einfach den o.g. Usernamen bei @gmx.de)

Liebe Gedanke aus Köln

Petra

PeterErnst1977

499 posts
Sonntag, 6. Mai 2012 - 16:06

@ Petra: Ich finde Deinen Beitrag sehr unpassend.

@ Tanja:
Metastasen in Lunge und Leber sind ein sicheres Indiz für ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium. Was noch möglich ist und mit welchen Mitteln ist sehr schwer zu sagen. Um hier detaillierte Antworten und Ideen zu erhalten, bitte ich Dich, die Diagnose etwas genauer zu beschreiben (schaue dazu in den Krankenbericht. Du findest da die Tumorklassifikation, z.B. T3 N1 M1 GIII etc.. Schreibe bitte auch was zur Anzahl / Lage der Metastasen).

Hier im Forum gibt es viele Menschen mit einem ähnlichen Schicksal. Aber Du findet hier auch viele Erfolgsgeschichten. Je genauer Du die Lage beschreibst, desto mehr Antworten / Ideen wirst Du erhalten.

Versucht bitte, einen kühlen Kopf zu behalten. Panik ist kein guter Berater.

landtechniker

578 posts
Sonntag, 6. Mai 2012 - 18:55

Hallo Tanja,

als erstes: holt euch bitte eine Zweitmeinung ein! Wie das geht, findest du in der rechten Menüleiste unter "Rat & Hilfe".

Als zweites: Es gibt hier in Deutschland Spezialisten, die sich auf die Entfernung multipler Lebermetastasen spezialisiert haben. Einer davon ist Prof. Rolle in Coswig. Ich gehe davon aus, dass sich in Kürze Biggi bei dir wegen der Kontaktdaten melden wird.

Ansonsten erst mal alles Gute für euch. Ich kann eure Situation sehr gut nachfühlen. Meine Drillinge waren 6 als ich mit knapp 44 die Diagnose bekam. Das war vor fast fünf Jahren. Allerdings war ich damals metastasenfrei. Das hat sich erst später geändert.

Also Kopf hoch Landtechniker

Gast
Montag, 7. Mai 2012 - 08:59

Hallo Tanja,

und da bin ich auch schon. Erstmal lass dich nicht verrückt machen. Dieses Forum ist ein tolles und hat uns allen schon sehr viel geholfen. Ich bekam die Diagnose 12/2007. Es folgte OP und Chemo. Im Okt. fanden sich Metastasen in Bauchfell und Lunge. 3 1/2 Jahre wöchentliche Chemo habe ich hinter mir. Die Metastasen im Bauch verschwanden und am 11. April wurde ichbei dem besagten Dr. Rolle operiert. Rechte Seite der Lunge. Am 30.05. folgt dann die linke Seite. Es ist ein spezielles Laserverfahren.Also du liest, es gibt viele Möglichkeiten. Es gibt auch neuartige Bestrahlungsverfahren.

Abereinen Schritt nach dem anderen. Erst einmal die OP. Dann teilst du uns, wenn du magst, das genaue Staging mit und dann der nächste Schritt.

Viele Dinge gehen dir durch den Kopf, das ist verständlich. Aber, auch wenn es komisch klingt, man wird mit der Zeit ruhiger. Die OP wird dein Mann sicher gut überstehen, er ist noch jung.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Die brauchst du für eure kleine Familie. Wichtig ist vor allem, nie den Mut und die Zuversicht zu verlieren. Melde dich bitte, wenn du mehr weißt.

Ich schicke euch einen Schutzengel.

Liebe Grüße Biggi

Gast
Montag, 7. Mai 2012 - 13:18

Mensch, Landtechniker !!!!!

Drillinge !!! WOW!

Da hast du entweder 3 positive Motivatoren smiley

oder die Frage was Schlimmer ist ? Die Chemo oder [smiley:smiley-yell][smiley:smiley-yell][smiley:smiley-yell]

Und wer das überlebt, lässt sich doch von so ein paar dummen Krebszellen nicht aufhalten !!

Weiter so ! kiss

Manfred

Lohengrin

19 posts
Montag, 7. Mai 2012 - 13:19

Hallo Tanja,

ich möchte mich meine Vorrednern anschließen. Trotz des Schocks, den man erstmal verarbeiten muss, einen kühlen Kopf bewahren. Es gibt vielfältige Therapiemöglichkeiten, die zur Heilung führen können. Zunächst muss der Primärtumor entfernt werden. Danach wird Chemotherapie gegeben, um die Metastasen resektabel zu machen. Für die Metastasenoperationen gibt es heute schon erfolgversprechende gewebeschonende Methoden:

Laserresektionen (Dr. Rolle, Coswig)
http://www.recura-kliniken.de/kliniken/fachkrankenhaus-coswig/startseite

Radiofrequenzablationen (Dr. Vogl, Frankfurt)
http://radiologie-uni-frankfurt.de/content/e4864/e27/e35/e9228/e9305/index_ger.html

Cyberrknife (München)
http://www.cyber-knife.net/

Ich denke, du bist hier im Forum gut aufgehoben. Wenn Du Fragen hast, schreibe. Wünsche Dir, Deinem Mann und Deiner Familie alles Gute. Ihr schafft das!!!

