Gast
Mittwoch, 8. August 2012 - 18:15
Ich bin seit August 2010 habe ich Krebs.Hatte den Tumor im Enddarm vom Dickdarm der ist raus und dazu noch Metatassen an der Leber.Erste Chemo lief von September 2010 bis April 2011 meine erste Chemo und danach Pause bis August da war er wieder gewachsen an der Leber und da beginn meine 2 Chemo und die läuft immer noch .Aber ich kann langsam nicht mehr.Hab noch 2 Töchter von 10 und 11 jahren .Und dazu kommt noch das ich nicht die Unterstützung vom Ehemann bekomme wie ich es bräuchte.Gehe jedesmal alleine zur Blutabnahme und Gespräch.Würde mich am liebsten in ein Loch verkrichen und nicht mehr rauskommen .Wer kann mir einen Tip geben wie ich da wieder rauskomme ?
lg Susi66
Guten abend susi66,
da ist ja wirklich keine einfache situation. aber immerhin hast Du schonden ersten schritt geschafft und teilst Dich hier mit (selbst hier im forum ist dazu nicht jeder in der lage....).
da Du Dich in einer existenziell bedrohlichen situation befindest ist (wie die meisten hier; ich im übrigen auch) ist es wichtig dass man jemanden vertrautes zum austausch hat, schließlich geht der alltag weiter und muss auch bewältigt werden.
schaue doch mal ob es nicht bei Dir in der nähe eine psycho-onkologische beratungsstelle gibt. falls nicht würde ich mich an einen kirchlichen seelsorger wenden.
für die umfassenden therapien die Du erhälst sind solche flankierenden maßnahmen meist sehr empfehlenswert und erhöhen die wahrschein-lichkeiteines therapieerfolges;gerade wenn man alleine vor diesen vielfachen gewaltigen problemen steht.
Lass von Dir hören wie es weitergeht,
vlg diar
maincoon10
647 postshallo susi,
keine einfache situation, für keinen von uns. ich würde dir auch zu einem psychoonkologen raten und wenn du dich irgendwie aufraffen kannst und es zeitlich, konditionell schaffst, würde ich dir empfehlen etwas sport zu machen (egal was, hauptsache es macht dir spass) oder dir etwas zu suchen, was dir hobbymässig spass macht (handarbeit, garten, malen, töpfern, musizieren.. was auch immer). das lenkt ab, und tut geist und seele gut.
oder mach etwas, was du noch nie gemacht hast, oder leiste dir was was du bisher immer nicht gekauft hast, kann auch was verrücktes sein, muss ja nicht unbedingt was kosten.. mach einfach was - was du noch nie gemacht hast. unser gehirn liebt neue dinge und die endorphine stellen sich dann ganz von alleine ein.
hast du denn leute mit denen du reden kannst?
alles gute für dich
lg andrea
Biggi
506 postsLiebe Susi,
diar und Andrea haben schon sehr hilfreiche Tipps gegeben. Denk drüber nach, was du für dich Gutes tun kannst. Kannst du die Kinder vll. mal zur Oma oder einer Freundin geben und dir z.B. mal einen Tag bei einer Kosmetikerin gönnen ? Wirkt Wunder. Ich wohne an der Nordsee. An schönen Tagen und wenn das Wasser mal da ist, laufe ich am Strandim Sand und durch das Wasser. Das tut so gut.
Wenn ich, wie jetzt erst, CT-Termin und dann Nachbesprechung habe und mein Mann beruflich keine Zeit hat, nehme ich meinen Papa mit. Ich nehme solche Termine nicht alleine wahr. Such dir jemanden, bitte um Hilfe und Unterstützung. Das ist keine Schande. Du bekommst bestimmt Hilfe, nur sag es ! Ich glaube, dein Mann ist voller Angst um dich und macht deshalb so zu. Sprich doch mal mit ihm. Nur gemeinsam könnt ihr das alles überstehen.
Ich habe z.B. auch eine tolle Heilpraktikerin gefunden, die mit mir Entspannung und Energiesitzungen macht. Ichfühle michdanach wieder total gut !
Einige Anregungen hast du jetzt bekommen. Vielleicht ist etwas für dich dabei. Probiere es einfach aus. Zeit, nur allein für dich !! Das tut gut !! Wirklich !!
Ganz liebe Grüße
Biggi
ursus
256 postsLiebe Susi, Diar, Andrea und Biggi haben dir so schön geschrieben!
Ich schliesse mich an und kann dir auch nur aus eigener Erfahrung sagen, wie wichtig es ist, auch für sich selber etwas Gutes zu tun.
Hilfe von Außen zu suchen und anzunehmen ist völlig normal. Dazu sind wir Menschen füreinander da.
Alles Liebe für dich, Gruß Ursula aus Aachen
diar
26 postsach ja,
kleiner nachtrag:
ein buch das mir am anfang sehr geholfen hat mental mit diesem thema umzugehen ist von DAVID SERVANT SCHREIBER (hat auch als betroffener neurologe das ´antikrebsbuch´ verfasst) mt dem titel : MAN SAGT SICH MEHR ALS EINMAL LEBEWOHL , vllt hilft es Dir ja auch das thema krebs einmal aus enderen blickwinkeln zu betrachten.
schönen abend noch
vlg diar
annachristine
307 postsHallo Susi,
ich kann Deine Verzweiflung verstehen. "Männer" reagieren in diesen Situationen einfach anders. Ich will nichts gegen die Männer hier im forum gesagt haben. Es gibt Ängste die an dem gemeinsamen Kampf gegen die Krankheit eine Rolle spielen. aus der eigenen Erfahrung als Angehörige weiß ich aber auch, dass man wie duch einen Tunnel geht und für die Familie funktioniert. Immer volle Kraft für den anderen zu geben, selbst an die Grenzen zu kommen, nicht mit anderen reden können, wenn man nicht mehr weiter weis. Deine Kinder sollen dieMutter behalten und nicht sehen, wie die Familie an der Krankheit zerbricht.
Mein Mann wollte nicht, dass ich mit zu den Kontrolluntersuchungen komme. Ich hätte es einrichten können um dabei zu sein. Nur wenn es ihn wirklich nicht gut ging, dann bad er mich doch mitzukommen. Seine Chemo erfolgte immer Stationär und er mußte einige Tage damals im KH bleiben. Da habe ich ihn hingebracht, besucht und auch wieder nach Hause geholt. Mein Arbeitgeber hat das Bringen und holen aus anerkannt und mich dafür freigestellt.Ich habe meinem Mann gegenüber immer ein schlechtes Geweissen gehabt. Ich mußte auf der Arbeit voll dasein und zu Hause aber auch für meinen Mann sorgen. Es gab bei ihm immer Höhen und Tiefen; gute und schlechte Tage.
Wenn du jemanden hast, der für dich da ist und auch mal helfen kann, wenn es Dein Mann nicht kann, dann verzeih es Deinem Mann.
Hier im Forum kannst Du einfach reden; alles schreiben. Daher auch von mir ein Willkommen im Forum.
Es wurden Dir viele Tipps für Deine Auszeit gegeben. Die brauchst du für Deine Erholung. Warst Du zur Kur? Konntest Du da Deinen Mann mitnehmen?
Liebe Grüße
Anna-Christine