Gast
Dienstag, 8. Mai 2012 - 08:49
mein mann werner begibt sich nun auf den weg seiner letzten reise
leider alleine ohne mich
wenn er wach wird ist er ganz verwirrt erzählt dann irgendwas was keinen sinn ergibt wenn ich ihn frage weiß er nicht mehr
es ist schlimm das mit zu erleben
wie kann gott so was zulassen
manchmal hab ich das gefühl ich kann nicht mehr aber ich muß muß
einfach durchhalten
wie haben das andere geschaft???
lg anja
meli
157 postsHallo Anja !!
Deine Zeilen zu lesen, tut weh und weckt viele Erinnerungen !!!! Wie kann Gott das zulassen ?? Das habe ich mich so oft gefragt, leider ohne Antwort !!
Die letzte Reise wird ein schwerer Weg und wird von euch allen viel Kraft fordern !!
Hast du jemanden an deiner Seite ??
Ich schicke dir ein dickes Kraftpaket, und ich bin davon überzeugt das du es schaffen wirst, so schwer wie es dir auch fallen wird !!
Für deinen Mann hoffe ich das der Weg nicht zu lang wird !!
Melanie
Liebste Anja,
das Leben ist oft sehr ungerecht und man kann viele Dinge einfach nicht verstehen. Fragen, auf die man keine Antworten bekommt. Man muss sie hinnehmen.
Es tut mir schrecklich leid, dass es für Werner nur noch diesen einen Weg gibt. Aber du kannst ihm helfen. Gib ihm zu verstehen, dass du, auch wenn es dir schwer fällt,ihn gehen lässt. Vielleicht hilft es euch beiden in dieser schweren Zeit.
Auch ich sende dir ganz ganz viel Kraft und drück dich ganz doll !
Bleib tapfer ! Ich denk an dich.
Liebe Grüße Biggi
Ich wünsche dir Kraft und Stärke
Manfred
Binweg
596 postsLiebe Anja, lieber Werner,
lasst einander los und ihr seid doch vereint, immer.
Ich bin sehr in Gedanken bei euch , schon die letzten Tage.
Rosti und Familie
Der letzte Weg war bei uns, gottseidank, sehr kurz. In 24 h Stunden!! Mein Vater hat immer zu meiner Mutter gesagt, ich halt dich fest. Ich habe dann gesagt, Mama , du darfst gehen, und dann hat sie noch 3 Atemzüge gemacht und ist friedlich eingeschlafen. Ich habe eine Kerze angezündet und das Fenster geöffnet, damit die Seele gehen kann. Es war sehr friedvoll. Ich hatte auch große Angst davor, aber am Ende war es dann, wenn man es in diesen Augenblick so sehen kann, auch sehr schön.
danke für eure lieben worte
ich hab jetzt immer eine kerze an
ich hab ihm schon gesagt das er die anderen schön grüßen soll und unsere verstorbene katze knuddeln und sich bei ihr entschuldigen soll weil er zu ihr nicht immer so nett war wie jetzt bei max und moritz.
es ist so schmerzvoll ihn so zu sehen
und manchmal muß mann doch lächeln wenn er so komische sachen sagt
die keiner versteht aber dann sagt man ja ja
ich habe solcheangstt vor dem größen loch die lücke die dann da ist
gestern bin ich im keller rum gerannt hab kabelbinder gesucht leider hab ich sie nicht gefunden gott sei dank kann ich ihn noch fagen aber wenn er nicht mehr da ist
er wird fehlen hinten und vorne einfach überall
das blöde leere bett neben mir
ich wurde gefragt was ist schlimmer das was jetzt ist und nacher
ich weiß es nicht genau aber ich glaub nachher
danke für eure kraftpackete
lg anja
Binweg
596 postsJa, das leere Bett, das ist es mit Sicherheit, dass niemand mehr neben einem schnauft, ab und zu seufzt und die Hand nciht mehr rüberkommt zum Kraulen.
Aber, Anja, sein Geist, seine Wärme, seine "Signale", sie sind noch da, ich glaube fest daran, dass das "Wesen" des anderen noch da sein wird, wir müssen es nur spüren lernen und mit unseren Männern reden.
WAs solltest du mit den Kabelbindern?
Warum suchst du sie?
Hast Du jemanden, der dich ablöst, um bei deinem Werner zu sitzen oder bist du ganz allein.
In Gedanken und Worte (Hab dir ne Mail geschrieben)
Rosti aus Bayern
Liebe Anja, du schreibst "letzte Reise". Eine Reise zu machen ist etwas Schönes. Werner ist unterwegsmit dem Reiseziel:Himmel. Dort,wo wir alle uns wiedertreffen. Gib ihm als Proviant ganz viele gute Gedanken mit und scheue dich nicht, diese in deine Tränen einzupacken.
Wenn du möchtest kannst du mich anrufen. Mein Mann Johannes ist schon eine ganze Weile mir vorausgereist.
Umarmung von Ursula.
P.s. Laß deine Kinder mit dir zusammen weinen.
Binweg
596 postsIch finde das wunderschön, was du geschrieben hast, Ursus, danke für deine Worte, die auch mir Kraft geben. GLG
annachristine
307 postsHallo Anja,
mein Mann hat Tage vor seiner "letzten Reise" viele Dinge gemacht, die mir eigendlich unheimlich vor kamen. Habe da auch mal gehört, wer soll es denn machen? Gut, er war nicht ans Bett "gebunden", sondern bewegte sich noch mit vielen Schmerzen.Doch diese sollte ich ja einfach nach seiner Meinung übersehen und ihn möglichst nicht danach befragen. Aber wie soll man da ruhig sein; man kämpft doch mit seinem Partner. Und ihn leiden sehen, tut weg. Ich habe mir über die Jahre seiner Erkrankung angewöhnt "stumm zu weinen", damit er es nicht mitbekommt. Wenn ich jetzt die Tränen nicht halten kann habe ich das Gefühl die Flüssigkeit unbedingt wieder auffüllen zu müssen.
Es ist schwer allein zu sein. Und begreifen kann ich es immer noch nicht. Ich habe schrecklich gefroren in den ersten Tagen. Ganz langsam komme ich wieder zu mir, aber ich könnte auf der Stelle oft losheulen. Mache es auch, denn es sieht mich ja keiner mehr in meinem Kummer. Eine Bekannte, ihr Mann ist vor fast einem Jahr verstorben, sagte mir lass es einfach raus, es hilft dir.
Ich habe einer Obduktion zugestimmt und die Ergebnisse wurden mir dann auch alle schriftlich gegeben. Die Bauchaorta hat bei Ihm immer die Schmerzen im Oberbauch ausgelöst, da sie total zu war. Wenn er beim Arzt oder beim Onkologen über diese Schmerzen erzählte, wurde immer auf Leber, Magen und Milz getippt, aber nie auf dieses Gefäß. Man hat sehr viel gefunden. Auslöser war ein Trombus, welcher den Herzinfakt verursachte und von dem er nicht wiederbelebt werden konnte. Ich gehe aber auch davon aus, daß von der "Patte" die Ergebnisse auch an die Medikamentenstudienzentrale gegengen sind und anderen einmal weiter geholfen werden kann.
Ich umarme Dich. Wünsche Dir sehr viel Kraft.
Anna-Christine