Liebe Grüße Ralf

Gast
Montag, 7. Mai 2012 - 13:28

Hallo Tanja,

ich wollte dir eigentlich antworten..... da haben mich die Drillinge spontan abgelenkt...

Wie alle anderen schon geschrieben haben: Ruhe !

Dann die Bestmöglichen ärzlichen Spezialisten finden.Da heute operiert wird, ist das für die Zukunft gedacht. Heute sind Chirurgen dran, danach Onkos, und Andere.

An der OP geht kein Weg vorbei, danach ergibt sich aufgrund des Staging eine genauere Aussage. Darauf aufbauend dann die weiteren Massnahmen.

Mit jedem Tag der vergeht gewöhnt man sich auch daran.

Erst mal ALLES Gute für heute !

Manfred

Paula

9 posts
Montag, 7. Mai 2012 - 13:55

Liebe Tanja,

eigentlich bin ich nur stille Mitleserin, deine Nachricht hat mich bewegt und ich will dir Mut machen.Erst einmal ist das Forum eine sehr gute Möglichkeit mit seinen Ängsten und Gefühlen nicht allein gelassen zu werden!!! Die Menschen, die hier sind helfen sich gegenseitig und geben Tipps. Diese erhälst du nicht bei den Ärzten.

Ich selbst bekam die Diagnose Darmkrebs mit 39 Jahren. Als alleinerziehende Mama, mein Sohn war damals drei Jahre alt, war ich auch voller Ängste und Verzweiflung. Damals war ich froh, dass mir Menschen beiseite standen, auch mein Hausarzt, der mir riet, entweder mich in Weingarten operieren zu lassen oder in ein spezielles Darmzentrum zu gehen. Ich entschied mich für die erste Variante, da ich (komme aus RV) nicht von meinen Sohn groß getrennt sein wollte.

Die OP lief erfolgreich, ich hatte einen Tumor im fortgeschrittenen Stadium (T3) und zwei Lymphknoten waren betroffen. Anschließend habe ich eine ambulante Chemo in der Dreiländerklinik gemacht, die nicht so anstrengend war, wie ich es dachte. Allerdings bin ich mehr und mehr zur komplementären Medizin übergegangen. Obwohl ich seit 2,5 Jahren "krebsfrei" bin (was man ja bei der Krankheit nie weiß), mache ich nach wie vor viel für mich .

Damit will ich dir auch ein positives Beispiel sein und ich kenne einige andere Menschen in meinem Bekanntenkreis, die als "unheilbar" abgeschrieben wurden und heute noch leben bzw. gesund sind und das seit Jahren!!!

In Weingarten gibt es übrigens eine Anlaufstelle für Krebsbetroffene (Lebensschule), die sehr kompetent sind und Workshops auch für Angehörige anbieten.

Ich wünsche euch viel Kraft und Stärke und falls du noch Adressen brauchst aus der Nähe von RV, dann melde dich. Übrigens: Die Onkos in RV sind nicht positiv gegenüber der Komplentärmedizin eingestellt (falls du sie darauf ansprichen solltest.

Viele liebe Grüße

Paula

Binweg

596 posts
Donnerstag, 10. Mai 2012 - 08:17

Ich kann mich nur anschließen, dieses Forum hat mir Menschen "nahegebracht", die ich sonst nie kennenlernen durfte. Der Mut, die Offenheit und die unerbitterliche Ehrlichkeit, sie haben mir sehr geholfen.

Und der Zusammenhalt ist trotz Online-Beziehung ungeheuerlich.

Mit einigen habe ich Mailkontakt und auch mein Mann ist voll es Optimismusses(schreibt man das so???), obwohl er schlechte Chancen hat, laut Ärzten. Doch wir gehen unseren Weg und lassen uns nicht abbringen.

Gib nicht auf laugh, ich (57) bin zwar schon alt, im Vergleich zu Dir aber auch wir hängen am Leben und Eure Kinder, die brauchen Euch und du und Dein Mann, ihr haltet zusammen, da bin ich mir sicher, so wie wir, Rosti und Ihr geliebter Mann (53)